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Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend : 07.01.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-01-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782024719-191101070
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782024719-19110107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782024719-19110107
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend
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Jahr
1911
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Monat
1911-01
- Tag 1911-01-07
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Monat
1911-01
-
Jahr
1911
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In Serging bei Lüttich schoflen streikende Berg« arbeiter auf Gendarmen, die darauf ebenfalls eine Salve abgabt». Fünf Person» wurden verwundet. Der Bürger meister hat jegliche Zusammenrottung untersagt. Der Streik nimmt weiter zu. Die Zahl der Aus ständigen wuchs aus 14000. In Serging ist infolge der vorgestrigen blutigen Zusammenstöße zwischen Gendarmerie und Streikenden der Belagerungszustand proklamiert worden. Jede Unterredung unter mehr als fünf Personen ist ver boten. Die Garnison ist alarmiert und zum AuSrücken bereit. Die Re volv tischte berrien vorgestern nachmittag wurden durch einen Fabrikarbeiter veranlaßt, der wegen Krankheit feierte. Er reizte die Gendarmen durch Stein- würfe, worauf diese auf di« Streikenden feuerten. Die vier verletzten Arbeiter, darunter ein 14jähriger Knabe, wurde« sämtlich durch Schüsse in die Beine verletzt. Schwer verwundet ist nur eine 53jährige Frau, die zufällig mit einem Eimer auS dem Hause trat und eine Browning, kugel, die von einer Mauer abprallte, in die Stirn erhielt. Sie liegt hoffnungslos darnieder. Et« Orde« für 1«'/, MtM»«eu. Der Papst hat dem Herzog von Norfolk, dem Führer der englischen Katholiken, den Orden deS goldenen Sporn» verliehen. Der Herzog ist einer der eifrigsten Spender für den Peter-Pfennig; im Laufe von 30 Jahren hat er dafür nicht weniger als 10'/z Millionen Franken aus seinem eigenen Vermögen gestiftet, die Spenden bewege» sich zwischen 50000 und 300 000 Franken. Im letzten Jahre soll der Beitrag so großartig gewesen sei», baß ihm der Papst aus Dankbarkeit dafür den Orden verlieh. — Im 18. Jahrhundert stand der Orden vom Goldene» Sporn, den der Papst verleiht, in so geringem Ansehen, daß ihn, wie Casanova in seinen Memoiren erzählt, nur die Charlatane zu tragen wagten. Der politische Skandal in Amerika. Der politische Skandal in Ohio nimmt immer größere Dimevfione« an. Bis jetzt find nahezu 120 Mann an- geklagt worden, ihre Stimme bei de» letzten Wahle» ver kauft zu haben, und voraussichtlich wird sich die Zahl demnächst auf 2000 belaufe». Die aufblühende Stadt Jefferson ist politisch absolut ausgelöscht worden, da ein jeder Wähler im Stadtkreise wegen Verkaufs seiner Stimme verurteilt worden ist und für die nächsten fünf Jahre das Wahlrecht verliert. Die Leute dürfen weder in staatlichen noch städtischen Wahlen ihr Wahlrecht auS- üben, und die Frage der Besetzung der städtischen Aemter während dieser Periode ist ziemlich ernst und sehr ver- zwickt. In Amerika liegt ein Präzedenzfall hierzu nicht vor, aber man ist der Meinung, daß der StaatSgouvernrur die städtischen Beamte» ernennen wird. Verschiedene andere Städte sind, wie auS Chicago gemeldet wird, in fast derselben Lage; zwei von verschiedenen Plätzen haben je hundert Wähler verlöre», denen gleichfalls auf die nächsten 5 Jahr« das Wahlrecht für sämtliche Staats- und Gemrindcwahle» abgesprochen wurde. Die Unter- suchung in diesem Skandal wird so gewissenhaft geführt, daß ei» großer Teil der ländlichen Wähler von selbst gekommen ist, um sich aburteilen zu lassen, um nicht zu genau über ihr Vorleben befragt zu werde». Sie be kannten, zu Wahlzeiten Belohnungen für ihre Stimmen abgabe erhalten zu haben. Zu de« Unruhe« auf de« Karoli«e«. Zur Bestrafung der Dfchokadsch-Leute, welche den Regierungsrat Böder und drei andere Deutsche, sowie fünf eingeborene Diener ermordet haben, ist in diesen Tagen eine statkliche deutsche Streitmacht vor Ponope ver- sammelt worden; er sind dies die Kreuzer „Nürnberg", „Emden" und „Kormoran" sowie daS Vermessung?- schiff „Planet" m t zusammen 800 Mann Besatzung und 45 Geschützen sowie 18 Maschinengewehre». — UebrigenS verlautet neuerdings, daß die Erregung unter den Ein geborenen nicht nur durch die Wegebauten, sondern be sonders durch das entschiedene Einschreiten der Regierung gegen de» bei einzelnen Stämmen in schrecklicher Weise betriebenen Kindermord verursacht worden ist. Der Kinder mord griff so um sich, daß in einem Dorfe von hundert Einwohnern nur drei Kinder unter acht Jahren vorhanden waren. Als die Regierung einige Kindermörderinnen, denen drei, auch fünf Morde »achgrwiesen waren, rinsangen ließ und eine Gefängnisstrafe von einem Jahr für jede» Kindermord androhte, wurden die betroffene» Stämme sehr erregt. Wie weit dieses Moment bei der Blutta, der Dfchokadsch-Leute in Betracht kommt, ist noch ntch, festgestellt. Wochenschau. Das Jahr 1910 hat den Weltfrieden erhalten und eine allgemeine Entspannung herbeigeführt. Die innere Politik Deutschlands bot im verflossenen Jahre kein er freuliches Bild, hoffentlich bessert daS neue Jahr manches. Von dem amerikanischen Millionär Carnegie sind Deutsch- land 5 Millione» Mark geschenkt, dessen Zinsen jenen Helden des Friedens zugute kommen solle«, die mit Hint ansetzung ihre» eigene» LebenS ein fremde« Menschenleben retteten. Die Postverwaltung gibt als Neujahrsgeschenk eine postalische Eilbestellung in größeren Städte», wodurch natürlich die private Eilbestellung geschädigt, ja Vernichter werden soll- Bayer» regt sich auf über ei»e verfehlte Spekulation im Kohlenbergbau, wobei der Staat zwei Millionen verloren hat; da müssen die Bajuwaren täglich hall a Maß mehr trinken. Dem österreichischen Minister präsidenten ist eS gelungen, ein neues Kabinett zu bilden Die Wiener könne« sich endlich auch mal freue» über ihre italienischen BundeSbrüder, die von Wiener Säugern gute Harmonie hören wollen. Weniger angenehm wird eS die Oestrrretcher berührt haben, daß sie au« der Thronrede von notwendigen FlottenanSgaben hörten. Aehrenthal gönnt man seine Erfolge in der äußeren Politik nicht, er soll gestürzt werde». In Skirnevice, wo vor 26 Jahre« die letzte Dretkaiserzusammenkunst war, wird ei»r Hosjagd sei«, -u welcher der Zar seine beidrn westlichen Nachbarn laden will. Aber auch der lautest« Iagdlär» kau» dk kolossale» Unterschlagungen i« der Verwaltung der sibirischen Eisen bahn und deS Roten Kreuzes nicht vergessen machen. Da sollten die Japaner sich doch «och besinne«, ob sie ihre Bohren den russischen gleichspurig machen. Die Bulgaren sind sensationslüstern und wolle» ihre ehemaligen stam- bulowifiischen Minister auf der Anklagebank sehen. Dem türkische» Gesandten in Scfia find sehr wichtige Akten- stücke gestohlen, doch beruhigt er seine Regierung damit, daß der Chiffreschlvssel wenigstens noch da wäre. Immer mehr Kopfschmerzen macht dem Türke« der Oste» seines Reiches: noch ist nicht der Diusenausstand in Hauran unter warfen, und schon meldet man deo Aufstand der benachbarten Beduinenstämme. Dazu kommt noch der Nerger über die Kreter, die ihren biblischen Ruhm Lüge» strafe« wolle«. Ma« fürchtete eine neue Revolution in Portugal, doch versichert die Regierung, die Wahlen zur Nationalversammlung würden zeigen, daß der Wetzen der Monarchisten nie mehr zur Blüte kommen werde. Die Briten hoffen stark auf die Nachricht, daß i« Südperste, alles wieder sicher sei, damit sich die edle» Menschenfreunde mit Würde zurückzieht» könne«. Hof- und Personalnachrichten. Von der Kronprinzevreis« auS Maitra wird gemeldet: Der deutsche Kronprinz wohnte Mittwoch verschiedenen sportlichen Veranstaltungen de-RegimentsRoyal DragoonS bei. Er verbleibt noch weitere zwei Tage in Mattia und wird om 7. d. M nach Delhi» Weiterreisen. Die deutsche Kronprinzessin, die sich bekanntlich zurzeit in Aezypteu befindet, wird vor ihrer Rückkehr nach Deutsch land einen längeren Aufenthalt in Sizilien, in der Nähe von Palermo, nehmen. Von dort aus wird die Kron- prinzesfin voraussichtlich »och ihrer Mutter, der Groß- Herzogin.Witwe Anastasia von Mecklenburg-Schwerin, in ihrer Villa Wenden in Cannes einen Besuch abstatten und dau» die Heimreise nach Potsdam antreten. Prinz Ludwig von Bayern, der älteste Sohn des Regenten Luitpold und dereinstige Erbe der bayrischen Krone, wird am Sonnabend, den 7. Januar, 66 Jahre alt. Set dem 20. Februar 1868 mit der Erzherzogin Maria Theresia von Oesterreich.Este vermählt, ist der Prinz Vater von ueun Kindern, und durch die drei kleinen Söhne seines ältesten Sohne«, deS Prinzen Ruprecht, ist die Thronfolge von Bayern auf vier Generationen hinaus gesichert. Der deutsche Botschafter in Tokio Freiherr Mumm oon Schwarzenstein wird im Frühjahr von seinem Posten zurücktreten Der Flieger Kohrt stieg vorgestern auf dem Heller zur Fahrt nach Reick auf, mußte aber infolge böiger Winde nach 12 Minute» in Blasewitz landen. Ars» Stadt rsnd Land. Mitteüimgerr an« dem Leserkreise sür diese Rubrik reebmeu wir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, den 6. Januar. Die Landeskirche. Als man hörte, daß Ernst Höckel aus der Kirche geschieden sei, da konnte man sich nur wundern, daß er diesen Schritt nicht schon längst klipp und klar vollzog. Wenn jemand mit allen und sämtlichen Grundwahrheiten der christlichen Religion innerlich sür immer gebrochen hat, so sehr, das; er nicht einmal mehr das Dasein einer höheren, selbständig-Persönlichen Gottesmacht an erkennt, dann hat er ja ohne weiteres jeden Zusammenhang mit „kirchlichen" Dingen verloren. Wer die Kirche auch äußerlich-gesetzlich verläßt, der löst sich insonderheit von der betreffenden Landeskirche. Es ist psychologisch begreiflich, wenn die Flucht aus dieser Institution mit mehr oder weniger bösen, anklagenden Worten begleitet wird. Je nach Temparament und Geschmack wird einer sein herbes Kritisieren bei solcher Gelegenheit vor ein kleineres oder größeres Publikum tragen. Mit alledem soll natürlich beileibe nicht gesagt werden, daß die Landes kirchen über alle Kritik erhaben wären. Sie sind Hüllen für christlich- evangelifche Ideale, aber die Ideale selbst sind sie nicht. Sie haben teil an der allgemeinen menschlichen Unvollkommenheit, und weil hier das Menschlich-Unzulängliche in Beziehung zum Religiösen tritt, so wird es als eine besonders schmerzliche Spannung empfunden. Auch die Landeskirche muß mit Richtungen und Parteiungen rechnen. Sie ieht sich ost in die Lage versetzt, kirchenpolitijche Kompromisse schließen zu müssen, und macht es dann den Leuten vielleicht erst recht nicht nach deren Willen. Dem einen ist sie zu reaktionär, zu orthodox, zu paragraphenmäßig, dem anderen erscheint sie zu liberal, zu neuerungs- üchtig, zu weich in der Handhabung von Kirchengesctz und Kirchenzucht. Manche meinen, sie predige zu viel, habe viel zu viel Gottesdienste, menge sich viel zu sehr ins tägliche Leben hinein, Und manche erklären, re müßte doch mit ihrem Worte viel weitere Kreise zu erreichen suchen, re habe noch viel mehr religösc Gemeinschaft zu Pflegen, sie könnte noch siel intensiver ins praktische Leben eingreisen. Hier heißt es, die Landeskirche fei von Luther und den Reformatoren nur als ein durch die damaligen Zeitverhältnisse bedingter Notbehelf zugelasjen worden, und dort versichert man uns, sie bedeute eine auch innerlich wohl berechtigte protestantische Einrichtung, eine ganz folgerichtige Weiter- entwickelung eines eigentlichen und wirklichen reformatorischen Gedankens. Landeskirche — etwas viel Umstrittenes, wo geschichtliche, rechtliche, seelische, volkstümliche, persönliche und öffentliche Stimmen mitredcn, und sie könnte wohl resigniert seufzen: Allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann! Aber soviele Wünsche und Fragezeichen die protestantischen Einzelkirchen auch immer umschwirren mögen, — daß die Landeskirche überall zum Untergang reis wäre, das würde eine voreilige und auch ungerechte Behauptung sein. Gerade innerhalb der Landeskirche — mögen die einen sagen „trotz" und die anderen „eben wegen" ihrer Verbindung mit gewissen staatlichen Schutz- und Aufsichtsinstanzcn — hat sich viel christlich-lebendiges Leben entwickelt. Und wenn man in kirchlich interessierten Kreisen vielfach über ein Ab flauen der kirchlichen Hochziele klagt, ja, wenn man mit Schmerz so manche bewußte Feindschaft gegen das christliche Evangelium feststellen muß, so wird man den tiefsten Grund solcher Erscheinungen doch wohl nicht im Landeskirchlichcn zu suchen haben, sondern in einer dem Christententum von vornherein feindlichen, hauptsächlich materialistisch gerichteten Weltanschauung. Noch richtiger und genauer, es besteht heute eine vielverzweigte Weltanschauungsnot. Die Aufgabe der Kirche und damit zugleich einer Landeskirche ist es, dieser Not möglichst Herr zu werden. Der kirchliche Glaube muß und kann diese freudige Zuversicht haben. Hätte er sie nicht, dann wäre cs nicht der Glaube an die weltüberwindende Macht deS Evangeliums. Die Landes kirche als Hüterin und Pflegerin dieses Glaubens möge ruhig Weiter arbeiten und nicht verzweifeln! — Kä«ig Krievrich A«-«ft wird wtt sei««« Kindern morse« Sonnabend zum erste« Male die Hoch ¬ waldrodelbahn im Zittauer Gebirge besuche». Gegen 11 Uhr wird der Monarch mit seinen Kindern in Zittau tintrcffeu, um sich mit Sonderzug nach Oybin zu begebe», wo die Ankunft 11 Uhr 36 Miu. erfolgt. Dort werden am Bahn hof Schlitten bereit stehe», womit die allerhöchsten Herrschaften den Hochwald hinauf bis zum Ankoraweg fahren werde«. Vo» dort aus wird der Monarch mit seinen Kindern die Strecke bis zum Hochwaldrestourant zu Fuß zurücklege«. Vom Gipfel deS Hochwaldes auS erfolgt dan« die Abfahrt zu Tal mittels SportschliltenS, wozu auf Wunsch Führer die Schlitten leite» werden. Die Abfahrt der Kgl. Familie von Oybin ist auf 2 Uhr 25 Min. nachmittags festgesetzt. Die Aufnahme, die der Körrig mit seinen Kindern im winterlichen Oybin finden wird, wird gewiß herzlich sein. ES steht auch zu erwarten, daß die Bewohner und die Jugend OybinS am Wege, den die Kgl. Familie «»schlägt, Girlanden und Willkommen- und Sportgrüße aubringe« und Figuren au« Schnee errichten werden, um auch da durch ihrer Freude über de« ersten Wtnterspoltbesuch der Kgl. Familie in Oybin NuSdruck zu verleihen. — Das sächsische Staat-ministerium trat am Mittwoch zu einer Gesamtmtnistertalsttzuog unter dem Loifitz des Königs zusammen. ES soll sich dabet u. a. um die Stellenvertretung des Königs während besten Reffe «ach dem Sudan gehandelt habe«. AIS der auf Grund der Verfassung zu bestellende Regierungsverweser soll Prinz Johan« Georg fungier««. Nicht »»möglich ist «S, daß bei diesrr Gelegenheit auch die Angelegenheit des BaronS de Mathies zur Sprache gekommen ist, die bekanntlich noch immer der Erledigung harrt. — Das Kaiser!. Gesundheitsamt meldet den AuS- bruch der M«uU und Klauenseuche aus Hermanns» Hagen, Kreis Franzburg, Regierungsbezirk Stralsund, am 31. Dezember 1910 und aus Haßlau, Amtshaupt- Mannschaft Döbeln, Königreich Sachsen, am 1. Januar, vom Schlachtviehhof zu Metz am 2. Januar. — Kraftwagen und Alkohol. Das König!. Sächs. Ministerium des J»vern läßt unter den Kraftwageuführer« eine Melkkarte verbreite», welche der Deutsche Verein gegen »n Mißbrauch geistiger Getränke herausgebe« hat. ES st oftmals erwiesen worden, daß bei Unfällen von Kraft» wagen der Alkoholgenuß der Führer eine Rolle spielte. Für den Beruf der Chauffeure ist jedoch die ungehinderte Sntschlußfähigkett u«d Spannkraft, in gefährlichen Si- uatione», wie st« der Beruf öfter mit sich bringt, vo« »esonderer Bedeutung. Von diesem Gesichtspunkte auS- ist daS Vorgehen deS Ministeriums lebhaft zu begrüßen. — Abfassung der Aufschriften von Post- endungen nach Landorte«. Nach einer uns vo« der Ooerpostdirektion zugegangenen Mitteilung erleid«« Postsendungen nach Landorten (Orte« ohne Postanstalt) häufig dadurch Verzögerungen, daß dir Name der Post- anstatt, zu der«» Bestellbezirk der Landort gehört, in der Aufschrift gar nicht oder unrichtig angegeben oder an einer Stelle nicdergeschrteben ist, an der er beim Sorlitren nicht ohne weitrres in die Augr« fällt. Lautet dann der Name des LandortS gleich oder ähnlich, wie ein anderer Ort mit Postanßalt, so wird der Name der Bestellpostanstalt eicht übersehe« und die Sendung nach dem mit dem Landorte gleich oder ähnlich lautende« Postort« sehlge leitet. ES ist daher di: Hervorhebung des NamenS der Bestellpostanstalt bei Abfassung der Aufschrift vo» Post endungen ein unbedingtes Erfordernis. Die Hervor- »ebung wird am zweckmäßigsten in der Weise bewirkt, daß man de» Namen der Bcstellpostanstalt in der Fassung, wie er in dem Stempelabdruck der betreffenden Postanstalt erscheint, in großen deutlichen Buchstaben in dem rechte« unteren Viertel der Aufschriftsseite niederschreibt und tark unterstreicht; der Name deS LandortS ist unter Nach- etzung der Worte» „bei" in kleineren Schriftzeiche» vor oder über den Namen der Bcstellpostanstalt zu setzen- Bet den von den Postanstatten käuflich zu beziehenden For mularen zu Postkarte«, Postanweisungen und Paketadreffe« ist die im Vordruck der Ausschrift stark unterstrichene Zeile zur Niederschrift deS Namens der Bcstellpostanstalt zu benutzen. — Mängel an den Briefmarkenheftchen Bei dem Freimarken Heftchen, die seit dem 1. November ur Ausgabe gelaugt sind, kommt es mitunter vor, datz >eim Beschneiden der Freimarkt »Heftchen ein Teil der Bohrlöcher angeschnitten wird, die zu einer Marke ge höre«. Die Postasstalten find im allgemeinen verpflichtet, auf den guten Zustand der Wertzeichen und ihrer Voll» tändigkrit zu achten. Das Reichspostamt hat jetzt die Verkehrsanstalten angewiesen, über derartige gering» ügtge Mängel in den Heftchen hinwegzusehen. Als Echt» »eitSmerkmal soll genüge«, wenn wenigsten» zwei Ränder der Marke« ordnungsmäßige Durchlochung aufwetsem Natürlich darf in keinem Falle da» Markenbild ange- chnitte« sein. — T«l<g*as»he«arbeiter, die eine Dienstzeit vo« mindestens 20 Jahren zurückgelegt habe», solle» bet zu friedenstellenden Leistungen und guter Führung einmalige Belohnunge« erhalten. Diese betragen bet einer Gesamt» dienstzeit vo« 20 Jahren 20 Mark, 25 Jahren 50 Mark, 30 Jahren 60 Mark, 35 Jahren 80 Mark, 40 Jahre« 100 Mark, 45 Jahre« 200 Mark und 50 Jahre« 300 Mark- Mit diese« Belohnungen will die Postverwaltung sich einen tüchtigen Stamm geeigneter Arbeiter erhalte». — Die Vorträge über die Bedieuuug vonDampf- keffeln und Dnmpfmnfchine« beginn« am 23 Januar 1911, abends 8 Uhr m dem VortragSsaale der Königl. Kunstgewerbeschule Dresden-A., Eltasstraße 34, und werden von de« Beamte« der König!. Gewerbein» spektionen Dresden I und Dresden I! abgehalten. Die Anmeldung zur Teilnahme an dem Kursus hat bet Henn Hausverwalter Jacob, DreSden-A., kgl. Kunstgewerbeschule, Eltasstraße 34, zu erfolge», woselbst die Karte« zum Preis von b Mark zu entnehme« find. Nach Schluß der Vorträge werden Prüfungen abgehalten, an denen diejenige« tetlnehme« dürfen, die die Vorträge regelmäßig besucht und mindestens rin Jahr eine» Kefle! bedient habt», vo rüber «ine Bescheinigung b «izubringen ist.
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