. 5 v d Dlschn. Buchhandel. 4625 ^ 87, 18. April 1910. Fertige Bücher. «°rs.ndl°-tr> Verlag von Egon Fleischet L Co., Berlin VV. 9 Die Forschungen über die Person und die Mission Jesu hat gerade jetzt wieder in mächtiger Bewegung eingesetzt. In Vorträgen und Versammlungen, in wissenschaftlichen Untersuchungen »n ^ l I - Werken kommt es zu leidenschaftlicher Erörterung der »Iesusauffassung". — Als intereffan en ei rag zu dieser Frage empfehlen wir Der Heilsbringer Eine Legende von heute «°n Wilhelm Schmidtbonn Es hat den Verfasser gereizt, dem Wesen und den Gedankengängen jener rätselhaften Heiligen nach zugehen, die als stille glücksuchende und glückverkündende Schwärmer durch das auf und nieder brandende Menschcnmeer schreiten. — — — Aus einem Feuilleton über dies Werk im „Hamburg. Correspondent" von Kurt Küchler zitieren wir: Ich will nicht viel reden von den Vorzügen dieses schlicht erzählten, tief innerlichen Buches, von den starken Szenen, in denen der Heilsbringer seine Seele lind seine Sehn sucht den Menschen offenbart. Ich will nur sagen, daß mir dies voll einsachster Mensch lichkeit mehr gegeben hat, als Frenffens Hilligenlei. Mir ist dies anspruchsvolle Werk bei der Lektüre des Heilsbringers mehrfach in den Sinn gekommen. Gustav Frenfsen konzentriert sein Buch nach vielen wirren und irren Umständlichkeiten in eine „Jesus- auffaffung", die schlicht sein soll und einfach, in Wirklichkeit aber konstruiert ist nach vielen gelehrten Büchern, wie Frenfsen selbst angibt. Schmidtbonn aber gibt mit seinem Heilsbringer, der mit suchender Seele durch unsere Zeit schreitet, der kindlich-naiv hineinschaut in ihre gewaltigen sozialen Unterschieds und sie durch einfache natürliche Mittel überbrücken zu können glaubt, eine schlichte Psychologie der Jesusfigur, die in Wahrheit eine Ahnung gibt von der Selbstverständlichkeit der ungeheueren Wirkung dieser Persönlichkeit. Und deshalb wirkt Schmidtbonns Buch so unmittelbar, weil es herausquillt aus dem, was unsere wilde Zeit zu überwuchern droht: aus der Sehnsucht des Menschen nach Heiligkeit, nach Menschlichkeit, »ach einem froheren, stilleren Glück, nach einer sonnigen, srühlingsseligen, alle Welt überleuchtenden Lerzensfröhlichkeit. Wir bitten, zu verlangen. Bestellzettel in der roten Beilage. Hochachtungsvoll Berlin, April 1910 Egon Fleische! L Co.