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vnk'Mrme, Vie aus diesen Augen leuchtete und die das ver witterte, regennasse Gesicht wie mit einen, innerlichen Glanz itd«»stl Ich gtng verwundert weiter, blieb aber plötzlich sichen und wandte mich um. Den Monn kannte ich nicht, ich mußte ober wissen, ob er auch andere grüßte. Richtig! An der Bahnunterführung standen zwei Män- ner im Gespräch. Ich hörte, wie der Alte sein freundliches „Guen Dog!" rief. Di« Männer hielten verwundert im Ge- spväch tune, sahm sich erstaunt an und blickten lächelnd dem Alten nach. Es war mir, als ob aut einmal «in warmer Sonnenstrahl durch die grauen Regenwolken fiel. Da ging «in Reicher im schlichten Wams! Ein Gesegneter und Segenspendender, an dessen Wiege di« Sonne Patin gestanden hatte! Ich muß noch häufig an die frohen Augen des Alten denken und auch seine warme Stimme klingt mir noch manch- mal in den Ohren nach. * Der ArLhfahrsdußtag. Anträge auf Unterrkchtsbefrei- UNg am Frühjahrsbußbag sind von jetzt ab nach einer Ministe- riowerowmmg in der Weis« zu entscheiden, daß Lehrer und Schüler die Tageshälfte, an der diese Len Gottesdienst besu chen wollen, vom Unterricht zu befreien sind. * Betriebsstillegungen. Dom 16. bis 28. Februar sind beim sächsischen Arbettsministerkum 28 Anzeigen über beabsich tigte Betriebsstillegungen erngelaufen, also neun mehr als in der «vsten Hälfte des Monats. Davon entfallen die Eisten Anzeigen, nämlich 7, wieder auf die Industrie -er Maschinen, Instrumente und Apparate, 6 auf di« Metallverarbeitung und 8 auf die Textilindustrie. Mit je drei Anzeigen sind die Papier- Industrie und die Industrie der Holz- und Echnitzstoffe be- teKigt; aus dem Bekleidungsgewerbe stammen 2 Anzeigen und je ein« aus dem Bergbau und der Industrie der Steine und Grd«». * Bewährungsfrist wird hinfällig, wenn ein zu Strafe Verurteilter eine ihm angeboten« Stelle nicht annimmt. So Kurten die gesetzlichen Bestimmungen. „Die dem Techniker Andreas Walper aus Bitsch in Lochringen auf Grund der Verordnung vom 12. Dezember 1S23 bewilligte Bewährungs frist wich widerrufen, da er durch Nichtantritt einer ihm ver schafften lohnenden Stelle einen groben Dertrauensbruch be gangen hat und für sein ferneres Wohlverhalten keine Gewähr mehr besteht." So heißt es in einer Ausfertigung des Amts gerichts Zwickau, die am Gerichtsbrett des Gerichts angebracht ist, weil der Aufenthalt des W. nicht zu ermitteln ist. * Lohnerhöhungen für die Gemeindearbeiter. In Dres den Laben in diesen Wochen Verhandlungen über di« Ge- meinsearbeiterlöhne stattgefunden mit fotzendem Ergebnis: Ab 1. März wich den Handwerkern eine Zulage von 4 Pfg., den übrigen Arbeitern 3 Pfg. und den Arbeiterinnen eine Zu lage von 2 Pfg. je Sümde zugebilligt. Diese Abmachung soll bis Ende Juni gelten, jedoch mit der Einschränkung, daß, wenn kn der Zwischenzeit die Mieten erhöht werden sollten, neue Verhandlungen geführt werden können. * Bo« der Messe. Die Allgemeine Mustermesse wich am 7. März geschlossen, während die Technische Messe bis zum 11. März dauert. Wie zu erwarten war, HÄ die Leipziger Früh- jahrsmesse eine hervorragende Beteiligung gebracht, zu der die verschiedenen neuen Spezialmessen im erheblichen Maße beigetvagen haben. Die Zahl der Aussteller betrug insgesamt 14000. Die Zahl der Einkäufer ist ziffernmäßig noch nicht festzustellen, da die Abrechnung über den stark dezentralisier- ton Meßabzeichenverkauf, sowie die polizeilichen Fremdcnan- Meldungen noch nicht vollständig vorliegen. Bereits jetzt aber läßt sich sagen, daß di« Zähl L« geschWlichen Besuch« dieser Frilhjcchrsmesss, der Frühpchrsmeffe 1924, der Hisher bestbe- suchte« Messe, die Wag« HÄten darf. Aue, 7. MStz. Am 6. März fand in der städtischen Höher«« Handelsschule die mündliche Reife prüfung statt. Als Prüfungskommissar war Obervegie- rungsvat Ealletsch vom Wirtschaftsministerium zugegen. Den zur Prüfung zugelassensn 3 Schülerinnen und 19 Schü ¬ lern wurde allen das Reifezeugnis erteilt. Im Betragen erhielten sämtlich« Prüflinge dl« Zensur 1, in den Leistungen wurde zweimal die 2a, fünfmal 2, sechsmal 2b, viermal 8a und fünfmal hie 3 erteilt. Schneeberg, 7. März. Im Gymnasium und im Seminar sanden am Donnerstag vormittag 9 Uhr die Gedächtnisfeiern für den verstorbenen Reichspräsidenten statt, bei denen die Oberstudiendirektoren die Ansprachen hielten. Lößnitz, 7. März. Nach eifriger Vorarbeit werden in den nächsten Tagen Kinder und Lehr« der Lößnitzer Volksschule wieder mit ein« Schulaufführung an die Oeffentlichkeit tre ten. Wer die Kind« beobachtet, wie gewissenhaft und interes siert sie die ousgehängten Platzte lesen, wird verstehen, was das ein« Wort Schulaufführung für sie bedeutet, aber auch die gesamte Einwohnerschaft wird dieses Vorhaben freudig be- grüßen. Als größeres Werk soll „Wer kommt?", ein Spiel an der Haustür für Kind«, von K. Nagler, zur Aufführung gelangen. Damit wollen sich ab« die jugendlichen Darsteller noch nicht bescheiden, sondern Lhorlied«, Schattenspiele und Volkstänze sollen den Abend noch mit ausschmücken helfen. Schon der Freude unserer Kind« wegen wäre ein gutes Ge- lingen zu wünschen, ganz abgesehen davon, daß damit auch ein besserer klingender Erfolg verbunden wäre, der zum Ankauf von Lehrmitteln »«wendet werden soll. (Siehe Anzeige!) Schwarzenberg-Reuwett, 7. März. Di« für 8.—13. März in Aussicht genommene Posaunenevangelisation fällt aus, aber es wird in d« Emniauskirche Ephoraljugendpfleger Pfr. Winkler-Oberpfannenstiel nachmittag 3 Ubr am Sonntag, den 8. Mär-, eine Versammlung für die männliche Jugend mit dem Thema: „Jugend von heute" und in der Emniauskirche Gemeinschaftspfleg« Günther-Lauter abends 8 Uhr von Sonntag, den 15. März bis mit Mittwoch, den 18. März, Evangelisationsvorträge, sowie nachmittag 5 Uhr von Mon tag, den 16. März, bis nrit Mittwoch, den 18. März, Evange- litztionsbibelstunden halten. Rittusgrün, 7. März. Grob« Unfug wurde nachts auf dem vom Ortsteil Siegölhof nach Rittersgrün führenden Weg verübt, indem von dem Geländer, das oberhlab Les Freitag- schen Detriebsgrabens am Rande eines steilen Abhanges an gebracht ist, eine lange Stange abgerissen und zwei Steinsäu- len herausgerissen, 2 zum Forstrevier gehörige Grenzsteine herausgewuchtet und in ein Feld geworfen, von der Umzäu nung des Pöhlaer Wasserbehälters 4 starke Zementsäulen ab gebrochen und die Umzäunung auf den Weg gelegt, ein Wagen aus der Fveitagschen Fabrik hevausgefahren und auf die Straße gestellt wurde und dergl. mehr. In Verdacht kommen drei Burschen aus Mttersgrün, die angetrunken waren. * Leipzig. Am Donnerstag nachts wurden zwei junge Leute in -« Frankfurt« Straße von einem Personenkraft, wagen von hinten ungefähren. Einer der beiden jungen Männ« wurde aus den Fußweg geschleudert, wo « besinn ungslos liegen blleb. Als « wieder zu sich kam- fand « sei- nen Freund aus Mund und Nase blutend auf dem Fustweg. Der Schwerletzte, der 18jährige Tisch!« Bretschneid« aus Leipzig-Thonberg wurde nach dem Krankenhause gebracht, vo nur sein Tod festgestellt werden konnte. * * Heidenau. Auf d« Königstraße fuhr der Lastkrast- wagen d« SpÄntionsfirma Brückner in Freital dem nach Geising ausfahrenden GLt«zug, der Müglitztal-Kleinbahn in di« Flanke. Ein Güterwagen wurde leicht beschädigt, der Zug konnte aber nach kurzem Aufenthalt die Fcchrt fortsetzon. Schlimm« war das Auto zugevichtet, das mit zweihundert Zentner Rollenpapi« beladen war. Der rechte Vorderteil des. Kraftwagens war schwer beschädigt, so Laß -fe Fracht umge- kaden werden mußte. ' " Ravstadt b. Wilsdruff. Während der Nacht wurde mit einem Gewehr durch zwei Fensterscheiben in die Wohnstube des Bürgermeisters Seifert geschossen. Zum Glück befand dieser sich ab« nicht in dem Zimm«. Ein Polizeihund verfolgte die Spur des Täters und verbellte einen Monteur in seiner Woh- nung, in welcher auch das Gewehr gefunden wurde, aus dem der Schuß abgegeben worden war. ersetzt 3 Wssckkraaeu ^VasakextrsLt SüMpekle mit Lcdnitzolneiks Nadlumbad VL«rschle«a, S. Mär». D« MMttrvereiZ hielt dieser Tage im Bereinslokal „Restaurant Haltestellei seine Hauptversammlung unter Leitung des Vorsteher« Kä.1 merad Sei fried ab. Schriftführ« Kamerad Günther «stattest! den Jahresbericht aus das 50. Vevetnsjahr uud gedachte vor! allem der noch am Leben befindlichen S Gründer Adolf Strunz! und Wilh. Pausch, Obevschlema, Henn. Hauck, Herm. Hahn und! Louis Keiling, Niederschlema. Im verflossenen Jahre wur-I den abgehalten: 1 Generalversammlung, 10 Monatsv«samm.I lungen, 2 Wanderversammlungen, 6 Ausschußsitzungen. Der Mitgliederbestand betrug Anfang 1924 144. 30 Mitzlivder traten im Laufe des Jahres ein, 3 Mitglied« sind mit Tod ab- gegangen, sodaß am End« des Berichtsjahres die Mitglieder.! zahl 171 betrug. Kassier« Kamerad Schnorr gab den Kassen. I bericht. Das Deveinsvermögen beträgt 622,95 Mk. Die Sterbe» kass« (Uullagev erfahren) hat sich gut bewährt. In den Dor- stand wurden wiedergerohlt: Vorsteher Seifried, August Schmidt, Otto Lange, Emil Klotz, Elemens Günther, neuge- wählt Hugo Geyer, Theo Schwarzkopf. Die noch lebenden 5 Mitbegründer des Vereins wurden zu Ehrenmitgliedern er nannt. Zschorlau, 7. März. Oeffentliche Gemeindeverordneten- sitzung am 3. März. Anwesend Ler Vorsitzende, 12 Gemeinde- vervänete, der Bürgermeister und 1 Gemeirrdkältester. Dor Eintritt in die Tagesordnung gedachte man ehrend der Opfer des Dortmund« Grubenunglücks sowie des verstorbenen Reichspräsidenten. Dorn Sachstand in d« Eisenbahnfroge nahm man Kenntnis und beschloß Zuziehung eines Sachv«- ständigen des interessierten Unternehemns. Di« Satzungen für den Krankenkassen-Gemeindevevbcm- wurden gut gehet- Ken. Weil für ähnliche Zwecke schon Beihilfen gewährt wur den, vermochte man Las Gesuch um Beihilfe für die Blinden erholungsfürsorge nicht zu berücksichtigen. Mangels verfüg barer Mittel konnte man auch für Anschaffung ein« Automo- bilfeuerspritze durch die Stadt Schneeberg eine Beihilfe nicht zur Verfügung stellen. Für Zwecke notwendig« Straßenbau- arbeiten und für Erfordernisse beim Gas- und Wasserwerk aufzunehmvnde Darlehn« erteilte man Zustimmung. D« anderweite Wasserleitmrgsanschluß für die Schrebergartenan lage des Naturheilvereins wurde dem Ansuchen gemäß geneh migt. Auch dem Gesuch um Erlaß der Eintrittskartensteuer für die kürzlichen aufklärenden Vorträge des genannten Ver eins wurde stattgegeden. Gin Eintrittskartenstäter-Erlaßgesuch d« Ortsgruppe für Kriegsbeschädigte pp. wurde mit Stim menmehrheit abgelehnt. Im übrigen soll der Wirtschaftsaus schuß wegen d« Eintrittskartensteuer Vorberatung pflegen. Der Grubeninhalt im Gemeindehause 12C soll wie bisher ab gegeben werden. Hinsichtlich desjenigen von Nr. 199 soll Aus schreibung erfolgen. Von Bewilligung ein« Spende aus Ge meindemitteln für die Dortmund« Opf« wurde Abstand ge nommen. Es fotzte nichtöffentliche Sitzung. Bockau, 6. März. Auch an dies« Stell« wird auf den Familienabend empfehlend hingewiesen, den der christliche Elternverein Montag, abends 8 Uhr im alten, lieben Gottes haus« abzuhalten gedenkt. Da d« Verein als Redner den Geschäftsführer des Landesverbandes christlich« Elternver eine Sachsens, Srn. Pfarr« Geißler-Dresden, gewonnen hat, der seinen Ausführungen das Thema: Haus — Schule —Volk zu Grunde legen wird, so sind gewiß sehr interessante, ein gehende Darlegungen zu erwarten und ist ein zahlreich« Be- such des Abends aus allen Kreisen der Bevölkerung zu wünschen. Der grüne Kerl. Ekne WWerergeschichte von Karl Fr. Rimrod. Mr erfreuten uns zu vieren der Gastfreundschaft des be kannten München« Großindustriellen Doktor B. auf seinen: idyllisch gelegenen und neuzeitlich eingerichteten Jagdhaus im Dintschgau. Herrliche Sonnnertag« waren es, die wir da, um- ragt von majestätischen Felsgvaten, verbringen durften. Ein Weißkopf, Anton riefen wir ihn, der ständig im Hous als dessen Versorger wohnte, betreute uns schlecht und recht. Seine Hauptaufgabe bestand darin, uns mit dem wirklich ganz vor züglichen Tirol« Landwein, Spezial genannt, zu versorgen, von dem in unserem Gasiguartier offenbar große Quantitäten «mfgestapett schienen — «ine Tatsache, di« uns keineswegs be- Doktor D., der uns nebenbei erzählt hatte, daß Anton .frsth« kaiserlicher Revkerjäger, und bei den Wilderern sehr gefürchtet gewesen sei, lud den schweigsamen Alten eines Mends ein, in unserer Gesellschaft ein Glas Roten ob« deren zwei zu trinken. Der Alte nahm, offensichtlich geehrt und erfreut, Platz und legte seine Schweigsamkeit bald ad acta. Er gab auf Fragen nach jagdlichen Dingen gern und ausführ, lich Antwort und hatte schon das eine und ander« kleine Gr- kebnis zum besten gegeben, als ihn Doktor D. fragte: „Wie ist das eigentlich mtt dem grünen Kerl? Der ist doch damals auf so seltsame Art verschwunden — nicht wahr?" Der Alte schwieg ein paar Sekunden. Die Ubr tickt« rasch and hart. Ums Haus wehte ein scharfer Ost. Wir nahmen einen kernigen Schluck. Auch Anton. Dann begann er: ,^)er grün« K«l — ja, der verschwand, ohne viel Auf hebens von seinem Abgang zu machen." Der Alte lächelte ein sonderbares Lächeln. Dreißig Jahr« mag's ja wohl her fein — dreißig od« so herum war ich damals — da trieb er hier sein Unwesen. Er wildert« nicht — er mordete. Schoß Dock, Geiß und Kitz wähl- los nieder, jede Woche knallte er «inen der Unseren zusammen. Und immer Blattschuß. Zwanzig oder dreißig Stück Aas fanden wir allwöchentlich, denn sonderbar! — « ließ das Wild stets Kegen. Es war also pure Movdlust, Vie ihn auf die Hänge trkb. Wir veranstalteten Tag- und Nachtstveifen, boten sogar die Gendarmerie auf — umsonst. Mr fanden ihn nicht. Der Kerl schien üb« unser Tun und Lassen genau orientiert zu sein: denn lagen wir, vom nächtelang« Umherstreiten und Wachen todmüde, daheim auf dem Lager, trieb er sein l'-esen toll« als je. Dom Oberlandforstmeister kam Tadel m ' del, ja sogar der Landeshauptmann forderte Berichte ein. Re- otzchagerschor wurde verdoppelt, schließlich verdreifach. — « half alles nichts. Dem Wüterich fielen weit« Mann und Wild zum Opfer und es kam soweit, daß Li« Kollegen lieber aus dem Dienst austraten, als sich nach hier versetzen ließen. Der grüne Kerl hielt das ganze Volk hier herum in Atem und in Schrecken, man flüstert« sich zu, es sei der leibhaftige Döse selber. Ein paar Hirtenbuben, im Latschengedicke versteckt, hatten ihn einnml üb« die Halde huschen sehen: Ganz in grünes Zeug sei « gehüllt gewesen Und um den Kopf habe er ein grünes Tuch gewmiden gehabt mit eingeschnittenen Augen- löchern. Hohe Belohnungen wurden ausgesetzt. Die sie verdienen wollten, kamen nicht lebend zurück. Er knallte sie alle nieder. Tinen überfiel « von hinten und kehlte ihn ob wie ein. Tier.. Jehn oder zwölf Jäger liegen auf den Gottesäckern des Mntfch- gaues, von ihm gemordet. Ebensoviel« leben und starben als Krüppel, von ihm zerschossen." Der Alte machte «ine Pause und hielt di« Hand vor die Augen, wie um nachzudenken. Dann fuhr er fort: „Eines Tages, es war im Mai, lag ich des Morgens um viere gegenüber der Wand da" — er wies zum Fenster — „und suchte, durch «in paar krüppelige Dergföhren gedeckt, die Kämme ab. Mit einem Male kommt mir ein lebendiger grüner Fleck ins Glas — ich äuge scharf hinüber zur Wand und sehe, wie aus einem Felsenloch, zwei Meter unterhalb des Grats, eine grün« Gestalt nach oben klettert und verschwindet. Der grün« Kerl! durchzuckt's mich und ich reiße den Stutzen an Lie Backe. Aber erstens war es zu weit und zweitens war er schon wog. Rasch eilte ich ins Tol und erklomm die Wand. Mit größter Vorsicht, den Stutzen fertig und das Mester griffbereit, pirscht« ich mich noch oben. Ich traf ihn nicht. Drei Stunden lag ich hinter Felsblöcken und wartete auf sein« Rückkehr, uni ihn ohne Anruf niederzuknallen. Er kam nicht. Noch eine Stunde und noch eine gab ich zu — vergebens. Da fiel mir das Felsenloch «in. Ich kroch vor bis zum Rand und fand in den Felsen eingeschlagen zwei Tritteisen. Ganz versteckt waren sie angebracht. Ohne lang das Für und Wider zu erwägen, schwang ich mich hinab. Gin« klein« Höhle, größer jedoch, als Ler kaum für einen Kriechenden ausreichende Eingang, tat sich auf. Schien ein alt« Adlerhorst. Ein Lag« aus Blättern und Heu im Hintergrund, ein paar wollene Decken dabei — eine Holzkist« mit Brot und Salz, eine Axt und «in Säckchen mit Schießpulver. Weiter vorne eine Feuer- stelle, ein gußeiserner Topf daneben. Das also war des Räubers Höhle. Ich beschloß, ihn zu erwarten.. Der Tag sank, die Nacht kam. Sie verging, der Morgen grau d?« Sonne ging auf. Der grüne Kerl kam nicht. 5 r und Durst peinigten mich. Seit vierundzwanzig Stunt- ar ich obn« Nahruna. Don dem Brot in -« Höhle mochte ich nichts nehmen. Mir wurde übel — ich mußt« gehen. Denn schwach und kraftlos sollte mich der grün« Kerl nicht finden. Er hätte leichte Arbeit gehabt. Als ich die Höhle verlassen und mich an Len beiden Eisen wieder nach oben ziehen wollte, kam mir ein furchtbar« Ge danke. Ich sah Las Pulver — und sah die Feueiftelle. In der nächsten Sekunde nahm ich aus dem Pulversack ein paar ordentliche Hände voll, legte sie auf die Feuerstelle und tat Asche darüber. Und dann noch eine Schicht. Oben darauf dünnes Laub und Reiser — alles so, wie es vorher gewesen. Dann ging ich. - -Am gleichen Tage warf mich ein schweres Fieber aufs Krankenlager. Vier Wochen gings hart um mein bißchen Le», ben. Dünrt aber geüas ich und eines schönen Iulitages durfte ich ein paar Schritte aus dem Haus. Man kümmerte sich km Augenblick nicht uni mich. Schnell holte ich meinen Stutzen, verbarg ihn unter d« Joppe und machte nrich Lurch den Gar ten nach dem Hang hin. Niemand sah mich: sie hätten mich ohne Zweifel zurückgeholt und ins Bett gesteckt. Er ward mir recht sau«, Ler Weg zum Grat — und der grüne Kerl hätte keinen unüberwindlichen Gegn« in mir ge troffen. Aber auch diesmal kam « nicht . . . D« Alte schwieg eine ganze Weile, bis Doktor D. fragte: „Was fanden Sie?" „Bis heut«' hab' ich darüber noch zu keinem gesprochen. Ab« einem alten Kerl wie mir kann üb« Nacht allerlei pas sieren und für den Pfarrer mag's manchmal zu spät sein.., — ich kletterte mit Aufbietung mein« letzten Kraft in die Höhle. Sie war schwarz, ganz schwarz, als seien die Wände mit Tinte angestrichen. Wo die Feuerstelle war, fand ich ein zur Tür. Langsam, gesenkten Kopfes. Er «hob sich. „Wünsch' geruhsame Nacht!" Und schritt fast metertiefes Loch. Spitze Steinbrocken lagen umher. Das Pulver hatte gewirkt. Die KameraLen waren gerächt." „Anton!" ' „Herr Doktor?" „Und der grüne Kerl?" „Es war nicht viel, was von ihm noch da war. Ich tat's zusammen und warsis in den Abgrund." „Und sein Name?" „Rehmts nicht Übel, Herr, den will ich mit ins Gvab neh men. Gut' Nacht!" Er ging hinaus. Mr schwiegen lange, bann sagte uns« Gastgeb« leise: „Der Dat« des Mädchens, mtt dem der Alte damals versprochen war, der reichste Dauer im Orte, ver schwand spurlos um die Feit, da Anton im Fieber lag. Sin paar Monate später verkauften die Seinen den Hof und wan derten au». Das Verlöbnis war schon vorher zurückgogangen." Kein« fragte. Mr löschten das Licht und gingen, ein ird«. um mit seinen Gedanku allein su toin. ein vei del üb ück Aol« 2 »VN gegen Herr, mit ! an di Sck «Mi leichte Raum v. 60 Geflst redeg» Berd P A dkl»