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Ruhm und Eyre kämpft, als um rein materielle Vorteile. Daß der Off-msivgeist unserer Flotte dem der englischen überlegen sein dürste, lägt sich wohl rechtfertigen, wenn man daran denkt, Latz wir an der englischen Küste offensiv ausgetreten sind, während die Engländer sich bisher noch nicht an die unsrige herangewagt haben. Wir sind von felsenfestem Vertrauen zu unserer Flotte erfüllt. Wir wissen aber, daß d-e Seeschlacht Tod oder Sieg bedeutet, daß eine einmal -entölte Flotte sich im Verlaufe desselben Krieges, und wenn er jahrelang dauern sollte, nicht wieder ersetzen läßt. Wir müssen deshalb unter allen Umständen behutsam in unserem Vorgehen sein und uns zu keiner Tat hin- reißen lassen, bei der wir eventuell nntrrliegen könnten. Denn wie würden sich die Verhältnisse gestatten, wenn morgen eine Seeschlacht stattsände, der der jedes unserer Schiffe em feindliches mit sich auf den Meeresgrund herab zöge und vielleicht noch einige mehr? Dann würden wir einer Flotte bar sein, und England könnte schrittweise in feinem Angriff gegen unsere Küsten vorgehen. Und daß darin keine Stadt verschon: bleiben würde, dessen dürfen Sie versichert se:n nach dem Vorgehen Englands in unseren Kolonien. Unsere j Küste vov Einten bis Mem.U würde aufs schwerste bedroht sein. LandungSoersn-kc könnten glücken, wenn, sie in genügender Wese vorbereitet sind und an Orten stottflnden, an denen sie sür uns höchst unbe- auem loären. Unsere Flotte muß uns unter allen Um ständen schützen und hat den Kampf nur daun «u wagen, wenn sie auf einen Erfolg rechnen kann. Unbesiegt zu Wasser imd zu Lande müssen wir Kästchen, UNI uns einen ehr-nvollen Frieden zu erüimrfcn, durch den Englands Weltherrschaft auf das schwerste erschüttert werden muß. (Zoll wolle uns den Sieg veiftihenl" Vie Klockräe Englunäg. — Was die Neutralen dazu sagen. — Wie zu erwarten war, beschäftigt sich die öffentliche Meinung der neutralen Mächte eifrig mit der deutschen Blockade-Note gegen England. Aus Amsterdam wird ge meldet: In einer außerordentlichen Sitzung beschäftigte der holländische Ministerrat sich mit der neuesten Ankündi gung der deutschen Regierung, doch faßte er noch keinen endgültigen Beschluß. Die Regierung sieht in der deutschen Denkschrift verschiedene Punkte, über die Auf klärung erbeten werden muß, so die Behauptung von dem Erlaß einer englischen Order über den Mißbrauch der neutralen Flagge und die Darstellung bezüglich der holländischen Ausfuhrverbote. Die Haager „Tyd" sagt, England sei selbst schuld daran, wenn Deutschland jetzt seinen Drohruf ausstößt und zu äußersten Schritten seine Zuflucht nimmt, die auch den Neutralen viele Beschwerden machen. Es muß zu gestanden werden, daß die deutsche Regierung den neutralen Handel korrekt und loyal warnt. Aus Däne- inark, das einen sehr starken Handel mit England treibt, und aus Norwegen klingen die Stimmen im allgemeinen ähnlich. Man erkennt Deutschlands Be rechtigung zu seinem Vorgehen an, ist aber der Meinung, daß Deutschland hinsichtlich der Neutralen sich der Ver pflichtung der Durchsuchung vor einer Torpedierung^ oder Versenkung der unter neutraler Flagge fahrenden L-chiffe nicht entziehen könne. Handle es anders, so verletzt es das Völkerrecht. Einigermaßen komisch wirkt die Aus führung eines skandinavischen Blattes, die darauf hin- weist, daß England von den Neutralen nun verlange, daß sie die Fahrt über einen bestimmten Hafen machen, wo sie durchsucht würden, und nicht gleich mit Versenken drohe. Was würden diese eigenartigen Neutralen wohl zetern, wenn Deutschland verlangte, daß jedes die Nordsee be fahrende Schiff erst Kurs ans Wilhelmshaven zur deutschen Kontrollstation nehmen müsse. Deutschland hat ja den Neutralen nur geraten, aus den zum Kriegsgebiet er klärten englischen Gewässern fortzubleiben und um die Nordspitze Schottlands herumzufahren. Ist ihnen dieser Weg zu weit, so müssen sie eben mit der deutlich be schriebenen bestehenden Gefahr, für verkappte Engländer zu gelten, rechnen. Verteidigungsmaßregeln am Suezkanal. Ein Bericht des römischen „Messagers" schildert die am Suezkanal getroffenen Verteidigungsmaßregeln: Port Said ist rings vom Meer umgeben und nur durch eine schmale Landzunge, auf der die Eisenbahn läuft, zugänglich. Längs der Mittelmeerküste wird kein Angriff befürchtet, da diese von englischen Schiffen und dem russischen Kreuzer „Askold" artilleristisch beherrscht wird. Beduinenschwärme werden dort von Zeit zu Zeit be schossen und zerstreut. Hingegen wird ein Überfall auf di' verwundbarsten Punkte des Kanals zwischen Port Said und Jsmäilia erwartet. Dort sind inzwischen die Stationen von den Frauen und Kindern geräumt und Schützengräben und Stacheldrühte sind dort gezogen worden. Man hegt die Besorgnis, daß die Sandmafsen ins Rutschen kommen könnten und die Fahrtrinne ver schüttetwürde, w.nn die schweren Geschütze der im Kanal verteilten Schiffe feuerten. Man glaubt sich aber jetzt gesichert, da die Buchten ausgebaggert sind, in denen die Schiffe hinter den ausgehobenen Sgndmassen wie in Schützengräben liegen. Alle Schlepper und Lastschiffe sind durch Sandsäcke geschützt und in Kanonenboote verwandelt worden. Auch die Güterwagen der Eisenbahn längs des Kanals sind, in gleicher Weise geschützt und mit Maschinengewehren bestückt. * Die Engländer sehen einen verzweifelten Kampf voraus. Ihre Erwartung ist um so mehr gespannt, als über die Stärke und Organisation des Feindes zuverlässige Nachrichten fehlen. Beduinenschwärme verschleiern die legnerischen Operationen, Die Nervosität der Verteidiger steigt. Auch komische Zwischenfälle ereignen sich. Indische Truppen gaben neulich am Abend Salvenfeuer auf eine Delphinherde ab, die einem englischen Schiff folgte. Erhebung in Nordperfiea. Der „Agence Milli" wird aus Teheran gemeldet, daß Fargam Saltana, das Oberhaupt des Stammes der Talas, welcher die Gegend von Enzeli am Kaspischen Meer bewohnt, sich mit seinem ganzen Stamm gegen die Russen erhoben, Enzeli angegriffen, den Zentralposten der russischen Automobilgesellschaft zerstört und sich darauf ins Gebirge zurückgezogen habe. Auch ein Teil des berühmten kriegerischen Stammes der Schahsevennen habe sich er- hoben und begonnen, die Russen anzugreifen und sie zu vertreiben. Die Erhebung sämtlicher Stämme Nordpersiens gegen die Russen stehe bevor. 4VVV deutsche Kriegsgefangene in Marokko. Wie der „Temps" berichtet, befinden sich seit dem 1. Februar 4006 deutsche Kriegsgefangene in Marokko. Sie find in Abteilungen von 100 bis 300 Mann in den Gebieten der Schauja und Dukkala untergebracht (2000 im Mer andern schreibt cien kichtrveg vor Llnci selber sit;t in Sumpf unck Moor, » , Oer ist an rechtem Sinn ein Oor. I A ' Sebastian Lrant. » G « Bezirke von Rabat, 1500 im Bezirk von Fes und 500 im Bezirk von Melines). Sie erhalten denselben Sold wie die französischen Soldaten und dazu einen Zuschlag von 20 Centimes sür jeden Arbeitstag. Die Gefangenen werden zu Straßen- und Erdarbeiten herangezogen. Die Disziplin ist sehr gut, der Gesundheitszustand gut. kleine kriegspolt. Berlin, 6. Febr. (Amtlich durch W. T. B.) Seine Majestät der Kaiser hat sich über Tschenstochau auf den östlichen Kriegsschauplatz begeben. Müllheim (Baden), 6. Febr. Ein feindlicher Flieger warf Bomben über der Stadt ab, von diesen zwei etwa 100 Meter von dem Garnisonlazarett entfernt. Sie platzten in weichem Ackerboden und richteten keinen Schaden an. Genf, 6. Febr. Blättermeldungen aus Pontarlier zufolge sind in Marseille 118 japanische Instrukteure eingetroffen. Ein Teil derselben ist für England bestimmt, die andern werden der französischen schweren Artillerie zugeteilt. Paris, 6. Febr. Der „Temps" veröffentlicht eine Liste von 12 Handelsschiffen mit dem Gesamttonnengehalt von 68 000 Tonnen, die vermutlich verloren sind und als Opfer deutscher Kreuzer im Atlantischen Ozean gelten. MED 6er in cien Kämpfen um Oeutscsilancis Rusim unci siortbestetien gefallenen siieläen aus Wikciruft unci cien Orten 6er Umgebung. knno Iknoniekk SU8 Wil8äruff. Reservist im 4, Inksnterie-Regiment I^r. 103. SU8 Ko1fi8efwndkpg 8oI6at im Lrsatr-Zatgillon, Reserve-Infsnterie-Re- giment dlr. l03. Lkre rlea Ispkerea! -s BW Ilir rusiet nun im fremcien I_an6e, siern von 6es Heimatortes Glück, On6 liesset trauern6 6on kekannte, sireun6e unci sireunciinnen rurück; Wir werclen immer an Lucsi 6enlcen Xis e6Ier sireun6scsiakt beste Oab', /Aag Oott siucb sel'ge Rube scbenlcen in siurem trüben, kernen Qrab. V .... dnlere Kriegsgefangenen in Japan. (Von einem Kenner des Landes.) In einem schweizerischen Blatte schreibt ein Herr, der sich lange in Japan aufgehalten und noch rege Beziehungen dahin unterhält: Es läßt sich nicht bestreiten, daß Japan sich durch den Zug nach Kiautschou keine Ehre geholt hat: denn gerade Deutschland hat Japan es zu verdanken, daß es heute so mächtig dasteht, daß es ein Wort mitreden kann. Dies haben mir seinerzeit Admiral Togo und japanische Generale oft genug frei und offen gestanden. Nicht umsonst hielten die Japaner im chinesisch-japanischen Krieg so fest an den deutschen Kauffahrteischiffen: sie bezahlten hohe Charter gelder, um sie für ihren Transportdienst verwerten zu können, denn sie wußten, was sie an den deutschen Schiffen hatten, und was sie noch alles von den deutschen Kapitänen und Offizieren lernen konnten. Aber eines muß man den Japanern trotz alledem lassen: daß sie sich während des Krieges vielfach mensch licher zu betragen wissen als ihre Verbündeten, die mit einem weißen Fell überzogen sind, indem sie wenigstens die Kriegsgefangenen in ihrem Lande anständig behandeln. Nach einem mir aus Japan zugegangenen Schreiben sollen die deutschen Kriegsgefangenen aus Tsingtau bei ihrer Ankunft in Tokio von der japanischen Bevölkerung mit lauten Banzairufen empfangen worden sein. Ferner heißt es in dem Brief: „Wir deutschen Privatleute in Japan können, sofern wir uns ruhig verhalten, frei und unge hindert unserer Wege gehen, ohne vom Publikum belästigt zu werden." Mit all den Erfahrungen, die ich in dieser Hinsicht in Japan gemacht habe, stimmt dies vollständig über ein. Im chinesisch-japanischen Krieg, wo ich mich mit meinem Schiff im japanischen Transportdienst befand, hatte ich mehr fach Gelegenheit, die Gefangenenlager der in Japan unter gebrachten chinesischen Kriegsgefangenen zu besuchen. Die Behandlung und Beköstigung der Gefangenen war tadellos. In den japanischen Hospitälern wurden die chinesischen Verwundeten mit derselben Sorgfalt gepflegt wie die Japaner. Und was die chinesischen Zivilpersonen anging, so konnten sie, sofern sie es nicht oorzogen, während des Krieges in ihre Heimat zurückzukehren, unbehelligt in Japan bleiben und ihren Geschäften nachgehen . . . Auf meinem Transportschiff bestand der größte Teil der Mannschaft aus Chinesen. Obgleich ich nun vielfach japanische Truppen an Bord hatte, sind dennoch niemals Zwistigkeiten zwischen den Japanern und der Mannschaft vorgekommen. Die Chinesen wurden von der japanischen Proviantverwaltung, die sich an Bord befand, dermaßen mit Lebensmitteln beschenkt, daß sie sich für eigenes Geld fast gar nichts zu kaufen brauchten. Obwohl die Rusten schon Jahre vor dem Ausbruch des russisch-japanischen Krieges bei den Japanern gründlich verhaßt waren, sind auch die russischen Kriegsgefangenen, soviel ich erfahren habe, von den Japanern gut behandelt und beköstigt worden. (XX.) Lesuck einer Mlitärkonlervenkabrik. Von Dr. L. Siaby. Wenn wir unS ein Bild machen wollen von der un geheuren Arbeit, die nötig ist, um unsere Millionenheere zu verpflegen, bekanntlich eine der ersten Voraussetzungen zum Siege, so brauchen wir nur in Betracht zu ziehen, daß die tägliche Kriegsportion jedes einzelnen Mannes etwa 1200 Gramm Nahrungsmittel beträgt, und zwar setzt sie sich zusammen aus 750 Gramm Brot, 250 Gramm Fleisch oder Fleischkonserven, 150 Gramm Gemüse konserven, 25 Gramm Kaffee oder 3 Gramm Tee, 17 Gramm Zucker und 25 Gramm Salz. An Stelle der Konserven treten zuweilen frisches Fleisch, Gemüse, Hülsenfrüchte und Kartoffeln, die Konserven sind und bleiben aber die Hauptsache, da sie die sür die Soldaten beguemste Form der Nahrung darstellen. Wenn wir uns ausrechnen, daß ein einziges Armeekorps täglich für seine Mannschaft 45 000 Kilogramm Nahrungsmittel gebraucht, die in der Hauptsache aus Konserven bestehen, so leuchtet es ohne weiteres ein, daß ganz gewaltige Betriebe Tag und Nacht in Tätigkeil sein müssen, um diese ungeheuren Mengen liefern zu können. Außer einigen Privatfabriken, die bestimmte Quanti täten zu Kesern haben, sind es die beiden Militär- konfervensabftkrn, die den Riesenbedarf des Heeres decken müssen, es sind mustergültige Großbetriebe mit Tausenden von Arbeitern und Arbeiterinnen und den modernsten Maschinen und Einrichtungen. In großen Schlachträumen werden täglich zahlreiche Ochsen und Schweine geschlachtet, deren Fleisch in weiten Kühl- hallen abkuhlt und aushängt. Das Fleisch wird dann weiter zerlegt, Fett und sämtliche Knochen werden heraus geschält und das Fleisch in lange Streifen zerschnitten, die in einer Gulaschmaschine von gewaltigen Messern in Stücke ganz bestimmter Länge zerlegt werden. Dann kommt das Fleisch in große Dampflochkesse', in denen es mit den nötigen Gewürzen, vor allem Zwiebeln, Pfeffer und Salz, so lange gekocht wird, bis es beinahe gar ist. Dann wird es aus der Brühe herausgenommen, auf großen Tischen abgekühlt und in ganz bestimmten Quantitäten von je 1 Pfund abgewogen. Jede dieser Portionen wird in eine Blechbüchse gestopft, diese bis zum Rande mit der Brühe aufgesüllt und dann unter eine Maschine gebracht, die den Deckel luftdicht durch Um rändelung auf der Büchse befestigt. In großen eisernen Behältern mit durchlöcherten Wänden, die etwa 2M0 Stück aufnehmen können, werden die Büchsen in mächlige Kom pressionskessel gebracht, wo sie unter hohem Dampfdruck völlig gar gekocht werden. Nach erneuerter Abkühlung wird jede Büchse wieder gewogen, wobei sie ein Mindest gewicht von 510 Gramm haben muß, dann wird sie äußerlich gereinigt und in den Lagerraum gebracht, wo sie einige Zeit verbleibt, um noch vorhandene Fehler sest- stellen zu können. Später werden die Dosen in Kisten verpackt, die den Aufdruck „Fleisch" tragen, und dann sind sie fertig zum Versand an die Truppen. Alle Büchsen sind gleich groß, der Deckel trägt eingestanzt die Jnholts- bezeichnung, also entweder „Rindfleisch" oder „Schweine fleisch" und jede Büchse stellt zwei Portionen dar, also das Essen sür zwei Mann. Nur die Rinderzungen, die ganz in eine Büchse verpackt werden, bilden sechs Portionen. In ähnlicher Weise werden die Gemüsekonserven her gestellt. Gewaltige Mengen von Erbsen, Bohnen oder Linsen werden zu feinem Mehl vermahlen und kommen dann mit Reismehl vermischt und mit ausgelassenem Fett sowie Salz, Pfeffer und sonstigem Gewürz in die Misch maschinen, die die ganze Masse gleichmäßig durcheinander- bringen. Die in der Maschine etwas erwärmte Masse wird abgekühlt, geht noch einmal durch eine Mühle und kommt dann unter eine Hubpresse, die unaufhörlich aus dem Material feste Würfel formt von genau 150 Gramm Gewicht, d. h. eine Portion. Auf einer beweglichen Unter lage wandern diese Würfel nun zu einer Einwickelmaschine, die ganz selbsttätig je zwei Würfel zusammensaßt und sie nicht nur mit einer doppelten Verpackung aus Pergament- und anderem Papier versieht, sondern die sauber geschloffene Packung auf den beiden Stirnseiten noch mit einem Schild chen beklebt, auf dem je nach dem Inhalt gedruckt ist: „Erbsen, Bohnen oder Linsen mit Reis. Zwei Portionen zu 150 Gramm." Diese Suppenwürfel werden in Holz kisten verpackt, die mit dem Aufdruck versehen sind: „105 Pakete zu 210 Portionen." Jede solche Kiste birgt also die tägliche Kost für 210 Mann. In der Konservenfabrik werden alle Verpackungen ebenfalls selbst hergestellt. Mit den neuesten Schneide-, Löt- und Rändelmaschinen werden aus Blechtaseln die Büchsen hergestellt und die Deckel mit der Jnhalts- bezeichnung versehen. In der Tischlerei werden die Kisten durch Maschinen angefertigt, mit Bandeisen verstärkt und mit dem nötigen Aufdruck ausgestattet. Wo es nur möglich ist, wird Maschinenkraft verwendet, nur das Schälen der Zwiebeln und die Herrichtung der Gemüse wird von Frauen besorgt. Die Zwiebeln werden übrigens nur in gedörrtem Zustand verwendet, sie kommen, nachdem sie durch Maschinen in Stücke geschnitten worden sind, in gewaltige Dörröfen, in denen ihnen alles Wasser entzogen wird, so daß sie bis zu 90 Prozent ihres Gewichtes dabei verlieren. Trotz dieser zahlreichen Maschinen sind immer hin noch 1400 bis 1500 Arbeiter in jeder Fabrik be schäftigt, von denen der größte Teil Frauen sind. Die Arbeit geht ununterbrochen in zwei Schichten Tag und Nacht vor sich, denn es müssen täglich 100 MO Pfund Fleisch zu Konferven verarbeitet und ebenso viele Portionen Gemüsekonserven hergestellt werden. In den ersten Wochen nach der Mobilmachung waren die Anforderungen noch größer, denn da wurden von jeder Fabrik täglich etwa 800 OM Gemüseportionen und 150 OM Gulaschportionen verlangt. Es ist ganz selbstverständlich, daß in den Militär konservenfabriken nur in jeder Beziehung erstklassiges Material, sei es nun Fleisch oder Gemüse, verarbeitet wird und wir dürfen stolz darauf sein, daß unsere Militär verwaltung für unsere Armee in Ost und West in so hervorragender Weise sorgt. (XX.) Politilcbe Kunälckau. Deutsches Keich. 4- Amtlich wird festgestellt: Nach Meldungen aus Bukarest behauptet der „Adeverul", Deutschland habe von Bulgarien die Unterzeichnung eines Vertrages verlangt, durch den Bulgarien sich verpflichten solle, Rumänien an- »«greifen, falls dieses gegen Osterreich-Ungarn Feind seligkeiten eröffne. Bulgarien habe dieses Ansinnen Deutschlands unbedingt abgelehnt. Die vorstehend wieder gegebene Veröffentlichung des „Adeverul" ist tu Mm Einzelheiten erfunden. (W.T.B.)