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GSrlnek, Aue, Srzzeb. s«mst»q«r: «3« »1 «st »1, «»m» celan «u«) 4«, sq««»«, 40, Schwost«»«,, »a« vradlonsch^ft, WEfnond «u«r,M,^. *Z»-»««-«m«st«« str dl« «m S«rnspk< »«, -ust«g,d«ii»n — j^r RS«;»»« m. mrloo,! «I»„l,aditt S«,IstM»r ab«rnlmml dl« S»,M- Irlwn« d«lne Brr-nlw-r^un,. — Unl<rb>«qu«ni de» So» MäfUbNN«»« l»!>ral>d,n d«t!>« Anstrüt«. sä Aadlimi»- o«stu, und Nmstu» gellen Notoll« n!-l venlodoil. -a>e»»-«kchaf»st«ll«» l»: wie, Ltstoltz, Schnnlxrz «st Schwarzenberg. Donnerstag, den 10. Dezember 1SSS. 78. Iahrg. Um die Grohe Koalition. Die Taktik -er Sozialdemokraten. Dm „Geiste" von Locarno. EnglSnder für die AbSnderung von Versailles. Eine Regierung auf breitester Grundlage muß das Ziel der Verhandlungen über die Bildung des neuen Reichskobinetts sein. Nachdem in diesem Augenblick bei unseren parlamentarischen Verhältnissen die Rückkehr zu einer Rechts regierung nicht möglich ist, ist es nur natürlich, daß sich die Bestrebungen auf die Bildung der Großen Koalition konzentrieren. Im „E. V." ist dies bereits vor Wochen unter den obwaltenden Verhältnissen als das kleinere von ver schiedenen anderen Uebeln bezeichnet worden. Der Reichs präsident, von dem niemand daran zweifelt, daß er über den Parteien steht, hat den Parteiführern seine Ansicht dahin kund- gegvben, daß „die Bildung der Regierung aus breitester Grund lage angesichts der gegenwärtig schweren Lage erwünscht sei, wofür nur das Zusammenarbeiten der Parteien von der Deut- schen Dolkspartei bis zu den Sozialdemokraten in Frage käme*. Die Fraktion der Deutschen Dolkspartei, die teilweise bisher auf einem anderen Standpunkt stand, wird sich dieser Not wendigkeit nicht verschließen und zweifellos für die Bildung der Großen Koalition sich entscheiden. Nun darf man aber nicht meinen, daß eine solche Re gierungskoalition um jeden Preis zustandekommen muß. Es gibt Grenzen, die im Interesse der Gesamtheit des deutschen Dolls gezogen werden müssen. Als Ende 1924 die Deutsch nationale Dolkspartei die Hand zu einer Koalition bis zu den Sozialisten bot, scheiterten die Bemühungen an den maßlosen Forderungen der sozialdemokratischen Führer. Vielleicht wiederholt sich diesmal diese Sache gegenüber der Deutschen Dolkspartei. Wohl wird sich die Sozialdemokratie zur Ver fügung stellen, aber unter Bedingungen, deren Erfüllung un möglich sein wird. Man wird es —das ist nun einmal ein Teil des Wesens des Parlamentarismus — verstehen können, wenn die Sozial- demokratie ihre Forderungen stellt. Das tut schließlich jede Partei, auf deren Mitwirkung in einem Kabinett Wert gelegt wird. Aber was bisher von sozialistischen Forderungen ver lautet, ist so ungeheuerlich, daß eine Erfüllung unmöglich er scheint. Freilich wird der Mund am Anfang immer besonders voll genommen, und es ist kein Zweifel, daß im Derhandlungs- woge di« Bedingungen zurückgeschvaubt werden, aber dazu wird kein« bürgerlich« Partei die Hand reichen, für den Preis des Eintritts der Linkspartei in das Kabinett, den Marxismus in offener oder versteckter Form anzuerkennen. Dahin gehen aber, soweit jetzt verlautet, die Forderungen der Sozialisten, auch wenn sie in gemilderter Form zum Ausdruck kommen. Ihre Taktik ist durchsichtigt genug; werden die Bedingungen für den Eintritt in das Kabinett von den Bürgerlichen als tragbar angesehen, so stellt sich dann die Linke als Retterin des Vaterlandes hin. Wenn ihre Bedingungen abgelehnt werden, schreit sie ins Land hinaus, daß ihre „Rettungsaktion* nur deshalb mißlungen sei, weil das Bürgertum den minder- bemittelten Klassen nicht helfen wolle. Auf jeden Fall er hofft die Partei «in« Stärkung ihre» Ansehen», dem durch die Agitation der Kommunisten im Augenblick immer mehr Ab bruch getan wird. Berlin, 8. Dez. Auf Anregung de« Zentrums und der Demokraten ist verabredet worden,, daß die Führer der für die große Koalition in Frage kommenden Parteien am Mittwoch nachmittag nach den Fraktionssitzungen mit einan der Fühlung nehmen sollen. Ursvrünglich «ar geplant, dies« Zusammenkunft noch vor den entscheidenden Fraktionssitzun gen stattfinden zu lassen. Der sozialdemokratisch« Parteiaüsschuß, der heut« gemeinsam mit dem Parteivorstand ein« Sitzung ab- hielt, um zu der politischen Lag« Stellung zu nehmen, Kat in der Frage der Regierungsbildung kein« entscheiden» den Beschlüsse gefaßt. Di« Entscheidung über die Frag« der großen Koalition und über di« Forderung der Sozialde mokratie sollen erst in der Sitzung der Reichstagsfvaktion am Mittwoch erfolgen. O Berlin, 8. Dez. Di« Abga. Koch wem.) und Marx (Ztr.) haben für morgen nachmittag di« Führer der anderen für di« Große Koalition in Betracht kommenden Par teien zu einer gemeinsamen Besprechung eingeladen. London, 8. Dez. In Erwiderung auf eine Anfrage im Unterhaus, ob in naher Zukunft eine Verminderung der briti schen Desetzungsarmee am Rhein erfolgen werde, sagte der Finanz sekretär im Kpregsamt King, ein« Verminderung der englischen Truppen um ein Infanterie- Bataillon (!) und eine Batterie mittlerer Ar tillerie (!) wevde ins Auge gefaßt. (!) O Mainz, 8. Dez. Im letzten Monat sind 7 6 Straf- urteile von den Kriegsgerichten der Mainzer Desatzungszvne gegen Deutsche gefällt worden. In Dingen sind von der Desatzungsbehörde dreizehn weiter« Privatwohnungen zuni 14. Dezember angefordert worden. London, 8. Dez. Gestern wurde eine von zahlreichen und hervorragend«» Geistlichen, Gelehrten und Schriftstellern unter zeichnete Petition an die Regierung veröffentlicht, die für eine Abänderung von zwei Bestimmungen des Frie densvertrags von Versailles eintritt. Die Petition erklärt, daß der Vertrag von Versailles in zwei Punkten abge- ändert werden müsse, und zwar der Artikel 231, der den Ur sprung des Krieges ,xmf den Angriff Deutschlands und seiner Verbündeten" zurückführt, und Artikel 227 bis 230, die sich gegen die Bestimmungen der „internationalen Morasität und Heiligkeit von Verträgen" richten. Inder Pellt iouwird ferner darauf hingewiesen, daß die Geistesverfassung, die dis alli ierten und assoziierten Mächte in den genannten Artikeln zum Ausdruck brachten, jetzt zum größten Teil verschwunden sind. Ls sei offenkundig, daß dies« Artikel unberechtigt seien und ein ernstes Hindernis für das international« Etnverneh- men bilden. Die Regierung wird dann dringend aufgefordert, entwsder die Artikel ohne weiteren Verzug abzuändern oder ausdrücklich ihre Absicht zu bekunden, diese Bestimmungen unberücksichtigt zu lassen. Unter den Persönlichkeiten, die Liese Petition unterzeichnet haben, befinden sich Professoren der Universität Cambridge, Oxford, Manchester, London, Liverpool, Birmingham, sowie der Schriftsteller Bernard Shaw, Professor Kaynes, Wels, ferner die Bischöfe von Manchester und Birmingham, der Dekan von Bristol und zahlreiche andere. Wirth bringt sich in Erinnerung. Freiburg, 8. Dez. Dr. Wirth sprach heute abend hier aus Einladung der gentrumspartei. Er sagt«, die Gründung einer neuen Partei sei zwecklos. Er wolle in den republika- nisch«n Parteien Männer und Frauen politisch so orientieren, daß sie lediglich dem deutschen Dolksstaat dienen. Zur Außen- Politik erklärte Dr. Wirth, jetzt sei die Stunde gekommen, wo wir uns im Völkerbund orientieren müssen. Alle Kritik cm dem Werk von Locarno halte er jetzt für überflüssig. Bei der Regierungsbildung soll nach Dr. Wirth» Auffassung dis so zial« Not di« maßgebende Richtlinie sein. Bürgerliche Mehrheit in Stuttgart. Stuttgart, 8. Dez. Das Gesamtresultat derGemeinde - ratswahlen, bei welchen infolge des Ausscheidens von Gemeinderatsmitgliedern SO Sitze neu zu besetzen waren, läßt erkennen, daß b«i einer geringen Wahlbeteiligung von 43,68 Prozent keine Schwächung d«r bürgerlichen Mehrheit «in- getreten ist. Die Gesamtzahl der bürgerlichen Gemeinderäte, einschließlich der besoldeten, beträgt nach wie vor 40 gegen 24 nichtbürgerliche Vertreter. Verhaftung von Engländern in Pari». Pari», 8. Dez. Die Polizei verhaftete einige Englän der wegen Spionageverdacht». Bei Haussuchungen wurden zahlreich« Schriftstücke beschlagnahmt. , Berlin, 8. Dez. Der Reichspräsident empfing heute den Vorstand und die Landesverbandsvorsitzenden des Der- eins fürdas Deutschtum imAuslande. Er dankte dem Verein für die geleistete wertvoll« Arbeit und sprach di« Hoffnung au«, daß der Verein in der Zusammenfassung der Deutschen im Ausland« untereinander und zur Semeinschast mit den Deutschen im Inland« erfolgreich weiter arb«iten möge. , London, 8. Dez. Di« Zsichnuna-listen de» englischen Teil« der Äu,land«mleihe de- Deutschen Kalisyndi- kat«, der 6 Milliarden Pfund Sterling betragt, wurde nach kurzer Auflegung überzeichnet und abgeschlossen. Amtliche Anzeigen. Ueber das Vermögen de» Kaufmanns Rodert Seidel In Lößnitz wird hout«, am 7. Dezember 192V, nachmittag» 3 Uhr, da- Konkurs verfahren eröffnet. Der Mzrorterichter Gebhardt in Wßnitz wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen find bis zum 31. Dezember 1996 bei dem Gericht« anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung Les ernann ten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Be stellung eine« Glikubiyrrausschusses und eintretenden Falle» über die in ß 132 der Konkursordmmg bezeichneten Gegenstand« und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 11. Januar 1M, vormittag» 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte Termin an- beraumt. Allen Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Gache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwa« schulL g sind, wird auf- ««»oben, nichts an den Demeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für die sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 23. Dezember 1928 Anzeige zu machen. Amtsgerkcht za Lößnitz. Ueber das Vermögen d« Firma Richard Viehweger in Lößnitz wird zur Abwendung des Konkurses Seschaftsanfstcht angeordnet. . Zur Aufsichtsperson wird der Kaufmann Ernst Wbert Oerttt ernannt. Amtsgericht Lößnitz, am 7. Dezember KM. Donnerstag, dm 10. Dezember 1925, vorm. 9 Uhr, sollen in Antonschal 1 größerer Poste» Klövpelspitzen, KlLppelzwir«, Holzperl. Untersetzer und Klöppelbriefe öffentlich meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Sammelort dsr Meter: Gaschos Waldschlößchen. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Schwärzend«-. Die Presse zur KabinrNskrsse. Are uzzeitung: Die „starken Bedenken" (Lie die sozialdemokratischen Vertreter gegenüber der Groern Koalition in den Verhandlungen mit Hindenburg zum Ausdruck brachten) werden im angekündigten Wirtschafts, und. Sozial programm ihren«, Niederschlag finden. Das Programm ist natürlich nur als Mittel zum Zwecke gedacht. Ueber Personal fragen werde nran sich erst gar nicht zu streiten brauchen, wenn sowohl Luther als auch Geßler dadurch indirekt erledigt werden. Denn weder der eine noch der andere darf nach sozial demokratischer Meinung wiederkehren. Der Reichspräsident hat um schriftliche Mitteilung des sozialdemokratischen Fraktions beschlusses ersucht. Hindenburg legt vor allem Wert auf ein gemeinsames Arbeitsprogramm, denn sein Ziel ist nicht auf die Große Koalition als Selbstzweck, wie ihre lautesten Befürworter für wahr haben möchten, sondern auf eine stabile Regierungsbildung gerichtet. Deshalb hat er auch die für die Große Koalition, di« nur ein erster Ver such in dieser Richtung ist, in Betracht kommenden Parteien gebeten, in der eigenen Partei wie im gegenseitigen Benehmen die Frage dsr Bildung dieser Koalition, sowie die Arbeits grundlagen für deselbe zu klären und ihm das Ergebnis als bald mitzuteilen. Deutsche Tageszeitung: Der Wunsch des Reichspräsidenten, der immer bemüht war, Gegensätze auszu- gleichen und alle Kräfte, di« guten Willens sind, dem Staats wohl zu bienen, zu einheitlicher Arbeit zusammenzufassen, ist dabei wohl Ler gewesen, klassenkämpferisch« Gegensätzlichkeiten im innerpolitischen Leben zu vermeiden. Dieser Wunsch aber wird k»i Ler Sozialdemokratie vermutlich aus Widerstände stoßen. Die Sozialdemokratie fürchtet, sich unpopulär zu machen, und davor hat sie nach den Erfahrungen früherer Jahr« und bei ihrer rein demagogischen Einstellung natürlich eine ungeheure Ängst. Man könnte wohl annehmen, daß di« Sozialdemokrat!« die Taktik verfolgen werd«, derartig horrende Forderungen für ihren Eintritt in di« Regierung aufzustellen, Laß zum mindesten di« Deutsch« Dolkspartei oder vielleicht auch das Zentrum sich weigert, auf solche Forderungen einzugehen. Die Svzialdsmokvati« hätte dann «inen doppelten Erfolg: einmal bl«ib« sie außerhalb der Regierung und zweitens könnte sie der anderen Seite di« Ver antwortung zuschieben. Di« Große Koalition dürfte an der Unmöglichkeit, «in gemeinst»««» Arbeit»progvamm aufzu- stellen, scheitern. Die volksparteiliche Täglich« Rundschau sagt, Laß Li« Auffassung des Reichspräsidenten natürlich nicht so zu verstehen sei, als sei v. Hindenburg der Ansicht, daß nur die Große Koalition imstande sei, der wirtschaftlichen Schwierig- leiten Herr zu werden, vielmehr gehe der Reichspräsident von der zutreffenden Ansicht aus, baß angesichts der Gefahr uns»» rer wirtschaftlichen Lag« di« Regierung ein« festen Grund lage bedarf, und daß deshalb der Versuch gemocht «»erden müsse, «m« parlamentarisch« Mehrheit zur Unter stützung der kommenden Regierung zu gewinnen, Bei dem Bedenken der Sozialdemokraten sprech« sähr stark hl« Besorgnis mit, daß di« Kommunistisch« Partei ihr d«r Ran» bet den Massen ablaufen könne- Darum sollen in bezua enil di« .Unterstützung der EraichtzMen ganz «xwkbitante Forde- "w-en M»» "mbe« ,