Volltext Seite (XML)
Erzgebirgischer Bolkssreund O». 1«. 81. Mat 1S2S. Verlag T. M. «Srkner, Aue. 2. Beibtall t8tsr srden Ikorn, org. t Soh». DM. eebns. lseiertag 11 Ahr lung. Erscheinen Vorstand. MM 2. Juni NUllUilg ast Pöhla »rstand. emM !g. 3. Juni. Ahr ng. uando. m- MW » Dienstag chLst ibeWoL eken lau», Ge> zneUslens, . durch »»Pankow retkuvert. Ueber dem Alltag. — r» o Sirr, durch dUn«, wchl« Manu» d«« Glaub«« ST»sMSI»pfINAt»an. v,rsomm,tthaslda»Dölbau,allnW,»gM,l«r... Lulhe. Das Pfingstbekenntiüs lautet: „Ich glaube an den Heiligen Geist, et ne heilige christliche Kirche . . Und unser Luther erklärt die altehrwürdigen Worte folgendermaßen: „Ich glaube, daß t>o sei ein heiligt Häuflein und Gemeinde auf Erden eitel«: Heiligen unter einem Haupt, Christo, durch den heiligen Seist Mfomnrenbevufen in einem Glauben, Sinn und Verstand, mit mancherlei Gaben, doch einträchtig in der Liebe, ohne Rotten und Spaltung. Derselbigen bin ich auch ein Stück und Glieds Gerade die Zerrissenheit der Völker und Kirchen im Welttvieg hat in den Herzen der Ernstgesinnten die Sehnsucht nach der einen heiligen christlichen Kirche entfacht. Rian empfindet es in unseren Tagen schmerzlich, daß unser religiöses Leben und Handeln allzusehr und allzulange auf den schmalen Raum der Landeskirche beschränkt blieb. Der große begeisternde Gedanke einer weltumspannenden Glaubens» und Ge sinnungsgemeinschaft lebte nur in gewissen Kreisen, z. B. unter den Missionsfveunden oder im Christlichen Studenten-W^lt- bund. diun aber ist die Zeit gekommen, da die Sehnsucht nach Einheit und Einigkeit der christlichen Kirchen zu einer gewal tigen Bewegung werden will. Schon sind verheißungsvolle Anfänge gemacht. Um van vielem nur einiges zu nennen: im August 1920 tagten nicht weniger als drei verschiedene kirchliche Weltkonferenzen in der Schweiz, einzig und allein zu dem Zweck, Drücken zu schlagen zwischen christlichen Brüdern aus allerlei Volk. Die Wege, die man geht, um eine einigende Grundlage zu schaffen, sind dabei ganz verschiedenartig. Die einen wollen Einheit in der Lehre, die andern Einheit im tätigen Leben. So hat z. B. die „Weltkonferenz für Glaube und Kirchenverfassung* in Genf den Versuch gemacht, aus der bunten Mannigfaltigkeit der Glaubenslehren und Sitten das Wesen und den Kern des Christentums klar herauszustellen. Es muß eine erhebende Tagung gewesen sein, als in dieser Weise Vertreter von 80 Kirchen aus 40 Völkern sich die Hände reichten unterm Kreuz des Welterlösers. Sogar die christlichen Kirchen -es Ostens waren erschienen. And es mag schon ein wenig wie am ersten Pfingstfest gewesen sein, als der Vor sitzende die Versammlung begrüßte: „Es ist nicht ein mensch licher Plan, eine solche Konferenz zu halten, sondern Gott will bei: Tag herbeiführen, nach dem sich die Menschen sehnen: daß die, die zu Christus gehören, eins seien, wie Ler Sohn mit den: Vater. Gottes heiliger Geist ist die Macht über uns." — Ein Pfingsterlebnis seltener Art soll dieses Jahr bringen: die „Weltkonfercnz für Praktisches Christentum" in Stockholm. Wenigstens hoffen und beten wir darum, daß diese einzigartige Kirchenversammlung den begeisternden, erleuchtenden, einigen den Geist der Pfingsten verspüren möge! Denn damit ist's noch nicht getan, daß man zusammensitzt und redet und ratet — der Geist des Lebens muß mit raten und helfen. Aber wir zweifeln nicht, daß der neuschaffende Gottesgeist mit am Werke sein wird. Ist doch schon das Verlangen nach Einheit und Einigung eine Frucht des Geistes, der da Liebe wirkt und Friede und Gütigkeit. Und gehören doch zu den Einberufern der Weltkonferenz wahrhaft geistgesalbte Männer der Gegen- »wart. Erzbischof Nathan Söderblvm, der gottbegnadete Führer, gab schon vor Jahren die Losung aus: „Hat es die Kirche nicht :nötig, sich des Evangeliums Jesu zu erinnern? Die Brüder schaft der Menschen und die gleiche Berechtigung der Völker müssen aus dem Evangelium hergeleitet werden. . . . Die Zeit ist gekommen, daß inan an die Einheit der Christenheit glauben und entscheidende Schritte tun kann, um ihr einen Ausdruck zu verschaffen." Es ist ein alter Sang — und klingt -och so neu: Komm, heiliger Geist, Erfüll' die Herzer: -einer Gläubigen Und entzünd' in ihnen Das Feuer -einer göttlichen Liebe. Der du durch Mannigfaltigkeit der Zungen Die Völker der ganzen Welt versammelt hast In Einigkeit des Glaubens. Halleluja, halleluja. Truckenbrodt, Lößnitz. Skagerrak. Don Reichstagsabgeordneten Admiral Brüninghaus. Als am Abend des 31. Mai 1918 die deutschen und eng» lischear Linienschiffgeschwader aufeinanderstießen, und die bisher in der Kriegsgeschichte größte Seeschlacht sich entwickelte, wehte auf einem der fvührenden englischen Flaggschiffe das Signal: „Renrember the tvaditions od the gloricus First of June — avenge Delgmm." (Seit eingedenk der Uoberliefe- rungen des 1. Juni — rächt Belgien.) Dieses Signal ist nach zweierlei Richtung hin kennzeichnend für die englische Denk- weise. Einmal zeigt sie die starke, moralische und psychologische Wirkung, dis nach Auffassung ihres Führers die Erinnerung an einen größten englischen Seesieg auf den Kampfgeist und die Kampffreudigkeit seiner Seeleute ausüben mußte, und zum andern kommt in ihr jene englische Denkweise zum Ausdruck, die man gemeinhin mit „Cant" bezeichnet, ein in einer anderen Sprache schwer wiederzugebendes Wort. Cant ist zwar bewußte Heuchelei, aber doch mit dem Unterton, diese Heuchelei ist nichts Unrechtes, da sie meinem Vaterland zum Besten dienen kann. Der englische Admiral wußte genau, wie jeder andere nur einigermaßen orientierte Mensch, -aß das unglückselige und politisch unbesonnene Wort des früheren Reichskanzlers Bethmann-Hollweg von dem „Fetzen Papier", angewendet auf die Verträge mit Belgien, als es von ihm ausgesprochen wurde, längst überholt war durch die Abmachungen, die zwischen -en Generalstäben der Westmächte (Frankreich, England, Belgien) vor Ausbruch des Krieges getroffen worden waren. Die deutsche Ehrlichkeit hat sich letzten Endes dem englischen Cant gegenüber als unterlegen erwiesen, ebenso wie wir der un geheuer geschickt gehandhabten Propaganda der Entente, die aufs engste mit dem Namen des englischen Zeitungskönigs Lord Northcliffe verbunden ist, nichts auch nur annähernd Gleichartiges entgegenzusetzen hotten. Gerade unser Seesieg vor dem Skagerrak, den heute unter dem Druck der Ver öffentlichungen anderer Länder auch die Engländer zugeben müssen, ist ein Schulbeispiel dafür, in welcher Vollendung es unsere Gegner verstanden haben, die öffentliche Weltmeinung zu täuschen, und wie man hinzufügen muß, auch über die Ereignisse, die schließlich zum Ausbruch -er großen Katastrophe geführt haben, zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Allmählich, Gottes Mühlen mahlen langsam, aber sicher, ist doch die Wahr heit auf dem Marsche. Die ungeheuerliche Lüge von der Allein schuld Deutschlands am Kriege, auf Lie sich die, rein politisch gesehen, geradezu verbrecherischen Bestimmungen des Ver sailler Diktats aufbauen, wird immer brüchiger und man kann heute schon mit einiger Sicherheit den Zeitpunkt kommen sehen, in dem das ganze Lügengebäude zusammenbricht rind die wahren Schuldigen, zu denen sicherlich der Franzose Poincare und der Russe Iswolsky neben vielen anderen gehören, als Repräsentanten ihrer Völker sich zu verantworten haben werden. Der Kampf um Beseitigung der Schuldlüge muß mit derselben zähen Energie, mit denn eiben Vertrauen auf die Ge- rechtigkeit unserer guten Sache und mit demselben unerschütter lichen Glauben an den Sieg geführt werden, die unseren See leuten in der Seeschlacht vor dem Skagerrak dis Kraft verlieh und sie befähigte, den zahlenmäßig um das doppelte über legenen Feind zu schlagen und damit dem Nimbus von der Unbesieglichkeit der englischen Flotte ein Ende zu bereiten. An Tonnage verloren die Engländer 130 000 Tonnen, wir 60 000, an Toten die Grrgsläirder 6014, wir 2836. Die deutsch« Schiffe sammelten auf dem Kampfplatz 177 Engländer auf, unt zwar von ,Hueen Mary", „Turbulent", Jndsfatigable", perary", „Nestor" und „Ronmd", die Engländer keinen. Di« englische Admiralität, der diese Tatsachen naturgemäß am' 1. Juni bekannt wurden, wogten nicht, die Oeffentlichkeit über die Vorgänge zu orientieren. Erst nachdem am 2. Juni das Parlament in die Ferien geschickt worden war, erschienen am 8. Juni die ersten Berichte über die Seeschlacht, die von dem vielgewandten Winston Churchill, dem jetzigen englischen Finanzminister, verfaßt, oder besser gesagt gedichtet worden waren. Es ist eine gewisse Ironie des Schicksals, daß zu der selben Zeit, in der die „Times" in England in einen: Artikel ihrs Leser an die glorreiche Schlacht des 1. Juni 1794 unter Lord Howe erinnerte, gleichzeitig in Newyork Zeitungen er schiene»: mit dick gedruckten Ueberschriften „Lrushing de feat of the English Navy" („Vernichtende Niederlage der englischen Flotte"). Bei den jetzt gerade stattgehabten Debatten des Reichs tages über den Wehretat hat die Frage der Pflege der Tradition in Heer und Marine mit im Vordergrund gestanden. Die bürgerliche»: Parteiei: vertraten in erfreulicher Ucbrreinstim- luung den Standpunkt, daß ohne Pflege einer gute,: Tradition, ohne Festhalten an dein historisch Gewordenen der Aufbau einer Wehrmacht überhaupt unmöglich fei, während die So zialisten der verschiedenen Schattierungen glauben, alle» Historisch-Traditionelle verwerfen zu sollen, um sozusagen auf völligem Neuland ein neues Reich zu errichten. Töricht ist meines Erachtens -er, der glaubt, ohne weiteres den Zeiger der Weltuhr auf die Zeit vor dem Kriege zurückstellen zu können, noch törichter aber, wer in parteipolitischer, verrannter Weltfremdheit glaubt, das Gute und Schöne, das Große und Erhobene aus unserer Vergangenheit in -er Zukunft entbehren zu können. Auch der Gedanke der Wehrhaftigkeit gehört zu jenen Eigenschaften, deren ein Volk nicht entvaten kann, wenn es im Nat der Völker gleichberechtigt sein will. Nur auf -er Wehrhaftigkeit eines Volkes kann sich sein Selbstbsstimmungs- recht aufbauen, auf das Deutschland gerade auf Grund seiner großen Vergangenheit und der ihm innewohnenden Kräfte mit vollem Zischt Anspruch erhebe»: kann. Jahrzehnte bedeuten wenig im Leben der Völker. Die Geschichte lehrt, daß unser deutsches Volk selbst nach Zusammenbrüchen, wie nach den: dreißigjährigen und nach de»: Napoleonischen Kriegen, sobald es an sich einig wurde, Lei: Weg aus -en Niederungen polt- tischer Ohnmacht zu -en Höhenwegen staatlicher Machtfülle und wirtschaftlicher Blüte gefunden hat. Jin Jähre 1871 schrieben die „Times" folgendes: ' „Das große Ereignis der Gegenwart ist, daß das edle, friedliebende, aufgeklärte und ernste deutsche Volk sich eint, daß Deutsch land die Vormacht des Festlandes wird an Stelle des leichtfertigen, ehrgeizigen, streitsüchtigen und allzu empfindlichen Frankreich." Dor wenigen Wochen äußerte sich der jetzige Außenminister Englands, Chamberlain, in seinem ZirkularEinorandum an die Kabinettsmitglieder folgenderinaßen: „Die Exzesse der französischen Politik, die Lie Stabilität des europäischen Friedens gefährden, können nur gemildert werden, durch ein gutes Einvernehmen unter den Verbündeten, nicht durch politischen und ökonomische»: Druck." Wenn man an Lie Zeit zurückdenkt vor etwa 2 Jahren, so muß man- ohne sich eines ungerechtfertigten Optimismus NÄLRNlA, LSSi, L-SSÄ SWMIkL Mr M Ksz WM MÜ MES. Zur Anfertigung Möbeltransporte; WO Theuerkorn L Lo. Tel. 4897 A Büro Ehemnih, Königstr. 34' la grober Luevaht ru solläon Preisen del Patente»Gebrauchs «M.» Waren: »eichen. moderner Kerren-, Damen- und Kinder-Garderobe» empfiehlt sich M. Reichert, An». Ernst Papst-SIrab« 30 p. führt gewissenhast und billig aus August Miiller'sWw.» Iohanngeorgenstadl. Fernruf Nr. 16. AemWRsMes MWwW- m» MWas-M, Suber L Eichhorn, Schwarzenberg t. Sa.» Karlsbader Strafe 14. Sernrus Schwarzenberg S8S. Fachmännische Bearbeitung aller Steuersachen, einzeln und lausend, mit zielbewuhter Vertretung vor den Behörden. — Erledigung aller Nevisions- und Duchiührunosangeleaeuheilen. — Dermögensderalung. — Vermitt lung sämtlicher Lankgelchäste. — Kredite« und Auhenständeversicherung. Stellung von Bürgschaften. — Gesellschaslsänderungen und Umwandlungs- Verträge. — Anskunst «nd Vorbesprechung kostenlos. Was Kändekrafl nicht Kan»» erreiche» MD Das schassen spielend Rumbo-Seise» Wirkliche Erleichterung an Waschtagen M« schafft Rumbo - Seife bet schonendsker Behandlung der Wäsche. Billige böhmische Betlsebern! Sin Kilo graue, geschlissene Wk. L.—, portofrei, zolltret gegen Nachnahme. Muster frei. Umtausch und Rücknahme gestattet. Benedikt Sachfei, Sode» Ne. -dl, bei Pilse«. Böhme«. /r/oA /rec/, kok avAe/o/L, /o/ö/ aAr oea/ Strickjscksn. XX lrllloteoläso« e. Kleiner und kssaks Ole sackgemSüe klrteäigung von RSekt8anZeIeZSnIiSiten aller ^rt und ^insiekun^ von Forderungen übernimmt auk Orunä tangläbriger, praktischer Erfahrungen Vlcs-I,ok3lricftisr I,ouis Loläitr, tieüUsantVlük-Lllrovorstanck a. O. VermittelunZs- unck VersickerunLsbüro. Schneeberg. Zwickauer Siraüe 108. kernrul 228.