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MMN L MW 2. Beilage zu Rr. 117 Sonnabend, 7. Oktober 1911. 5,05 Uhr vormittags am 8 Vollmond, um 12 40 Uhr kommen, wonach das König! Ministerium des Innern vormittags am 15. Letztes Viert,!, um 5,03 Uhr vor. an die Nachgeordneten Behörden einen Gtheimerlaß ge- mittags am 22 Neumond, um 7 35 Uhr vormiltags am30. geben hat, daß die Ausstchtsorgane die Führung sozial. Erstes Viertel Ersteht am 12. in Erdnähe, am 27. in Erd- demokratischer Abzeichen stillschweigend übersehen sollen ferne. In scheinbarer Monde ähr find am 10 Saturn, am 12 Er selbst glaube ja nicht an die Wahrheit dieses Gerüchts, Ma-s und am 18. Venus. — Die Sonne verläßt am 24. bas meidcu, was gegen die christliche Sitte verstößt oder dm Er selbst glaube ja nicht an die Wahrheit dieses Gerüchts, aber schon der Umstand, daß cs überhaupt entstehen konnte, sei charakteristisch. — KoMolialpräsideut Dr. Bödme wirs die Erörterung über die eben gekennzeichnete Ver ordnung als nicht in das der Synode zustehende Gebiet der Kirchengesetzgebung gehörig zurück, teilte aber doch mit, daß ihm von einem solchen Gehkimcrlaß nichts bekannt ist — Synodale Hempel-Dippold swalde erklärte als AuSschußreserevt, daß man in der Ausschußberatusg kon statiert hat, daß nach den gemachten Erfahrungen gerade die Sozialdemokraten, wen» sie christlichen Begräbnissen beiwohnen, sich durchaus angenussm benehmen, alles der- Pflug oder mit der Hand auszuhebcn, damit die Winter, feuchttgkeit nicht abflüßt, sondern in den Boden eindringen kann. Diese geringe Mühe und besonders, wenn außer« dem noch flüssiger Dünger angebracht wird, verspricht sich Hierbei versage die Polizei in der- meisten Fällen und es gerate dadurch der amtierende Geistliche ta eine recht un angenehme Lage. Es sei ihm ein Gerücht zu Ohren ge- Zeichen der Wage und tritt in das des Skorpions. Am 22. findet Lire rir.g'ö-mtge Sonnenfinsternis statt, die leider nur in Asim, Australien und Westpolynesten sicht bar ist. — Das Funkeln der Sterne schreibt man ge wöhnlich der Kälte zu, was aber nicht zutnffend ist. Vielmehr kommt es daher, daß das Sternenlicht auf seinen Wege durch unsere Atmosphäre Luftschichten von tur- schiedever Dicke, Feuchtigkeit und Lrwperatur durchlaufen muß; in ihnen ist es beständig wechselnden Brechungen unterworfen. — Ei« Tag t. Ordnung im wahrsten Sinne des Wortes, ein Tag, der wirklich.Prima" und „einzig- artig" ist, steht uns bevor. An ihm ist alles „eins". Nie gab es eines solchen Tag! Nie wird es wieder einen solchen Tag geben! Was ist dos für ein wunderbarer Tag? — Es ist der 11 November d. I, denn er schreibt sich 11. 11. 11. — Die Trockenheit des Sommers 1911 hat für die Oostzüchtcr in mancher Hinsicht schwere Verluste gebracht. Sie sind nicht nur durch das vorzeitige Ab fallen der Früchte geschädigt, sie waren auch gezwungen, Winterobstsorten vorzeitig von den Bäumen infolge Not reife zu ernten vnd alsbald zu verkaufen. Dadurch gab es zeitweilig ein Uebcrangebot von Obst auf den Märkten und dadurch niedrige Preise, die in gar keinem Verhält nisse zu dem durch die Frostschäden im April/Mai und durch das Abfallen der Früchte durch die Trockenheit sehr reduzierten Ernte standen. Nur die Kirschen und Pflaumen hatten einen angemessenen Preis, der leider die gerissene Lücke nicht auSsüllen konnte Der Oöstzückter ist besonders auch durch das vorzeitige Einstillen des Wachstums der Bäume ganz bedeutend benachteiligt, ein Schaden, der jetzt noch nicht zu übersehen ist, denn die Folgen der Trockenheit werden sich erst zu Beginn der nächsten Vege tationsperiode heraudstklleu. Die Bäume sind stark ge- schwächt. Reservcstoffe für den Austrieb und den nächsten Fruchtansatz haben sich nicht genügend bilden können und eS ist deshalb wohl anzunehmen, daß ein großer Teil Bäume aus dem Winterschlaf nickt wieder erwachen wird. Gegen diese elementaren Ereignisse sind wir als Obst, zückter leider machtlos. Es ist aber weiter zu befürchten, daß infolge der Trockenheit solche Obstbäume, die in ge. schlosseuem Boden stehen, also in Grasgärten, erst nach dem Austrieb im Frühjahr absterben, weil die Winter« feuchtigkeit nicht eindriugen konnte und sie bei scheinbar vorhandener Feuchtigkeit dann nock vertrocknen. Unsere Obstbäume brauchen besonders viel Feuchtigkeit im Früh jahr beim Austrieb und während dec Blütezeit und, da der Boden auf sehr große Tiefe ausgetrockuet ist, müssen wir tafür sorgen, das dir Wtnterfcuchligkeit in die Tiefe kommt. Es kann deshalb nicht dringend genug angc« raten werden, den Boden zu lüften, Gräbe» mit dem die Petition des Kirchenvorstandes zu Schneeberg und 33 weiterer Kirchenvorstände der Ephoiie Schneeberg um Er« laß eines Kirchengesetzes, das die Ausübung des Paten« amtes in der Landeskirche durch aus dem evangelisch« lutherischen Bekenntnis ausgetretene Personen verbieten soll, gegen eine starke Minderheit auf sich beruhen. (Fortsetzung im Hauptblatte) — Der Sternhimmel tm Oktober. Der F x- sternbimmel wird immer prächtiger. Bei völliger Dunkel heit erscheinen über den Nordostrand des Himmels die Pstjaden, denen bald die Hyaden und der rötliche Alde baran folgen; letzterer ist oer Hauptsteru des Strerbildes. Noch lange vor Mitternacht, immer früher kommend, zWt sich das prächtige Sternbild des Ottos, mit dem gleich, zeitig die Zwillinge Kastor und Pollux über den nordöst lichen Horizont Heraufsteiges. Hoch am Himmel sicht man das große Viereck des Pegasus, daß um die Milte des Monats seinen höchsten Stand erreicht. Zu Anfang des MonatS, wenn noch der Mond fehlt, u»d am Ende d(S Oktobers kann man den großen Spiralnebel in der An dromeda hoch am Himmel erbl ckrn. Die übrigen Stern bilder, wie Gr. Bär, Kl Bär, Kassioptto, Drache, C pheus, Leier, Schwas, Adler, Adromeda, Perseus, Widder und Fuhrmann grüßen uns als alte Bekannte. — Den ganzen Monat hindurch ziehen Sternschnuppen, besonders häufig zwischen dem 16. und 24. Oktober: da kommen dieOrio- ntden aus der Gegend des Orion. — Vo« den Planeten verschwindet gegen Monats Mitte der Merkur. Venus ist als Morgenstern zuerst 1, zuletzt 3'/, Stunden am Him mel und zeigt ihre» stärksten Glanz am 22 Ma-S er scheint nicht lange vor Mitternacht und ist etwa 9 Stun- den sichtbar. Jupiter ist nur bis Mitte des Monats zu sehen, während Saturn erst von Mitte des Monats an rie ganze Nacht hindurch scheint. — Der Mond hat um Aus Stadt und Land. Mitteilungen^aus dem Leserkreise für diese Rubril nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, den 6 Oktober (Fortsetzung aus dem Hauptblatte) - Die 9. ord-mtlich- -vang -lulh. Landes- syNSde trat vorgestern vormittag 11 Uhr zur 8 öffevt- Uchen Sitzung zusammen und suhr, nachdem der Präst- deut Dr Graf Otto Vitzthum von Eckstäst-Dresben dem Hause den Tod des Synodalen Kammerrat Bürgermeister Fabian in Lausig! angezeigt hatte, in der Beratung des Berichtes des Lasdeskosststoriums über die Zustände in der evang.-luth. Landeskirche fort. Der Synodale Hempel- Dippoldiswalde referierte über den die Betätigung dts kirchlichen Sinnes in der Gemeinde behandelte« Abschnitt, und bedauerte zunächst die Beschränkung der sogenannten stillen Zeiten, sowie die Ausdehnung der Tanzerlaubnis in den Nächten vor Sonn« und Festtagen von 12 auf 2 Uhr durch die Staatsregierung und den Landtag. — Ja der Debatte schlossen sich ihm mehrere Redner au, während der Synodale Opitz-Treuen darauf aufmerksam machte, daß dir Staatslegierung und dem Landtag nicht einzig die Währung kirchlicher Interessen, wie der Synode obliegt, sondern, daß diese auch Wirtschaft, liche und soziale Momente berücksichtigen müssen. Inter essant war ein Meinungsaustausch über die Haltung von Anhävgeru der Sozialdemokratie gegenüber kirchlichen Veranstaltungen. Der Synodale Dr. Böhme-Großröhrs dorf behauptete, daß der Haß der Sozialdemokratie gegrn die Kirche auch bei Begräbnissen zum Ausdruck komme. amtierenden Geistlichen reizen lSume und beim Vaterunser auch das Haupt evtblößen. — Auch Stkcctär Dr. Sretzeu« Wurzen trat dem Syvodalrn Dr. Böhme entgegen und nahm die Aussichtsbchöiden in Schutz. Es könne doch nicht erwünscht sein, daß kirchliche Amtshandlungen in Begleitung von Polizeibeamten erfolgen. Daß Ler er- wähnte Geheimerlaß ergangen ist, glaube er nicht. — Der Synodale Kröber-Puma kam auf unerfreuliche Er- scheinungen im Verlaufe des Kovffimandenuuterrichtes zu sprechen. Gerade in dieser Zeit lade man die junger. Leute in die sozialdemokratischen Jugendorganisationen ein und bearbeite sie dort in der verderblichsten Weise. Man mache ihnen klar, daß nur die Eltern, nicht aber die un terweisenden Geistlichen ein Recht haben, die jungen Leute zum Ktrcheubesuch zu zwingen. Auch manche Eltern hiel- ten ihre Kinder während dcs Km fiimaudenuntetrichts dem Kirchenbesuch; fern. Angesichts dieser Erscheinungen sei es zu empfehlen, die Koofirmatiousoiduung derart zu er weitern, daß den fraglichen Konfirmanden mit Verwehe- rung der Konfirmation gedroht werden kann. — Präst. devt des LandeSkousistoriums Dr. Böhme-Dresden begrüßte diese Anregung und nahm sie für Las Kirchenregimevt zur Kenntnis. Da es sich bet solcher Abhaltung vom Gottes- dleuste nicht um ein Verfehlen drS Konfirmanten selbst sondrrn um rin Eingreifen Dritter, so könnte man den Schutz des Staates anrufcn oder, soweit Gltr- in Frage kommen, die Kirchenzucht wobei aber zu bedenken sei, daß die j Muannte Maßnahme bti solchen Gliedern der Landes- Wik? Ä "^Plicht. - Weiter drehe sich die Rückgang der Heilighaltung Sonntagsarbeit auf dem Lande, kÄ L-iSuig und Steiger-Löl- Ham gewisse SonntagSarbeiten in der Landwirtschaft für Ln-ntbehrlich bezeichn Sekretär Strehls Einschränkungen in dieser Hinsicht für ganz aut möglich hüll- Den ausländischen katholischen Safio/aÜ Keilern gewähre man jeden Sonn- und Feiertag Zeit zur Kirche und Ruhe; warum sollte das nicht auch für oie einb-imischcn Arbeiter auf dem Lande möglich sei». — Ein Antrag auf die Wiedereinführung der aus finanziellen Rücksichten aufgegebcnen Sonderdeilage über die Verband- luua » der Synode m den RcgierungLorganen fand ein- stimmige Annahme. Schließlich ließ die Synode roch nach einiger Debatte auf Antrag des Petitionsausschusses /e sehr zu lohnen. Wer dies unterläßt, kann nicht erwarten, daß die Bäume, selbst wenn sie ihr Leben fortsetzm, im nächsten und folgenden Jahre reichlich Ernten geben, sie brauchen Jahre hierzu, um sich ga»z wieder zu erholen, zumal wir ja auch wissen, daß geschwächte Bäume von Krankheiten und Schädlingen am meisten heimgesucht werd-n Es emstchlt sich, alle Obstbaumbesttzer auf die Wichtigkeit dieser Sache aufmerksam zu machen. — Kartoffelernte. Die mühselige Arbeit deS Kaitoffeln-„AuSvuddeIus" ist nun im besten Gange und der Landmann findet von den frühen Morgenstunden bis zum Eikbrcchen der Dunkelheit keine Rube Dovpelt mühsam wird in diesem Herbst die Arbeit erscheinen, weil die Fruckt in keinrm Verhältnis zur aufaewandten Mühe steht. Die geringen Mengen, welche der Landmann auf den Markt bringen kann, werdin bald vergriffen sein, alkr- dir gs ist der für sie in Aussicht stehende Erlös ein ver hältnismäßig höherer als in früheren Jahren; gleichwohl wirb jedoch die Kartoffelernte als Fehlschlag bezeichnet werde« müssen. Vereine, Konsumgenossenschaften usw. suchen tu diesem Jahre stärk r als je durch gemeinsamen Mosse bezug ih.en Mitgliedern wenigstens eine geringe P-eieermäßigung im Kartoffeldezuge zu sichern. Auch in einige» Stadlverwaltungen wi d bereits allen Ernstes er» woaen, den Wzug dieses usepthehllichsten Nahrungsmittel in städtische Verwaltung zu nehmen, um nickt nur eine genügend starke Ausfuhr, sondern auch Halbwegs erschwing liche Preise stckerzustellrn. — Rach der Kartoffelernte jage man die Schweine auf die Fuder. Sie finven dort einen reichlich gedeckten TW, wett sie die beim Graben übersehenen Knollen sich suchen. Sie wühlen und holen sich nickt nur die kranken Kartoffeln, sondern verzedren auch eine Menge Ungeziefer und Un kräuter, sie naschen von der minrrälstoffreichen Erde und stärken ihre Muskeln, Sehnen und Knochen. So sparen sie Futter und werden dabei gesund und widerstandsfähig. Das Nachweiden der Kartoffelfelder ist sowohl für die Zuchtschwcine wie für die Läufer und baldigen Masttiere von allergrößtem Nutzen und daS Hüten ist nur in des ersten Tagen schwer, doch Haden es beide Teile bald be- gtiffev, Hirt und Schweine, wie einfach es ist. — Kleine Zuckerrüben. In d esem Jahre gibt es viele kleine Zuckerrüben, die in der Fabrik dock nicht bezahlt werden, da sie durch die Roste durckgehen. Es ist also eine unnütze Verschwendung, sie erst zu köpfen und aufzuladen. Viel besser ist cs bei dem knappen Futter, die Rüben in der eigenen Wirtschaft zu verwerten, den» sie sind ja viel nahrhafter als die großen Futterrüben und halten sich auch gut, da sie reich an Trockensubstanz sind. Man lasse also gleich beim Roden die kleinen für sich Wersen und fahre sie ungeköpft nach Hause, füttere sie, wie sie da sind, oder mache sie in Mieten oder zu Sauersutter ein. So erfüllen sie noch einen guten Zweck, während sie sonst die Zahl der Schmvtzprozeute vermehre« helfen und unnütze Fuh'kosten vermfachen. — Kastanie». Die Roßkastanie, die uns im Frühjahr durch ihre selten schöne Blütenkerzen, im Som mer daS tiefe, satte Grün ihrer breiten Blattflächen er freut, schenkt uns jetzt tm Herbst ihre eigenartigen Früchte. Js der stacheligen Hülle oben in den Zweigen versteckt, wirkt die Kastanienfiucht unstreitig malerisch. Schöner je doch erscheint sie uns roch, wenn nach den ersten Herbst- stürmen die grüne Frucktschule platzt und der Baum seinen braunen, blanken F-uchtsegen auf die Wege streut. Ist dieser auch nicht genießbar, waS schadetS Z Die Herzen unserer Kleinsten erfreuen sich trotzdem an den glän;end polierten Kugeln, mit denen fich's so trefflich spielen läßt. Mau reiht sie auf Sckvüre oder schüttet sie in der Schürze durcheinander und ist stolz auf deu selbstgesammelten Reich tum. Im übrigen fiadet die Kastaniensrucht auch eine Verwertung, ihr Mrh! ergibt, dick in Wasser gekocht, einen Kleister von vorzüglicher Klebkraft, der sich jedoch wegen festes scharfen, wenn auch nicht unangenehmen Geruchs nicht zu allen Verwendungszwecken eignet. sesiis kmulsion enthält in vollkommen leicht verdaulicher, wohlschmeckender Form die zur Festigung eines zarten Knochenbaues und zur Zahn- bildnng nötigen Aufbaustoffe. Dies erklärt die ausgedehnte Anwendung von Seotts Emulsion seitens der Herren Ärzte in -er Kinderpraxis, wenn eine dauernde Kräftigung des Knochenbaues herbeigeführt werden soll. Nur echt mil dieser Marle — dem Fischer - demKennzeichell des Scoitschett Bersahrens. Scotts Emulsion wird von uns ausschließlich im grotzen verlaust, und zwar nie lose nach Gewicht oder Mllsj, sondern nur in versiegelten Origiualflaschen itr Karton mit unserer Schiitzmarle lFischer mit dem Dorsch). Scott L Bowue. G. in. b. H., Franksurt a. M. ca» IS0,O, prima Glyzerin dv,v, nute» aures Natron L,o, pulv. Tragant s,», .0_. Alkohol ll,0. Hierzu aromatisch« lerLroPlen. Bestandteile: Feinster Mcdizinal-Lebert' vhosphorigsaurer Kalk HS, unterphoSphorigs stlnster arab. Gummipulv. s,o, Wasser I2S Emulsion mit Zimt-, Mandel- und Gaultheri,