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Berlin. Die Prüfung der Kostenanschläge ist in der Hauptsache abgeschlossen und wird di« weitere Förderung des Unternehmens unter Leitung der beteiligten Amts- Hauptmannschafte» von bevorstehende« Ausschußsttzungcn erwartet. DaS Anlagevkapital wird in einer Anleihe (Börsenanlagepopierkn) aufzublingen sein, wofür die be teiligten Gemeinden anteilig haften. Der Preis für Abgabe von Licht ist mit 40 Pfg., für Kraft mit 20 Pfg. pro Kilowattstunde ongesetzt. In einer Rentabilität-' berechnung des unparteiischen Sachverständigen, Herrn Paul Köhn, beratender Ingenieur in Leipzig, stellt dieser fest, daß die Errichtung der Werkes 4600000 Mk. kosten würde. Die JahrrsauSgabes dcS ganzen Betriebe« ein« schließlich 4°/» Verzinsung und 1°/» Amortisation de« Anlagekapitals betragen 460000 Mk. Dagegen die Ein- nahmen nach obigen Licht- und Kraftpreisen und den jetzigen Bedarfsanmeldungen 600000 Mk. Demnach Ueberschuß 140000 Mk. -- 3'/, -/« des Anlagekapitals. DieBedarfsanmeldungen sind aus den beteiligten Gemeinden überraschend groß, insbesondere aus der Wilsdruffer Lag«; e« steht aber, wie bei allen derartigen Unternehmungen, noch bedeutende Steigerung lus Bedarfs zu erwarten. Die Anschaffung der bei Bedarf von Betriebskrait, z. B für Dreschmaschinen und andere landwirtschaftliche oder gewerbliche Maschinen, erforderlichen Elektromotoren würden betragen dis 1V- Pserdckraft 150 Mark, steigend bis 8 Pierdekräfte zu 800 Mark. Während die Ge- meirde Kesselsdorf bei früheren Verhandlungen mit dem elektrischen Verbandswerke Deuben für 1800 Mark Jahresabnahme und Straßenbeleuchtung garantieren sollte, wird sie bei Gröba nur mindestens 1375 Mk. Licht und Kraft zu übernehmen haben, ohne Verbindlichkeit einer Straßenbeleuchtung — etwa 400 Mk. — die jedoch in Verbindung mit der im kommenden Jabre anszuführenden Straßenbeschleußung und Anlage erhöhten Fußweges in Ausficht genommen ist. Man hofft, daß mit dem Bau dieser Rieseuzentrale in Gröba im nächsten Frühjahr begonnen werden kann und die Inbetriebsetzung deS Werkes noch im Jahre 1910 zu ermöglichen sein wird. - Im Jahre 1910 hält da« Königliche Amtsgericht Tharandt Gerichtstage in Mohorn am 5. Januar, 6. April. 4. Juli und 5 Oktober ab. — Die Eröffnung deS neuen Bahnhofsgebäudes hat gestern mit dem Ange 1'" ab Tharandt staltgefunden. AIS letzter wurde der gegen 1 Uhr eintreffendc Vorortzug im alten Gebäude abgeferiigt. Mit großem Jutereffe wurden die neuen Räumlichkeiten i« Augenschein genommen und vor allem die neuen Wirtschaftsräume fleißig besucht, wobei die Vor aussage, daß diese einen Hauptanziehungspunkt bilden würden und Tharandt um ein erstklassiges, auch verwöhnte Großstädter befriedigende« Restaurant reicher geworden ist. bestätigt wurde. Allgemeine« Interesse fanden auch die große Halle und die übrigen Räume. Hervorzuheben is noch, daß Gepäckannahme und Ausgabe getrennt find, wie in alle« größeren Bahnhöfen, wodurch die Abfertigung be deutend erleichtert wird. Außer der Gepäckabfertigung haben die Diensträume sämtlich Linoleumbelag erhalten der den Zimmern ein sehr sauberes Aussehen verleiht Gleichzeitig mit der Eröffnung des neuen Gebäudes ist der bisherige Zugang zum Bahnbofe durch einen Zaun versperrt worden, der nun den WirtschaftShof zwischen dem neuen Bahnhofsgebäude und dessen Nebengebäude ab grenzt. In letzterem befinden sich ebenfalls noch eine Anzahl UnterkunftS-, Wasch- und Urbernachtungsräume für daS Fahr- und Arbeitnpersonal. — Einen Weihnachtsabend, der so recht geeignet war, in eine festliche Stimmung zu versetzen, veranstaltete Herr Kirchschullebrcr Hänel in Neukirche« am Sonntag mit seinen Schülern. Neukirchen übt noch immer seine An ziehungskraft aus. Alles, was in den letzten Jahren dort geboten wurde, ist in bester Erinnerung geblieben, des halb war der Saal bis auf das letzte Plätzchen gefüllt. Und alle, die gekommen waren, sie wurden in ihrer Er wartung nicht getäuscht; im Gegenteil, herrliche Eindrücke dursten sie mit nach Hause nehmen; Stunden des reinsten Genusses wurden ihnen geboten, w:e mau sie auf dem Land« sonst selten erlebt. Nach dem allgemeinen Gesang des schönen Adventsliedes „Macht hoch dir Tür" folgten Prolog, Kinderchöre, glockenrein gesungen, Deklamationen, ein Melodrama und als Glanzleistung bas Wethnachts- festspiel des vor kurzem gestorbenen Leipziger Dichters Franz Woevig „WaS die Tannengeister flüstern". Welch ein seelenvolles Spiel, welche Beweglichkeit und welch musterhafter Vortrag der Kinder, bei denen man, wenn sie öffentlich auftreten, meist cckige Gesten und ein Ableiern der Verse gewöhnt ist. Wie stimmungsvoll Dekorationen und besonders Kostüme und Frisuren und wie herzig der Gesang der wunderlieblichen Engleinl DaS Herz hat jedem gelacht, der die stimmungsvollen Bilder sehen durfte. ES bedarf keiner Aufforderung, die für den ersten WeihnachtSfciertag abends 6 Uhr geplante W ederholung zahlreich zu besuchen; die Schilderung aller derer, die am Sonntag der Aufführung beiwohnten, wird viele, sehr viele veranlassen, die zweite Aufführung zu besuchen und der Saal wird wieder gefüllt sein bis auf den letzten Platz. Um aber denen, die der Ausführung am ersten F iertag beiwohnen wollen, einen ungeschmälerten Genuß zu bereiten, sein hier einige beschicdene, gutgemeinte Bitten ausgesprochen: Mehr Ruhe von denen, die sich nicht daran gewöhnen können, pünktlich zu erscheinen und nun mit vielen Geräusch ihre Plätze cinnehmen und deshalb in Gemeinschaft mit dem Geräusch am Büffett und der Be dienung die Stimmung raube«, und dan« kein Zigarre«' rau» aus Rücksicht auf dir -arte« Kinderstimmen. Bei einem solchen Ge«uß wie er am Sonntag sich bot, ka«n man auf das Rauche« einmal zwei Stunden verzichic«. — Ein Betrüger stellte sich in Meitze« einem junge« Schlosser als Beamter deS Amtsgerichts zu Roßwein vor und gab an, er sei gekommen, um ihn wegen Meineids und DiebstahlverdachtS verhaften zu lassen. DaS Gericht zu Roßwein würde jedoch von einer Verhaftung absehen, wenn er die angeblich gestohlenen Objekte im Werte von 111 Mark ersetzen wolle. Obgleich der junge Manu sich keines Unrechts bewußt war, versprach er, durch das Auf treten deS Schwindlers eingeschüchtkrt, die 111 Mork even tuell zu ersetzen, und übergab dem Unbekannten 9M Mk. für „Reisespesen", um hinterher einzusehen, daß er daS Opfer eines Betrügers geworden war. Auirst, Wissenschaft and Literatur. Klara Ziegler, die große Tragödin des Münchner Hosschauspiels, ist, 65 Jahr« alt, rach langem, schwerem Herzleiden, doch bis zuletzt bei Bewußtsein, in München gestorben. Die Feuerbestattung findet in Ulm statt. Rätsel-Ecke. Steigerungsscherze. (Statt der Striche find passende Wörter zu setzen, von denen jedesmal das zweite.— dem Klange, nicht dem Sinne nach — die Steigcrungsform des ersteren tarstellt, z. B. Ritt, Ritter, Mate, Maier.) 1. Daß meine — fehlschlug, ist —. 2. Keine — drückt so zu Boden wie daS —. 3. Daß der Krieger ohne — blieb, ist ein —. 4. Eine halbe — entfernt steht noch ein —. 5. —, hier find ja — im Korbe. Lösung in nächster Nummer. Auflösung der Rätsel aus voriger Nummer: Bilderrätsel: Gesangsunterricht. Figurenrätsel: r 8 8 in I L O L ir i v -k 8 8 O o V 1> 8 OHR 8 8 ? 8 l X 8 8 X kaben: INS De« geeynen V«rren Nauch-rn vrmge 1H wem gioßes Lager m 1711 1525 Oetker ZrsFö es, sr'o/r vo-' ckem MnLarr/' ckie ^e-rske-' KenerLi-vspol: Dreien, Weber^asse iS (7e1. 11469) unä in äen äurck plskstv kenntlichen Verkaufsstellen. Ackert Hemrick Reparaturen u. Bezüge. Neuheiten Grstze Auswahl Billige Preise empfiehlt Infolge Baues einer ZentralheizungS- Anlage find mehrere guterhaltene Grundsfen (HchklW Mi» Dauerbrandöfen sofort zu verkaufe«. Dieselben können noch stehend bis nach den Feiertagen be sichtigt werde« in der «lies« Sl-ttu. kklkmrtzll - Kutter - NurKkiriue cker vorrüZlickstc 8utterers»t2 cler Qexeuwsrt Preis pro pfunä 9Ü Pfennige ein bsibes pfunä 45 Pfennige für v/lilck unü v/leklspeisen? Dezimal-, Tafel-, Butter- und Wirtschafts - Wagen sowie Gewichte empfiehlt billigst un Hurtt» Telefon: Amt Wilsdruff Nr. 66. 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