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Großes Hauptquartier, 8. Februar. (WTB. Amtlich.) Eingegangen nachmittags 3 Uhr. Westlicher Kriegsschauplatz: Der Kampf um unsere St llung südlich des Kanals, südwestlich La Bassce, dauert noch an. Ein Teil des vom Feinde genommenen kurzen Grabens ist wieder erobert. In den Argonnen entrissen wir dem Gegner einzelne seiner Beftst gungen. Sonst hat sich nichts Wesentliches ereignet. Oestlicher Kriegsschauplatz: An der ostpreuszischen G enze südöstlich der Seenplatte und in Polen rechts der Weichsel sanden einige kleinere für uns erfolgreiche Zusammen stöße von örtlicher Bedeutung statt. Sonst ist aus dem Osten nichts zu melden. Oberste Heeresleitung. * Der Bundesrat hat über die Beschränkung der Kartoffelverwendung für Branntweinbrennerei eine Ver ordnung erlassen, die einen gewissen Ersatz an Stossen für die Spriterzeugung gewährleisten. Danach wird unter bestimmten Bedingungen Ler gegenwärtige Durchschnitts brand erhöht für Melasse- und Rübenbrennereien von mehr als 50 Hektoliter Alkohol auf 100 Hundertteile, für die übrigen Brennereien auf 70 Hundertteile des allgemeinen Durchschnittsbrandes. Diese Bedingungen bestehen in der Verpflichtung, einen gewissen, je nach der Betriebsart wechselnden Anteil aus Rohzucker bzw. ans Rüben oder deren Rückständen zu brennen. Eine Reihe nähere: Be stimmungen regelt die Überwachung. Außerdem ist Zoll freiheit vom 6. Februar ab für den ausländischen Brannt wein zugestanden, der für Heeres- und Marinezwccke oder für gemeinnützige Gesellschaften in Fässern und Kessel wagen eingesührt wird. Unter den gleichen Bedingungen wird der Zoll für Athpläther (Schwefeläther) und für Essigäther in Fässern oder Kesselwagen bis auf weiteres nicht erhoben. Rus ?n- und Rusland. Eichstädt, 7. Febr. Bei der Reichs la gZersatzwab! im bäuerischen Wahlkreis Eichstädt wurde Frhr. v. Franctcn- stein (Zentr.) mit 6678 Stimmen gewählt. 87 Stimmen zer splittert. Brüssel, 6. Febr. Die Bank von England eröffnete dec belgischen Regierung in Le Huore ab 1. Februar einen neuen Kredit von 2S0 Millionen Franken, wodurch die belgische Schuld an England aus 60g Millionen Franken angewachsen ist. Kus Slsöt unä Lsnö. Mitteilungen aus dem Leserkreise sür diese Rubrik nhemen wir jederzeit dankbar entgegen. — Was die Woche brachte Winter und Sonne lagen in der vergangenen Woche miteinander im Kampfe Solange die Sonne ihre Herrschaft ausübte, mußte der Winter Schritt für Schritt weichen und Wärme trat an die Stelle der Kälte; sobald aber das Tagesgestirn seinen Lauf vollbracht, war auch die Herrschaft zu Ende, und der Winter setzte jede Nacht mit Strenge wieder ein. Schlitten- und Eissport konnten trotzdem ihren Fortgang nehmen. Es war eine Lust, dem Tummeln auf den Eisplätzen zu zusehen. Die Besitzer der Eiskeller hat der Winter nun auch zufrieden gestellt, nachdem es ihnen möglich war, das nötige Eis einzubringen Wichtige Bestimmungen sind seitens der Regierung getroffen worden. Alle Getreide- und Mehlvorräte sind beschlagnahmt, und damit die Er- ledigung schneller von statten ging, teilten sich in die Ar beit viele Privatversonen, auch die gesamte Lehrerschaft sthlte dabei nicht. Nur dadurch, daß die Regierung alle Bestände sammelt und in bestimmten Mengen wieder ab- gibt, kann der Vergeudung gesteuert und einem frühzeitigeren Verbrauch vorgebeugt werden Die beiden größten Feinde Deutschlands, Grey und Curchill, werden ihr verabscheu ungswürdiges Ziel, uns aushungern zu lassen, nicht erreichen, doch dürfte der umgekehrte Fall eintrelen, wenn die durch den Chef des Admiralstabcs der deutschen Marine ange- kündigte Blokade der englischen Küste mit'Einschluß des Aermelkanals beginnt. Mit dem 18. Februar 19l5, dem Tage, an dem Deutschland mit aller Entschlossenheit das Wagnis unternimmt, die größte Seemacht in ihren eigenen Gewässern anzugreisen und zu beiämpfen, beginnt ein neuer Abschnitt in der Weltgeschichte. Wir flehen zum Lenker der Schlachten, daß er uns auch in dem nun be- ginnenden besonders heißen Ringen beistehe, damit das deutsche Volk nicht ein Opier seiner Feinde werde! Unser Landheer, das gleich einer starken Mauer den Feinden im Westen und Osten gegenübersteht, ist auch in der ver flossenen Woche bei dem hartnäckigen Vtellungskampfe schrittweise mit Erfolg vorgedrungen. Und nun daheim. Wir alle, die wir zurückgeblieben sind, wetteifern mit unsern tapferen Truppen in der Hingabe zum Vaterland und der Opferbereitschaft sür dasselbe. Zutreffend ist jedenfalls hierbei das, was der Mitarbeiter des „Berner Bund", Stegemann, der augenblicklich eine Reise durch Deutschland unternimmt, in dem Schluffe seines Berichtes schreibt: „Während das deutsche Heer kämpft, arbeitet das Volk und gestaltet dm Organismus immer reicher und zweckmäßiger. Auch dieser Ordnungs- und disziplinierte Betätigungssinn scheint mir ein wichtiger Faktor zur Beurteilung der Lage in Deutschland zu sein." Durch die Reichswollwoche sind aus Stadt und Land abermals unendlich viele Liebesgaben, die in ihrer Menge Bergen gleichen, eingegangen, und nun teilen sich geschickte Frauenhände in die Arbeit und schaffen und sorgen nur wieder für unsere mutigen Krieger. Vor hundert Jahren konnte die allgemeine Bewegung nicht größer sein, als wie sie in der jetzigen, für uns abermals so schweren Zeit ist. Herr Revierförster Rost in Roth'chön- konnte das 40jährige Dienstjubiläum und Herr Wirt- schaftsbesitzer Bernhard Rüger in Neukirchen mit seiner Gemahlin da? silberne Ehejubiläum feiern. Herrn Baron von Schönberg-Rothschönberg wurde das Ritterkreuz erster Klasse mit Schwertern vom Albrechtsorden verliehen. Die Männergesangvereine in Grumbach und Neukirchen bereiten zu einem vaterländischen Abend vor, bei dem der Rein ertrag in der ersten Gemeinde der örtlichen Kriegshilfe und >n der letzteren dem Roten Kreuz zufließen soll Ein über aus geschätzter Bürger unserer Stadt, Herr Ehrenober- Geister Karl Kirsten, ist in dem hohen Alter von 93 Jahren Zum ewigen Frieden eingegangen und am vorigen Sonn abend begraben worden. Er ruhe in Frieden I ,, — Kauptversammlung. Am Sonnabend hielt der besige Königlich Sächsische Militärverein für Wilsdruff und Umgegend in seinem Vereinslokale dem Gasthofe zum Adler Weißer SaaI)seineabschließendeJahreshauptversammlungauf ws Jahr 1914 ab. Infolge des Krieges war die Ver- ammlung nicht wie üblich besucht. Der Bezirk Meißen hatte ur dieses Jahr keinen Vertreter entsendet. Herr Bezirks vorsteher Major von Kirchenpauer wünschte brieflich einen guten Verlauf der Hauptversammlung, Herr Oberleutnant v Schönberg Pötting-Tanneberg, Kamerad Johann Schön berg-Kesselsdorf und Stadtrat Wehner hatten sich entschuldigt. Der Ehrenvorsteher Kantor Hientzsch eröffnete V»9 Uhr die Tagung mit Worten der Begrüßung und mit einem ernsten Blick in die augenblickliche Lage Von Kaisers Geburtstag herkommend, meinte er, habe das deutsche Volk gezeigt wie es seinen Kaiser liebe. Wir dürfen die gewisse Zuversicht daben, daß bei dieser Begeisterung des Volkes für seinen Herrscher das Volk auch siegen werde. Hierauf wird unter allmonatlichen Mitteilungen bekannt gegeben, daß zur Zeit drei Kameraden krank sind. Am 17 Januar starb Kamerad Jmhof-Dresden und vor wenigen Wochen der Blankensteiner Vereinsvorsteher Schmiedemeister Grosche. Man ehrt das Andenken dieser Verstorbenen durch Erheben von den Plätzen. Dem durch den Vorsitzenden erstatteten Jahresberichte ist zu entnehmen: Im Jahre 1914 wurden innerhalb des Vereins 9 Monats- 4 Haupt- und 15 Vorstandssitzungen abgehalten, dievon 732 Kameraden besucht waren Zuerledigen waren 326 Ausgänge, eingegangen sind 101 Nummern. Der Verein zählt 383 Mitglieder, wovon 12 Ehrenmitglieder sind. 23 Kameraden wurden im Lauf des Jahres ausgenommen, 12 sind ausge schieden, 9 durch Tod, 3 freiwillg, 3 sind den Heldentod fürs Vaterland gestorbm 62Zeitungen,„der Kamerad"wurden gelesen,225Kalender bezogen. DieEinnahmen des Vereins be trugen 2041,38Mark DasVereins vermögen betrugjEnde 1914 8099,28Mark in bar,2582,09 Mark als Inventur 336,45Mark wurde Krankengeld, 90 Mark Sterbegeld gezahlt, 301,82 Mark wurden sonstige Unterstützungen gezahlt. Im Vereine wurden überhaupt 19216,59 Mark Unterstützungen bis jeyt gegeben Mit einem Hurra auf den Kaiser, die Fürsten und Prinzen im Felde, unsere Armee zu Lande, auf dem Wasser und in der Luft endete der Bericht. Herr Sparkaffenkassierer Junge erstattete den Kassenbericht Nach Prüfung der Rechnung wird der Kassierer entlastet und ihm der Dank der Versammlung durch Erheben von den Plätzen gezollt Die Vorstandsmitglieder Kameraden Dr Bartcky, Schriftführer Zalesky, Beisitzer Schönberg- Kesselsdorf werden durch Zuruf wiedergewählt. Der Vor sitzende referiert dann über den Bundesjahresbericht von 1913. Man gedenkt alsdann der Ritter des Eisernen Kreuzes innersalb des Vereins: Kameraden Stiehler,Frühauf, Klemm, Kunze, Beyrich, Quanz, Wehner Der zweite vaterländische Abend ergab 138,82 Mark für die örtliche Kriegshilfe. Der dritte Abend wird herrliche lebende Bilder bringen Nach Vorlesen der eingegangenen Feldpostbriefe und -karten und Vorlesen der Verhandlungsschrift endete die Sitzung gegen V-11 Uhr — K.-iA. Liebesgaben für die Arnppen im Aelde. Durch die Güterdepots für freiwillige Gaben, welche unsere sächsischen Truppen im Westen mit Liebesgaben zu versorgen haben, werden wiederholt und dringend verlangt: Warme Hemden, Unterkleidung, Socken, Handschuhe, Hosenträger, Zahnbürsten, Seife, geräucherte Fleischwaren, Fleisch- und Gemüsekonserven, Fruchtsaft, Marmeladen, Rotwein, Schaum wein, Mineralwasser sür Lazarette, Kölnisches Wasser für Lazarette. Die Gaben nehmen die bekannten Sammelstellen des Noten Kreuzes — für Wilsdruff Dr. med Bartcky — entgegen — Der nengewählte Mischof von Sachsen, der frühere Oberschulrat und Seminardirektor Löbmann in Bautzen, ist jetzt vom Papste bestätigt worden. — Gartenarbeit im Aebruar. Wenn auch im Februar die eigentliche Landwirtschaft, d. h. die Sorge für Feld und Flur, noch nicht allzudringend ist, so findet sich immerhin in Haus und Hof bereits die erste Arbeit an Namentlich im Obstgarten kann man, wenn man seine Bäume rationell pflegen will, fast den ganzen Tag über arbeiten. An älteren Bäumen z B werden sich eine Menge zu dicht stehender überflüssiger Zweige finden, die man im Interesse des Frucht ansatzes noch hrrausputzen muß, sofern dies nicht bereits, im Januar geschehen ist. Ebenso können die Raupenringe und der zur Vermeidung einer zu frühen Blüte unbedingt nötige Kalkanstrich nochmals erneuert werden, da sie über Winter viel von ihrer Wirksamkeit eingebüßt haben dürften Für den Gemüsegarten sät man jetzt die Pflanzen in Kästen, um sie in einigen Wochen aufs freie Land verpflanzen zu können Und wer in diesem Jahre mit daran helfen will, Englands Aushungerungsbemühungen zunichte zu machen, der beteilige sich eifrig an der Züchtung von Frühgemüse. Man verzichte in diesem einen Jahre darauf, Rasenflächen und Blumenbeete im Garten zu haben. Nahrhaftes Gemüse, besonders Spinat und Salat, sollen an deren Stelle treten, so daß sie in großen Mengen auf dem Markte erscheinen und die Mehlvorräte schonen helfen. Wenn auch der Erlös knapp die geleistete Arbeit aufwiegt, so hat man doch die Genugtuung, im vaterländischen Sinne gehandelt zu haben. Erfreulich war's, vor kurzem in den Berliner Zeitungen zu lesen, daß man in der Reichshauptstadt selbst die freien Bauplätze innerhalb des Häusermeers dem Gemüseanbau zu gänglich gemacht und dadurch ganz beträchtliche Flächen nutzbar gemacht hat. Werden wir selbst in dieser Hinsicht hinter Berlin zurüstehen wollen? — Keine Anhäufung des Wicketgetdes. Eine be- sondere Schwierigkeit hat sich in den letzten Monaten in dem Fehlen von hinreichendem Nickelgeld in allen größeren Städten herausgestellt. Der Grund hierfür beruht in der zunehmenden Aufstellung von Gas- und ähnlichen Auto- maten und dann in dem Aufstellen von Sammelbüchsen für den Krieg. Diesem Uebelstand möchte durch öftere Leerung der Büchsen enlgegengewirkt werden. — Grund bei Mohorn Rückfallsbetrug hat sich der hiesige Arbeiter August Hermann Lorenz zuschulden kommen lassen. Er mußte sich deshalb vor der 1 Strafkammer des Kgl. Landgerichts Freiberg verantworten. Ein Jahr zwei Monate Gefängnis und drei Jahre Ehrenrechtsverlust wurden als Sühne ausgeworfen. Ein Monat Unter suchungshaft gilt als verbüßt — Oberwartha. Das Presseheim ist als Genesungs heim dem Landesausschuß der Vereine vom Roten Kreuz übergeben worden und wird bereits in den nächsten Tage« mit leichtverwundeten und erholungsbedürftigen Soldaten belegt Letzte Meldungen. Großes Kauptquartier, 7 Februar. (W.T B. Amtlich.) Südöstlich Ipern nahmen wireff en französischen Schützen graben und erbeuteten 2 englische Maschinengewehre. Südlich des Kanals bei La Bassee drang der Feind in einen unserer Schützengräben ein. Ter Kampf dort ist noch im Gange. Im übrigen auf beiden Kriegsschauplätzen außer Artilleriekämpfen keine wesentlichen Ereignisse. Oberste Heeresleitung. Merlin. (W.T.B Amtlich) Se. Majestät der Kaiser besuchte gestern die schlesische Landwehr in ihren Schützen gräben bei Gruszczym östlich Wloszczowa. ver Dank cles Raisers an di« Hacksen. Der Kaiser hat an das Zittauer Jnfanterie-RegimenL Nr 102, wie an die übrigen, an dem Sturme auf die Höhen von Craonne beteiligten sächsischen Truppen das folgende Telegramm richten lassen: „Se. Majestät der Kaiser haben von dem Bericht über die Kämpfe bei Hurtebise mit warmer Anerkennung für alle Beteiligten Kenntnis ge nommen Der schöne Erfolg ist ebenso sehr den umsichtigen Anordnungen der Führung, wie der glänzenden Tapferkeit der Truppe zuzuschreiben, der die monatelange Tätigkeit im Stellungskriege nichts von ihrer Stoßkraft hat rauben können. Se Majestät haben mich beauftragt, Euer Exzellenz und den Ihnen unterstellten Kommandobehörden und Truppen den kaiserlichen Dank sür die hervorragende Leistung z« übermitteln " gez v. Falkevhayn Das Zittauer Infanterie- Regiment Nr. 102 hat bei dem Kampfe um Hurtebise zwei Maschinengewehre erbeutet und mehrere Hundert Gefangene gemacht Neue kesckiekung der belgiscken Rüste. Rotterdam, 7. Februar. (T. U) Nach einer Meldung des „Nieuwe Rotterdamsche Courant" aus Oostburg, wird seit gestern mittag '^3 Uhr wieder die belgische Küste heftig beschossen Der Schall der Schüsse wird aus größter Nähe vernommen als am Donnerstag. Aus Veurne wird ge meldet: Es erregt hier Aufmerksamkeit, daß jedesmal, wenn ein Munitionszug ankam, die Deutschen den Bahnhof zrr bombardieren anfingen. Eine Untersuchung nach Spione« war vergebens. Die belgische Behörde hat deshalb de« Passagierverkehr zwischen Dünkirchen und Veurne eingestellt. Kärntlicke engliscke Handelshäfen als befestigte Plätze erklärt. Magdeburg, 7 Februar (T. U) Der „Magdeburgischen Zeitung" wird von einem Mitarbeiter berichtet: Nach einer Londoner Drahtnachricht des Stockholmer Dagblad wurde« durch einen Befehl der britischen Admiralität sämtliche Handelshäfen des vereinigten Königreichs für befestigte Plätze erklärt. Vie australiscken Hilfstruppen. Amsterdam, 7. Februar (T U) Die „Times" melde« aus Sidney: Der ausstralische Kriegsminister teilt mit, daß die englische Regierung das Angebot von 10000 Mann Truppen für den Monat April annahm, außer den monat lich zur Auffüllung zu sendenden 3000 Mann. Vie Hlockade Englands. Won der Schweizer Grenze, 7. Februar. (T U.) Die von der deutschen Martneleitung angekündigten Blockade- maßnahmen gegen England haben die französische Presse wieder in Helle Wut versetzt. Deutschland — so^ kündigen die Zeitungen schon in ihren Ueberschriften an — organisiere offiziell das Piratentum In einem aus dem Ministerium des Aeußern stammenden Artikel des „Journal" wird aus geführt, die deutschen Maßregeln würden zur Folge haben, daß die Schiffahrt der Neutralen schwer beeinträchtigt und damit Deutschland selbst geschädigt werde. Revolutionsanzeicken in RuKland. Krakau, 8. Februar jT U) ..Clos Naroda" entnimmt einem Bericht der russischen sozialistischen Partei: Nach der anfänglichen Ueberzeugung des nationalen Chauvinismus ist jetzt in Rußland die Ernüchterung eingetreten. Die an fänglich gegen das herrschende Regiment gerichtete Bewegung werde aber in nächster Zeit einen solchen Umfang annehmeu, daß im ganzen Lande ein Sturm entstehen wird, wie er noch nie erlebt wurde. vicktbeteiligung Vorlugals am Mellkrieg. Mailand, 6. Februar (T U) Nach einer Lissaboner Meldung des „El Liberal" haben sich die Offiziere der portugiesischen Flotte den Forderungen der Offiziere des Landheeres angeschloffen und den Ministerpräsidenten Castro um Maßnahmen ersucht, die Portugal die Nichtbe- tciligung am europäischen Kriege gewährleisten sollen. Irankfurt a. M, 7 Februar. Die „Frankfurter Zei tung" meldet: Ein Genfer Vertrauensmann französischer Blätter erhielt aus Paris die Meldung, in höchsten Militär kreisen zirkuliere ein Geheimbericht, wonach die Verluste Frankreichs an Gefallenen bis Ende Januar über 450000 betragen. In dieser Ziffer seien nur die französischen Sol daten aus Frankreich eingerechnet. Die Statistik sei auf Grund der zurückgelieferten Erkennungsmarken auf Grün der amtlichen Berichte aufgestellt. Wom, 7. Februar. Nach dem „Mattino" beträgt die Gesamtzahl der Todesopfer des Erdbebens vom 13. Ja- nuar 44650 Dreißig Ortschaften sind gänzlich dem Erd boden gleichgemacht, fünfzig zu zwei Dritteln zerstört und 200 unbewohnbar geworden 600000 Menschen find obdach los ohne Kleider und ohne Brot. Das ganze Erdbebenge biet umfaßt fünf Provinzen. Kirckermaebrickten für Mittwoch, den 10. Februar. ReNelsdork. Abends 6 Uhr KriegSbetstunde, Hiljsaeistlicher Männchen, vlankenstein. Abends ^8 Uhr Kriegsbetstunde. Limbsck. Abends */,8 Uhr Kriegsbetstunde. Die heutige Wummer umfaßt 6 Sette«.