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Ur. rss. 2S. Dezember lSLS. Erzgebirgischer Dolksfreund. Verlag T. M. Särtner, Aue. 5. Beiblalk. Mr bEe MMW ö-MMteirs. Rückblick und Ausblick. Nach einem Vortrag von Stadtbaudirektor G. Tils« n, Schwarzenberg zur diesjährigen Wanderversammlung des Verbandes Deutscher Dauamtsvorstände. Es ist eine Eigentümlichkeit vieler alter Bergstädte, besser gesagt alter Gebirgsstädte, daß sie sich auf einer Dergeshöhe ausbroiten. Welche Gründe bei solcher Anlage maßgebend waren, ob wegen größerer Sicherheit bet Hochwassergefahr oder wegen einer besseren Fernsicht oder um in unmittelbarer Nähe einer schutzspendenden Burg zu sein, dos alles soll hier nicht erörtert werden. Jedenfalls dachte man damals bei einer Stadtanlage wohl erst in letzter Linie an die Dergröße- rungs- und Ausbreitungsmöglichbeiten. Der Siedelungsplan einer solchen Stadt sieht ziemlich unruhig aus und bietet wegen der zu überwindenden erheblichen Höhenunterschiede den Stadtbaumeistern unverkennbar große Schwierigkeiten. Man ersteht deutlich aus dem alten Stadtbild, daß in früherer Zeit nicht nach einem bestimmten Plan gebaut wurde, daher die vielfach unzutreffenden verwinkelten Straßen, engen Gassen, Hinterhäuschen usw. Wenn nicht-gerade ein Stadt brand die Möglichkeit einer besseren Platzausnutzung schuf, so ist bis heute noch die alte Stadtanlage oder die Altstadt, wie dieser Teil gewöhnlich heißt, deutlich zu erkennen, ja oft sogar noch erhalten. Und sie wird selbst in Zukunft kaum wesentlichen Veränderungen unterworfen sein. Die industrielle Entwicklung Schwarzenbergs besonders seit dem Kriege vmr 1870/71, wobei sich Schwarzenberg zum Mittelpunkt der erzgebirgischen Metallwarenindustrie ge- staltete, war der Anlaß zu vielen Häuserbauten. Da in der Altstadt kein Platz vorhanden war, baute man in den Tal niederungen des Schwarzwassers und der Mittweida, wo sich vor allen die Industrie niederließ und anstedelte. Dabei er wies es sich als notwendig, diese bauliche Entwickelung in planmäßige Bahnen zu lenken. Die in, Stadtbereich liegen den Bauplätze waren jedoch durch ihre natürliche Beschaffen heit für eine großzügige Entwicklung wenig geeignet. Diese war nur möglich, wenn die angrenzenden Gemeinden in das Stadtgebiet mit einbezogen wurden. Darum folgte nach dein Ankauf des Rittergutes Sachsenfeld im Jahre 1912 die Eingemeindung von Sachsenseid im Jahre 1913 und nach dem Weltkrieg die Eingemeindung von Neuwelt und Wildenau. Nun war es viel leichter, Ortserweiterungs- und Bebau ungspläne aufzustcllen. um der baulichen Entwicklung die notwendigen Richtlinien zu geben. Nachdem durch die Schwarzenberger Ballgesellschaft ein von dieser 1912 erworbe nes Gelände auf deni Brückenberg durch die bereits 1913 begonnene und nach dein Weltkrieg fortgesetzte Bebauung fast restlos erschlossen worden war. machte sich die Bereitstel lung weiteren Baugeländes für Wohnhausbauten unbedingt notwendig. Die Stadt nahm hierfür ein etwa 21 Hektar gro ßes Gelände des ehemaligen Rittergutes, den Lehnberg, in Aussicht. Di« Bebauung dieses Geländes wird nach den preisgekrönten Entwürfen der Architekten Fritz Adler- Schwarzenberg in Verbindung mit Will« Schönefeld- Chemnitz durchgeführt. Sie ist seit dem Jahre 1924 bereits im Gange. Bemerkenswert in dem Bebauungsplan ist die Ueberwindung der im Plangebiet austretcnden Höhenunter schiede van etwa 76 Meter. Weiterhin ist aus den aufgestell ten Bauvorschriften die Bestimmung sehr wichtig, daß die Be bauung nur durch 1- und 2-Fmnilienhäuser als Einzel-, Dop pel- oder Gruppenhäuser zu erfolgen hat, und daß nur ent- lang der Stiftstraße zweigeschossige Mehrfamilienhäuser mit Dachausbau gestattet sind. Grundstücke mit Einfamilien häusern sollen eine Größe von mindestens 600—500 Quadrat meter haben, bet Mehrfamilienhäusern ist die Grundstücks- aröß« so zu bemessen, daß außer der notwendigen Fläche für Hof und" Bleichplatz mindestens 180 Quadratmeter Garten fläche für jede Wohnung verbleibt. Di« Abgabe des Geländes erfolgt im Erbbauvertrage unter Berechvung eines Erbbau zinses von 4 Pfennig pro Quadratmeter. Di« Aufteilung des Geländes ist nur durch Wohnstraßen in einer Breit« von 48 bis 6 Meter mit den erforderlichen Vorgärten vorgesehen. In mitten der Siedelung liegt ein« Platzanlage, die von Ge schäftshäusern umschlossen werden soll und an welcher auch dte Errichtung eines öffentlichen Gebäudes mit Räumen für Volksbildung und Jugendpflege usw. vorgesehen ist. Auf die höchste Erhebung des Gebietes ist eine Turnhalle mit Turn platz geplant. Auch ein geeigneter Platz für die Anlage von Schrebergärten solcher Einwohner, die in dem angrenzenden alten Ortsteil Sachsenfeld wohnen, ist vorgesehen. Die Be bauung erfolgt nach einheitlichen Gesichtspunkten, die architek tonische Gestaltung liegt in den Händen der Urheber des Planes. Um nicht allein die Entwicklung der von dem Stadtkern entfernter gelegenen Gebiete zu fördern, wurden auch für in der Nähe der Altstadt gelegene Flurteile Ortserweiterungs- plüne ausgestellt. Es sind dies hauptsächlich die Pläne Uber die Erschließung des Becherberges und des Geländes zwischen dem Totenstein und dem Stadtteil Neuwelt. Die Bebauung auch dieser beiden Gelände soll nach ähnlichen Gesichtspunkten, wie sie für den schon beschriebenen Lehnbergbebauungsplan maßgebend waren, durchgeführt werden. Die bauliche Er schließung des Becherberges hat bereits begonnen. Von kleinerem Umfange ist ein Bebauungsplan über das in der großen (oberen) Vorstadt gelegene Plangebiet derHof - wiese. Bei der Aufstellung des Planes wurde besonderer Wert darauf gelegt, den außerordentlich reizvollen Blick auf Schloß und Kirche von der Erloer Straße aus zu erhalten. Die Anordnung einer Platzanlage, deren Abschluß zu beiden Seiten durch öffentliche Gebäude gebildet werden soll, dürfte diesem Gesichtspunkt Rechnung trogen. Durch ein modellmäßiges Bauen soll eine einheitliche archi tektonische Gestaltung und damit eine Bereicherung des Stadt bildes erzielt werden. Die Skizzen über die geplante Gestaltung sind von Prof. Oswin Hempel (Dresden) an- gefertigt. Der immer mehr zunehmende Straßenverkehr wird Lurch die kurvenreichen, über Berg und Tal gehenden Hauptverkehrs straßen, deren Entstehung in die Mitte des vorigen Jahr hunderts fällt, stark behindert. Es soll deshalb eine dem Ver kehr entsprechende Teilstraße gebaut werden, die außerdem den gefährlichen Uebergang am Bahnhof umgeht. Auch Planungen für eine Industriebahn zur Schaffung von direkten Bohnan- schlußmöglichkeiten für die Industrie in der unteren Stadt im Zuge dieser beabsichtigten Straße liegen bereits vor. Lediglich die ungünstige Wirtschaftslage hat die Durchführung dieser Pläne noch nicht ermöglicht. Bei dieser Geelgenheit sei ein kurzer Ueberblick über das Straßennetz der Stadt Schwarzenberg gegeben, das infolge seines umfangreichen Flurbezirkes recht ausgedehnt ist. In der Flur Schwarzenberg sind vorhanden: 12,100 Km. Staats straßen, davon ein Drittel gepflastert und mit 3,100 Km. Fuß wegen versehen; 13,000 Km. Ortsstraßen für den Durchgangs verkehr und 11,500 Km. andere Ortsstraßen, davon 1,300 Km. gepflastert und mit 7,230 Km. Fußweg versehen. Infolge der regen Bebauung ist die Stadt dauernd mit Straßenneubauten beschäftigt, so daß sich das Straßennetz fortwährend erweitert. Einen besonderen Anziehungspunkt für jeden Fremden, der hier einige Zeit verweilt, bilden die in den Jahren 1840 bis 1850 entstandenen öffentlichen Anlagen des Toten- steins und Ottensteins. Diesen Anlagen soll sich in Zu kunft eine dritte hinzugesellen: Der mit Wald bestandene, bis an di« Wohnhäuser reichende Rock elmann soll in groß- zügiger Weise nach den Plänen des Gartenarchitekten Ernst Hoffmann (Schwarzenberg) parkähnlich ausgebaut werden. Inmitten des Waldes sollen Spielplätze entstehen; ebenso ist die Anlage einer 800 Meter langen Rodelbahn auf diesem Gelände vorgesehen. Der erste Schritt in dieser Planung am Rockelnrann ist damit getan, daß ein nicht mehr in Betrieb befindlicher Steinbruck) zu einem Naturtheater von sel- tener Schönheit ausgebaut wurde. Auch ein Ehrenmal für die im Weltkrieg Gefallenen soll in diesen Anlagen feinen Platz finden. Auf den im Jahre 1917 nach Plänen von Gartenarchitekt Hoffmann entstandenen Friedhof mit der landschaftlich schön gelegenen Friedhofskapelle für den unteren Teil der Stadt sei besonders hingewiesen. An neuen Gebäuden in der Stadt sind in den letzten Vor» und Nochkriegsjahren entstanden: 1. das im Stadtteil Sachsen feld gelegene Bezirks st ist (für den Bezirk der Amtshaupt mannschaft Schwarzenberg) mit eigener Gutswirtschaft und Krankenhausabteilung; 2. der Ratskeller im Jahre 1907 (nach Plänen von Schilling L Gräbner), der sich vortrefflich dem Markt- und Stadtbild einordnet; 3. die Realschule, 1904—1916 nach Plänen von Prof O. Hempel unter Leitung des Stadtbauamtes gebaut; besonders wirkungsvoll gestaltet sich hier die Turnhalle und die Aula mit in Holz geschnitzten Leuchtern eines erzgebirgischen Holzschnitzers; 4. die geschlossene Klcinhaussiedelung der Schwarzenberger Baugesellschaft auf dem Brückenberg mit 76 Häusern und 110 Wohnungen; 5. eine Siedelung für Eisenbahnbeamte an der Schneeberger Straße, die sog. Eisenbahner siedelung mit 30 Woh- nungen; 6. eine Kleinhaussiedelung im Ortstekl Neuwelt mit 24 Wohnungen; 7. das in der Ncche des Bahnhofes gelegene Elektrizitätswerk Obererzgebirg, das das In dustriegebiet in und um Schwarzenberg mit der so notwendigen Betriebskraft versorgt; 8. das Gaswerk, früher ein rein städtischer Besitz, seit einigen Jahren ein Verbands-Gaswerk mit moderner Vertikalkammerofeuanlage im Besitze eines Ge meindeverbandes. Dos Versorgungsgebiet des Werkes reicht bis Johanngeorgenstadt einerseits und Thalheim andererseits, umfaßt 14 Gemeinden und besitzt ein Fernrohrnetz von 65 Km* Ortsrohrnetz 110 Km. 9. Im Bau begriffen sind zur Zeit di« Erweiterung des Postgebäudes und ein Verwaltungs gebäude für die Ortskrankenkasse an der Bahnhof straße; 10. eine Kochlehrküche, in deren Gebäude ein« Jugendherberge mit untevgebracht ist. Außer der Förderung weiterer Siedelungstätigkeit steht der Stadt noch Lie Löfimg weiterer großer Dauaufgaben bevor. Notwendig sind die Umgestaltung des im Jahre 1911 errichteten Sommer bad es zu einer neuzeitlichen Anlage, die Errichtung einer modernen Sportplatzanlage, für die ein Gelände von 38 Hektar zur Verfügung steht, die Er richtung einer neuen Volksschule im Ortsteil Neuwelt, für die zur Erlangung geeigneter Pläne und Entwürfe in diesem Jahre ein Wettbewerb unter den Architekten der Kreis- hauptmann schäften Zwickau und Chemnitz veranstaltet wurde. Notwendig sind ferner ein größeres Gebäude für die Handels und Gewerbeschule, deren jetziges Heim ein im Jahre 1921 um gebautes Hotel ist, das aber der Entwicklung der Schule schon jetzt nicht mehr entspricht; ferner ein neues Stadthaus M kill Km KM» M üverrsug» slck vorder von rler Ollts unU ?rei,»ara>ell«it meiner Instrumente, berxv. verlange Kststoe.' büsx KreMJ. pisnofabrilt.l'DsIkslm/errgsb. Vertreter kür äue u. Umgeeencl: ^uer, »oelkdaos Oottdoküt Lu». XkMUkUöäU ! LkobnuvoritLISgo unck krolsangvbote rlurck Lmil testier / Hue rsntralttoleungsn. »Wie», KM- II, MklMM äs Ligen« änkrtigung. LII« Oeslecitartikei in Llpnklta, L1pskba versilbert u. erbt 8IIKer. Oroüa LuswskI »parier Keukelten. vollen, Vasen, versilberte ^Vsnäbiläer, Kaffee- unä Peeserviee, Rauck- uncl Lcchreid- Osrnituren. Colliers, Ringe, Okrrinße, Hrmbünäer, vkrketten, Spsrierstöche. Zigarettenetuis, versilberte HsnälsskZien. padrikato nur erster türmen. 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