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« mlhallend die amMchen Bekanulmachunge« -er Amishauplmaimschaft und der Staatsbehörden m Schwarzenberg, der Siaats- u. üäd!!s.-m Behörden in Schneeberg, Löbnitz, Neustadtel, Grünhain, iowir der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Ls werden auberdem veröfsentlichi: Die Bekanntmachungen der Sladträts zu Aue und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. Derlag E. M. Gärtner, Aue, Trzgeb. A,n,»rech<r: «« »1 mid 01, Utznltz t«mt Aue) <40, SchneeSrrg 40, Schwarzenberg SSI. vrahtanMfl, W-Mfr-und «ueerzgebirg«. AichNzbeU »er durch leUung kein, Derinlw-rwng. — Unler lchüstsbrlrled«, begründen dün« Anlprü« oe>zug und Konkurs gellen RadaU« n ««jel,e».Lnn-b»e ,ür dl, -m «achmlllng er Numnier nl, vormMag, 9 Uhr tn den Aa-Pl -aupt,<schaU»ft«Il«n ln: «ue, Lühnth, Schnöd«, >m» Schwurzenberg. Nr. 280. Donnerstag, den 3. Dezember 1925. 78. Iahrg. Amtliche Anzeigen. Doimerstag, den 3. Dezember 1928, nachmittags 3 Uhr, sollen vurch den Unterzeichneten 1 Tafelklavier und 1 Schreibtisch meist- bietend gegen Barzahlung versteigert werden. Bieter sammeln in Lößnitz, Restaurant „Neue Schänke". Lößnitz, am 1. Dezember 1928. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts. Freitag, den 4. Dezember 1926, vormittags 19 Uhr, sollen in Beierfeld 1 größerer Posten Weißblechwaren, u. a. Schöpstöpfe, Kaffee- flaschen, Reiber, Back- und Küchenformen, Hobel u. a. m. öffentlich meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Sammelort der Dieter: Gasthof zur Krone. Der Gerichtsvollzieher de» Amtsgerichts Schwarzenberg. Sonnabend, den 6. Dezember 1923, vormittags 19 Uhr, sollen in Schwarzenbera-Sachsenfeld 1 Posten Iigaretten-Etuis, Osram-Birnen und Rasierklingen öffentlich meistbietend gegen Barzahlung ver steigert werden. Sommelort der Meter: Döhlers Gastwirtschaft. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgericht» Schwarzenberg. Freitag, den 4. Dezember 1926, vormittags 9 Uhr, sollen in Grünhain 1 größerer Posten Bandeisen, 29X3 mm, Löffel und Kindcrschaufeln öffentlich meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Sammclort der Bieter: Gasthof zum Löwen. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Schwarzenberg. Freitag, den 4. Dezemb-r 1925, vormittags 11 Uhr, sollen in Beierfeld 1 Posten Konfektkonswaren öffentlich meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Sammelort der Meter: Gasthaus zur Krone. Der Gerichtsvollzieher de» Amtsgerichts Schwarzenberg. öümrMm. lMMche MmgserlMrW. Erinnert wird an di« sofortige Bezahlung der 3. Teilzahlung Grundsteuervorauszahlung 1925 und 3. Teilzahlung Gewerbestenervoranszahlung 1925. 1. Teilzahlung Kirchensteuer 1925. Beträge, die bis 8. Dezember 1925 nicht eingehen, werden im Zwangswcgc eingczogen. Schwarzenberg, am 27. Novcnrber 1925. Der Rat der Stadt. — Steueramt. — Bekanntmachung. Di« diesjährige Genoffenschaftsvrrsammlung findet Montag, den 14. Dezember 1925, nach«. 3 Uhr, in der Bahnhofswirtschaft zu Schwarzenberg statt. Tagesordnnngr 1. Vorlage Les Rechnungsabschlusses 1924. 2. Mitteilung über Ausscheiden der im Stadtgebiet Aue ansässigen Genossen aus der Genossenschaft. 3. Vorlage des Haushaltungsplanes für 1925. 4. Sonstiges. Dreiteuhof, am 2. DezenSer 1928. Unterhaltungsgenosseuschast für das Schwarzwasser. Der Vorstand. Die amtlichen Bekanntmachungen sämtlicher »«Urb« wnnen in den Seschästsstelle» des „«rzgebirgischen Doltssreundes" I» Aue, Schneeberg, Lößnitz und Schwarzenberg eingeseheu werde». zahl: ^aßt sein, womit sich Deutschland die letzte Folgerung .'Vertrages, den Eintritt in den Völkerbund, be- wolle. Luther und Stresemann würden aber gut vorgesehen die Räumung Kölns begonnen. Man müsse auf einen kaum verhüllten Versuch der Revision des Versailler Vertrages (Erleichterungen, Räumungsfristsn in der 2. und " ^one, Vorverlegung der Volksabstimmung im Saargebiet Londo«, 1. Dez. Die Unterzeichnung des Loearno- Vertrage» begann heute mittag 12 Uhr und war um 12 Uhr 15 Minuten beendet. (Wiederholt, da in einem Teil der gestrigen Anflage nicht enthalten). tun, ihre Konversation von diesem Terrain abzulenken; denn sie würden nur eine Ablehnung erfahren. Man sieht, daß der tiefe Ernst, der aus der Rede des Kanzlers Luther herausklang, wohl berechtigt ist. Ob die Skeptiker in Deutschland recht behalten oder die Optimisten, wird sich sehr bald Herausstellen. Wasser im Wein. Das goldene Tor des Weltfriedens ist nun in London errichtet worden. Wir verzichten auf die Wiedergabe von all den Einzelheiten höfischer Art, in deren Schilderuirg bis in die kleinsten Einzelheiten die demokratische Presse sich austut. Sehr viele und sehr lange Reden wurden zu dem Ereignis gehalten. Sie tönten alle wieder von Friedens klängen und Freundschaftsbeteuerungen. Die Delegationen waren Zeuge, wie der König von England Hrn. Chamberlain, den wirklichen Sieger von Locarno, in mittelalterlicher Form zum Ritter des Hosenbandordens schlug, 'der eine für Diplo maten sehr seltene Auszeichnung bedeutet. Und Frau Chamberlain, die auf der entscheidenden Fahrt auf der „Orangenblüte" über den schönen Lago maggiore die aus gleichende Vorsehung zwischen den Prominenten von Locarno zu spielen berufen war, erhielt irgendein sehr hohes Großkreuz. England ist also sehr zufrieden. Wohl mit Recht, denn es hat 'den größten Erfolg für sich zu buchen. Auch die Menge, die vor den Toren des Foreign Office gaffend stand, hat diesen Eindruck. Sie soll sogar, wie wieder die deutsche demokratische Presse berichtet, die deutschen Delegierten mit besonders lautem Beifall überschüttet, haben. Wenn das wahr ish^'o muß die Begeisterung der sonst so kühlen Engländer rMig eingeschätzt werden. Warum sollen sie nicht einem Unter legenen zujubeln, wenn dessen Niederlage für das ausevwählte Volk der Welt den Sieg bedeutet? Wie die Dinge wirklich liegen, darüber läßt die Presse der Dertragsgegner keinen Zweifel. Der diplomatische Bericht- «rstatter des „Daily Telegraph" führt aus, angesichts der Kürze Ser Zeit, die den Delegierten zur Verfügung stände, wäre es schwer, irgendwelche mit dem Locarnopakt im Zusammenhang sichende Fragen zu erörtern. Jedenfalls würden die Erörte rungen auf die beiden dringlichsten Fragen be- schränkt werden, nämlich 1. das Datum von Deutschlands Eintritt in den Völkerbund und 2. die Beendigung der Räu mung Kölns. Dies seien Fragen, die nach deutscher Auf fassung miteinander verbunden seien. (?) Da die deutsche Re- gierung es schwierig finden würde, vor der Räumung der Kölner Zone in den Völkerbund einzutveten, und da sie dies andererseits erfreulicherweise sobald wie möglich zu tun wünsche, werde vielleicht angedeutet werden, daß eine leichte Beschleunigung der Räumung wünschenswert sei. Der Berichterstatter findet es überdies merkwürdig, daß auf deutscher Seite ebenso großer Nachdruck auf die wirt schaftlichen wie auf die politischen Folgen von Locarno gelegt werde, nämlich auf die Notwendigkeit einer Zusammen arbeit der europäischen Mächte nicht nur in der Frage der De- fried ung, sondern auch in denen des Wiederaufbaues (Staats- finanzen, Industrie und Arbeitslosigkeit). Auch die Pariser Presse schüttet Wasser in den Wein. Sie beschäftigt sich mit der Frage, ob die deutsche Delegation anschließend an die Unterzeichnung neue Kon zession en" verlanaen wich. Der „Petit Parisien" st der Briand dankte dem König und der britischen Regie rung für ihre Begrüßungsworte und wies auf die hervor ragende Rolle hin, die Chamberlain bei den Verhandlungen von Locarno gespielt habe. Er schloß mit den Worten: Ich werd« nicht ohne Bewegung die großen Verträge unterzeich, nen, die dazu bestimmt sind, die Völker Europas einander näher zu bringen und die Einleitung einer neuen Aera de» Friedens zu bezeichnen, die den tiefsten Gefühlen und Wün schen aller derjenigen Nationen, die so furchtbar während des Krieges gelitten haben, entspricht. Der italienische Vertreter Skialoja gab im Namen Italiens der Dankbarkeit seines Lande» gegenüber dem König von England Audsruck und sagte, er könne sich den Aorten Ehamberlains voll anschließen und wolle erklären, daß AaliM - ' ' ' l Aach der Anlerzeichnung. Die Botschaft -es englischen Königs. Diele Reden und Friedensbeteuerungen. Keine Fortschritte in -er Regierungsbil-ung. London, 1. Dez. Die Formalität der Unterzeichnung der Verträge von Locarno begann pünktlich um 12 Uhr. Als alle Delegationen ihre Plätze eingenommen hatten, erhob sich Chamberlain und verlas in französischer Sprache eine königliche Botschaft. In dieser Botschaft spricht der König seine tiefste Genugtuung über den Erfolg der Konferenz von Locarno aus. Er bedauert, daß der Tod der Königin- Mutter ihn daran hindere, das Ereignis der Unterzeichnung so zu feiern, wie er es gewünscht hätte. Die Botschaft schließt mit dem Wunsch, daß das große Werk der Befriedung und der Versöhnung die Grundlage einer aufrichtigen Freundschaft zwischen den sieben Nattonen schaffen und den Völkern die Sicherheit des Friedens geben werde. An die Verlesung der Botschaft knüpfte Chamberlain Willkommensworte in französischer Sprache. Er bedauert«, daß Mussolini nicht in der Lage war, zur Unterzeichnung des Vertrages, den er in Locarno nnt paraphiert habe, hierherzukommen. Die Konfe renz von Locarno habe di« Grundlage für die Versöh nung mit Deutschland abgegeben, «ine Versöhnung, von der wir überzeugt sind, daß sie uns in Zukunft einen wei teren Freund sichern wird. Wir sind uns ohne weiteres be- wußt, daß uns noch viel zu tun übrig bleibt, um diese Hoff- nungen in die Wirklichkeit umzusetzen. Wir alle werden noch zahlreiche Schwierigkeiten auf unserem Wege fin- den und so manch« Mißtrauen, das überwunden werden muß. Wir sind unerschütterlich entschlossen, das begonnene Frie- denswerk in demselben Geiste fortzusetzen, wie er unsere Unterhandlungen in Locarno beseelte. Die englische Regierung wird alles tun, um unseren Bemühungen den end- lichen Erfolg zu sichern, den Haß und das Mißtrauen der Ver gangenheit zu begraben und die kommenden Generationen vor einer Wiederholung des Unheils zu bewahren, das die Welt von heute als Zeuge und als Opfer miterlebt hat. Die Erklärung Luthers. Reichskanzler Dr. Luther hielt, ehe er unterzeichnete, eine Rede in deutscher Sprache, die zugleich eine Antwort auf Chamberlains Rede und eine Umschreibung des deutschen Standpunktes zum Locarno-Pakt darstellte. Der Reichs kanzler sagte: Im Namen meiner Regierung gebe ich dem Ge fühl meines tief empfundenen Dankes Ausdruck für die Bot schaft, die Se. Majestät der britische König den hier versam- melten Delegierten der Nattonen übermittelt hat, die sich in Locarno vereinigt haben, um das Werk vorzubereiten, das in der Hauptstadt Großbritanniens seinen Abschluß finden soll. Ich weiß, daß ich in Uebereinstimmung mit allen hier vertrete nen Nationen spreche, wenn ich dem Gedanken des Mitge fühls Ausdruck gÄbe, der uns beseelt, angesichts des schweren Verlustes, den mit der königlichen Familie das.british. Reich durch -en Tod der Königin-Mutter erlitten hat. Don ganzem Herzen begrüße ich die Feststellung Sr. Majestät, daß Locar no ein Werk der Befriedung und Versöhnung sein soll, als Grundlage für eine aufrichtige Freundschaft zwi schen -en hier vertretenen Nattonen, und daß es den Frieden sichern soll, den alle Völker so -ringend brauchen als Grund lage ihres Wiederaufstieges. Auch hoffen wir ferner, daß die Wünsche sich verwirklichen mögen, die der Herr königlich groß britannische Außenminister zum Ausdruck gebracht hat, ins besondere auch für das Verhältnis der hier vertretenen Na tionen zu meinem Vaterland. Minister Chamberlain hat mit" Recht hervorgehoben, daß auf dem Wege dieser Versöhnung, aus der neue Freundchaften hervorgehen sollen, Hindernisse zu überwinden sind. Wir sprechen von Vorurteilen, die wir besiegen müssen, von einem Mißtrauen, das überwunden werden muß. Alle Völker müssen sich vereinigen, um diese Vorurteile und dieses Mißtrauen in die Vergangenheit zu verweisen, um den Weg frei zu machen, für eine Zukunstsentwicklung, an der wir alle Mitarbeiten müssen. Dazu wird es notwendig sein, daß auch alles beseitigt wird, was seine Ursache in nicht 'mehr berechtigten Nach wirkungen einer vergangenen Kriegszeit hat. Die Tat sache, daß Gebietsteile meines Vaterlandes unter den Auswirkungen des Krieges noch zu leiden haben, muß in absehbarer Zeit ebenso der Vergangenheit angehöven, wia der Gedanke des Mißtrauens, dem wir gemeinsam ent sagen wollen. Der Pflug, an dem wir Hand anlegen wollen, soll neu« Werte schaffen, soll einem freien Boden die Möglichkeit der Ernte geben, deren unsere Völker bedürfen, nachdem sie so viel gelitten haben durch die Heimsuchungen der Vergangenheit. An diesem großen Werke mitzuarbeiten, ist unsere Aufgabe. Noch höher als der Inhalt dieses Vertrags, der neue Ver hältnisse in der Welt bedeutet, ist die Einheit des Willens zu gemeinsamer friedlicher Arbeit, die ihren Ausdruck in dem Werk von Locarno findet, dem sich Deutschland in Einklang mit seiner bisherigen Stellungnahme und den eigenen deut schen Anregungen auch heute gern widmet. Möge aus dieser Willenseinheit das Zusammenwirken aller der Völler «wach sen, die hier versammelt sind. Ansicht, daß Briand und Chamberlain entschlossen wären, sich nicht auf diesem Wege irgendwie engagieren zu lassen. Sie glaubten, auf dem Wege der Konzessionen ge nügend weit entgegengekommen zu sein, um der deutschen Regierung die Lage nach Möglichkeit zu erleichtern.