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«VSKSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSH Well tm Bild «SSSSSSSTSSSSSSSSS-SSSSSSSLSLSLTSLLL««» Ztrßömgkn lliili ,1erstörtr Schon mehrmals haben wir es in diesen Blättern betonen müssen, daß Wohl kein Stückchen Erde so unter der Wucht und der Wut des Krieges zu leiden hat wi- das sonst so gottgesegnete Gebiet der belgischen Pro vinz Flandern. Und nicht so sehr dadurch wird es besonders in Mitleidenschaft ge zogen, daß unsere Truppen es mutwillig zerstören oder verwüsten, als vielmehr da durch, daß die Gegner, also womöglich die eigenen Landeskinder sich so unklu e Vr- teidigungs- und Angriffsmittel bedienen, daß unsere Soldaten immer aufs neue ab wehrend Land und Natur verwüsten oder Gebäude zerstören müssen. Hat doch erst jüngst einer der deutschen amtlichen Kriegs- berichte hervorgehoben, daß wir die Mar- tinskirche in Wern ihres prächtigen Turin Eine gesprengte Windmühle bei Ypern. im lieben deutschen Vaterlands würde es geschehen, daß beim Durchzug für den Krieg bestimmter Truppen die Bevölkerung so nichlachtend dabeisteht, ja sich so durchaus uninteressiert abwendet, wie die Frau auf unserem Bilde? Und wie ist die Stimmung sonst in Italien? Pater Ungvarp, der an der Wahl des Generalissimus des Franziskanerordens in Rom teilgenommen hat, erzählte über seine Erlebnisse in Rom folgendes: Man kann sich keine gedrücktere Stimmung vorstellen, als die in Italien an den Tagen unmittel bar vor der Kriegserklärung und in den ersten Tagen des Krieges. Der Lärm des italienischen Pöbels ist nicht der Ausbruch der Be geisterung. Wo sind die Blumensträußchen, wo die blumen- gejchmückten abziehenden Truppen und die mit Bändern verzierten Faunen geblieben? Nirgends waren sie zu sehen. Ueberall lange Nasen, Verzweiflung, Widerstand. Die Soldaten wollen nicht in den Krieg ziehen. Die Reservisten weigern sich, die Militärzüge zu besteigen. Sie iverfen ihre Waffen weg. In Mailand haben die Sozialisten vor den Militärtransportzügen die Schienen auf- genssen, damit die ins Feld fahrenden Soldaten nicht iveiter können. Andere Meldungen bestätigen die Geruchle über einen Aufruhr der Soldaten in Mailand. In der Meldung heißt es: Als die Tr ppen verladen weiden sollten, weigerte sich ein Infanterie regiment. in die Wagen zu steigen. Die Soldaten widersetzten sich den Befehlen der Offiziere unter den Rufen: „Nieder mit dem KriegI" „Cs lebe die Republik!" Die anwesenden Zivilisten, haupisächlich Arbeiter, stimmten in diese Rufe ein. Schließlich entspann sich eine blutige Schlägerei, da sich die Soldaten unter Gebrauch der blanken Waffe mit Gewalt der Verladung wideisetzten. Die Kirche von Langemark in Flandern nach dem Sturme auf den Ort. mittels schwerer Geschosse berauben mußten, weil auf dem Trum eine feindliche Ariillerie-Beobaä tungsstation eingerichtet worden war. In die Nähe von Wern lührt uns unser erstes Bild, auf dem wir eine gesprengte Mühle seben. 'Auch dieses Bauwerk dürste vermutlich noch erhalten sein und seine Flügel luftiglich im Winde drehen, wenn es nicht vom Feinde zu gegen uns gerichteten Zwecken benutzt worden wäre. Von Zerstörungen plaudert auch gar lebendig das folgende Bild. Wie grausig hat des Krieges Gefräßigkeit an der schönen Kirche des flandrischen Ortes Langemark genagt, wie roh hat man die Ruhe der Schläfer stören müssen, die man hier einst im Schutze des Gotteshauses zur ewigen Ruhe bettete! Und das alles nur, well die feindlichen Truppen es nicht ver schmähten, die Kirchen oder gar Kirchhöfe mit in das mili- rärilche Operationsfeld hineinzu iehen. Unser letztes Bild zeigt italienische Soldaten, Soldaten jenes Volkes, das zum Zerstörer des Glaubens an Treue und Manneswort wurde. Und was hat man erreicht, wenn man die Soldaten noch so imponierend feldmarschmäßig ausrüstet. Das Volk, die Begeisterung der großen Menge geht nicht mit den Soldaten in ben Krieg, gleichgültig, wenn nicht kalt steht man diesem oom Zaune gebrochenen Kriege gegenüber. Die photogra phische Plaite, die nicht zu lügen vermag, sie unterstützte SLSSSLSSSSSSSS Welt im Bild SESSSSLSSSSSLLLLLLSLSLLLSSLSLSLSES-L««» Artillerie- ' - Wirkungen. Stehengebliebcne Säulen der Kirche von Bucken. Der Krieg kennt keine Grenzen und keine Unter schiede. Wie er im Westen sofort mit Donnergetöse und Zertrümmerung ein gesetzt hat, so hat er seine Arbeit auch unten im äußersten Osten, in der Türkei, wo man ihm zu letzt die Fackel entzündete, forlgeführt. Oben sehen wir die malerischen Ueber- reste einer von der Ar tillerie arg mitgenom- menen belgischen Kirche. Ein anderes Bild von Artilleriewirkung sehen wir unten. Bei der Be schießung derDardanellen durch die englische und französische Flotte hat be sonders die kleine 4000 Einwohner zählende Ort schaft Tschanak gelitten, die meist von Griechen und Juden bewohnt ist und den Charakter einer romantischen italienischen Küstenstadt trägt. * * * Blick in den Chor der Kirche von Bucken.