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Me Anwendung des «samten Inhalts de» «tt. 1« der Bv»» bundsatzang auf Deutschland ausgeschlossen wird. 8. Die schließ liche Annahme der Verträge bleibt davon abhängig, daß bei den Verhandlungen, etwa unter Hinwei» auf Art. 431, eine Abkür zung der Besatzungsfrist in der -weiten und dritten Rheinland- zone und eine frühere Volksabstimmung im Gaorgebiet erreicht wind. Diese Forderung ist bereits bet den Vorbesprechungen anzumelden. Anlage zu 6 3. Jeder Zweifel über die Beschränkung eine» durch Annahme des Sicherheitspaktes und Eintritt in den Völkerbund auszusprechenben Verzichtes wird ausgeschlossen, wenn folgendes erreicht wird: 1. Ausdrücklicher Vorbehalt Deutschlands gegenüber Art. 10 der Bölkerbundsatzung. 2. Aen- derung de» bezügl. Passus der Präambel des Londoner Ent wurfes. 3. Zeitliche Begrenzung der deutschen Verpflichtung durch Einführung eines wirksamen Kündigungsrechtes jedes vertragschließenden Teiles. Dies ist zu erreichen durch: ») Aende- rung des Art. 8 des Londoner Entwurfes, b) Zusatz zu Art. 11 des Londoner Entwurfes, daß Pakt- und Schledsverträge nur so lange in Geltung bleiben, als sämtliche Signatarmäckte dem Völkerbund angehören, o) ausdrückliche Anerkennung, daß die in Art. 1 Abs. 3 der Völkerbundsatzung aufgestellte Voraus- setzung für ein Kündigungsrecht für Deutschland hinsichtlich seiner Reparationsverpflichtungen durch das Dawes-Abkom men, hinsichtlich seiner Entwaffnungsverpflichtungen durch Er ledigung der letzten Entwaffnungsnote erfüllt ist. Dr. Stresemann über Locarno. Dresden, 1. Nov. An: Reformationstage fand das Herren effen d^r Dresdner Kaufmannschaft statt, zu dem Dr. Sckresemann eingeladen war. Der Reichsaußenminister hielt eine Rede, in der er u. a. ausführte: „Wenn ein Mensch in einem Prozess« den größten Teil seines Vermögens ver loren hat, gibt es für ihn nur die eine Antwort: Zcchne und Nägel einsetzen, um aufzubauen, was zerstört ist. Wir haben statt dessen Einrichtungen geschaffen, die sich vielleicht ein mächtiges, krieggewinnendes Volk hätte leisten können. Nach dem Wahnsinn der Inflationszeit ließ sich die Stabilisierung der Währung nur mit brutalen Mitteln durchführen. Dem Organismus der Wirtschaft mußte das Betriebskapital ent zogen werden. Diese ist nun auf fremd« Kapitalien angewiesen. Alles, was den Menschen als hohes Ziel erscheint, hängt zu nächst einmal davon ab, daß das Volk Brot hat, um über haupt leben zu können. Nationales Denken läßt sich mit inter nationalen Verpflichtungen der Wirtschaft sehr wohl vereinigen. Noch viele Milliarden an Kapital sind erforderlich, um die deutsche Wirtschaft wieder auf ihre alte Höhe zu heben. Jetzt, wo unser« Diplomatie keine Armee hinter sich hat, müssen die Mittel und Wege unserer Staatskunst andere sein, als in der alten Zeit. Der Sinn von Locarno ist, durch politische Verständigung eine friedliche Entwicklung Europas auf lange Zeit zu sichern. Wenn gesagt wird, ich Hütte auf Kriege verzichtet, so trifft das zu. Ich habe das getan aus der nüchternen realpolitischen Einstellung heraus, daß wir kein Kriegsinstrument mehr haben. Die Achtung der deutschen Grenze soll darum international festgelegt, soll unter die Ga rantie der europäischen Mächte gestellt Werdern Chamber - Iain hat mir gesagt: „Englands gesamt« Marine und Heeres macht steht zu Ihrer Verfügung, wenn Frankreich Ihre Gren zen überschreitet." Das Ziel ist, die Einheit des Reiches und das Rheinland zu schützen vor Angriffen, gegen di« es keine deutsche Armee gibt. Hinter Locarno steht zuletzt die Idee, daß es Sieger im Weltkriege in Wahrheit überhaupt nicht ge geben hat. Darum ist auch in Looarno auf dem Fuße der Gleichberechtigung verhandelt worden. Das hat sich schon äußerlich darin gezeigt, daß auf allen Protokollen an erster Stelle der Name des deutschen Reichskanzlers steht. Aus dem Bewußtsein der Gemeinschaftlichkeit der Interessen heraus ist versucht worden, ein europäisches Zusammenwirken sicherzu stellen. Ein Tor ist, wer den sich ihr darbietenden Zipfel des Gewandes des Schicksals nicht erfaßt. Wenn wir ein politisch erzogenes Volk wären, würden wir ^wissen, daß es nach außen keine Parteien geben darf. Wir wür den uns zusammenfinden in dem einen Grundsatz, herauszu holen für Deutschland, was möglich ist. Eines soll uns heute ein Trost sein: Denken Sie daran, wie es in Deutschland aus sah, als wir das letzte Mal, vor zwei Jahren, hier zusqmmen- saßen, und wie es heute aussieht. Da erblicken wir doch ein Aufwärts. Glauben wir an Deutschland und daran, daß die deutsche Wirtschaft nicht zugrunde geht. Die deutsche Kauf mannschaft und das deutsche Vaterland hoch!" Berlin, 1. Nov. Reichskanzler Dr. Luther hat die Vor sitzenden der Parteien, die durch Vertrauensmänner im Reichs kabinett vertreten sind, zu einer gemeinschaftlichen Aus sprache über die politischeLageauf nächsten Diens tag nach Berlin eingeladen. O » Köln, 1. Nov. Sechs englische Offiziere, die mit der Prüfung der Uebersiedlung der Besatzung nach Wies baden betraut sind, besichtigten dieser Tage in Wiesbaden sowohl die französischen Quartiere sowie Hotels und Privat- Häuser. InKöln sind inzwischen weitere von den Engländern beschlagnahmte Gebäude den deutschen Besitzern zurückgegeben worden. Karlsruhe, 1. Nov. Der Iustizminister hat die Reststrafe des vom Amtsgericht in Freiburg wegen Ueberflieaens deutschen Gebiets zu 5000 Reichsmark Geldstrafe verurteilten französischen Sportfliegers Costes auf dem Gnadenwege er lassen. * O * Painleve über den Frieden. Paris, 31. Oft. Painleve wohnte heute im Haus« der Journalisten einem Frühstück bei, bei dem er erklärte, er müsse sich entschuldigen, daß er der Presse in den letzten Wochen nicht immer die volle Wahrheit gesagt habe. Den Ausbruch der Krise habe er verschweigen müssen, da der Dölkerbundsrat versammelt gewesen sei, um zu verhindern, daß zwei Völker Krieg miteinander führen. Dazu sei es nötig gewesen, daß der französische Außenminister, unter dessen Dor- fitz der Völkerbunds rat tagte, ein Kabinett vertvat, das noch im Amte war. Eingehend auf die allgemeine politische Lage er- klärte Painleve, die Finanzfrage sei schwierig, aber do» Pro- blem, das alle anderen beherrsch«, sei. das Problemdes Friedens. Wenn er eines Tages zurücktrete, hoffe er mit Ueberzeugung sagen zu können, daß er der Generation, die jetzt Hemmoachse, die schreckliche Geißel de« Krieges erspart D»«llchlan- und Oesterreich. wie«, 1. Nov. Der österreichische Gesandt« in Berlin Dr. Frank Sichert sich tn den „Wiener Neuesten Nachrichten" über Deutschland und Oesterreich, wobei er zu- nächst die Rückwirkung de» Vertrages von Locarno auf Oesterreich einer Betrachtung unterzieht. Das Schwer- gewicht von Locarno liegt, so schreibt Frank, In der Tatsache, daß Deutschland dort zum ersten Male seit dem Kriege als gleichberechtigter Verhandlungsgegner anerkannt und tatsäch- lich behandelt ^wurde, mit anderen Worten: Deutschland ist wieder aktiv in di« europäische Politik eingetreten. Es ist natürlich auch für Oesterreich von größter Bedeutung, wenn der Staat, zu dem wir vermöge der geschichtlichen Vergangen- heit und nationalen Zusammengehörigkeit und der Kultur- gemeinschaft in den allernächsten Beziehungen stehen, bei dem wir naturgemäß die nächste polifische und wirtschaftliche An- lehnung suchen, wieder als politischer Machtfaktor auf der europäischen Bühne erscheint. Von nicht geringerer Wichtigkeit ist für uns der mit der Annahme des Vertrages von Locarno verbundene Eintritt des Deutschen Reiches in den Völker- bund, da der Vorteil für uns auf der Hand liegt, wenn eine uns so eng befreundete Macht wie das Deutsche Reich auch im Völkerbund zur Geltung gelangt. Im Deutschen Reich sowohl wie in Oesterreich ist man von der Notwendigkeit enger und aufrichtiger Be ziehungen zu einander überzeugt und wünscht sie innig, weil auch alle Momente des Gefühls dafür sprechen. Man ver steht es im Deutschen Reich auch sehr wohl, daß wir unter Len, Zwang der Verhältnisse genötigt waren, im Kampf« um unsere Delderhaltung eigene Wege zu gehen. Niemand erblickt Larin eine feindselig« Haltung oder ein Sichabwendenwollen vom Deutschen Reich. Dies hatte sich auch bei den Handelsvertrags verhandlungen mit Deutschland gezeigt und wird sich, wie zu erwarten ist, auch bei der Fortsetzung und Lem Abschluß dieser Verhandlungen auswirken. Noch sind die geschichtlichen Ereignisse im Flusse, noch ist die Weiterentwicklung der europäischen politischen Lage erst in Umrissen sichtbar. Das eine ist aber sicher: Wollen wir in Oesterreich unsere kulturelle und wirtschaftlich« Bedeutung für die Dauer erringen und scsthalten, dann ist es die vornehmste Aufgabe unserer Politik, unser Verhältnis zum Deutschen Reiche so eng und innig zu gestalten, als es die jeweiligen Verhältnisse erlauben. Eine Konferenz der Kleinen Entente. Pari«, 1. Nov. Nach einer Meldung aus Bukarest haben die Mächte der Kleinen Entente die Absicht, im November in Belgrad eine Konferenz abzuhalten, auf der das Abkommen von Locarno beraten werden soll. Außerdem soll die Frage einer wirtschaftlichen Annäherung der Mächte der Kleinen Entente besprochen und die Regelung der Schulden gegenüber den Großmächten erörtert werden. Braunschweig hebt den Revolutionsfeiertag auf. Braunschweig, 1. Nov. Der Landtag hat beschlossen, den Bußtag als gesetzlichen Feiertag wieder einzuführen; das Gesetz über die Feier des 9. November wurde ausgehoben. Englands Flottenerforderniffe. London, 1. Nov. Marineminister Pridgeman führte in einer Rede aus: Unsere Kreuzer werden allmählich alt und müssen ersetzt werden. Seit dem Weltkriege haben große See mächte, nämlich Amerika, Frankreich, Italien und Japan, 318 Kriegsschiffe vom Kreuzer abwärts auf Stapel ge legt. England hat, das diesjährige Bauprogramm nicht ein gerechnet, elf Schiffe auf Stapel gelegt. Kann England be schuldigt werden, daß es mit einem neuen Wettrüsten den Anfang macht? Solange England eine Inselmacht mit einem ausgedehnten Reiche ist, können wir nicht zulassen, daß wir ohne Schutz sind. Im übrigen wäre unseren tapferen Seeleuten gegenüber nichts grausamer, als sie in veralteten Schiffen gegen neuzeitliche Schiffe kämpfen zu lassen. Volkskommissar Frunse st. Moskau, 31. Okt. Der Volkskommissar für das Kriegs wesen, Frunse, ist heute gestorben. Die Ursache des Todes war Herz lähm ung, die nach einer Magen- und Darmopevation «intrat. Eine Regierungserklärung aus Anlaß' des Todes Frunse's weist daraus hin, daß Lie Sowjetunion in Frunse einen ihrer besten Organisatoren und Führer und einen Mann verlor, dem Lie Siege über Wrangel und Koltschak zu danken seien. Ruhe im bulgarisch-griechisch» Konfliktsgebiet. Paris, 31. Ott. Die Wiederbesetzung der Posten durch bulgarische Truppen ist ohne Zwischenfall vonstatten gegangen. Auf beiden Seiten herrscht vollkommen« Ruhe. Die Bevölke rung, welche das Gebiet, in das die Griechen eingefallen waren, verlassen hatte, ist fast vollzählig wieder zurückgekehrt. Die französischen Verluste in Syrien. Paris, 31. Okt. Das Ministerpräsidium läßt erklären, daß di« Verlust« in Syrien seit Beginn des Drusenaufsiands 685 Mann betragen, davon etwa die Hälfte Franzosen. Die von Len Zeitungen erwähnten Ziffern von 6000 stellen di« Gesamtzahl an Toten und Vermißten seit 1920 einschließlich dar. Paris, 1. Nov. Außer den beiden Reiterregimentern, deren Abtransport von Marokko noch Syrien gemeldet worden ist, sind noch acht Bataillon«, davon drei aus Marokko, lucreitgestellt worden, um noch Syrien entsandt zu werden. Die Stärke der französischen Levantearmee wird damit auf 30 Bataillone Infanterie und 5 Regimenter Kavallerie erhöht werden. * Paris, 31. Okt. Di« anläßlich des Aufstandes in Da mas- kus verlangt« Ablieferung von 3000 Gewehren ist erfolgt. In der Stadt hat das Leben wieder seinen normalen Gang angenommen. Absetzung der persischen Dynastie. Teheran, 31. Ott. Me Kommer nahm mit 80 von 85 Stim men eine Entschließung an, in der die Dynastie des gegen wärtigen Schah« abge setzt und eine zeitlich beschränkte Regierung im Rohmen der Verfassung dem Premierminister Riza Khan anoertraut wird. Die chinesischen Mrren. Peking, 1. Nov. Die Anhänger Tschangtsolins und Wu- peifus meldest beide große Sieg« über ihre Gegner mit Tausenden von Verlusten und Gefangenen. Zum Lod des Generals Müller. Berlin, 1. Nov. Reichswehrminister Dr. Geßler hat einen besonderen Schieß-Sachverständige« nach Jüterbog entsandt, um di« Untersuchung über den Unglücksfall, durchzuführen. Das Maschinengewehr, au» dem die tödliche Kugel abgegeben worden ist, ist ermittelt und wird zur gelt genau untersucht. Berlin, 1. Nov. Reichspräsident Hindenburg hat an di« Witwe des Generalleutnants Müller folgendes Schreiben gerichtet: Die Rachricht von dem plötzlichen Hin, scheiden Ihres Herrn Gemahls hat mich tief erschüttert. Ich bitte Sie, den Ausdruck meiner herzlichsten Teilnahme an Ihrem unersetzlichen Verlust entgegenzunehmen> Gott sei Ihnen Trost und Stütze in Ihrem schweren Leid! Dem in. Krieg und Frieden hochverdienten General und trefflichen Mann werde ich stets ein treues Andenken bewahren. Er ruhe in Frieden! O Dresden, 1. Nov. Die Beerdigung des Generalleutnants Müller findet Dienstag, den 3. Novembre, in folgender Weis« statt: Gegen 1 Uhr nachmittags wird die Leiche mit Trauer- pavade vom Mockhaus am Neustädter Markt voraussichtlich durch Lie Hauptstraße, Bautzener Straße, Radeberger Straße, Heerstraße nach Ler Garnisonkirche überführt. Dott wirb ein Trauergottesdienst abgehalten und anschließend an diesen er folgt die Ueberführung der Leiche noch dem Tolkewitzer Krema torium. * Jüterbog, 30. Okt. Der schwerverletzte Oberstleutnant Ritter v. Hörauf gab folgende Darstellung des Unglücks: „Seit dem 1. Oktober ist auf den: Truppenübungsplatz« Iüter- bog ein Kursus im Gonge, -er für Infanterie-Stabsoffiziere eingerichtet ist und diese Herren mit dem Artilleriedienst ver traut machen soll. An den Schluß dieses Kurses mar eine vier tägige Schießübung gestellt worden. Zu dem Scharfschießen war auch der Reichswehrminister Dr. Geßler gekommen und mit ihm die dazu befohlenen. Generale der Gruppen- und Wehr- kreiskommandos, im ganzen etwa 70 Herren. Diese standen, als sich der Unfall ereignete, in einer Gruppe dicht beieinander, etwa 30 Meter hinter der feuernden Infanterie. Hinter der Infanterie war in etwa 1000 Meter Entfernung eine Maschinengewehrobteilung aufgebaut, die über di« Infanterie hinwegschoß. Im Laufe des Nachmittags stellte sich heraus, daß das Maschinengewehrfeuer teilweise sehr kurz ging und bis in die Infanterielinien streut«. Bereits vor den: Unfall waren einige Kugeln in bedrohlicher Nähe der Gruppe der Offiziere eingeschlagen. Ich fühlte einen Schlag am rechten Fuß. Kame raden trugen mich zurück. Dabei kam ich an dem schon am Boden liegenden General o. Müller vorbei. Das Gesicht des Generals hatte sich vollkommen entfärbt. Wir waren der Meinung, daß er in Ohnmacht gefallen sein müßte. Im Laza rett hörte ich dann, daß General v. Müller schon gestorben sei. Berlin, 1. Nov. Der deutsch-italienische Han delsvertrag ist in Rom unterzeichnet worden. Weimar, 31. Ott. Im Prozeß Loeb wurde der Ange klagte sreigesprochen. Die Kosten des Verfahrens wurden -er Staatskasse auferlegt. In der Begründung des Urteils heißt es, daß nur in der Hauptverhandlung eine Klärung habe herbeige führt werden können. Hierbei habe sich nichts ergeben, was eine Schuld des Angeklagten beweise. Heidelberg, 1. Nov. Auf dem hiesigen Bergfriedhof fand gestern die feierliche Uebergabe des von der Neichsrcgie- rung dem verstorbenen Reichspräsidenten Ebert errichteten Grabdenkmals an die Stadt Heidelberg statt. Aachen, 31. Okt. Die Firma Mannesmann-Mii lag, die bisher 1200 Arbeiter in Doppelschicht beschäftigte, sah sich genötigt, 300 Arbeiter auf Wartegeld zu setzen. Mit dem an deren Teil der Arbeiterschaft soll in einfacher Schicht weiter gearbeitet werden. Wien, 31. Ott. Die „Rote Fahne" bringt heute die Mitteilung, daß der Presse- und Kampffonds der Partei er schöpft sei. Das Blatt stehe daher vor Ler Einstellung. London, 1. Nov. Wie aus Paona t(Indien) gemeldet wird, wurden bei religiösen Streirs gleiten zwischen Mohammedanern und Hindus zwei Mohammedaner getötet. Dier Mohammedaner, 36 Hindus und 5 Polizeibeamte, die die Ordnung wiederherstellen wollten, wurden verletzt. Helsingfors, 31. Okt. Der wegen Spionage verübtet« russische Konsulationsbeamte Walk wurde über die ruffische Grenze abgeschoben. Oerlliche Angelegenheiten. ' Generalleutnant a. D. v. Reyher wurde im Hause eines Iagdfreundes in der Lausitz von einem schweren Schlaganfall getroffen. Man versuchte, den Schwererkrankten nach seiner Wohnung in Kötzschenbroda zu bringen, doch ist er unterwegs verschieden. — Reyher, 1862 geboren, zog als Komman- deur des Infanterieregiments Nr.'178 in den Weltkrieg und wurde in einer der ersten Schlachten schwer durch Kopfschuß verwundet. Nach sei"er Genesung führte er das Infanterie- Regiment Nr. 133. Seit Oktober 1915 war er Kommandeur der 40. Ersatzbrigade und seit Februar 1917 im Osten Kom mandeur der 45. Landwehrdivision. Bei seiner Verabschiedung wurde ihm der Charakter als Generalleutnant verliehen. Mit ihm stirbt das Geschlecht aus. O Aue, 2. Nov. Hrn. DirckM Schön selber bei der Firma Gebrüder Simon A.-G. wurde heut« Lurch Hrn. Gene raldirektor Schlabing das von der Handelskammer gestiftete tragbare Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit überreicht. Direktor Schönfelder trat bereits vor ca. 38 Jahren bei der Firma Gebrüder Simon als technischer Disponent ein und iehrte nach kurzer Unterbrechung seiner Tätigkeit am 1. No- vember 1900 zur Firma zurück, wo er den Posten des tech nischen Direktors übernahm, den er heut« noch inne hat. Eibenstock, 2. Nov. Di« städtisch« Gewerbeschule feierte ihr 25jähriges Bestehen. * " EH«mnitz.Die National so zialistischeD rutsche Arbeiterpartei, Ortsgruppe Chemnitz, hatte für Sonn abend eine Protestversammlung nach der Sporthalle in Alten dorf einberufen, in Ler ursprünglich Hitler sprechen sollte. Aus „Gründen der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruh« und Gtchreheit" hielt es die sächsische Regierung in letzt« Minute für nötig, Hitler do- Rede« la öffentlicher Vers««»-