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OLe^e^e^s^s^s^s^s^s^s^exrs^e^e*as*ll<xrs*Lü^r Weir i» »i i«. vdv^>v-vi^rv-vi>^v^v-rL^>rv^v^^v^->d>d^vr^» Sine 6rinnei»ung an äen k^ereroatManä. Auf dem Hofe der Kaserne deS Telegraphenbataillons am Treptower Park bei Berlin wurde ein Denkmal für die gefallenen Soldaten im Ein geborenenaufstand in Deutsch-Süd- westnfrika enthüllt. An der Feier be teiligte sich der Chef der Verkehrs- truvpen Freiherr von' Lyncker und der Württembergische Gesandte. Unsere obenstehende Abbildung zeigt das Denkmal, das die Form eines nied rigen Obelisken hat. l)le neueste stloäesensaiion. Von Paris aus hat die neueste Modeschrulle, die Rockhose, nun auch schon in Berlin ihren Einzug ge halten, und bald wird man sie auch in andern deutschen Großstädten und vor allein in den vornehmen Bade orten „bewundern" können. Gleich- wohl kann man doch noch starke Zwei fel hegen, ob sich diese Mode allge mein durchsetzen wird. Vermutlich werden sich ihrer alsbald die Damen der Halbwelt bemächtigen und damit iväre dann ihr Schicksal besiegelt. Hat doch auch der „Humpelrock" sehr bald von der Bildfläche verschwinden müs sen, ohne eine allgemeinere Bedeutung zu erlangen. Für den Hosenrock sind die Chancen aber noch ungünstiger, da sich eine ganze Anzahl der ersten Modenkünstler sehr entschieden gegen ihn ausgesprochen haben. Unsere unten- s stehenden Bilder zeigen uns zwei charakte- ! ristische Formen des Hosenrocks. Das Bild links, das eine Verschmelzung von Humpel rock und Hose zeigt, führt uns die Mode in ihrer abschreckendsten Form vor. Nicht ganz so schlimm wirkt die rechts dargestellte Ausführung. Aber das Beste, was sich von der Pariser Schneider dem eleganten Europa bescheren wollen, nur daß die Schönen von Champery keine Gründe ästhetischen Reizes in die Rechtferti gung dieser Tracht einschmuggeln, ja sie grübeln über den Hosenrock nicht einmal nach: sie tragen ihn, weil er für ihr Hirtenleben in Berg und Tal praktisch ist. Man sieht also, daß auch hier das Wort Ben Akibas gilt, daß alles schon dagewesen ist. Ueberhaupt würde man unsrer Zeit bitter Unrecht tun, wollte man glauben, daß sie es in der Erfindung extravaganter Moden besonders weit gebracht hat. Schon unsre heutigen Verkehrsverhältnisse legen den Modenkünstlern eine gewisse Beschränkung auf. Der Kleiderluxus erstreckte sich früher auch nicht nur auf das schöne Geschlecht. Vor mehr als drei Jahrhunderten war der Auf- waud, den die männlichen Gigerl trie be», so enorm, daß sich Staat und Kirche wiederholt zu Eingriffen veran laßt sahen. Der „Hosenteufel" ging auch damals um. Es waren die gro ßen Pluderhosen, die üüin Gürtel bis an die Schuhe gingen und so weit Ware», ivie sie der Schneider nur machen konnte. Die Schneider hatten ihren ganzen Witz aufgeboten, um möglichst viel Stoff für eine solche Pluderhose zu verwenden, und man brachte es schließlich soweit, daß zu einer Hose, wenn sie dem Geschmack der Gigerl entsprechen sollte, über l 00 Ellen Zeug Ein Denkmal für gefallene Afrikakämpfer. verwendet werden mußte». Anfangs begnügte man sich Mit dem Gebrauch ben. Ein italienisches Blatt erinnerte übri- i Vv» Tuch, später ging Man übet zü tettren gens daran, daß die Hosenmode keineswegs Seidenstoffen übet. Die Hosen wurden der so neu ist, wie es scheinen mag. Sie ist Länge wie der Quere nach mit vielen Schlitzen vielmehr schon seit Jahrhunderte» in einem versehen, die mit dem teuersten Zeng gefüt- kleinen freundlichen Dorfe im Kanton Wal- tert wurden. An den Schlitzen waren zahl- lis bei den Frauen Sitte und Brauch. 1052 reiche Knöpfe angebracht, an denen kostbare Nieter über dem Meeresspiegel liegt zwischen . Brillanten glitzern mußten, wenn der Träger grün-uve» Wiesen und lauschigen Wäldern! dieser Pluderhose auf sein Ansehen als ton- Verschmelzung von Humpelrock und Hose. dieser Forni sagen läßt, ist doch auch nur, das; sie sich weniger als Hose aufdrängt. Ob das für die neue Mode gerade beson ders schmeichelhaft ist, mag dahingestellt blei- i das anmutige Dörfchen Cham pery. Die 5W Menschen, die die Gemeinde vün Champery bilden, ernähren sich fast aus schließlich durch Viehzucht, das Amt der Hirten ist ihr Le bensinhalt. In den-Sommer monaten verlassen die Leute das Dorf und ziehen hinauf üüf die benachbarten Berge, den Winter wiederum vereini gen sich alle im Tale. Die Frauen vvn Champery aber trügen seit unvordenklichen Zeiten den Hosenrock, ja sie sind konsequenter als die Pa riser Schneider, suchen ihre Tracht nicht unter Stoff und ChiffmidrapiMUgeü diskret zu verhüllen, söttderu tragen ein fach Männerhosen, ohne darauf besonders stolz zu sein. Sie benutzen sogar die gleichen Stoffe wie ihre Gatten, in der Regel blauen Cheviot und dis einzige fröhlichere Farbennole in dieser durch das Alter ge heiligten Frauentracht ist das Eine „gemäßigte" Form des Hoseurocks. rote Tuch, das um den Kopf geschlungen wird angebender Modegeck etwas hielt. Ein einziges und dessen Ende malerisch über die Schulter Paar solcher Holen kostete mehrere tausend herabhängt. So lange die Frauen von Gulden. Ein richtiger Modefex durfte sich Champery denken können, haben ihre Mütter aber mit einem Paar nicht begnügen, sondern und Großmütter diese blauen Cheviothosen ! mußte eine ganze Sammlung davon in ver-- getragen, wie auch ihre Enkel und Urenkel, ichiedenen Farben haben. Ganze Vermögen^ sie wohl tragen werden. So besitzen die Be- ! wurden auf diese Weise verschwendet, Ed wohner jenes weltabgeschiedenen Schweizer- j da diese Unsitte immer mehr um sich griff, dörfchens schon lange das, was die Launen ' wurde in den Kirchen dagegen gepredigt.