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Brief eines Deutschen aus der Gefangenschaft in Ostindien. Lieber Vater! kf. Es ist einem Herrn im deutschen Konsulat in Bombay, der bis jetzt hier war, erlaubt worden, nach Hause zu fahren, und er hat die Freundlichkeit, für mich einen Brief an Dich mitzunehmen. Da der Brief nicht dick werden durfte, kann ich Dir nur die Hauptsache mitteilen. Das Klima, obgleich sehr heiß, scheint mir nichts zu schaden. Man muß natür- lich im Essen und Trinken vorsichtig sein und auf seine Gesundheit hin mehr achten als zu Hause. Ganz erstaunt bin ich, von Dir sechs Wochen nichts gehört zu haben, wahrscheinlich ist Dein Brief gar nicht hier angekommen. Ich bete zu Gott, daß er Dich gesund erhält und laß Dir die schweren Zeiten nicht zu sehr im Kopfe herumaehen. Wenn du schreibst, so erwähne nichts davon, daß ich Dir über die hiesigen Verhältnisse mitgeteilt habe; denn man be- kommt dann vier Wochen Arrest bei Wasser und Brot. Am 8. September 1914 wurde ich als Gefangener nach hier gebracht und wohnte bis zum 22 Oktober mit noch anderen Gefangenen in Zelten, die auf den Rasenplätzen einer Festung aufgeschlagen wurden. Weil gerade Regenzeit war, so lief das Regenwasser in unsere Zelte, so daß unsere Betten im Wasser standen. Am 17 Oktober wurde ein junger Seemann aus Zeitz, als er nach dem Abort gehen wollte, von dem wachhabenden englischen Posten ohne allen Grund niedergestochen In unserem Lager entstand darüber beinahe eine Revolution Das Regiment ist dann versetzt worden, und seitdem werden wir von 17 bis 18 jährigen Burschen bewacht. Das uns vorher bewachende Regiment soll das roheste in Indien gewesen sein Am 22 Oktober wurden wir von unseren Zelten nach Militärbaracken ge bracht, die im Freien liegen und unsertwegen mit einem Stacheldrahtzaun umgeben sind. Die Wachtposten, die furchtbar ängstliche Kerle sind, stehen dicht hinter dem Zaun. Das Leben in den Baracken ist angenehmer als in Zelten, aber desto mehr Wanzen gibt es hier. In jeder Baracke wohnen gegen 100 Mann, in jedem Zimmer 30 Mann. Durch Glück bekam ich ein Zimmer, wo nur 7 wohnen. Unsere Nahrung besteht früh aus einer Tasse Tee, mittags Rind fleisch mit Neis, Kartoffeln und als Gemüse Möhren mit Zwiebeln gemischt, nachmittags wieder eine Tasse Tee und für den ganzen Tag ein kleines Brot mit 15 Gramm Butter, die man kaum sieht Das Rindfleisch ist so altes Kuhfleisch, daß man es vor Härte nicht essen kann. Diese Kost gibt es sechs Tage in der Woche und am siebenten Tag, am Sonntag, erhalten wir statt Rindfleisch Schasfleisch, das gut weich und eßbar ist Abends gibt es nichts zu essen. Von der Regimentskost zu leben, ist ganz unmöglich ur d so ist hier ein Laden errichtet, wo man sich für teures Geld Verschiedenes kaufen kann. Fleisch und Gemüse kann man auch im Laden bekommen und so bildet man sich nach und nach zur Hausfrau aus Ich habe mir einen kleinen Petroleumofen angeschafit mit einem Kameraden zusammen und kann schon Rinderbraten, Wiener Schnitzel, Kalbs braten, Spinat und anderes kochen Wir dürfen zwei ver schiedene englische Zeitungen hier halten, von der eine mehr lügt als die andere. Nach diesen Berichten verlieren die Deutschen nur immer und zur See find wir schon tüchtig verhauen worden. Wir glauben das nicht; denn hin und wieder kommen doch durch Briefe Nachrichten, die ganz vor sichtig umschrieben find, so daß sie von der Zensur nicht ge funden werden. Wir freuen uns, daß die Sache für uns, zumal in Rußland, gut geht, und wünschen, daß die Eng länder als die Gemeinsten von allen derbe Hiebe kriegen — In den Zeitungen stehen über die Deutschen gemeine Schimpfworte, Barbaren, Schweine, die deutschen Hünen, Kindermörder werden wir genannt Wie wir wissen, find die Eingeborenen hier sehr gut unterrichtet und glauben das nicht. — Wie ich bereits im August schrieb, dürfen deutsche und österreichische Firmen keine Geschäfte mehr machen, darum zahlen die Händler schlecht oder gar nicht, weil man nichts gegen sie unternehmen kann. Wir dürfen nur einmal in der Woche schreiben und manchmal wird uns auch dieser Brief noch entzogen. Ich füge Dir einige Bilder hier bei, wovon Du mir aber ja nicht schreiben darfst. Die Apparate find uns abgenommen worden, doch einer war durchgerutscht Ich habe mir einen Bart stehen lassen, darum sehe ich dick aus im Gesicht Habt keine Angst um mich. Ich lerne seit einiger Zeit die Sprache der Hindus, auch die Schriftzetchen der Eingeborenen, frei lich sehr schwer. Wir find ca 1200 Gefangene hier. Wenn eins von Euch schreibt, so macht ja keine stenographischen Bemerkungen hinein, die Briefe werden alle vernichtet. — Du kannst meinen Brief getrost der Presse übergeben, meine Angaben sind ganz getreu Wie ich schon erwähnte, find unsere Portionen sehr knapp. Wir haben zum Spaße «8 abgewogen und da kamen mittags auf sechs Mann neun Unzen Fleisch und dazu höchstens acht Kartoffeln, daS ist eine Nahrung für 24 Stunden. Anfangs mußten wir unter Bewachung arbeiten, jetzt nicht mehr, weil wir k ine Kriegsgefangene, sondern Zivilgefangene find. Ich brauche jeden Tag 2 oder 2,50 Mark und lebe sehr sparsam, trinke nichts, daS ist alles sehr teuer, rauche auch nicht. ES war mir gelungen, vor meiner Abreise aus Bombay noch etwas Geld zu bekommen. Das Leben in der Gefangenschaft ist ein trauriges Los. Nun lebt wohl, Ihr Lieben Gott erhalte Euch alle gesund und schenke uns ein glückliches und fröhliches Wieder sehn, vor allen Dingen meinem lieben Deutschland einen baldigen Sieg und dauernden Frieden. Herzliche Grütze Euer Karl. Aus der Geschäftswelt. Wie der Staat für die Kintervlieveur« gefallener Krieger sorgt, das behandelt die neueste Nummer (38) der „Dresdner Hausfrau" in leichtverständlicher Weise. Eine reichhaltige Kriegsbetlage berichtet in Wort und Bild über unsere Tapferen im Osten und Westen. Die lokalen Abteilungen enthalten vielerlei, was die Frauenwelt interessieren kann. Dem Meinungsaustausch untereinander dienen die „Praktischen Winke" sowie der „Fernsprecher" mit seinen Fragen und Antworten. Für gute Unterhaltung wird durch einen spannenden Roman gesorgt. Mode und Handarbeiten bilden eine besondere, vielseitige Beilage, die durch schöne, zweckmäßige Schnitte, Muster und AbbUdungen sowie den dazugehörigen erklärenden Text der geschickten Frau das Selbstanfertigen der eigenen Garderobe und Wäsche sowie der ihrer Kinder, und die Herstellung reizender und nützlicher Handarbeiten ermöglicht. Ein Küchenzettel für die ganze Woche vervollständigt den Inhalt für die Erwachsenen, indes die Kinder ihre eigene, hübsch illustrierte Beilage mit schönen Geschichten, leichten Arbeiten, Spielen und Rätseln finden Probenummern der „Dresdner Haus frau" versendet auf Wunsch kostenlos die Geschäftsstelle in Dresden-Altstadt, Marienstraße 13. Belgiens Schuld. n. b-s Seit den großen Augusttagen, da eine neue und vielleicht die größte Epoche der Weltgeschichte anhub, hat die Presse die feindlichen Länder und leider auch ein Teil der neutralen Zeitungen mit einem wahren Feuereifer und einer Skrupellosigkeit sondergleichen der Welt den Glauben aufzuzwingen versucht, daß das „friedliche" Belgien von Deutschland brutal überfallen wordcn sei und völlig schuldlos alle Schrecken des Krieges habe erdulden müssen Tie zahllosen gehässigen Anwürfe konnte Deutschland bis her im Bewußtsein seines guten Rechtes und guten Ge wissens mit Würde ertragen; aber selbstverständlich nützten unsere Feinde das längere Schweigen auf ihre Anschuldi gungen dahin aus, daß sie der Welt beweisen wollten, Deutschland gestehe damit seine Schuld und finde aus Furcht vor der Wahrheit keine Worte der Wiederlegung Nun, die Furcht vor der Wahrheit war bisher eine hervorstehende Eigenart unserer Feinde, deutschem Wesen ist sie fremd. Aber die innere Ursache dieses längeren Schweigens der amtlichen Stellen haben unsere Gegner geflissentlich über sehen, nämlich: die deutsche Gründlichkeit und Gewissen haftigkeit unserer Regierung, die erst dann ihre Stimme erhebt, wenn sie unwiderlegliche Beweise für die Richtig keit ihrer Angaben hat Deren Beibringung erfordert na- türlich viel Zeit und unsägliche Mühe. Aber im Dienste der Wahrheil hat die deutsche Regierung den riesigen Auf wand an Arbeit und peinlich genauen Untersuchungen nicht gescheut,- um die Beweise für Belgiens ungeheure Schuld dem Urteil der Welt zu unterbreiten. Nicht einzelne, sondern Tausende von Belegen sind da zusammengebracht worden: beschworene Aussagen nicht nur deutscher Soldaten und Zivilisten, sondern, was unsern Feinden gegenüber besonders ins Gewicht fällt, auch neutraler und selbst feindlicher Per- sonen. Die Legende von den angeblichen deutschen Ver brechen, die bereits in der sehr empfehlenswerten Broschüre „Deutsche Zerbreche«!" von Dr. Max Kuttner (bei Vel- Hagen und Klastng Bielefeld und Leipzig 1815 Preis 50 Psg.) streng sachlich und mit unzweideutigen Beweisen entkräftet worden ist, erfährt jetzt in einem Werke des Preuß KammergerichtsrateS Dr Graßhoff eine besondere Beleuchtung, da hier an der Hand des reichen amtlichen Belegmaterials zweifelsfrei nachgewiesen wird, daß das del- gische Volk einen sogenannten Volkskrieg geführt hat, der allen Kriegsgesetzen und Forderungen der Menschlichkeit so sehr Hohn spricht, daß es geradezu ein Verbrechen am Leben und der Sicherheit unserer Truppen bedeutet hätte, wenn wir nicht mit den schärfsten Vergeltungsmaßnahmen eingeschritten wären. Die Graßhoff'sche Broschüre, betitelt „Nelgiens Schuld" (Berlin 19-5 bei Georg Reimer Preis 1 Mark), die zugleich eine vernichtende Antwort auf die von einseitigem Fanatismus erfüllte Schmähschrift des Professors Emile Waxweiler enthält, geht zunächst nochmals von der Tatsache auS, daß Belgien seine Neutralität schon lange vor dem Krieg brach und stellte fest, daß Deutschland nichts als die einfachste Notwehr vollzog, als es seine Truppen am 4. August in Belgien einmarschieren ließ, und zwar Not wehr auch gegen Belgien. Sie richtet dann heftige An klagen gegen die belgische fresse, die durch ihre gewissen lose Verhetzung und unverhüllte Aufreizung zum Franktireur krieg eS zum größten Teile mit verschuldet hat, daß Bel gien in ein solches Kriegselend gestürzt wurde. Dann folgen als eines der schrecklichsten Kapitel der Kriegsge schichte eine Auslese der eidlichen Aussagen über die von Belgiern an unseren armen Soldaten verübten unmensch lichen Greuel. Man muß diese Berichte selbst lesen, um darüber zu staunen, daß unsere Truppen — Dank ihrer strengen ManneSzucht — angesichts solcher Vorgänge ihrer Erbitterung nicht freien Lauf ließen. Hierzu kommen noch die zahlreichen Fälle gemeiner Tücke: freundlicher Empfang und Bewirtung, nachtS aber hinterlistiges Abschtachten der Vertrauensseligen. Welchen Leidensweg unsere Truppen durch Belgien zu gehen hatten, erhellt schon daraus, baß in fast 30V Hrte« Ueberfälle durch die belgische Zivil bevölkerung stattfanden. Freilich kann man sich über dieses verbrecherische Vorgehen des belgischen Volkes nicht mehr wundern, wenn man hört, daß sogar der belgische General- stav nach einem aufgefundenem Schriftstück die Anordnung erteilt hatte, auf jeden Unterhändler zu schießen, obwohl Parlamentäre nach Kriegsgesetz unverletzlich find, solange die Welt steht, und daß die belgische Regierung wider alles Völkerrecht die Bevölkerung glauben machte, ste habe als Teil der bewaffneten Macht zu gelten DaS ist vielleicht die einzige Entschuldigung für das irre geleitete Volk. Im übrigen aber wird der Beweis erbracht, „daß kein Heer der ganzen Welt imstande wäre, mildere Maßnahmen anzuwenden. Ihre Durchführung rettete Mittel- und Westbelgien vor der unvermeidlichen Zerstörung, die Straßenkämpfe mit sich bringen mußten". Wechim feindlichen oder neutralen Auslande die Wahrheit sehe« will, der muß sie jetzt erkennen. Gegenüber solchen Tat sachen schwindet die Lüge. Marktberichte. Dresdner Schtachtviehmarkt am 21 Jvni 1915. «ustrieb: 130Ochsen, 412 Bullen, 676 Kalben und Kühe, 276 KSlbe>> 25b Schafe, 82t Schweine zusammen 2570 Schlachttier« Für Armeekonserven— Ochsen, 21 Bullen, 179 Kühe, — Schwein«. Bon dem Austrieb sind 200 Rinder schwedischer Herkunft und — Schweine — — — Herkunst. Die Preise für 50 Kilogramm Lebend« respektir Schlachtgewicht waren nachstehend verzeichnete. I. Rinder. X) Ochsen: 1. voll fleischige, au?gemüsiete höchsten Schlachtwertes bis za 6 Jahren 74—76resp. 128—130.2. (unae, fleischige, nicht ausgemäslete.älter« ausgemästete 62— 64 resp 123—125,3. mäßig genährte juuge, gut genährt^ ältere 55—58 resp. 114—ILO, 4. gering genährte jeden Alters — resp. —. L) Bullen: 1. vollfleischige, ausgewachsene höchsten Schlachtwertes 68—71 resp. 115—118, 2. vollfleischige jüngere 57- 60 resp. 105—109, 3. mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere 48 bis 52 resp. 99—104, 4. gering genährte 44—46 resp. 92- 97. L) Kalben und Kühe: 1. vollfleischige, ausgemästcte Kalben höchsten Schlachtwertcs 72—74 resp. 127—129, 2. vollfleischige, ausgemästete Küh« höchsten Schlachtwertes bis zu 7 Jahren 62—66 resp. 124—128. 3. ältere ausgemästete Kühe und gut entwickelte jüngere Kühe und Kalbe» 49-52 resp. 105—111, 4. gut genährte Kühe und mäßig genährte Kalbe» 41—44 resp. 95—103, 5. mäßig u. gering genährteKühe u. gering genährt« Kalben30—38resp.85—93.H. Kälber: 1. Doppellender 110—120 resp. 145 bis 155. 2. beste Mast, und Saugkälber 84-88 resp. 137-141. 3. mittler« Masi- und gute Saugkälber 72—77 resp. 125—130 und 4. geringe Kälber 63—68resp. 116—121. III. Echase: 1. Mastlämmer und jüngere Mast- Hammel 68—70 resp. 136—140,2. ältere Masthammci 6 l - 63 resp. 122—126 und 3. mäßig genährte Hammel und Schase (Merzschair) — —, resp. IV. Schweine: 1. vollfleischige der seincren Rasten und deren Kreuzungen im Alter bis U/i Jahr 124- 129 resp. 159—165,2. Feiischweinr 135-138 resp. 170-176.3. fleisch. 110-115 resp. 145-1504. gering ent. wickelte 95—105 resp. 130—140 und 5. Sauen und Eber 105 120 resp. 150—155. Ausnahmepreise über Notiz. Geschäftsgang in Rinder« langsam, in Kälbern Schasen, und Schweine» mittel tlkverstand: 4 Bullen. Dresdner Produktenbörse am 21 Juni 1915 Wetter: Trocken. Stimmung: Fest Um 2 Uhr wmde amtlich notiert Weizen, pro 1000 Kilo netto, inländischer, 283,00 Ml. — — gesetzlicher Höchstpreis, Ware beschlagnahmt. Roggen, pro 1000 Kilo netto, inländischer, Kilo 243.00, gesetzlicher Höchstpreis, Ware beschlagnahmt. Gerste, pro 1000 Kilo netto, irländische, — Kilo —, sächsische 282,50 schlesisch« und Posener 282,50 gesetzt. Höchstpreise,Ware beschlagnahmt, ausl 670—680. (Klein-HandelspreiS bis 3000 lcx, Angebot sehlt.) Hafer, Pro 1000 Kilo netto, inländischer 264,— gesetzlicher Höchstpreis, Ware beschlagnahmt (kl. Handelspreis bis 3(00 hx netto, Angebot fehlt). Mals, pro 1000 Ke. netto, Cinqantine 610 — 625, Rundmais KOO — 620 Weizenflcte Pro 100 Ice netto ohne Sack, gesetzlich« Höchstpreise für deg Her. kt«ller 13,00, Roggenklei« pro 100 lex netto ohne Sack, gesetzlicher Höchst preis sür den Hersteller, Großhandelspreis für inländische Kleie 15,06 (beschlagnahmt), do Kleinhandelspreis bis 1000 kg 15/0 (beschlagnahmt), ausländische Kleie 45—4 6. Die sür Artikel pr. 100 notierten Preist verstehen sich sür Geschäfte unter 5000 lez Alle andren Notierungen einschließlich der Notiz sür Malz, gelten sür Geschäfte von mindestens 10 000 Ice- kunte Teilung. Kriegsyumor. Da hat ste recht! Ein Gutes hat der Krieg doch, Frau Nachbarin! Unsere Männer werden nun hoffentlich rinsehen, wie gut ste es immer bei uns zu Hauke gehabt haben. — Ein Hindenbura-Witz. „Die Lanv- straßen hier in Polen haben fabelhafte Aehnlichkett mit den ru> fischen Siegesmeldungen", sagte Hindenburg zu Luden dorff. „Wieso, Exzellenz?" „Well sie eben so grundlos sind!" lachte der Feldmarschall, indem , er mühsam seine Beine auS dem Schlamme zog. — Also deshalb! Warum nehmen jetzt in England die Barbiere den doppelten Preis fürs Rasteren? Weil di« Engländer jetzt alle so lange Gesichter machen, da gibt- doppelte Arbeit! Fruchtsäfte) Marmeladen, Gelees. (L. V) Johannisbeergelee. 1'/, Kilogramm rote Johannis beeren, 1 Kilogramm weiße Johannisbeeren (oder nur rote), 1 Kilogramm Zucker. Die Johannisbeeren werden gewaschen und abgestreift, dann setzt man sie aufs Feuer und bringt ste unter beständigem Schütteln zum Platzen, schüttet di« Masse auf ein aufgespannteS Seihtuch und läßt den Saft ablaufen, ohne in den Früchten zu rühren (das Gelee wird trübe, wenn man rührt) Den Saft bringt man zum Kochen, fügt den Zucker hinzu und läßt alles 3 bis 5 Minuten kochen. Bildet sich weißer Schaum, so wird dieser entfernt Man prüft nun das Gelee, in dem man einen Tropfen auf einen Teller tut und erkalten läßt. Ist der Tropfen gallert artig und nicht breitgelaufen, so ist das Gelee gut Gelingt die Probe nicht, so muß der Saft noch weiter eingekocht werden. Gelingt die Probe, füllt man den Saft in er wärmte Gläser, die man nach dem Erkalten mit Pergament papier zubindet Gelee von Kimveere« und Johannisbeere«. 4 Pfund Beeren, '/§ Himbeeren, "/» Johannisbeeren, 3 Pfund Zucker. Die Johannsbeeren werden gewaschen und abgestielt, dann mit den Himbeeren durch einen Sack oder eine Frucht presse gegeben. Der Saft zum Kochen gebracht — im Moment des Aufkochens langsam, unter beständigem Rühren den Zucker hineinschütten — sobald die Masse wieder kocht, vom Feuer nehmen und rühren, bis ste verrühlt — dann in Gläser Wen.