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südlich der Weichsel wurden mehrere feindliche Au- griffe zum Scheitern gebracht. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Die Armee des Eeuerals v. Liusingen hat den Dnjestr überschritten; zwischen Halicz, das vom Feinde noch gehalten wird, und Znrawno steht sie im heftigen Kampf auf dem Nordufcr; anschliessend bis zur Gegend östlich von Lemberg und von Zolkiew wurde die Ver folgung fortgesetzt. Zwischen Rawaruska und dem Sau bei Ulanow hat sich nichts Wesentliches ereignet. — Im San—Weichsel-Winkel sind die Nüssen bis hinter den San-Abschnitt zurückgcgangcn; auch auf dem Unken Weichsclufer südlich von Jlza weichen sic nach Norden anS. Oberste Heeresleitung. Amtlich durch das W.T.B. Vie HorpecUenung cies Meurers „Koxburgft". Am 21. Juni me deie der deutsche Admiralstab, daß »ins unserer ll-Boote am Tage vorher emen englischen Panzerkreuzer vom „Miuotaur"-Typ in der Nordsee an gegriffen habe. Der auf den Engländer abgeschoffene Torpedo habe, wie der Führer des V-Bootes festgeflellt habe, getroffen. Die Wirkung des Schusses konnte nickt mehr beobachtet werden, da das ll-Boot sich in Sicherheit bringen mußte. Jetzt wird von der englischen Admiralität die Torpedierung eines Kreuzers durch ein deutsches bl-Boot bestätigt, doch gehört dieser angeblich nicht der 14 800 Tonnen großen „Minotaur"-Klasse, sondern den 11 000 Tonnen-Schiffen der „Roxburgh"-Klaffe an. D e englische Admiralität meldet: Das Kriegsschiff „Roxburgh" wurde am SO. Juni in der Nordsee von einem Torpedo getroffen, ohne dass ernstlicher Schaden »»gerichtet wurde. Das Schiff war imstande, unter eigenem Dampf die Fahrt fvrtznsttzcn, Verluste sind nicht zu beklagen. Die Verwechslung zwischen „Minotaur"- und der ,Roxburgh"-Klassemagdemdeutschenv-Booiskommaudmiten bei der Eile, die er jedenfalls hatte, unterlaufen sein. Aber daß ein wohlgezielter deutscher Torpedo keine ernstlichen Beschädigungen angerichtet hat, dürfte der britischen Admiralität wohl kaum geglaubt werden. Genügte doch vor den Dardanellen ein einziger Torvedo- Muß eines deutschen V-Boots zur Versenkung britischer Schlachtschiffs, trotzdem diese durch die ausgebrachten stählernen Torpedoschutznetze noch besonders geschützt waren. Der Panzerkreuzer „Roxburgh" ist 1904 vom Stapel gelaufen, läuft 23,6 Seemeilen und hat eine Friedensbesatzung von 655 Mann. Der I« »»Hrlte des Kapitänleutnants Hersing. Berlin, 24. Juni. Durch Reuter ist am 18. Juni allgemein die Nachricht verbreitet worden, dem Kapitänleutnant Hersing sei der hohe Orden kour le merits als Belohnung für die von ihm vollbrachte Versenkung der „Lusitania" veÄiehen worden. Von unterrichteter Seite wird hierzu mitgeteilt, daß Kapitänleutnant Hersing diese hohe Auszeichnung für Kriegsdienste erhalten hat, die mit der Vernichtung der HLusitania" in keinem Zusammenhang stehe«. Wotorpatr-»»ill«nboote gegen -entsche O-Boote. Rotterdam, 24. Juni. Als neueS Kampfmittel gegen die deutschen Unter» lerboote läßt die englische Admiralität nach Meldungen amerikanischer Blätter gegenwärtig in den Vereinigten Staaten Motorboots in Auftrag geben, die in Gemein schaft mit den Fischdampfern den Patrouillendienst gegen die deutschen V-Boote in den englischen Küstengewässern versehen sollen. Die Boote werden, wie die amerikanischen Zeitungen behaupten, mit sehr starken Motoren ausgerüstet sein und eine Geschwindigkeit entwickeln, die die der modernen Torpedojäger weit übertrifft. Der Aktions radius dieser Fahrzeuge wird dagegen nicht sehr grob sein, da ihre Länge nur 17 Meter betragen wird. v-BootS-HandelSkrieg. London. 24. Juni. Der Dampfer „Belgrave" ist an der Küste von Pembrokeshire torpediert worden. Er wurde mit dem kiel nach oben liegend nach Broadaoen geschleppt. Die Besatzung wird vermißt. — Das Reutersche Bureau meldet aus Norwich, daß der Dampfer „Punisiana" in der Nähe von Pakefield auf Strand gesetzt wurde. Das Schiff war von einem deutschen Unterseeboote torpediert worden. Die aus 33 Mann bestehende Besatzung landete in Lowestoft. Die „Punisiana", die in London beheimatet ist, war mit einer Weizen ladung von Montreal nach Hull unterwegs. — Bei seiner Ankunft in Newcastle hat der Kapitän des norwegischen Dampfers „Venus" gemeldet, daß er durch ein deutsches Unterseeboot angerufen und gezwungen worden sei, eine große Menge der Ladung, die auS Lebensmitteln bestand, über Bord zu werfen. Darauf durfte er seine Reise fort setzen. d Der ruMlcke Tukammenbru^. lVon unserem Berliner OS.-Mitarbeiter.) Nach dem Fall LembergS ist die Frage, die sich unS am ersten aufdrängt, ob wir die Widerstandskraft der Ruffen nunmehr als völlig gebrochen ansehen dürfen, oder ob nach absehbarer Zeit wiederum gewaltige Massen frischer Truppen gegen uns im Felde stehen werden. Kein Zweifel: an Menschen wird es dem Zaren auch jetzt nicht fehlen, ebenso wie er nach Hindenburgs gewaltigen Schlägen immer wieder im Stande war, neue Armeen auf die Bein« zu bringen. Aber natürlich, Menschen find noch keine Soldaten, und die Russen eignen sich am aller wenigsten dazu, nach unzureichender militärischer Schulung an die Front geschickt zu werden, weil der moderne Krieg mit bloßer Körperkraft nun einmal nicht zu gewinnen ist. Noch schwerer wiegt die moralische Erschütterung der russischen Kriegführung. Während unsere Armee führer von Sieg zu Sieg geschritten find, ist aut russischer Seite ein Befehlshaber nach dem anderen aus dem Felde verschwunden. General Rennenkampf gehört schon seit langem zu den lebenden Leichnamen, die man im Zarenreich häufig genug antrifft, General SieverS soll sich das Leben genommen haben, und Radko Dimitriew, der Eroberer von Przemysl, hat sich mit seinem frischerworbenen Fürstentitel in irgend einen stillen Winkel Rußlands verkrochen. Nun ist der Oberbefehlshaber in höchsteigener Person an der Reihe. Jetzt hat auch sein militärischer Ruhm den Todesstoß er halten, und eS kann nicht auSbleiben, daß auch für ihn die Frage nach Sein oder Nichtsein aufgeworfen wird. Schon hört man, daß er aus Urlaub gegangen sei, und daß General Rußki ihn vertreten oder ersetzen solle. Jedenfalls ist eS mit dem stegeSficheren Auftreten der In äresen stürmiscken Teilen; äenen ick Z » entgegengeke, kabe ick keine Teit, um mick » G äarüber zu unterricktcn, ob man in Europa § § gegen mick, schreibt ocker mick verreisst; A e» vsas ick aber genau weiss unck wovon ick » I Truge bin, ckass meine Meincke alle krakle § E ckaran setzen wercken, mick, nieckerzukriegen. * (kreslau, 21. Wär; 1759.) § Kus äem Briefwechsel ^neärichs äes Grossen. G « » russischen Führung vorbei. Nach elf KriegSmonaien sieh sie sich um alle Früchte ihrer maßlosen Anstrengungen unt Opfer an Gut und Blut gebracht, ein erheblicher Teil des Königreiches Polen ist in Feindeshand, und dir vollständige Besetzung von Kurland anscheinend nur noch eine Frage der Zeit. Um auS einer so furcht baren Katastrophe sich wieder herauszuarbeiten, dazu gehören vor allen Dingen Seelenkräfte, über die das russisch« Volk nicht verfügt. Es ist groß im Ertragen von Schmerzen und Leiden, es vermag auch wohl im Zustand des Zornes sich zu einer wildaufflammenden Tat aufzw raffen, wenn es sich aber darum handelt, sich im Unglu^" zum Glauben an die eigene Macht, zu neuem Vertrauen auf die staatliche und militärische Führung zu sammeln, so versagt der Russe, weil hier eben moralische Voraus setzungen in Frage kommen, die ihm das Schicksal vor- entbalten hat. Muß er aber erkennen, daß diese Führung wieder einmal ihre Unfähigkeit vor aller Welt bewiesen hat, dann mag wohl seine Wut keine Grenzen kennen, sie wird sich aber gegen diejenigen kehren, die die Verant wortung für die zerschmetternde Niederlage des Reiches zu tragen haben, und kein Grey und keinDelcasso werden den Zaren vor diesen Folgen ihrer glorreichen Bündnis politik zu retten vermögen steun Kanonen auf 60 000 Sefangene. Am 22. Juni meldete der deutsche Generalstabsbericht, daß in 9 Tagen 237 Offiziere, 58 860 Ruffen gefangen. 9 Ge schütze und 136 Maschinengewehre erbeutet worden seien. Die Zahl der Gefangenen, die unseren siegreichen Truppen bei ihrem Vormarsch auf Lemberg in die Hände fielen, ist groß, aber, an den gewaltigen Ziffern früherer Russenschlachten gemessen, nicht überwältigend. Man muß aber bedenken, daß die Kämpfe sich frontal abspielten und der besiegte Feind in der Richtung des Stoßes gedrängt wurde. So fiel in die Hände der Sieger nur, w.,s sich im Gefecht ergab oder bei der rastlosen Verfolgung ein gebracht wurde. Unter diesen Umständen kann man die Zahl der gemachten Gefangenen sogar sehr hoch nennen. Auffällig ist aber die geringe Zahl der Offiziere im Ver hältnis zu d r Zahl der Mannschaften. Sie bestätigt die Nachrichten über den ständig empfindlicher werdenden Offiziermangel bei den Russen, der dahin geführt hat, daß sich die 'Offiziere bei Angriffen weit hinter der Front halten, so daß sie beim Rückzug zuerst sich retten können. Am weitesten aber klafft das Mißverhältnis zwischen der Zahl der erbeuteten Kanonen und dem Ge samtverlust. Zur Erklärung dieser auffälligen Tatsache diene die folgende Mitteilung der Köln. Ztg.: Die russische Artillerie hat aufgehört zu feuern. Was in der Geschickte keines Krieges bisher erlebt war, ist hier zum erstenmal eingetreten: sämtliche Geschützparks, die sonst die Aufgabe gehabt hätten, den Rückzug zu decken, sind als augenblick lich wehrloser Ballast, da entweder gar keine oder schlechte Munition zur Verfügung steht, mit größter Eile ins Hinterland zurückgeschafft worden. Sie haben die Rolle des ja stets zuerst abgeschobenen Trains über nommen. Aber auch die Trains verlangen in dieser Schlacht der riesigsten und grauenhaftesten Ausmaße em besonderes Kapitel. Sell Tagen war ihre Stauung, Stockung und Verknotung unentwirrbar. Sie waren von ihren Truppenkörpern abgetrennt. Die Truppenkörper blieben ohne den wichtigsten Nachschub. Nur so kann be griffen werden, daß ganze Gefangenentrupps halbtot vor Hunger von den oorbeimarschierenden Siegern überrascht wurden. Als dieser Vormarsch immer näher Herankani, blieb den Russen keine andere Wahl, als ihre Trains oie fach im Stich zu lassen. Die Trainmannschaften retteten die Pferde, schirrten ab und jagten davon, die Trains blieben führerlos und pferdelos auf den Straßen flehen. Die nachdrängenden Kolonnen der Russen warwn sie kurzerhand, um nur vorwärts zu kommen, von der Straße. bngttscke f§ie6ertrrckt. Zu den vielen Fällen, in denen sich die Engländer einer hinterlistigen und feigen Kriegführung schuldig ge macht haben, tritt ein besonders krasser hinzu. Aus Berlin wird von zuständiger Seite gemeldet: Wie durch eidliche Aussage von fünfzehn deutschen Soldaten festgestellt ist, haben die Engländer am 18. Mai bei La Bassee an ihrem Schützengraben eine Fahne mit den deutschen Farben aufgezogen und in deutschen Uni formen, bekleidet mit deutschen Helmen, Mänteln und Tornistern die deutschen Truppen angegriffen. „Lloyds" berichten auS Fraaserburg an der Nordost küste Schottlands, daß der englische Dampfer „Cary Brock" auf der Reise von Kanada nach Leith von einem Tauchboot torpediert worden sei. Die Bemannung wurde in Fraaserburg gelandet: der Dampfer hatte eine Wasser verdrängung von 1459 Tonnen. Da- neue Bombardement Dünkirchens. Genf, 23. Juni. Von 14 schweren Geschossen, die während einer drei viertelstündigen nächtlichen Belegung Stadt und Hafen von Dünkirchen trafen, wurden bedeutendere Verwüstungen in den ertragreichsten Stadtteilen angerichtet, als bei fünf früheren Bombardements. Die Zahl der Todesopfer und verwundeten Zivilisten und Militärpersonen wird auf 200 beziffert. Frankreichs Kriegsausgaben. Zur Deckung der Kriegsausgaben Frankreichs im dritten Quartal fordert Ribot den Betrag von 5 Milliarden 950 Millionen. Die seit dem Kriegsbeginn bewilligten Summen übersteigen damit 16'/, Milliarden. Gegenwärtig wird mit einer Kriegsausgabe von 2 Milliarden monatlich gerechnet. Wenn diese Steigerung andauert, ist der Zeit punkt nicht mehr fern, wo der Krieg Frankreich jede Stunde 3 Millionen kostet. befreiten Bemberg. Aus dem österreichischen Kriegspreffeauartier wird über den Einmarsch der siegreichen österreichischen zweiten Armee in das befreite Lemberg gemeldet: Ei» General gab seine Eindrücke in folgenden Worten wieder: Der Einzug i» Lemberg war von hinreissender historischer Grösse. Der Jubel der Bebölkernug war überwältigend. Es war ein Erlebnis, das sich kaum be schreiben lässt. Bei der Erstürmung Lembergs, das erst nach härtesten Kämpfen fiel, zeichnete sich vor allem das österreichische 34. Infanterieregiment „Preußen-Infanterie", dessen Chef der Deutsche Kaiser ist, besonders aus. Es stürmte das starke Werk Lysa Gora nördlich von Lemberg. Oer Emrug cler Sieger. Lemberg, 23. Junk. Nachdem die Armee Mackensen den Feind gestern im Norden erneut geschlagen hatte, und nachdem heute morgen die Südforts der während der Besetzungszeit neu- geschaffenen starken Befestigungen erobert worden waren, haben die Russen in der Mittagsstunde die galizische Hauptstadt geräumt. Mit dem Glockenschlage zwölf zogen die Spitzen der verbündeten Armee in das von zehn monatlicher Fremdherrschaft befreite Lemberg ein, von der Bevölkerung mit unbeschreiblichem Jubel begrüßt, mit Blumen überschüttet, unter endlosen Hochrufen auf Osterreich-Ungarn und Deutschland, dem jeder besonderen Dank zum Ausdruck bringen möchte. Brandstiftung der abziehenden Russen. Äußerlich hat die Stadt nicht besonders gelitten. Nur im Westen wütet ein ungeheurer Brand, da die Russen vor ihrem Abzug den Bahnhof und alle benachbarten Fabriken, Petroleum- und Benzinlager in Brand gesteckt haben. Während der letzten drei Tage hatte die Be völkerung besonders schwer zu leiden. Alle Männer von 18 bis 50 Jahren wurden festgenommen. Wer sich nicht rechtzeitig verstecken konnte, wurde von den Russen mit- zeschleppt. Vie letrten Kampfe vor Bemberg. ' Wien, 23. Juni. Die Berichterstatter der Blätter melden über di« letzten Kämpfe vor Lemberg: Die Russen hatten sich vor Lemberg zu einem ver zweifelten Widerstand gestellt. Durch Besetzung der Höhen westlich Kulikow durchstießen die Verbündeten die wichtige Verteidigungslinie der Ruffen. Sodann entwickelte sich das sehr erfolgreiche Vordringen der Armee Böhm-Ermolli gegen Nordwesten und Westen, indem die Offensive an diesem Abschnitt bis zu einigen in der unmittelbaren Umgebung Lembergs stark befestigten Stellungen der Russen gelangte. Trotzdem leisteten die Russen auf allen Punkten im Umkreis um Lemberg in starken, vorbereiteten Stellungen den heftigsten Widerstand. Die Russen hatten die Stadt modern befestigt. Ge fangene Offiziere sagten aus, daß man noch vor kurzer Zeit den Verlust Lembergs als gar nicht im Bereich der Möglichkeit gelegen betrachtet habe. Generalfeldmarschall v. Mackensen. Danzig, 23. Juni. Wie die Danziger Zeitung zuverlässig erfährt, ist Generaloberst v. Mackensen anläßlich der Siege in Galizien zum Generalfeldmarschall ernannt worden. Die Armee des Generalobersten v. Mackensen leitete durch den Durchbruch der russischen Front am Dunajee die Befreiung Galiziens von den russischen Eroberen ein und hat sie jetzt in kühnem unaufhaltsamen Vordringen rum glücklichen Ende führen helfen. Oer Siegesjubel in Oesterreich war unbeschreiblich. In Wien, Budapest und Prag wogten riesige Menschenmengen durch die im Flaggen- schmuck prangenden Straßen. Die öffentlichen Gebäude und zahlreiche Privathäuser wurden illuminiert. Aus Tausenden von Kehlen erscholl die Nationalhymne, die Wacht am Rhein und zum Schluß das auch Allgemeingut der Deutsch-Osterreicher gewordene Marschlied: „Der gute Kamerad" mit dem hoffnungs- und zukunftsfreudigen Refrain: „In der Heimat, da gibt's ein Wiedersehn." Vor den deutschen und türkischen Konsulaten fanden patriotische Kundgebungen statt. In allen Orten Osterreich-Ungarns läuteten die Glocken und verkündeten das frohe Ereignis. Wien, 23. Juni. Es ist angeordnet worden, daß alle staatlichen Gebäude zur Feier der Wiedereroberung von Lemberg drei Tage lang beflaggt werden. Bei dem morgen im Stephans- dome stattfindenden feierlichen Dankgottesdienst wird der Kaiser durch Erzherzog Karl Franz Joseph vertreten sein. Die geplante Huckigung der Wiener Bevölkerung wird der Kaiser morgen um 11 Uhr vormittags in Schönbrunn entgegennehmen. Erzherzog Friedrich preußischer Generalfeldmarschall. Kaiser Wilhelm hat noch am Abend der Einnahme von Lemberg ein Glückwunschtelegramm an den Armee oberkommandanten Feldmarschall Erzherzog Friedrich ge richtet und ihn zum preußischen Feldmarschall ernannt. kleine kriegvpoft. Wien, 24. Juni. Nach dem österreichisch-ungarische» Generalstabsbericht besetzten die verbündeten Truppe» Ostrowiec und Sandomierz in Südpoleu. Rotterdam,24.Juni. Die englischen Morgenblätter melden über den Fall Lembergs kein Wort. Die „Times" schreiben, Lemberg sei noch in den Händen der Ruffen. Kopenhagen, 24. Juni. Das hiesige Blatt „Politiken" erfährt, dab die deutschen Kriegsgefangenen aus Dahomey auf Anordnung ter französischen Regierung in das gesundere Klima Nordafrikas übergeführt werden. Konstantinopel, 24. Juni. Privatnachrichten zufolge hat ein französischer Kreuzer die unter griechischer Okkupation stehende Insel Castellorizo an der Küste Kleinasiens bombardiert. Der Kreuzer gab etwa 2V Schüsse auf das dortige Kloster ab. Konstantinopel, 24. Juni. Der Oberkommandant der in Mesopotamien operierenden türkischen Armee fordert in einem Aufruf zum Heiligen Krieg gegen die Feinde auf, die die heiligen Stätten des Islam und den Sitz des Khalifats mit ihren Füßen beflecken wollen. Den Verrätern I werden schwere Strafen angedroht.