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WUMAWstM 78. Jahrg Sonnabend, den 12. Dezember 1925 Nr. 288. Amtliche Anzeigen WIS Wl R WW M »W U WM? der Kommt ein neues Kabinett Luther? Dr. Stresemann Über -ie Loearnopotitik der Besatzungsftisten unser Aufnahmegesuch ganz nach Ge fallen zu beschleunigen. Und ein Kolonialmandat wick sich auch schon finden, wenn wir erklären, wir würden mit unse rem Eintritt in den Völkerbund warten, bis ein annehmbares Mandat frei seil stern dem Reichspräsidenten die erbetenen schriftlichen Erklä- rungen gegeben haben, dürste der Reichspräsident vor- aussichtlich Dr. Luther mit der Kabinettsbildung beauftragen. Der,Hokalanz." will wissen, daß der Erteilung des Auftrages noch eine Besprechung sämtlicher Führer der für di« große Koalition in Betracht kommenden Fraktionen beim Reichspräsidenten vorausgehen soll. Berlin, 11. Dez. Nachdem di« Reichstogsfraktionen von Deutschen Vollspartei bis zu den Sozialdemokraten ge- Bcobachtuug »gebiet ist di« Gemeinde Radiumbad Oberschlema. Auf di« in ortsüblicher Wesse bÄanntgegckenen Dovschriften wird besonder« hingewiesen. Amtshauptmannschast Schwarzenberg, den 9. Dezember 1928. werden möchten für Zwecke, die für Wiederbelebung der deutschen Wirtschaft nicht unbedingt notwendig sind. Die Er zählung, daß die Reichsbank eine Kontrolle über die Privatanleihen zu haben wünscht, Mchört in das Reich der Fabel. Im Rahmen einer vernunftgemäß betriebenen An leihepolitik sticht nach meinen Beobachtungen der amerikanische Markt den wirklichen deutschen Bedürfnissen durchaus zur Verfügung, «Heckings zu Zinssätzen, die außerordentlich schwer sind. Die derzeitige gesamte Ausland sver sch ul - düng Deutschlands gibt zu Besorgnissen keinerlei An- laß. Zwar sind in Len letzten beiden Monaten erhebliche De- träge durch Ausländsanleihen nach Deutschland hereingekom men, aber ich habe zu meiner großen Genugtuung feststellen können, daß die gesamte Auslandsverschuldung Deutschlands sich dadurch nicht vergrößert hat. Mit den langfristigen An leihen sind vielmehr viele kurzfristige Verpflichtungen abgedeckt worden. Die gesamte Verschuldung an das Ausland dürste zur Zeit nach wie vor zwischen 3 und 3 Milliarden Mark liegen. Dies ist ein Betrag, der nach keiner Richtung hin zu Bedenken Veranlassung gibt, vielmehr zum Zwecke der Erhöhung der deutschen Produktivität eine maßvolle und lang same Vermehrung noch durchaus verträgt. Es ist selbstver ständlich, daß die,kleinere Industrie nicht mit -er Emission von Anleihen in Amerika vorgehen kann. Auf das nachdrücklichste möchte ich davor warnen, daß deutsche öffentliche Körperschaften in Amerika auf die Geldsuche gehen. Wenn es uns gelingt, für die Landwirtschaft und für die Großindustrie sowie für unsere elektrischen Werke Auslandsgelder hereinzuholen, so werden damit in ländische Gelder für den Kreditbedarf der anderen Wirtschaftszweige frei. Alles in allem ober sollten die Unter nehmer nicht nur immer nach Auslandskredit oder Staatshilfe schreien. So bequem geht der Wiederaufbau einer durch Krieg und Inflation schwer geschädigten Wirtschaft nicht vonstatten. Nur wenn bei uns eiserne Selbstzucht Platz greift, wird uns das amerikanische Doll seine Sympathien bewahren und sie verstärken. Seien wir selbst mutig, aufrecht und spar- sam, dann wick das Wort wahr wecken: ,LilfDir selbst, dann hilft Amerika!" Der Dortrag wurde mit lebhaftem Beifall ausgenommen. Berlin, 10. Dez. Die Reichstaasfrakdion der Deutschen Dolkspartei teilt über di« heutige Sitzung mit» Nach .einem Bericht ihres Vorsitzenden billigt. dis Raichstttzs- fraktion der Deutschen Volk lungsführern dem Herrn R nommen« Stellung. 1. In Srla ist in dm Gehöften a) des Mirtschastsbesitzers und N«is<^eschm»en Fritz Flemmig und b) des Gastwirts Maz Wagner; 2. in Radiumbad Oberschlema im Gehisst des Gutsbesitzers -ermann Mehlhorn Nr. 88 di« Maul- und Klauenseuche festgestellt worden. Sperrbezirk in Srla zu a) sind die Gchöfte Nr. 7S bis 78, zu b) das verseuchte Gehöft; Beobachtungsgebiet für beide ist Erla ober halb der Ortsbehörde. v» ^e»,«»tt,»che «»INN«»»»- «na«!»« mit »<r »a« «Ma» «d 8*«<v». v« Pw» Nr dl« »4 mm bmtt« a»I«»I.«>q«I»»,«N» Im VM«»IMW«^r» Ist ro <S»>UI«na»»U,«» «II» SI.Il«,«»>», «wemtwr 15). a»m»«M »». NN du «o mm dran P«ttt- «Äila»>»»I1« »0, -urwLrl» »00, Nir »I« »0 mm dnU« „n. a°km,lj«a« 55 «m»<nu »5 P»Mch«»tnm»> «r. leer«. a»»«t»»«.»Ir».a»»»» 1 «m. Sr»«». Nr. m. Der letzte deutsche Trumpf. Man schreibt uns: Im „Garn von Locarno" sind wir nun also glücklich ge fangen. Der nächste Schritt soll nun unser Einrrttt in den Völkerbund sein, obwohl di« für uns wichtigsten „Rückwirkun gen" im Rheinland, mit denen man beim deutschen Doll Stimmung für Locarno gemacht hat, immer mehr im Nebel verschwimmen, obwohl auch di« für uns so unendlich wichtige Frage der kolonialen Mandate in einer mehr als unbefrie- digenden, ja, schon geradezu frozzelnden Manier erledigt wov- den ist, da ja zwar unser Anspruch auf Mandate theoretisch anerkannt, von Chamberlain aber dahin eingeschränkt ist, dich er etwa sagte, leider sei ja auf die nächsten 20 Iochve mit einem Freiwerden von Kolonialmandaten kaum zu rechnen, denn niemand trenn« sich gern von dem, was er hat . . . „Das deutsche Dost, ist auf der ganzen Linie geleimt wor den" — in dieses Urteil kcmn man in Variante eines unrühm. lichen Wortes das „Ergebnis von Locarno" zusammenfassen. — Aber dennoch haben wir noch einen Trumpf in der Hand; ob freilich die „Politiker" im Kabinett sich getrauen werden, ihn auszuspielen, muß nach allen bisherigen Erfahrungen aufs heftigste bezweifelt werden. Der Trumpf besteht darin, daß wir unser Eintrittsgesuch in Len Völkerbund so lange hinausschieben, bis uns wegen der Abkürzung der Besatzungszeiten vollbefrickigende Erklärun gen zugegangen sind und auch offiziell ein wertvolles Kolo- nialmandat von Genf mit sofortiger Wirkung zugesichert ist. Warum sollen wir uns denn billiger verlaufen, als wir es nötig haben? Wir können durch ein Hinauszögern des Aufnahmcgesuches unstreitig noch wertvolle Zuge ständnisse herausholen! Das ist „Erpressung"? HinWH seien wir doch nicht so zimperlich, wo doch die Entente , sM seit 7 Jahren nur von Erpressungen gegen uns lebt! NM das ist keine Erpressung! Oh, was sein das Deuts« für, Lins plumpen Spvak! Aber der Sicherheitspakt kann nicht in Geltung kommen, bevor wir nicht Mitglied des Völkerbundes sind? Ist ja auch gar nicht nötig! Was hoben wir denn für Eil«? Der Sicher heitspakt sollte ja auch nicht gültkg werden, bevor wirklich an nehmbar« „Rückwirkungen" vorliegen k Haben wir vor dem Inkrafttreten des Sicherheitspaktes den Eintritt in den Völkerbund zu vollziehen, so hat auch die Entente aus ihren in Locarno gegebenen Zusicherungen bezüglich der Rückwir kungen nicht bloß eine schöne Geste zu machen, sondern sie einzulösen, wenn sie mehr waren als bloßer-Bauern- » «ntholtrnd di« ««Mch»u »«bamttmachnngen der Amkhauplmannschaft und der d Mgakdehdrden in Schwarzenberg, der Staats- u. städtischen Behörden in Schneeberg, Lößnitz, NeustädlA, Grünhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. , Es wecken auberdem veröffentlich!: Die Behanntmachungen der Stadlräie zu Au« und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. Verlag T. M. GSrlner, Aue, Srzged. 3«nchi»»«r! »1 und 01, ertznitz relm« «u«) «eo, Sch»«»««, 10, Schi»-r,«»m, «1. vsa»Ians<bNft> voMfttlind Uu«,s,g«»ln^. Die Versteigerung der Schreibmaschine in Schwarzenberg-Sach- senfeld am 12. 12. 26 findet nicht statt. Der Gerichtsvollzieher de, Amtsgericht« Schwarzenberg. Schachts amerikanische Eindrücke. Der Wunschzettel -er Sozialdemokratie. Berlin, 10. Dez. Auf Einladung -er Berliner Industrie- tmd Handelskammer hielt im Berliner Börsengebäude Reichs- bankpräsident Dr. Schacht einen Vortrags üben'„Amerika- irische Eindrücke". Er führte u. a. aus: Die führenden Kreis« Amerikas sind heute an den Vorgängen in Europa stärker interessiert als je zuvor. Für dm Amerikaner bedeutet Europa ein Gesamtbegriff. Dabei > ist di« Auffassung, als ob das amerikanische Interesse sich auf i Deutschland konzentrier«, fallen zu lassen. Deutschland f interessiert Amerika lediglich im Rahmen Euro pas, und hier wick alleckings Deutschland aus mancherlei Gründen stacker beobachtet. Das Vertrauen in-i« industrielle Lebens fähigkeit Deutschlands ist in Amerika uner- schürtert. Insbesondere wick die bei uns vorhandene organische Verbindung von Industrie und Wissenschaft außer ordentlich hoch geschätzt. Ueberdies gelte der Deutsche als ein fleißiger und geschickter Arbeiter, als ein zuverlässiger Kauf mann und Bankier. Di« ganze geschäftliche Denkweise ist dm: des Amerikaners durchaus ncche und verstärkt seine Neigung, mit dem Deutschen geschäftliche Beziehungen zu unterhalten. Aber in Amerika weiß man sehr wohl, und zwar besser als manche Kreise hierzulande, daß Deutschlands Zukunft nicht isoliert betrachtet werden kann, sondern daß Deutschland ein unlösbarer Bestandteil Eu ro p a s ist, auf Gedeih und Deckerb mit seinen Nachbarn ver bunden. Ich bin während meines ganzen Aufenthalts in Amerika niemals irgend einem Zweifel in der deutschen Wäh- rung begegnet. Das törichte Inflattonsgevede, dem man noch immer in einer gewissen deutschen Presse begegnet, bleibt ein« deutsche Eigentümlichkeit. Während wir in zahlreichen deutschen Kreisen immer noch auf eine völlig falsche Einstel- lung -um Dawesplan stoßen, habe ich ftststellen können, daß die amerikanische Welt und insbesondere auch die Finanz welt, die Grundgedanken des Dawesplanes vollständig be herrscht. Man erblickt im Dawesplan nicht nur eine inter nationale Sicherung für die Aufrechterhaltung der deutschen Währung, sondern auch für die Wiederherbeifüh rung normaler wirtschaftlicher Zustände. Die Befriedigung über den Abschluß des Locarno-Der- tvages ist in Amerika deshalb besonders groß gewesen, weil man damit einen großen Teil der politischen Hindernisse auf- geräumt steht, die der weiteren wirtschaftlichen Wiederherstel- lung Europas entgegenstanden. Die Wickerherstcklung ge sunder Finanzverhältnisse und stabiler Währungen auch in den übrigen Ländern wird nunmehr das nächste Ziel sein, an dem Amerika Mitarbeiten wick. Was haben w i r nun praktisch von der Gesamteinstellung Ammnkas für Deutschland zu erwarte»? Man wick da den Satz voranstellen müssen, Laß niemand berechtigt ist, Kredits zu nehmen, Ler nicht die Gewißheit in sich trägt, daß er diese Kredite verzinsen und bei Fälligkeit zurückzahlen kann. Es ist selbstverständlich eine Utopie, zu glauben, daß Amerika uns auch nur an nähernd solche Summen leihen kann oder leihen will, wie sie in den Köpfen mancher deutschen Wirtfchaftphantasten spuken. Da au» deutschen und amerikanischen Gesichtspunkten heraus die Menge ausländischen Kredits begrenzt ist, so folgt, daß wir sparsam mit ihnen umgehen müssen. Diese Kredite dürfen lediglich produktiven Zwecken d«r deutschen Wirtschaft zugefiihrt «erden. Daher mein« wiederholte Mahnung, daß ttos» Kredite nicht in erster Linie »an Ländern und Kommunen in Anspruch genommen, Berlin, 10. Dez. Dis sozialdemokratische Rsichstagsfraktion befaßte sich heute nach der Plenar sitzung nochmals mit Ler' Lösung des Regierungsproblems. Sie legte ihre Auffassung in einer Entschließung dar, di« noch am gleichen Men- mit einem Begleitbrief dem Reichs- Präsidenten zugestellt wurde. Die Entschließung hat folgenden Wortlaut: „Die sozialdemokratisch« Reichstagsfraktion macht ihre endgültige Entscheidung von der weite ren Klärung der politischen Situation abhängig und er mächtigt ihre Vertreter, durch Verhandlungen mit den in Betracht kommenden Parteien die nöti gen Grundlagen für die Entscheidung der Fraktion zu schaf. fen." In diesen Verhandlungen legt, wie es weiter heißt, d» Fraktion Weck auf «ine Reih« von Punkten, von Lenen folgend« wivderaegoben seien: Offenes Eintreten für di« Republik, Abwehr aller mo narchistischen Restaurationsversuche, Ratifizierung des inter nationalen Abkommens von Washington, D«abschiedung eines Arbeitszeitgesetzes unter Wiederherstellung des achtstün. digen Normalarbeitsrages, schleunig« Devabschickung des Ge setzes über die Erwerbslosenversicherung, Verbesserung der Gr- werbslosenfürsorge nach den sozialdemokratischen Anträgen im 9. Ausschuß des Reichstages, Handelspolitik mit dem Ziel de« Förderung des industriellen Exports, Offenlegung der Steuer listen, Zurückziehung d«s Reichsschulgesetzeptwurfes, reichs gesetzliche Regelung der Fürstenabfindung mit rückwirkendes Kraft, baldiger Eintritt Deutschlands in den Völkerbund. O Der gestrige Beschluß d«r sozialdemokratische» Reichstagsfraktion wick von einer Reihe von Blät tern kommentiert. Di« „Deutsch« Tagesztg." spricht von einem idrudinischen Joch der Sozialdemokraten und glaubt nicht, daß auf Grund der sozialdemokratischen Fov» derunaen noch irgendwie Aussicht nach Verhandlungen übe» di« Bildung der großen Koalition geführt werden könnte^ Während Lie „T äg l. Rundsch" keine vckaktionelle Aeußv« rung^ über die Frag« der Regierungsbildung enthält, beschäf tigt sich die „Germania" ausführlich damit. Die Fra« Mrd da al» ein FUHrerproblem bezeichnet. Es bestände nichtz »mn pin politischer, sondern auch tin wirt ch a f t» polt, bischer K»'an- >,ur sro-,n (Koalition. .-D komme « auf «ine» Dillen und «in Httogpmnm a«. DerjMaitz Mv»»t««»-«»»atz»» für bl« am Nachmlllaa «rIchei»«nL, äummrr bU »mmttl-g, S Uhr In d« Lmwlaächßft». ! still«,>. «I« Sn-adr für bl« «ufno-jo» b«r «»Ä,»« am mr,»l»rl«b«ne'' Tag, fam« an bestimm!rr Sri»« wirb ni<!>1 s«ü«b«n, auch nicht für di« Mchttzbett bin dar« gtrnfprechtr auf,«,»«neu »lnt«ta<n. — gar Riickgat« »» »«klang» «Ingrlandl« SchriM«« übmMmml dl« Schrift« 1«ilung imi»« Vermlwonuna. — Uul«rbk<chuna«n b«, schüftAeirkd«» txgrünbra »elmüklprüch«. B«i Jahtung»- »«kzuü »ud Nonlmr» gEm Rabatt« al, nicht omeinbar«. ya»»mes<»»ft»ft«««» In: «bü», Schnmd«, mit Schnurz« ab«rg. Ueber Las Vermögen der Firma L. F. Jungnickel tn Schneeberg, allein. Inhaberin Emma Rosalie verw. Jungnickel geb. Unger in Schneeberg wick zur Abwendung des Konkurses GeschLstsaufsicht angeordnet. Zur Aufsichtsperson wick Vizelokalrichter Louis Colditz in Schneeberg ernannt. Am 7. Januar 1928, vormittag» 11 Uhr, findet vor dem hiesigen Amtsgericht ein« Gläubigerversammlung statt, in Ler Aufsichtsperson un- Schuldner berichten und die Gläu biger Gelegenheit zu Dovschlügen und Einwendungen haben. Amtsgericht Schneeberg, am 10. Dezember 1925. Die Versteigerung des Dynamo« findet nicht in Mittweida, son dern in Schwarzenberg statt. Sammelort der Bieter Kaffee Neidhardt. Der Gerichtsvollzieher de« Amtsgerichts Schwarzenberg. Di« Versteigerung in Mittweida am 12. 12. 25 findet nicht statt. Der Gerichtsvollzieher de« Amtsgericht« Schwarzenberg.