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nde: Pfarrer s er NeschästssteUe istn«nst, Pred. tagsschule. — : Bibel- und Straße 74). rgottesdienst; — Mittwoch, und Gönner ' Uhr: Bibel- esangsgottes- eseeosuMd» »teil« dl«« >!er Beamter ipilal Nachm. Iugendbund. linde. >nntag, norm, untngsschule; twoch, abends i willkommen, intag, vorm. >ienst. Zeder- , jsdoek al» er 1826 vsr- voUkommea rock ^ula»»sr, nt rum lsilen aklung m, preiswert Femr. 8706. :ra-, Kauft in «bn?. PUll «Nd Neigen verdauie«. ul« in Sa^ Lade 19^1 eche, M, N d i. «rzaed. .1 Uhr: Sonn» — Mittwoch: Iugendbund f. n Herzl, willk. . Borm. X11 — Dienstag, imlung. Borm. S Uhr: hr: Hauptgot- : Dwelstunde, «ein e" in Lauter, ileff« früh 7. »schule, abend» stunde, abends iidchen-Zugend- d«. — Freitag, nn. i<10 Uhr: , Reinhold. — - Donnerstag, ) willkommen. Uhr: Bruder- le au». Nachm. tirche. Abend» ind» ti9 Uhr: stunde. Zeder« KrWWM'WWM v«r .«r»„»N,Ilch» «»»»N««»' IO,»» m» »«n-t« d«r Tag« na» Sann- und g-stla»«,. 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Drahlanlchrlfl, ValNstMM» «u-«r,g-»!rz«. ls, NachmMag «dch»la»d« eiamiu«, «, oomilttaz, , Utz, I» »« Si-pl-^chUI,. ft«»«. <lt»«s«w»hr I», dl, UukKch«« dar Ani«!,«, «m »ar^t»d,dnim Tao, io», <m d,Mm»l«r Si«L, wUd »Ich» auch nicht IS, dl, MSMgdM d« dar» »am. Wr,ch,ra»l„,-dm«nAnj,Iz«». - gdrAScha, naixrton,! «ngasandl« SchrlHil«, »d«,nimmt dl, SchklllltUanI d,In« Dnanlworlun,. — Unlndrichnn»,« dm «6chM»- dattUdm d«,,llndm dd«, Anspruch,. Ad gadlm,,m,ria, und Nondur, „«Ilm Nada»« ,1, alcht vrnlndm«. Sa»dl,<lchLN4st«ll<a in Am, VSbnl». Schund«, »» Schwarr«nd«rz. Sonntag, den 5. Juli 1925. 78. Jahrg. Amtliche Anzeigen. MiklM i>« MlskÄmMM SchMMe» findet Freitag, den 1v. Juli 1925 von vormittags 10 Uhr ab im Saale des Fremdenboses Ratskeller zu Schwarzenberg statt. Die Verhandlungen sind össentlich. Schneeberg, den 3. Juli 1925. Der stellvertretende Vorsitzende. A. Schilling. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Metallwaren- fabrikantcn Ernst Paul Nagler in Aue, alleinigen Inhabers der früheren Firma Paul Nagler, Metallwarenfabrik in Aue, wird zur Prüfung der nachträglich angemeldeten Forderung Termin auf Dienstag, den 14. Juli 1925, vormittags 11 Uhr, vor dem hiesigen Amtsgerichte anberaumt. Amtsgericht Aue, den 3. Juli 1925. Versteigerung. Montag, den 6. Juli 1925, vormittags 9 Uhr, werden im Der- steigerungsvaum des Amtsgerichtes Schneeberg meistbietend gegen Barzahlung ca. 16 009 Stück Zigaretten versteigert. Schneeberg, den 4. Juli 1925. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts. Montag, den 6. Juli, 2 Uhr nachmittags, sollen durch den Unter zeichneten an Gerichtsstellc 500 Paar Filzschuhe, Größe 24—15, meist bietend versteigert werden. Lößnitz, den 4. Juli 1925. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts. WMim SM LchnMl» ömch öieWeiWer. Di« Arbeitgeber sind nach Abschnitt E 2 der dritten Durchfüh rungsbestimmungen über die Vorauszahlungen auf Einkommen- und Körperschaftssteuer vom 15. März 1924 (N. St. Bl. 1924 S. 87 flg.) in Verbindung mit den Vorschriften in § 21 des Steuerllberleitungs- gesetzes vom 29. Mai 1925 (R. G. Bl. 1925 Teil 1 S. 75 flg.) ver- pflichtet, ohne besondere Aufforderung für jeden Arbeit nehmer, dessen Arbeitslohn nach Absetzung des steuerfreien Lohnbc- trags (im 1. Kalcndcrvierteljahr 1925: 180 RM., im 2. Kalenderoicr- teljahr 1925: 200 ZiM., im 3. und 4. Kalend-eroiertelfahr 1925: je 240 RM.) den Betrag von 3000 RM. im Kalenderoiertcljahr über steigt, binnen 10 Tagen nach Ablauf jedes Kalcndervicrteljahres einen Lohnzettel an das für den Arbeitnehmer zuständige Finanzamt einzureichen. Der Lohnzettel hat zu enthalten: 1. die genaue Bezeichnung des Arbeitnehmers (Name, Beruf, Fa milienstand, Wohnort und Wohnung), 2. den Gesamtbetrag des für das Kalendervierteljahr vorauszah- lungspslichtigen Bruttoavbeitslohns, getrennt nach laufenden Bezügen und einmaligen Einnahmen sowie nach Darlohn und Sachbezügen unter besonderer Angabe der Höhe von Dienstouf- wandscntschädigungen usw., 3. die Höhe der vom Arbeitslohn einbehaltenen Steuerbeträgc und 4. die Angabe, in welcher Höhe der steuerfreie Lohnbetrag insge samt berücksichtigt worden ist. Als Muster eines Lohnzettels dient das Muster 2 der dritten Durchführungsbestimmungen vom 15. März 1924 (N. St. Bl. 1924, S. 87 flg.), das auch bei dem unterzeichneten Finanzamt« eingesehen werden kann. Aue und Schwarzenberg, am 4. Juli 1925. Die Finanzämter. Aue. MM mil KiMMeiM. Anläßlich Ler neuerlichen zahlreichen Berkehrsunfälle weisen wir zur Vermeidung von Zweifeln daraus hin, daß nach den reichsrecht, lichen Bestimmungen Kraftfahrzeuge innerhalb geschlossener Ortsteile eine Geschwindigkeit von höchstens 30 Kilometer in der Stunde fah ren dürfen und daß die Kraftfahrzcugführer im übrigen verpflichtet sind, die Fahrgeschwindigkeit so einzurichten, daß der Führer in der Lage bleibt, seinen Verpflichtungen Genüge zu leisten. Ist der Ueber- blick über die Fahrbahn behindert (z. B. an bebauten Straßenecken und Wegekreuzungen), die Sicherheit des Fahrens durch die Beschaffen heit des Weges beeinträchtigt, oder herrscht lebhafter Verkehr, so muß bestimmungsgemäß so langsam gefahren werden, daß das Fahr zeug auf kürzeste Entfernung zum Stehen gebracht werden kann (8 18 der Reichsverordnung vom 15. März 1923). Der Führer eines Kraft fahrzeuges hat überall dort, wo cs di« Sicherheit des Verkehrs er fordert, insbesondere aber an Straßenkreuzungen, rechtzeitig durch deutlich hörbare Warnungszeichen auf das Nahen des Kraftfahr zeuges aufmerksam zu machen. Zur tunlichsten Vermeidung aller Verkehrsstörungen haben Kraft fahrzeugführer, Radfahrer, Leiter von Geschirren und Fuhrwerken die rechte Straßenseite der Fahrtrichtung zu benutzen (fährt und läuft alles rechts, wird sich der gesamte Straßenverkehr ziemlich glatt ab wickeln). Nachkommenden Fahrzeugen ist nach rechts auszüweichen, bei eingeholten Fahrzeugen ist links vorüberzusahren. Auch Fuß- gängcr sind evtl, strafbar, wenn sie den Verkehr stören, hindern oder gefährden. Hierbei weisen wir insbesondere noch darauf hin, daß wahrge nommene Ordnungswidrigkeiten von jedermann bei unseren Polizei beamten zur Anzeige gebracht werden möchten, um mehr Ordnung in den Straßenverkehr zu bringen. Ane, 3. Juli 1925. Der Nat der Stadt. Aue. Slromunkerdrechmrg. Sonntag, den 5. Juli 1925, findet von früh 4 Uhr bis voraus sichtlich vormittags )49 Uhr infolge Vornahme von Dctriebsarbeiten eine wiederholte Unterbrechung der Stromversorgung des Stadtnctzes Aue statt. Aue, den 4. Juli 1925. Direktion der städt. Elektrizitäts-Versorgung. WM. MM Se; Siegs. LMM« und zwar am 5., 6., 12. und 13. Juli d. I., von nachmittags 3 Uhr ab, bis zum Eintritt der Nachtzeit ist zur Vermeidung von Unglücks fällen das Betreten der in der Richtung nach Stein und Hartenstein gelegenen Fluren innerhalb der sogenannten Sebottenwiesen und de» sogenannten Amerika untersagt. Lößnitz, am 3. Juli 1925. Der Rat der StM. Volksschule zu Löhnlh. Die Anmeldung der Ostern 1926 schulpflichtig werdenden Kindes erfolgt Dienstag, den 7. Juli, 8—12 und 2—S Uhr für die Knicke«, Mittwoch, den 8. Juli, 8—12 und 2—5 Uhr für die Mädchen. Mitzubringen ist für alle Kinder der Impfschein, für die aus wärts geborenen außerdem di« Geburtsurkunde. Lößnitz, den 2. Juli 1925. Ballauf, Schuldir. Kirchenwal- LiHnik. Die für Montag, den 13. Juli, in Lauckners Gasthof in Ober- Pfannenstiel anberaümte Stockholz- und Reisigversteigerung beginnt nicht ^9 Uhr, sondern erst ^10 Uhr vormittag. Der Kirchenvorstand zu Lößnitz. WzverslckerW. WnhMer StNlsWrevier. Mittwoch, den 8. Juli 1925, vormittags 11 Uhr, Ratskeller Grün. Hain: ca. 600 w. Stämme bis 30 cm Mittenst. von Brüchen und Kahl« schlügen in Abt. 5, 6„ 46, 104, 118, 122, 127, 130, 142, 143, 145, 147—150, 160, 161. ca. 8000 w. Klötze bis 51 cm Oberst, und 3^—4,0 m Länge in Abt. 5, 6, 16, 26, 29, 37, 39, 44—46, 53, 67, 70, 71, 75-77- 82, 83, 101, 109, 111, 118, 120, 126, 127, 128, 130, 142, 143, 147, 161, 173, 174, 175. 150 w. Derbstangen von 9—14 cm Unterst, in Abt. 46, 104, 118, 127, 130. Von nachmittags 3 Uhr an 37 rm Brennholz, 37 Z rm Stöcke und 500 rm Brennreisig in den Abt. 104, 108, 109, 111, 118, 127, 128. 130, 142. 143, 145, 147—150, 156, 160, 161. Forstamt Grünhain. Forstlasse Schwarzenberg. MmfMrsm. MMWMgtt AMM. Dienstag, den 7. Juli 1925, vormittags 9 Uhr, sollen im Rats keller in Schwarzenberg folgende in Abt. 1, Hüttenstauden, aufbe- reitete Durchforstungshölzer meistbietend und unter den vor Beginn der Versteigerung bekanntzugebenden Bedingungen versteigert werden: 41 fi. Klötzer 7—12 cm Oberst., 3,5 m lang; 17 fi. Klötzer 13 bi» 15 cm Oberst-, 3,5 m lang; 340 fi. Reisstangen 4—7 cm Unterst.; 1495 fi. Derbstangen 8—15 cm Unterst.; 2^ rm fi. Brennholz. Dcrkaufslisten, aus welchen näheres zu ersehen ist, können im Stadthaus 1 — Hauptkanzlei — abgefordert werden. Schwarzenberg, den 3. Juli 1925. Der Rat der Stadt. — Forstreviervcrwaltung. — DI« amtlichen Bekanntmachungen sämtlicher Behörden können in den SeschästssteNen des „Srzgedtrgischen Volksfreunde»* di Aue, Schneeberg, Lößnitz und Schwarzenberg ringesehen werden. Sächsischer Staatskapitalismus. Wir haben schon öfters — viel eher als in anderen sächsischen Zeitungen sensationell aufgemachte Artikel darüber veröffentlicht wurden — sachlich auf die Gefahren hingewiesen, die durch die Wirtschaftspolitik des Finanz- Ministers Dr. Reinhold den allgemeinen Interessen des Landes drohen. Auch der Ausdruck „Sozialisierung auf kaltem Wege", den man jetzt zum Schlagwort gemacht hat, ist vor langer Zeit bereits im Zusammenhang mit Vorgängen in der sächsischen Wirtschaft vom „E. V." geprägt worden. In der Landtagssihung vom Donnerstag nun hat die Regierungs koalition ein Mißtrauensvotum gegen das System Reinhold abgelehnt. Man kann nicht gerade sagen, -aß diese Ablehnung -es Mißtrauens eine Vertrauensknndgelmng für den Minister gewesen ist. Es ist ohne weiteres anzunehmen, daß die der Deutschen Volkspartei angehörenden Abgeordneten lediglich aus allgemeinen taktischen Gründen für Dr. Reinhold ein getreten sind. Sachlich haben sie keine Veranlassung dazu, denn gerade die Interessen der sächsischen In du strie, die von der Deutschen Vollspartei mit vertreten werden, sind durch die Pläne des Ministers aufs höchste gefährdet. Wir bedauern, daß auch in diesem Falle die umfassende Erörterung wichtiger wirtschaftlicher Zeitfragen durch koalitionstaktische Erwägungen verhindert worden ist. * Dis umfassend« Begründung des Mißtrauensantrages durch den deutschnationalen Abgeordneten Berg rollte die Gefahr von neuem auf, welcher die sächsische Privatwirtschaft entgegengeht. ,Mr sächsische Staat ist jetzt an Unternehmungen beteiligt, die man ntcht mehr als gemeinnützig bezeichnen kann und die nicht als im Interesse der StoatsnotwenLigksiten liegend angesehen werden können", dos ist Lie Quintessenz der berechtigten Beschwerden. Der Staat macht unter Verwendung von Steuergeldern, welche die Privatwirtschaft unter teilweiser Opferung ihrer Substanz aufbringen mußte, der selben Privatwirtschaft Konkurrenz. Daß sich das Finanz ministerium dabei über das Bewilligungsrecht des Landtags bis zu einem gewissen Grade himoegsetzt, liegt in dem Svstem. das vor einiger Zeit im Landtage als „Großmannssuch t" nicht unrichtig gekennzeichnet worden ist. Während Sowjet- rußland nach vergeblichem Experimentieren schon seit geraumer Zeit sich der Neuen Wirtschaftsordnung (kurz Rep genannt), d. h. der Wiedereinschaltung der Privatwirtschaft in den Er- zeugungs- und Verwendungsprozeß, zugewendet hat, gehen der sächsische Finanzminister und mit ihm seine demokratischen Parteigenossen und der rechte Flügel der Sozialisten den Weg, auf dem Rußlands wirtschaftlicher Ruin herbeigeführt worden ist. Mit Milchmädchenrechnungen, über deren Stümperhaftig- keit man sich nur wundern kann, versucht Hr. Dr. Reinhol sein System zu rechtfertigen, während Leute, die von der Sache wirklich etwas verstehen, „mit Grauen erfüllt sind, ob der Großzügigkeit, mit der man heute in Sachsen öffentliche Gelder verwende, ohne zu wissen, was daraus werde". O Diese Dinge sollten nicht nur die gespannte Aufmerksam, keit Ler Industrie und des Großhandels erregen, sondern auch Handwerk und Kleinhandel sollten sich energisch damit befassen. Denn schließlich ist durch die Reinholdschen Pläne auch die Existenz der kleinen selbständigen Unter nehmungen gefährdet. Der Beifall, mit dem der Finanz. Minister von Seiten Ler Sozialisten überschüttet wird, sollte den Kreisen besonders zu denken geben, die heute schon mit Hörnern und Klauen gegen die Proletarisierung anzukämpfen gezwungen sind. In demselben Verhältnis, in dem sich die sMständigen Existenzen verringern, vergrößern sich die Aus- sichten der Sozialdemokratie und schließlich des Kommunismus. Ob Hr. Dr. Reinhold seine großzügigen Gedanken schon einmal bis zu dieser letzten Konsequenz durchgedacht hat? Es mag nicht immer leicht sein, den Zusommenklang zwischen Staatsmann undKaufmannin einer Person herzustellen. Der sächsische Finanzminister ist dieser Aufgabe enchoben, denn er scheint weder das eine noch das andere zu sein. Kaufmann ist er schon gar nicht, denn dann würde er nicht durchaus ungewisse Posten als Aktiva in feine Bilanz einsetzen. Das ist>bskanntlich da» Vorrecht, da» die Spekulation dem ehrbaren Kaufmann voraushat. Und Staatsmann? Den Beweis, ein solcher zu sein, ist Hr. Dr. Reinhold ebenso schuldig geblieben. Ein Staatsmann pocht nicht bei jeder Gelegenheit darauf, daß er es eigentlich gar nicht nötig habe, Minister zu spielen, und daß er nur persönliche Opfer bringe, wenn er noch mitmache. Ein demokratischer Staatsmann ist der Minister schon gar nicht, sonst würde er nicht so törichtes Zeug reden, daß er, gerade weil die Presse — also Lie öffentliche Meinung —> ihn angreife, um so länger im Amte bleiben werde. Wir können uns keines Beispiels entsinnen, daß ein „Staatsmann" des alten Regimes oder irgend ein „Junker" sich in fo ver- ächtlicher Weise Wer die Presse geäußert hätte. Im übrigen nehmen wir zur Notiz, baß der Minister in seinem Trotz er« klärte, die sächsische Staatswirtschaft befände sich erst im An fang ihrer Entwickelung. Ls ist dies eine Kampfansage. Hoffentlich nehmen die Parteien, die sich staatserhaltend« nennen, nunmehr geschloffen Len Kampf gegen den Staats- kapitalismus Dr. Reinholds auf. Die französisch-deutschen Handelsvertragsverhandlungen. Pari», 3. Juli. Die Agence Havas verbreitet über dis französisch--eutschen Handelsvertragsver- handlungen die Nachricht, morgen nachmittag würden dis beiden Delegationen in einer Vollsitzung die endgültige Auf - stellungder List« vornehmen, damit die Stellnugnahmo der beiden Parteien klar zum Ausdruck komm«. Nach derselben Agentur soll auf französischer Seite über den weiteren Verlaus der Verhandlungen eine optimistische Auffassung vorherrschen, da nur noch in vier Punkten Meinungsverschiedenheiten be ständen, namentlich was Farbstoffe und Weine anbetreffe. Wie der Pariser Vertreter des WTB. hierzu erfährt, hat sich im Laufe der gestern abend zwischen dem Staatssekretär Dr. Trendelenburg und dem Handelsminister Ehaum et geführten Verhandlungen gezeigt, daß noch ein großer Abstand zwischen beiden Auffassungen besteht, Man habe sich besonders in den für den deutschen Export wichtigen Fragen noch nicht einigen können. Di« französisch« hat heute Ler deutschen Delegation vier Listen, zum großen Dm allerdings erst am späten Nachmittag, übermittelt. Dr. Tren delenburg wird morgen nachmittag mit Ghaumet ein« Be sprechung hoben, bei der sich ergeben wird, ob überhaupt noch die Möglichkeit besteht, die Verhandlungen mit Aussicht auf Er» folg fortzusetzen und sie fo rechtzeitig abzufchließen, daß daq Abkommen noch vor den beiderseitigen Parlamentsferien rav« filiert koerden kann