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Der amtliche Tagesbericht der Obersten Heeresleitung war bis zur Drucklegung noch nicht eingegangen. Ein scdwcckiscken prinL gegen englikcke tilgen. Stockholm, 4. November. Das Londoner Blatt „Times" muß es sich gefallen lassen, daß Prinz Kar! von Schweden in eigener Person sich gegen die von der „Times" verbreiteten Unwahrheiten wendet. Das Blatt hatte behauptet, beim deutsch-russischen Gefangenen austausch wurdendieRussen von Stockholm auf großen Prähmen zu Wasser weiterbefördert, also schlechter behandelt als die Devi sehen, die man in Zügen weiterschaffe. Außerdem trugen die aus Deutschland eintreffenden Russen Spuren schwerer Mißhand lungen und langandauernder Qualen. Prinz Karl schrieb nun der „Times", ihre Darstellungen seien im ganzen und im einzeln unwahr und erfunden. Das schwedische Rote Kreuz, dessen Präsident der Prinz ist, behandele die Invaliden beider Nationen durchaus gleich und habe nie etwas von in Deutsch land mißhandelten Russen bemerkt. Die „Times" ließen die Richtigstellung des Prinzen einfach liegen und brachten erst nach 14 Tagen infolge eines abermaligen Verlangens des Prinzen eine diesem nicht genügende und unvollständige Be richtigung. Das ist ebenso bezeichnend für das Londoner Blatt wie seine Erfindungen. Amerika nimmt 7 unck mekr Prozent. Rotterdam, 4. November Billig geben die Finanzleute der Vereinigten Staaten den Alliierten ihre Hilfe nicht. Wie die „New Dark Times" meldet, wird Frankreich einen Kredit von 15 Millionen Dollars zu 7 Prozent erhalten. Rußland hat bereits 5 Millionen zu einem noch höheren Zinsfuß erhalten. Sehr willig werden weder Frankreich now Rußland diese außergewöhnliche Zins last auf sich genommen haben. Aber wohl oder übel — ihre Lage Zwingt sie. in den sauren Avfel zu beißen. Kesteckungskünste ckes Vierverbanckes. Budapest. 3. November. Das englische Pfund wanderte vor und seit Beginn des Krieges lebhaft in aller Welt umher. Es machte keinen Unterschied zwischen käuflichen Politikern und berufsmäßigen Briganten, mit Geld hoffte man ja in London den Krieg im Handumdrehen zu gewinnen. Jetzt ist man auch in Sofia auf Spuren der Bestechungsstrategie Englands und seines Bundesgenossen gekommen. Die gerichtliche Untersuchung gegen die Antimilitaristen in Sofia förderte eine sensationelle Enthüllung zutage. Es hat sich herausgestellt, daß der Vicrverband in den Tagen unmittelbar vor und während der Mobilisation viele Mil lionen ausgegeben hat, um die Bestrebungen dieser Anti-, Militaristen zu unterstützen. Es wurde einwandfrei festgestellt, ! daß einzelne bäuerliche Abgeordnete rund 3 Millionen Frank' und einige Oppositionelle eine halbe Million Frank erhalten haben. — Herr Asquith hat vergessen, diese Tatsache zu er wähnen, als er in seiner letzten Rede von der ehrenhaften Kriegsführung des Vierverbandes sprach. Politische Kunäschau. Deutliches Heick. 4- Die sozialdemokratische Fraktion bat, wie bekannt, beim Reichskanzler die sofortige Berufung des Reichs tags beantragt. Obwohl die Berechtigung des Wunsches, die wichtigen Fragen der Volksernährung im Parlament zu erörtern, vom Reichskanzler nicht verkannt wird, sieht er sich doch verhindert, dem Kaiser die sofortige Berufung des Reichstags oorzuschlagen. Ausschlaggebend ist dabei, daß das Reichsauit des Innern, wenn der Reichstag ver sammelt ist, seine Kräfte fast ganz der parlamentarischen Arbeit widmen muß, gerade jetzt aber für die Erledigung besonders dringender Aufgaben auf dem Gebiete LerVolks- ernährung und auch für die Vorbereitung der Reichstags fitzungen unbedingt noch einige parlamentsfreie Wochen braucht. Da der Reichstag ohnehin Ende November seine Verhandlungen wieder aufnimmt, so würde voraussichtlich auch eine sofortige Berufung seinen Zusammentritt kaum UM mehr als etwa eins Woche beschleunigen können. * Mit bezug auf eine wirtschaftspolitische Annäherung /zwischen Deutschland und Österreich-Ungarn faßte der Bayerische Jndustriellenverband folgenden Beschluß: Ein engerer handelspolitischer und wirtschaftlicher Zusammen schluß Deutschlands und Osterreich-Ungarns nach dem Kriege ist unbedingt notwendig. Zu diesem Zwecke ist es wünschenswert, daß beide Staaten unter vorläufiger Bei behaltung der allmählich abzubauenden inneren Zollinie eine zielbewußte gemeinsame Handelspolitik nach außen verfolgen und gleichzeitig auf möglichste Anpassung der gegenseitigen wirtschaftlichen, sozialpolitischen, verkehrs politischen und verwaltungsrechtlichen Gesetzgebung hin wirken. 4- Vor einiger Zeit erschien in der Presse ein Artikel Mit der Überschrift: „Was geschieht für die Angehörigen und Hinterbliebenen unserer Krieger?" Da dieser hin sichtlich der Waisenversorgung zu Zweifeln Anlaß gegeben hat, wird amtlich zusammenfassend hierüber nochmals folgendes mitgeteilt: Die Höhe der Kriegsversorgung hängt von dem militärischen Dienstgrad des Verstorbenen ab. Die Witwe eines Gemeinen erhält jährlich im allgemeinen 400 Mark, Lie eines Unteroffiziers 500 Mark, die eines Feldwebels 600 Mark. Das Kriegsweisengeld beträgt für jedes vaterlose Kind einer Militärverson der Unterklassen 168 Mark, für jedes elternlose Kmd 240 Mark. Die unter gewissen Voraussetzungen bei größerer Kinderzahl nach dem Militärhinterbliebenengesetz eintretenden Kürzungen werden im Unterstützungswege ausgeglichen. Amerika. X Die Nationale Friedenssöderation in den Vereinigten Staaten hat auf Montag, den 8. November, an tausend verschiedenen Plätzen der Vereinigten Staaten große Ver sammlungen für den Frieden angesagt. In den Ver sammlungen sollen Resolutionen angenommen werden, durch die Präsident Wilson ersucht wird, gemeinschaftlich mit den neutralen Staaten in Europa ein Komitee zu bilden, das Friedensbedingungen entwerfen und den am Kriege heteiliaten Ländern vorleaen soll. Aus In- unct Auslancl. Potsdam, 3. Nov. Prinz Friedrich Sigismund von Preußen, der älteste Sohn des Prinzen Friedrich Leopold von Preußen, hat sich in Nachod in Böhmen mit der Prinzessin Marie Luise von Schaumburg-Lippe, der ältesten Tochter deS Prinzen Friedrich von Schaunrburg- Lippe, verlobt. Mailand, 4. Nov. In der griechischen Kammer lehnte Ministerpräsident ZaimiS eine Antwort auf die Frage, ob die Demobilisation angeordnet werden solle, ab. Madrid, 4. Nov. Die Deutsche Botschaft stellt formell in Abrede, daß Fürst Bülow beabsichtigte, mit Madrid und Washington die möglichen Grundlagen des Friedens zu prüfen. Runckgebung äer Tentrumsparter. (Krieg und Frieden.) tb. Frankfurt a. M., 4. November. Der Reichsausschutz der Zentrumspartei faßte in einer hier abgehaltenen Tagung einen Beschluß zur gegenwär tigen Lage, in der er folgende Wünsche aufstellt: Die Weltaufgabe, die der Tüchtigkeit und dem Fleiß des deutschen Volkes gesetzt ist, fordert volle Bewegungs freiheit seiner schaffenden Kräfte in der Heimat, auf dem freien Meer und über See. Die äußere Bedingung für eine gedeihliche Entwicklung des deutschen Volkes ist, wie die Erfahrungen des Weltkrieges klar gezeigt haben, eine erhöhte Sicherheit gegen die militärischen und wirt schaftlichen Vernichtungspläne der Feinde. Die furchtbaren Opfer, die der Krieg unserem Volke auferlegt, rufen nach einem verstärkten Schutze unseres Landes im Osten und Westen, der den Feinden verleidet, uns wieder zu über fallen und der die volkswirtschaftliche Versorgung unserer wachsenden Bevölkerung dauernd gewährleistet. Zu dieser erhöhten Sicherung unseres Reiches muß eine solche unserer verbündeten Staaten treten. — Neben dem Schutz der äußeren Güter erhoffen wir aber zur Begründung des Glücks unseres teuren Vaterlandes noch die sorgsame Pflege der sittlich religiösen Volkskräfte, weil sie die Ursache der wahren Größe Deutschlands und das Mittel göttlicher Führung zu all den wunderbaren Erfolgen deutscher Groß taten sind. Die Kundgebung schließt mit der vollsten Anerkennung für alles, was Deutschlands Fürsten und Krieger, Heer und Flotte, die Männer auf dem Schlachtfeld unü das Volk daheim bisher geleistet haben. Das erfülle mit vollem Vertrauen auf den Endsieg für Deutschlands Wohl und Ehre. IVlr. Lrianäs grolle Morte. m. Zürich, 4. November. Der neue französische Ministerpräsident sagte noch u. a. in seiner Erklärung: Wir werden unsere Kraft gleichzeitig aus der natio nalen Meinung und aus dem Vertrauen des Parlaments schöpfen, das die Quelle unserer Autorität ist. So wird sich auch weiterhin die Einigkeit der Nation, des Parla ments und der Regierung bekräftigen. Durch sie werden wir den Krieg zu Ende führen, das heißt bis zu dem Siege, der den Feind aus allen besetzten Gebieten ver treiben wird, sowohl aus denjenigen, die seit mehreren Monaten unter dem Einfall leiden, wie auch aus den jenigen, Lie sie seit so vielen Jahren ertragen. Frankreich vird den Frieden erst nach der Wiederherstellung des Kechts durch den Sieg, erst wenn es alle Gewähr für einen Dauerhaften Frieden erhalten haben wird, unterzeichnen. Lir sind mit der englischen Regierung völlig einig über sie Führung der militärischen Unternehmungen auf den: Balkan. Frankreich und seine Verbündeten werden die heldenhafte Nation, deren Widerstand die Welt zur Be wunderung zwingt, nicht im Stiche lassen. Das augen blickliche Unternehmen Deutschlands auf dem Balkan bezeugt den Mißerfolg seiner Bemühungen auf den Hauptkriegsschauplätzen. Weil seine Offensive auf der französischen und russischen Front gebrochen wurde, unter nimmt es jetzt diesen ablenkenden Schritt. Es sucht dadurch die Meinung der Welt in Atem zu halten, nachdem so viele Monate verstrichen sind, ohne daß die von einer zügellosen deutschen Propaganda angekündigten Erfolge eintraten und da sich jetzt die Anzeichen der Schwäche unter Lem Schein der Kraft zu enthüllen be ginnen. Deutschlands Hoffnungen werden enttäuscht werden. Die Mittemächte werden ihre Niederlage hinaus schieben, aber sie nicht verhindern können. Wir dagegen sind entschlossen, bis zu Ende zu gehen. Unsere Feinde dürfen auf keine Mattigkeit und Schwäche unsererseits zählen. Nachdem wir unsere Aufgabe ermessen haben, so hart sie auch sein mag, wollen wir sie bis zu ihrem not wendigen Abschluß fortsetzen. Wir haben den Willen zu siegen. Wir werden siegen. Natürlich riefen diese schönrednerischen Großsprechereien ziemlichen Beifall im Hause wach, das nach unwesentlicher Debatte die Vertrauenskundgebung für die neue Regierung mit H51 gegen eine Stimme annahm. Im Senat verlas. der Lurch Briand abgelöste ehemalige Ministerpräsident Viviani die gleiche Erklärung, die als Kundgebung der Gesamtregierung gedacht ist. Und nun kann Frankreich der .Taten" harren, die Herr Briand verspricht. Letzte Meldungen. Mackensens Volkstümlichkeit in Bulgarien. Ofen-Pest, 4. November, (tu.) In ganz Bulgarien ist Mackensen, wie aus Sofia ge meldet wird, der populärste Mensch. Seine Photographie befindet sich in allen Fensteraus lagen der Buchhandlungen, neben ihm der unga rische General von Követz, der Kommandant der Truppen, die Belgrad besetzten. Neue Kabinettskrise in Griechenland! Athen, 5. November, (tu.) Die Agence Havas meldet: Da es bei der Erörterung der militä rischen Gesetzanträge in der Kammer zu einem Zwischenfall zwischen dem Kriegsminister und der venizelistischen Partei kam, stellte Minister präsident Zaimis die Vertrauensfrage. Veni zelos erklärte, es sei den Liberalen unmöglich, die Regierung zu unterstützen, deren Politik den Interessen des Landes unheilvoll sei. Die Re gierung kam mit 114 gegen 147 Stimmen in die Minderheit. Infolge dieses Mißtrauens- volums der Kammer erklärte Zaimis, die Ministerkrisis läge offen zutage. Er ersuchte die Kammer, sich bis zur Bildung eines neuen Kabinetts zu vertagen. Die Kämpfe in Serbien. Sofia, 5. November, (tu.) Die Umklam merung Nischs macht weitere Fortschritte. Die Serben weichen an allen Punkten zurück. Nur an der Nischawa unternahmen sie einen Versuch, die Offensive zu ergreifen. Nach ungewöhnlich starker Artillerievorbereitung griffen sie in der Nacht die östlich von dem eroberten Bela Palan ka liegenden vorgeschobenen bulgarischen Trup penteile an. Da sie numerisch überlegen waren, gelang es den Serben zunächst, die Bulgaren et was zurückzndrücken. Nach Erscheinen bulgarischer Verstärkungen kam der Kampf bald zum Stehen und endete schließlich mit einer völligen Nieder lage des Feindes, der nicht nur das anfangs er oberte, sondern auch noch ein großes Stück des von ihm vorher besetzt gehaltenen Raumes ver lor. Inzwischen ist der Widerstand des Feindes überall gebrochen. Nur in dem Gelände von Leskovac finden noch sehr ernste Kämpfe statt, deren Abschluß jedoch gleichfalls bevorsteht. — Nach einer vorliegenden Drahtung aus Athen soll sich der gesamte serbische Generalstab zur Zeit noch immer in Nisch befinden. Man hofft, daß diese Nachricht sich bestätigt. Fortgesetzte Beschießung der bulgarischen Küste. Sofia, 5. November, (tu.) Eingetroffene Reisende aus Gymylasina erzählen, daß die eng lisch-französische Flotte nicht aufhört, die bulga rische Küste am Weißen Meer zu beschießen. Besonders ziele sie aus die Eisenbahn zwischen Dedeagatsch und der Stadt Badova, wo die Reisenden knapp den feindlichen Schrapnells entgingen. Aus Stadt und Land. — Ein deutscher Landwirt an seine Berufsgenossen. Altenburg. Einen Aufruf an den Patriotismus der Land wirte richtet in hiesigen und auswärtigen Blättern der Landwirt Junghanns aus Nödenitzsch. Er schreibt u. a. Es ist die höchste Zeit, daß endlich einmal offen ausge sprochen wird, daß die Produktionskosten der Landwirt schaft bei weitem nicht in dem Waße gestiegen sind, daß sie die Höhe der Butterpreise rechtfertigen. Die Negierung hat einen guten Anfang gemacht, sie möge weiter fort schreiten im Festsetzen von Höchstpreisen. Akan hört von einer Forderung von (50 Mark für fette Schweine. Das ist übertrieben und liegt nicht in: Sinne der vernünftig denkenden Landwirtschaft. Hier muß eingeschritten werden, ehe es zu spät ist. Zu begrüßen ist die Beschlagnahme der Aartoffeln. Der festgesetzte Preis ist hoch genug. Bei richtiger Durchführung dieses Gesetzes wird es keine Aartoffelnot geben. Die Landwirtschaft, die im letzten Jahrzehnt — durch einen Zolltarif geschützt — sich guter Zeiten erfreuen konnte, hat heute in erster Linie die Pflicht, das Vaterland zu erträg lichen Preisen mit Nahrungsmitteln zu versehen, um dadurch vor allem der minderbemittelten Bevölkerung das Durchhalten zu ermöglichen. Der landwirtschaftliche Beruf hat bis heute vom Krieg am wenigsten gelitten. Kein landwirtschaftlicher Betrieb steht still! Zu hohen Preisen wird dem Landwirt alles aus der Hand gerissen. Sollten auch die Produktionskosten etwas ge stiegen sein, so haben wir doch Getreidepreise, die als hoch anzusprechen sind. Jetzt in Deutschlands schwerer Stunde muß die Landwirtschaft zeigen, daß sie den Ernst der Zeit erkannt hat — daß sie der Allgemeinheit gegenüber eine Ehrenschuld abzntragen hat. Einst wird der Frieden kommen. Vor dem Richterstuhl der Nation wird manches dargeletzt werden. — Es wäre bedauerlich, wenn dann die Landwirtschaft dort stehen müßte, wo wir jene finden, die in diesem Kriege — um mich vorsichtig auszudrücken — nicht richtig gehandelt haben. — Oeffentliche Stadtverordnetensitzung am q. No vember. An Eingängen, um die es sich bei Beginn der Sitzung handelt, ist nur ein Blatt des Heimatdankcs zu erwähnen. Witgeteilt wird sodann, daß sich auf die von Herrn Vizevorsteher Schlichenmaier in voriger Sitzung ge stellte Anfrage, ob Elektrizität vom hiesigen Werke auch zu Kochzwecken benutzt werde, der Elektrizitätsausschuß und Herr Betriebsleiter Wadle sich eingehend damit be schäftigt und die Frage verneint haben. Da die Benutzung seitens des Herrn Schlichenmaier als bestimmt hingestellt und auch sonst aus dem Kollegium bestätigt wird, will man der Sache in der nachfolgenden geheimen Sitzung näher treten und insbesondere erwägen, ob und zu welchem Preis — da Licht- und Strompreis in Frage kommt — die Abgabe erfolgen kann. Der Entwurf zum Grtsgesetz, das Gffenhalten der Schaufenster an Sonn- und Festtagen betreffend, gelangt zur Annahme, nachdem auch die Kirchen- inspeklion irgendwelche Bedenken nicht geäußert hat und nur fordert, daß das Gffenhalten erst nach dem Vormittags- gottesdienste geschieht und am Karfreitag, den beiden Buß tagen und am Totensonntage ganz unterlassen bleibt. Es soll nunmehr nm Genehmigung bei der Kreishauptmann schaft uachgesucht werden. Das Gesuch des Vereins für Heimatkunde um Einstellung eines Betrags in: nächsten Haushaltplan kann der großen Aufwendungen zur Kriegs hilfe halber vorläufig nicht berücksichtigt werden, doch will man später darauf zurückkommen. Beim letzten Punkt der Tagesordnung, Kartoffelbezug betreffend, teilt Herr Stadt rat Bretschneider als Abgeordneter zur Weißner Bezirks versammlung, in der über diesen Gegenstand beraten wurde, die gefaßten Beschlüsse dieser Versammlung mit und emp fiehlt dem Kollegium, dem Beschluß des hiesigen Stadtrats beizutreten, nach welchem 600 Zentner von der Stadtge meinde beschafft und der Ankauf weiterer (00 Zentner für nächstes Frühjahr in Aussicht genommen werden soll. Dem Beschlusse wird zugestimmt. Da trotz Bemühungen der An kauf in unserer Gegend nicht möglich war, sollen gute weiße Speisekartoffeln vomKommunalverbandWeißenfürdenHöchst- preis von 2,85 Wark pro Zentner bezogen werden. Durch die noch zu entstehenden Unkosten dürfte sich der Preis vielleicht bis auf 3,20 Wark erhöhen. Der Kommunalverband Weißen will, weil ihm Futter mengen zu annehmbarem Preis hinreichend zur Verfügung gestellt worden sind, die Wüstung von (200 Schweinen im Bezirk vornehmen lassen und dieselben dann bei einem Ge wicht von zwei Zentnern und darüber für den Preis von ßO Wark pro Zentner lebenden Gewichts an die größeren Gemeinden abgeben. Für unsere Stadt hatte der Bezirks ausschuß eine Beteiligung von 6°/o, d. s. 72 Schweine, genehmigt, doch beantragt man in der heutigen versamm-