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lösung tröufllt od<r das Holz mit einer Lösung von Naphtalin und Benzin (8 Teile in 100 Teilen) bestreicht. Korirwurm oder KorvkiebS tötet Schwefelkohlen stoff. Er hat sich M ein vorzüglicher Mittel bewährt, indem man davon auf die betreffenden Getreidebaufen reichlich gießt, ebenso in die Fugen und Ritzen des BodenS und der Balken; auch die Kornsäcke, wellte befallenes Getreide enthielten, behandele man mit Schwefelkohlenstoff Die Dämpfe desstiben töten das Insekt schnell und grüvd» lich, sind aber auch für den Menschen sehr giftig und außerdem sehr feuergefährlich, weshalb größte Vorsicht am Platze ist. Die Arbeit muß schnell vorgenommen werden, worauf man den Speicher für einige Stunden verschließt. Den Getretdeköinern schadet der Schwefel, kohlenstoffdampf so gut wie gar nicht. Bei der Auswahl neuen Saatgutes muffen durch Windfege oder Trieur di- angebohrtrn und somit leichteren Körner von den gesunde« getrennt werden. Ra1te«vertilgu«g gelingt am schnellsten durch folgende Ratlenkuchen: Frische Meerzwiebel wird fein zer rieben und mit Mehl, Milch und etwa» Salz zu einem Teig verarbeitet, den man in Fett zu flachen Kuchen bäckt Zum Gebrauche schneidet man die Kuchen in kleine Stücke, die man an den Stelle», wo die Ratten sich aufhalten, auslegt. Dieses Mittel muß stet- irisch zubereitet werden, da die Wirkfamkeit nicht von langer Dauer ist. Man kann auch auf folgende Weise verfahren: Man ködert die Ratten einfach eine Woche hindurch mit gebratenen Fleischklößchen an, ia die man gewöhnliche Spetsezwiebel und zwar von Tag zu Tag etwas m.hr gemischt hat Schließlich ersetzt man die Zwiebel durch Scheibe« von Meerzwiebel. Diese hat für die Ratten eine tötliche Wirkung, während Haustiere, die etwa davon naschen, keinen Schaden erleiden. Oder: Man stelle an einen Ort, wo die Ratten, aber keine Hausteere hinkommen können, abends eine Schüssel mit einer Mischung feinerem Mehl und Zucker, daneben eine Schöffel mit frischem Waffel; das wiederhole man, sobald die Ratte« die Mischung gefressen haben. Beim drittenmal mische man zu dem Mehl und Zucker ein Dattel der Menge fein gepulvertes Kalkmehl (ungelöschten Kalk) Die Wirkung ist unausbleiblich. Rätsel-Ecke. Preisrätsel - Losung. Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. Es gingen im ganzen 41 richtige Lösungen ein und zwar aus Wilsdruff 12, Grumbach, Kefselsdorf und Klipphause« je 3, Kaufbach, Sachsdoif, Röhlsdorf, Her« zogSwalde und Blankenstein je 2, Birkenhain, Mohorn, Lampe» sdorf, Kleinschönberg, Höhndorf, Weistropp, Zöll men, Ntedcrhermsdorf, Hartha und Mügeln (öez. Leipzig) je 1. Gezogen wurde Nr. 15 mit der Aufschrift: Anna Harder, Wilsdruff. Gewinn: AmerlanS Mädcheugeschtchten. «apselrätsel. ^rdetter, QutLkow, Stemmeisen, Qewinse', Orden, LleistersckLkt, I^andZnt, ^rsenrlc, ^.nxeln. Es ist ein Sprichwort zu suchen, dessen einzelne Silben der Reihe nach versteckt sind in vorstehenden Wörtern ohne Rücksicht auf deren Stlbenverteilung. Scherzrätsel. Ein Offizier ist dieser Mann. Was wird aus ihm, gibst du ibm an, WaS jeder leicht verstehen kann? Ein würz g Kräutlein wird eS dannl Lösungen in nächster Nummer. Auflösungen der Rätsel aus voriger Nummer. Vexierbild: Der kleine Herr Fritz ist ziemlich schwer zu finde«. Er steckt im Hut brr stehenden Dame. Kopf recht«. EntwickelungSrätsrl: Vater, (Hafer, Hagel A«zeV) Onkel Marktberichte. Dresdner Prodnttenb-rse am 13. März 1911. Wetter: Bedeckt. Stimmung: GeschäMos. Preise tn Mk. Um 2 Uhr wurde amtlich notiert: Weizen, weißer —, brauner, alter <74—78 Kilo) —, do. »euer (7d—78 Kilo) 190—198, do. feuchter (73—74 Kilo) 184—187, russischer rot 208—220, do. russischer weiß —, Kansas —, Argentinier 216—219, Australischer —, Manitob« 222—228. Roggen, sächsischer alter (70—73 Kilo) —,—, do. neuer (70 bis 73 Kilo) 143—14L, do. feuchter <68-69 Kilo) 137—140, preußischer 153-1S7, russischer 165—168. Gerste, sächsische 110—180, schlesisch« 190—205, Posener 180—200, böhmische 210—230, Futtergerste 135 bis 141. Hafer, sächsischer 158—164, do neuer —,—, beregneter 138—153, schlesischer 158-164, russischer loco 157—184. Mais, Cin- quantine 162—170, alter —, Rundmais, gelb 136—138, amertt. Mixed-Mais —, Laplata gelb 140—143, do. neu feucht —, —. Erbsen 160—180. Wicken 173—185. Buchweizen, inländischer 180 bis 185, do. fremder 180—185. Oeljaaten, Winterraps, scharf trocken —,—, do. trocken —,—, do. feucht —,—. Leinsaat, feine 395-405, mittlere 380-390, Laplata 395—400, Bombay 405. RübSI raffiniert 66. Rapskuchen (Dresdner Marku) lange 11,00, runde—,—. Leinkuchen (Dresdner Marlen) I 19,50, II 19,00. Malz 29,00—33,00. Weizenmehle (Dresdner Marken): Kaijcrauszug 34,50—35,00, Grießler- auSzug 33,50—34,00, Semmelmehl 32,50—33,00, Bäckermundmehl 31,00—31,50, Grießlermnndmchl 23,50—24,50, Pohlmehl 17,50 bis 19,00. Roggenmchle (Dresdner Marlen): Nr. 0 24,50—25,00, Nr. 0/1 23,kO—24,00, Nr. 1 22,50—23,00, Nr. 2 20,00—21,00, Nr. 3 16,00 bis 17,00, Futtermehl 12,80—13,20. Weizenkleie (Dresdner Mark«) grobe 10,00—10,20, seine 9,00—9,40. Roggenlleie (Dresdner Marken) 10,60—10,80. Marktpreise am 10. März: Kartoffeln 50 Kilogramm 3,— bis 3,50, Heu im Gebund 50 Kilogramm 3,40—3,60, Roggenstritz (Flegeldrusch) Schock 34,00 bi» 36,00. Dre-dmer Gchl«chtvtehmarkt am 13. März 1911. Auftrieb: 188 Ochsen, 241 Kalben und Kühe, 192 Bullen, 375 Kälber, 1035 Schafe und 2483 Schweine, zusammen 4514 Stück. Die Preise für 50 Kilogramm Lebend- resp. Schlachtgewicht waren in Marl nachstehend Verzeichnete: Ochsen: 1. u) vollfleischige, ausgemästete höchsten Schlachtwertes bis zu 6 Jahre» 45—48 resp. 85—89, b) Franzose» desgi. 00—00 resp 00 00 Schlachtgewicht, 2. junge fleischige, nicht ausgem., ältere ansgemästete 41—44 resp. 79-84, 3. müßig genährte ,u»ge, gut genährte ältere 35—40 resp. 72—78 und 4. gering genährte jeden Alters 30-34 resp. 64—71. Kalben und Kühe: 1. »ollflcischige ausgemästete Salben höchsten SchlachtwerteS 41—45 resp. 73—78, 2. vollfleischige «usgemästete Kühe höchsten Schlichtwertci bis zu 7 Jahren 37—40 resp. 69—72, 3. ältere ausgemästete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben 32—36 resp. 63—68, 4. mäßig genährte Kühe und Kalbe» 25—31 resp. 57—62 und 5. gering genährte Kühe und Kalben 50-56 Schlachtgewicht. Bullen: 1. vollfleischige höchsten SchlachtivertcS 46—49 resp. 79—82, 2. mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere 41—45 resp. 72—78 und 3. gering genährte 37—40 resp. 65—71. Kälber: 1. feinste Mast- (Vollmilchmast-) und beste Saug kälber 58—62 resp. 88—92, 2. mittlere Mast- und gute Saugkälber 54—57 resp. 84—87 und 3. geringe Saugkälber 48—53 resp. 78—83. Schafe: 1. Mastlämmer 46—47 resp. 88—90, 2. jüngere Masthammel 41—44 resp. 83—86 und 3. ältere Masthammcl 36—40 resp. 76—80. Schweine: 1. a) vollflcischige der feineren Rassen und deren Kreuzungen im Alter biS zu 1'/« Jahren 44—45 resp. 60—61, b) Fettschweine 45 bis 46 iefp. 61—62, 2. fleischige 41—43 resp. 58—59 und 3. gering entwickelte, sowie Sauen 38—«0 resv. 55—57. Unter dem Austrieb befind, n sich — Rinder französischer und — Schafe österreichisch-ungarischer Herkunft. Geschäftsgang in Ochsen, Stieren, Kalben, Kühen und Bullen, desgleichen in Kälbern und Schafen mittU, in Schweinen dagegen sehr langsam. Unverkauft sind stehen geblieben 2 Ochsen und Stiere, 2 Kalben und Kühe, 1 Bulle, 44 Schase, sowie 1 Schwein. Dresdner Schlachtviehpreise. Auftrieb: Ochfen 1, Kalben und Kühe 1, Bullen 13. Kälber 1253, Schafe 55, Schweine 1518, zusammen 2841 Stück. Preise pro 50 Kilogramm Lebend« resp. Schlacht gewicht: Ochsen, Kalben, Kühe und Bullen Montaaspreise; Kälber 58-62,88-92, 54-57, 84-87, 48-53,78-83, langsam; SchaftMontagspreise; Schweine 48 -49,64—65, 49-50, 65-66, 46-47, 62-63, 42-45, 59-61, —, mittel. Ueberständer: — Ochsen, — Kalbe, 6 Bulle«, — Schafe, 6 Schweine. Markt-Vericht. Am heutigen Markttage wurden 111 Stück Ferkel eingebracht. Preis pro Stück, je «ach der Grötze «»v Qualität, 16-22 Mark. Liefen, u/w. //ücMe in AUtez" Miieirvaz-e. Zt/erAe/'LtoA'e, /Lozr/e/rtiozr.VVäMzs, Ocrz'Ltz'zrezz, 7<eMz'c/re, i/zziez-taz/lezz, /tazTzei/raaz'. Lc/r/a/- uzzei Ktepp- Z^BZ^OZZ, zzzz4/ 6aZ°ii6Z!- In den Fjorden. Novelle von Madeleine Kragh. Uebertragung von Heinrich Hesse. 10s (Nachdruck verboten.) Augott wußte, daß die beiden Brüder ihre Begegnungen mit Tor jetzt mit' andern Augen ansahen als vorher und ihnen eine Bedeutung beilegten, die sie in Wirklichkeit gar nicht hatten — sie erkannte, daß von nun an nicht sie allein den Zorn der Zwillinge fürchten mußte, souderu daß ihr unversöhnlicher Haß mit gleicher Erbitterung auch Tor be drohte. Uud was ihr bisher nie so recht zum Bewußtsein gekommen, ließ jetzt eine geheime Ahnung in ihr Herz ein ziehen — gab es für sie noch eine Zufluchtsstätte auf Lukne? Konnte sie auch nur auf Lukne bleiben? Gewiß, ihre Mutter hatte sie im Todeskampfe angefleht, über den Stiefvater zu wachen und den Kummer seiner alten Tage zu lindern. Doch obgleich sie der armen Ingeborg dieses heilige Versprechen gegeben, fragte sie sich in diesem Augenblicke, ob sie diesen Schwur auch halten und sonnt ihre persönliche Sicherheit in Gefahr bringen dürfe. Lars war inzwischen zu Bett gegangen und lag in tiefem Schlafe. Es war schon spät am Abend — der Herbstwind rüttelte an Fenster und Türen und fing sich im Kamin mit unheimlichem Heulen... Die Zeiger der großen Stand uhr zeigten bereits auf eine späte Stunde, und schon lange hatte Augott ihr Strickzeug zusammengerollt. Doch sie konnte sich nicht entschließen, zur Ruhe zu gehen — sie hatte eine Handvoll Fichtenreisig auf das Feuer geworfen, und die wieder auflebende Flamme warf einen helleren Schein durch die Küche. Vor Furcht und Angst krampfte sich dem jungen Mädchen das Herz zusammen... sie wagte sich nicht zu erheben und blieb wie angewurzelt auf ihrem Stuhle sitzen . . . ein Raub des flweifel? uud der Seclcnangft. Da wurde plötzlich die Tür vorsichtig von außen geöffnet — Aumond trat über die Schwelle und näherte sich dem jungen Mädchen fast wie ein Wolf. »Pst! Bleibe, wo Du bist!" raunte er ihr zu, als sie sich erhob. „Ich habe nichts mehr hier zu tun!" antwortete sie, und sich umwendend wollte sie fortgehen, obgleich die Beine ihr den Dienst verweigerten. „Hattest Du denn vor dem Scheunentor etwas anderes zu tun?" fragte Aumond in vorwurfsvollem Tone, und wendete sich zu ihr in einer Haltung, die sie zurückweichen ließ ... bis vor den Herd. Der junge Mann aber trat immer näher und sah sie starr an — er wußte, Augott würde nur ruhigen Worten nachgeben, und er rang mit seinem Zorn, um ihn zu überwinden. Doch seine Gesichts züge, in denen nur Leidenschaft loderte, verrieten ihn, an statt für ihn zu sprechen. Seine Züge zeigten zugleich alles Gute und alles Böse, das in seinem Herzen wohnte. Zwar hätte ein aufmerksamer Beobachter einen schwachen Schimmer der Güte darin entdecken können . . . allein nur einer fast unmerklichen Güte und so flüchtig, daß es ihm nicht möglich war, das wilde Aufwallen der brutalen Selbstsucht zu ver hehlen, die die Grundlage seines Charakters bildete. Die Augen auf Augott geheftet, blieb er einige Zeit unbeweglich — in den zartesten Linien ihres Antlitzes suchte er die Gefühle zu lesen, die sie belebten. Es wollte ihni jedoch nicht gelingen. In den Blicken der Mädchenaugcn lag eher eine Bitte denn ein Tadel. . . Die Bitte einer Schwester, deren stumme Beredtsamkeit das Herz eines Bruders rühren möchte, um ihn zu bessern. Allein wie hätte Aumond die Bedeutung dieses Blickes erkennen können — er, der keine geschwisterliche Freundschaft für das junge Mädchen hegte und sich nur zu ihr hingezogen fühlte durch die blinde, rasende Leidenschaft? „Bist Du böse?" fragte er leise, ihr die Hand auf die Schulter legend. „Ich weiß nicht, was ich bin . . ." antwortete Augott^ sich befreiend. Doch im gleichen Augenblick stieß sie einen Schrei aus — sie bemerkte das haßerfüllte Gesicht Niels, das sich von. draußen an die Fensterscheibe preßte . . . Eine Minute später öffnete sich dir Tür abermals — Niels trat ein und näherte sich mit langsamen Schritten dem Herde. Er setzte die Mütze ab, strich das Haar zur Seite, das einer Mähne glich, und setzte den Fuß auf die Kachel, während er das Feuer mit einem Kiefernaste schürte. „Was willst Du . . . ?" fuhr Aumond ihn gereizt an. „Ich will, was ich eben will!" entgegnete Niels kalt blütig. „Ich habe Augott etwas zu fragen," fuhr Aumond fort. „Und ich gleichfalls!" versetzte Niels und spuckte in das Feuer. „Aumond hat zuerst das Wort!" rief Lars plötzlich, der im Hintergründe des Zimmers in feinem Bett lag. „Man hat das Wort, wenn man es sich nimmt!" murrte Niels. „Aumond ist der Aelteste," ließ Lars sich vernehmen. „Er hat das Recht, zuerst zu sprechen. Niemand kann ihn daran hindern." „Tas wollen wir erst einmal sehen!" meinte Niels. „Was wollt Ihr denn eigentlich mitten in der Nacht hier machen?" „Ich habe es ja schon gesagt, ich wollte Augott etwas fragen!" antwortete Aumond außer sich. „Ich weiß, was Ihr von mir wollt," sagte das junge Mädchen endlich mit größerer Kaltblütigkeit. „Wenn Ihr mich etivas zu fragen hättet, würdet Ihr damit bis morgen, warten können. Ich will keinen Streit ... ich bin so UMde ... ich gehe zu Bett ..." / „Und niemand soll sich dem widersetzen!" sagt« und erhob sich, als wolle er Augott begleiten. (Fortsetzung folgt.) / .