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KWUWAWM Donnerstag» den 31. Dezember 1925 78. Iahrg Nr. 302. Polizeis!un-e Aue Polizeistunde am Silvester, dem 31. Dezember 1V25, wird aus Ühr festgesetzt. 2. ^8 Walter von Molo. Adam Stegerwald. 4 «MWWMMK 4-. Ä Da .»»»««»'rslsch« asch«IA ««11» mli D»»aaLm« L«r Lag« »ach Sv»» «Kd kftM,«,. Dir V«t» sür dl« 34 nun dmil« L»I»n«I-Anz«I-«z«!l« lm «mlrtlaNdrM lst 30 igamIUmumzNg«» imd SUstmgrfuch« D«d0rstIg<r 11), mawdrl, r§, sür dl« so mm brcku P«M-' R,dlamez«IIk «, mmwdrl, I0S, sür dl« S0 nun br«i»« -Mil. Lvl-N-U«»« sr, ammirck »5 Rrichrpsaial». Poftfch«»-»»«», v«ip,i, Nr. irrs«. »<»«1ad«-OIr»^i»»to i V«, Sr^»L. Nr. 28. v --- -Zff Di« nacht» S : Les M j,VZ- Bern«, 29. Dez. In Rsgievungskreisen soll der Plan er- wogen werden, ein gündhvlzmonopol für das Reich zu schaffen und dieses Monopol an eine Gesellschaft zu verpachten. v. Stein General der Artillerie und Kriegsminister a. D. Das Jahr 1925 hat Deutschland einen Schritt weiter ge bracht auf dem Wege zur Wiedergewinnung der Stellung als gleichberechtigte Nation unter den Völkern der Erde. Möge das neue Jahr das weitere Fortschreiten auf dem aufwärts- führenden Wege bringen, insbesondere durch Wiedererlangung unseres Kolonialbesitzes, durch Beseitigung der Kriegsschuld- lüge und durch Wiedereinsetzung der Ausländsdeutschen in ihre früheren Rechte! Schnee, Gouverneur z. D., M. d. R. ^2. DI« amtlichen Bekanntmachungen sämtlicher Behörden »nnen In den »eschästssteNen de» „Srzgeblrgtlchen Bolkssreuud«» M Au«, Schneeberg, Lößnitz und Schwarzenberg «lagrsehea werde». :5k Amtshauptmaunfchaft Schwarzeuberg und die Stadträte Neu- stSdtel, Schneeberg, Schwarzenberg, den 29. Dezember 1935. « 8Z Verlag E. M. Gärlner» Aue, Srzgeb. Faus-r»ch«r: An« »1 und »1, kötznitz Mmi «uv 440, Schutt»,r, 10, Schmal»»»»««, »»1. vrahlanschNfti Molttstruu» Au«m»,«»Ir-» ZA -8 Auhholzversleigerung. Staatsforstrevier Johanngeorgenstadt. Im Gasthof „gum Muldental* in Aue, Donnerstag, den 7. Ja nuar 1926, mittag« 12 Uhr: 3638 fi. Klötze 7—15 cm stark, 1300 fi. Klötze 16—22 ein stark, 546 fi. Klötze SS—47 cm stark, sämtlich 4 m lang. Einzel- Hölzer. Aufbersitet im gesamten Revier. Forstamt Johanngeorgenstadt. Forstkafle Schwarzenberg. In der Nacht vom 31. Dezember 1925 (Silvester) zum neuen Jahre wird das Derweilen der Lüste in Wirtschaften bis 3 Uhr nachts gestattet. Aue, 29. Dezember 1925. Der Rat der Stadt. Polizeiamt. Kundgebungen sür 1S26 Vorwärts! Von Admiral Schee«. Unter den Erzählungen Heinrich v. Kleist'» findet sich eine: „Das Bettelweid von Locarnos — „Das Bettelrvsib von Locarno!* habe ich mir immer wieder sagen müssen, als in diesen Tagen Germania für elende Bettelbrocken, für weniger als das, ihren Stolz, ihren Haß, ihre Rache verkaufte. Sie wollen von mir trotzdem eine bejahende Kundgebung zum Neuen Jahr. Nun, ich bin gewiß, daß die bessere Seele dieses Weibes erwachen, und daß sie trotz ihrer tiefsten Erniedrigung ihre Rache haben wird wie das Bettelweib des Dichters. Otto Ernst. - r» s nach den Jahren der Konferenzen und Parlamentsreden. So ernst, ja düster diese Zeit sein wird, so haben wir sie, vom Standpunkt der Zukunft des deutschen Volkes aus betrachtet, doch weniger zu fürchten, als die Zeit der Worte; denn nicht in Taten, sondern in Worten sind wir unterlegen. W. Bazille, württ. Staatspräsident. , einblasen, — aber es wäre doch zweckmäßiger, einen geschickten Arzt allein nachdenken, entscheiden und handeln zu lassen! Dörries, Freiherr von Münchhausen. öffZ Schon mehr als zehn Jahve ringt das deutsche Volk gegen eine Welt von Feinden und immer noch nicht eröffnet sich ein Blick auf das gelobte Land der Zukunft. Im Gegenteil wird die Zerrissenheit und die wirtschaftliche Not wieder größer. Aber es scheint, daß das gewaltige Drama, das am 1. August 1914 begann, sich bald seinem Höhepunkt nähert. Dev Vertrag von Locarno ist der Weg zu politischen Zielen, die vielleicht nicht beabsichtigt sind, zu denen die Wett aber durch den Widerstreit der neuen mit der alten Zeit unwiderstehlich ge- Ueber dem Anfang des Jahres 1926 liegt eine neue poli tische Atmosphäre in Europa. Die wachsende europäische Not hat auch die Siegerstaaten friedensbereiter gemacht, als sie es bisher waren. Locarno ist das Zeichen. Aber auch ein Zeichen nur. Noch ist di« künftige Freiheit und Gleich berechtigung Deutschlands nur eine Hoffnung. Einen Teil der Erfüllung trägt Deutschland selbst in der Hand. Ein einiges, von dem Uebermaß des Interessengeistes gereinigtes Deutschland wird eher den Weg zum aufrechten wahrhaft nationalen Volksstaat finden, als ein in feindliche Parteien zerrissenes. Der einige Volks st aat, der von allen Ständen und Schichten in nationalem Bewußtsein getragen ist, wird sich als freier, starker Staat den Weg bahnen in die europäische Völkergemeinschaft. Aufrechtes Volksbewußtsein ohne nationale Ueberheblichkeit, das Bewußtsein eigenen gei stigen und wirtschaftlichen Volkskönnens allein kann dem -eut. schen Volk den Weg zur Freiheit bahnen. Es ist der Weg des kommenden Jahres. Die kommenden neuen Steuern. Berlin, 29. Dez. Nach zuverläfsigien Informationen werden zurzeit im Rsichsfinanzministerium neue Steuer- vorlagen ausgearbeitet. Sie betreffen ausschließlich in- direkt« Steuern. Sofort nach Wiederzusammentritt des Reichstages wird das neue Reichskabinett, das in jedem Fall« wieder ein Kabinett Luther ist, dem Parlament Mitteilung niachen über di« in Aussicht genommene neue Steuerbelastung, die schon der zurückgetretene Reichsfinanzminister v. Schlieben als unabwendbar bezeichnet hatte angesichts der finanziellen Mehrleistungen des Reiches für 1926. Amtliche Anzeigen. In den Gehöften des Wirtschaftsbeschers August Fischer in Bernsbach und des Gastwirtes Richard Weigel in Strettwalb ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. Die verseuchten Gehöfte bilden die Sperrbezirke; Bernsbach bildet rechts der Straße Lauter—Grünhain unterhalb des Gasthofes zum ,,Grünen Baum* das Beobachtungsgebiet, in Streitwald ist es außer dem verseuchten Gehöfte dcrLanze Ort. Auf die in ortsüblicher Weis« bekanntgegebsnsn Vorschriften wird besonders hingewieson. Amts^mptmannschaft Schwarzenberg, den 29. Dezember 1925. Der Götze Mammon liegt einmal wieder am Tode wie vor 190 Jahren, und selbst die verhärtesten Gemüter schreien jammernd um Hilf« für ihn. Unsere Vorfahren mögen nach Napoleons Raubherrschast trotz der siegreichen Freiheitskriege in ähnlicher Not gestanden haben wie wir. Aber st« hatten eins voraus vor uns. Sie waren nicht so verwöhnt gewesen, wie es unser Geschlecht durch den glänzenden Aufstieg und den gewachsenen Reichtum geworden war. Durch Fleiß und Spar samkeit haben sie in langer und harter Arbeit im Vertrauen auf Gott die Not überwunden. Der alte Moltke hat gesagt: „Gottes Wege sind nicht unsere Wege und in der Weltentwick- lung führt er auch durch verlorene Feldzüge zum Ziel.* Was soll unser Ziel sein? Die brüderliche Vereinigung oller Deut schen in gemeinsamer Arbeit und in gegenseitiger Hilfe unter der Führung Gottes. Alle Gegenwart ist Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft. Beides verbindet sie, mit beiden: ist sie untrennbar verbunden. Das Gewordene versteht nur, wer Las Gewesene ergriffen hat; nur er ist imstande, am Bilde des Werdenden mitzuformen. So dient das Vergangene dein Kommenden. Aber nicht für di« Vergangenheit, sür di« Zukunft leben wir! Deutsche Vergangenheit, unserm Herzen nah durch stolz« und heilige Erinnerung, durch Schmerz und Leid! Mit Recht tastet das Volk von heute in ihren stummen und beredten Bildern die Linien des Schicksals nach, Glanz und Sturz, Größe und Schuld. Deutung suchen wir für Rätsel und Wir rung der Gegenwart, die wir noch nicht meistern. Und es liegt in unserm Wesen, über dem Wege das Ziel zu vergessen, über der Betrachtung das Schaffen, über der Vergangenheit die Zukunft. Aber in einer Lage wie der jetzigen frommt uns nicht rückwärtsgewendete, tatenlose Sehnsucht, sondern die echte Liebe, die schaffende, die schöpferische. Fruchtlos ist es da rum, unsere Kraft im verbissenen Streit um Vergangenes, Unabänderliches zu verlieren, fruchtlos, einander immer wie der den Schuldschein zu präsentieren. Gemeinsam heißt es die lastenden Dinge zu zerbrechen, ehe sie uns — uns alle, die einen und die anderen — zerbrochen haben. Nicht für dis Vergangenheit, sondern für dis Zukunft leben wir! Deutsche Zukunft, dunkel vor uns gebreitet, ein unbe fahrenes Meer! Haben wir noch den wimpelsrohen Mut, mit kühnen Segeln aufzukreuzen gegen feindlichen Wind, um nsue Küsten zu suchen für Deutschland? Aus der Liebe aller Treugesinnten wollen wir ihn zu- sammenraffen, aus der Liebe, die schaffen will, Mis der Hoff nung aller, die wissen, daß Deutschland lebt, aus den: Glau ben an das „Genre der Geduld und an die Kraft des Lebens", die wunderbaren Mächte, die das Räderwerk unserer Ge schichte durch feindselige Jahrhunderte weitertrieben und be- wirkten, daß noch heute dies Volk lebt, das so selten ein Staat war und bis heute noch nicht e i n Staat geworben ist. Geduld und Kraft des Lobens! Wir wollen nicht ver- g«fsen, daß sie immer am wirksamsten waren, wenn die staat- liche Macht zerfiel, daß sie es warm, welche die staatenbil denden Gewaltm, die unserem Blut« fehlen, zu ersetzen ver mochten, bis wir uns immer wieder dazu ermannten, ein neues Haus aus dem Schutt erstehen zu lassen. Auch heute weisen sie uns neue Wege in neu« Weiten, wie Las Zeitalter sie auftut, Weiten der Technik, der Wissenschaft und Wirtschaft, die Raum bergen für deutsche Arbeit, für deutsche Zukunft. Wir wollen immer dessen eingedenk sein, daß sie durch nichts anderes als durch uns selbst kommen kann, die wir «in Stück von ihr sind. Wir müssen leben und handeln, wie wir wollen, daß einst das kommende Deutschland leben und Han- deln soll, und wir müssen es gemeinem tun, denn wir brau chen einander. Getrennt manchmal wandernd auf verschiede nen und vielgestaltigen Wegen des Willms und der Erkennt- nis, aber einig unter Ler Losung: Vaterland! Berlin, 29. Dez. Der Reichspräsident empfing heute eine Abordnung des Reichsverbandes der deutschen Industrie und nahm von ihr Berichte über die gegenwärtige Notlageder deutschen Industrie, ihrär einzelnen Zweige und det einzelnen Industriegebiete entgegen. Der Grundirrtum unserer Zeit ist, daß man Stimmen zählt, statt sie zu wägen. Es ist dies der Irrtum, auf dem der demokratische Gedanke und der Parlamentarismus beruht. Die Menschen sind nur gleich vor dem Priester hinsichtlich ihrer Seelen, vor dem Arzt hinsichtlich ihrer Leiber, vor dem Wohl täter hinsichtlich ihrer Not. Sie sind aber nicht gleich vor dem Richter, nicht gleich vor dem Lehrer und am allerwenigsten vor dem, der die Wahrheit eines Satzes wie der Wissenschaftler oder die Zweckmäßigkeit einer Maßregel erkunden will, wie der Staatslenker. Dieser darf die Stimmen von hundert Unge bildeten und Dummköpfen nicht hundertmal so hoch werten wie die eines klugen Kopfes. Er darf nicht dem Be gehr von hundert Schlechten nachgebm, wmn sie einen einzel nen rechtschaffenen Mann überstimmen. Er darf das Inter esse von hundert Armen, die blos schnell und mühelos zu Geld kommen wollen, nicht hundertmal so hoch werten, wie das eines einzigen, durch seine Tüchtigkeit reich gewordenen Mannes, der ein wirkliches Interesse am Blühen des Staates hat. — Das tut aber unsere Zett an allen Ecken und Enden. Abstimmung nach Köpfen ist «ine Torheit und ein Verbrechen zügle i ch. Denn da di« Schlech ten, die Dummen und di« Armen in der Mehrzahl sind, so verfügen nun di«, welche nichts erwarben, über den Ertrag des Fleißes der Reichen, bestimmen die Dummen, ob die Klu- gen recht haben, und setzen di« Schlechten di« Gesetz« für die Guten fest. Di« größt« Tat der Zukunft wird sein, die Re gelung der öffentlichen Angelegenheiten wieder in die Hände einzelner zu logen, die dazu befähigt sind. Dann fallen alle Parteien von links und rechts über den Haufen, und das Wohl der Gesamtheit wird geregelt, auch wenn die Masse die Gründe einmal nicht einsieht. Ein Volk kann nicht regieren (auch nicht durch gewählte Vertreter), es muß regiert werden Kürzlich wurde über den Vertrag von Locarno abge- stinnnt, — man könnte gerade so gut über die Notwendigkeit einer Blinddarm-Operation abstimmen lassen! Einige Milli- onen Zeitgenossen schreien nach, was ihre ParteiblStter ihnen Wenn jeder verantwortungsvoll auf seinem Gebiete ar- beitet und schafft und weder auf die hört, die sofortige Aende- rung erwarten, noch auf di«, die alles immer dunkler und schwerer werden sehen, dann geht es weiter aufwärts mit uns! Um so mehr, wenn jeder nicht nach Theorien imd mit Rechthaberei lebt, sondern Las uralte Vertrauen unseres Till Eulenspiegels besitzt, daß, nach den ewigen Gesetzen der Welt, Abstieg Wiederaufstieg, Regen wieder Sonne, und Nacht wie der Tag zeitigen. » enthaltend die amtliche« Bekannlmachmrge« der Amlshauolmannschaft und der Staatsbehörden in Schwarzenberg, der Staats- u. städtischen Behörden in Schneeberg, Lößnitz, Neustädtel, Grünhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Ss werden außerdem veröffentlicht: Die Bekanntmachungen der Stadlräte zu Aue und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. I «»»«:»<»-B«»a»l»« sür »1« -a NachmIUug «rschkinttL, I Nummer kt, vormillug, S Uhr I» Lin Sauplztschüsl»- I still»«. Mn« SewSdr sür LU stlufnahme der Anzeigen I m» vurgrschrleL««»» Lag« sowi« an d«summier Still, I wir» nicht g«geben, auch nichl für LI« Richtigkeit Ler Lurch I Fernsprecher ausgegebenen Anzeigen. — gllr Rückgat« »n. I oerlan-! «ingesand!«r Schriftstück« übernimmt Lie Schrift- I leitung kein« Verantwortung. — Unterbrechungen Les Se- s fchüstädetrirdes begründen dein« Ansprüche. Bei Zahlungs- I Verzug und Konkurs gellen Radau« als nicht vereinbart. I -auptgeslhtst>ft«a«u In: Au», Lühnih, Schneeberg und I Schwarzenberg. Donnerstag, den 31. Dezember 1925, vormittags ^12 Uhr, soll in Pöhla 1 Schreibmaschine (Mercedes) meistbietend öffentlich gegen Barzahlung versteigert werden. Sammelort' der Bieter: Bohnhofs» restaurant Pöhla. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Schwarzenberg. Donnerstag, den 31. Dezember 1925, vormittags 19 Uhr, soll in Schwarzenberg 1 größerer Posten verzinnte Topfuntersetzer meist- bietend öffentlich gegen Barzahlung versteigert werden. Sammelvrt der Meter: Kaffee Neidhardt. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Schwarzenberg. „Die Zukunft aber kommt, — durch uns kommt sie, trieben wird. Eine Zeit der Taten ist wieder im Entstehen aus uns kommt sie, und sie tut dies, weil sie in dem ' Weltenplane Gottes vorgesehen ist. Unser Genie ist die Geduld und dis Kraft des Lübens." Lagarde.