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Donnerstag, den 29. Oktober 1925 Nr. 253 78. Jahrg -236; -166, l 1S7 , De- imchl 1 bis > bis 9,00, inen, rchen ZO^O ^3,60 Kohlenkästen, Aluminiumtöpfe und -trüge, Porzellansachen u. Messer meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Bieter sammeln im Restaurant ,Lentralhalle", Niederschlema. Schneeberg, den 28. Oktober 1925. Der Gerichtsvollzieher -es Amtsgerichts. MM« «MMer MM in , InnWiMMchm Beirieden. Das Landesamt für Arbeitsvermittlung in Dresden hat ange ordnet, daß die Anträge auf Weiterbeschäftigung und Neueinstellung von ausländischen Arbeitern in landwirtschaftlichen Betrieben bis zum 1V. November 1925 bei den zuständigen öffentlichen Arbeits nachweisen zu stellen sind. Vordrucke sind bei den unterzeichneten Arbeitsnachweisen anzufovdern. Später eingehende Anträge können gr-rmdsählich nicht berücksichtigt werden. Schwarzeitberg, am 27. Oktober 1925. Oesfentlicher Arbeitsnachweis Schwarzenberg u. Umg, Markt 9, Fernruf 632. Oesfentlicher Arbeitsnachweis Aue «. Umgegend, . Rathaus, Fernruf 720. Oesfentlicher Arbeitsnachweis Eibenstock «. Umgegend, Rathaus, Fernruf 9. Niederschlema. Feuerwehr-Alarm. In der nächsten Zeit wird die Freiwillige Feuerwehr durch Horn- signale zu einer Hebung alarmiert werden. Zur Vermeidung von Beunruhigungen wird dies bekannt gegeben. Niederschlema, den 27. Okt. 1925. Der Branddirektor. Amtliche Anzeigen. Bersleigenmg. Donnerstag, den 29. Oktober 1925, nachmittags 3 Uhr, sollen in Dockau im Gasthaus zum Reichsadler öffentlich meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden: 1 Schreibtisch, 1 Sosa mit Umbau, 2 Kleiderschränke, 1 Vertikow, 1 Waschtisch, 2 Nachtschränkchen, 1 Tisch, 2 Stühle, 1 Spiegel, 1 Nähinaschine und 1 Schreibmaschine mit Tisch. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Aue. Versteigerung. ' Donnerstag, den 29. Oktober 1925, vormittags 11 Uhr, werden in Niederschlema 1 Partie Emaillierwaren, wie Stürzen, Eimer, Die Deutsche Volksparlei zur Lage tr.26. won. rund erster arto. sehen» . H., -er zu bezug- sse ge- -alten. wenn Die bürgerliche und sozialistische Linke wittern Morgen luft. Noch zieren sie sich ein wenig und spielen die Zurück haltenden. Und doch offenbart sich hier und da deutlich die , Sehnsucht, wieder in die Reihe der Regierungsparteien aus genommen zu werden. Man hat schon zu lange abseits von der Futterkrippe des Reichs gestanden, und wir sind überzeugt, daß es nur noch eines geringen Werbens bedürfte, um die Koch und Breitscheid zu bewegen, mit beiden Füßen in die Regierung hineinzuspringen. Mit Bezug auf andere Parteien ist man da schnell mit dem Wort Um fall bei der Hand. Gegen sich selbst übt man aber Nachsicht und nennt dasselbe Taktik. Schon ertönt in der Linkspresse der Ruf nach Klarheit, d. h. nach Klarheit darüber, ob die große Koalition nicht bald wieder zur Aufrichtung kommt. Bisher ist- ein offizieller oder offiziöser Antrag an die ge schämigen Gretchen nicht ergangen. Die Regierung bleibt als Rumpfiabinett für sich allein. Das kann natürlich nicht ein Zustand von Dauer sein. Scheinbar soll der Zusammentritt des Reichstags abgewartet werden, der eigentümlicherweise erst dann möglich sein soll, wenn der Reichstagspräfident Löbe von seiner Fahrt aus dem Lande der Dollar-Phäaken zurück- gekehrt ist. Unterdessen werden wir uns mit Reden und Entschließun gen zur Lage begnügen müssen, aus denen man alles oder auch nichts entnehmen kann. Von den in der Regierung ver bliebenen Parteien hat sich bisher die Deutsche Volks- partei offiziell geäußert. Wie es nicht anders zu erwarten war, stellt sie sich auf den Standpunkt Dr. Stresemanns, der die Rolle des Außenministers und des Parteiführers in Personal union vereinigt. Begrüßenswert ist es, daß di« volksparteiliche Entschließung an ihrem Schlüsse noch einmal deutlich auf die Bedingungen hinweist, ohne die der Pakt von Locarno für sie unannehmbar sein wird. Die Auslassung über die Haltung der Deutschnationalen hätten wir lieber vermißt. Sie erscheint bei der Ungeklärtheit der Verhältnisse verfrüht. Man kann ver schiedener Meinung über die Zweckmäßigkeit der Haltung der Deutschnationalen Fraktion sein. Auch in den Reihen der Dolkspartei gibt es genug Leute, die gegen die Ergebnisse von Locarno große Bedenken haben. Jedenfalls sollte von Leiden Seiten alles vermieden werden, eine gegenseitige Entfremdung zu fördern. Denn die beiden Rechtsparteien werden in lebenswichtigen Fragen immer wieder zusammenstehen müssen, auch wenn sie nicht zusammen im Kabinett vertreten sind. Dom Zentrumhat sich bisher Hr. Marx geäußert. Auf der westfälischen Tagung der Partei brachte er zum Ausdruck, daß das Zentrum die Partei der Mitte sei und bleibe und sich Vorbehalte, mit Rechts oder Links zu gehen. Was Hrn. Marx persönlich anlangt, so wird er sich wohl lieber zur Linken schlagen, trotzdem er Vorsitzender des Windhorstbundes ist, dessen Programm in Schul- und Kulturfragen diametral der sozialistischen Auffassung gegenübersteht. Von nicht zu unter schätzender Bedeutung ist die Erklärung von Marx, er werde alles daran setzen, den Fall Wirth wieder einzurenken. Will er dem Manne, der das Wort vom Feind, der rechts stehe, sprach, Len Weg in die Regierung bereiten? Wie die Dinge sich auch entwickeln mögen, es ist äußerste Vorsicht geboten, nicht nur auf Seiten der Deutschnationalen, sondern auch auf Seiten der Deutschen und Bayrischen Dolkspartei! Die Erklärung -er Volksparlei. Berlin, 27. Okt. Um 8 Uhr abends gab die Deutsche Volkspartei folgende Entschließung aus: „Parteivorstand und Reichstagsfraktion der Deutschen Volkspartei haben heute über Lie Ergebnisse von Locarno und die durch den Austritt der Deutschnationalen Dolkspartei aus der Regierung geschaffenen Lage beraten. Sie sind einstimmig zu folgender Auffassung gelangt: Das Vertragswerk von Locarno, das durch Lie berechtigte und notwendige deutsche Initiative zustande gekommen ist, entspricht in allen wesentlichen Punkten den Grundgedanken der d eut s ch en An tw ortno te v om 20. Iuli 192b und somit auch den Richtlinien der Deutschen Volkspartei vom 2. Juli 1925. Deutsche Lebensnotwendigkeiten werden nicht preisgegeben. Art. 1 des Westpäktes verpflichtet zum Verzicht auf Angriffskrieg, läßt aber das Selbstbestim- mungsrecht der Völker und alle anderen Möglichkeiten fried licher Entwicklung offen. Art. 6 enthält keine Anerkennung des Versailler Vertrages, stellt vielmehr nur im Uebereinstim mung mit der deutschen Antwortnote vom 20. Juli fest, daß der Abschluß des Sicherheitsvertrages keine formelle Äende- rung der bestehenden Verträge bedeutet. Deutschland ver zichtet nicht auf die im Versailler Vertrag festgesetzten, sowie auf die durch fortschreitende friedliche Entwicklung herbeizu führenden Abänderungsmöglichkeiten. Auch die Voraussetzun gen für den GIntvitt Deutschlands in den Völkerbund werden nach den in Locarno getroffenen Vereinbarungen gewahrt bleiben. Insbesondere ist durch die Note der Dertragsgegner zu Art. 16 der Völkerbundsatzung klargestellt, Laß, wie es in den Erläuterungen zum Genfer Protokoll vom Völkerbund festgelegt ist, Deutschlmrd selbst „Richter ist über die Art rmd Weise, in welcher es seine Obliegenheiten erfüllt." Ebenso sind im Osten durch die Beseitigung der französischen Garantie für die SchicLsverträgs und die Zurückweisung der polnisch tschechischen Forderungen nach einer Erweiterung der östlichen Verträge zu Sicherheitspakten die deutschen Interessen ge wahrt. Die Abwicklung der französisch-polnisch-tschechischen Militärbündnisse bedroht Deutschland nicht; die Restverträge bedeuten nur Anpassung an das Verfahren der Völkerbund satzung. Wenn der Vertrag von Locarno, wie es alle Beteiligten zum Ausdruck gebracht haben, ein Werk dauernden Friedens sein soll, so muß dieser Friedenszustand sich aber auch im be setzten deutschen Gebiet auswirken. Das ganze Werk darf so mit erst dann in Kraft treten, wenn nicht nur Li« alsbaldige Räumung der ersten Rheinlandzone, unab- yängig von der Bereinigung der deutschen Entwaffnungsnote, sichergestellt ist, sondern auch die beteiligten Mächte den mündlichen Zusicherungen ihrer Delegationsführer entsprechen und im übrigen besetzten Gebiet alsbald einen Zu stand hcrbeiführen, der eine grundlegende Aenderung des Be- satzungsrcgimes und den Anfang der endgültigen Räumung darstellt. Ohne solche entschei denden Maßnah men der Dertragsgegner kann der Deutsche Reichstag den Vertrag von Locarno nicht annehmen. Es ist Pflicht der politischen Organe des Reiches und des Volkes, mit allen Kräften auf solche Ergänzungen und sofor- tige Auswirkungen der Vereinbarungen vor: Locarno hinzu- arbeiteiu Dies« außenpolitische Aufgabe steht im Vordergrund, ihre Erfüllung wird durch den Austritt der Doutschnationaken Vmkspartvi gefährdet. Statt mit uns und den anderen Par teien an -er Durchführung der von ihr bisher verfolgten Poli tik mitzuarbeiten, hat sie kurz vor der Erreichung des Zieles sich von der weiteren Mitwirkung selbst ausgeschaltet. Für die außen- und innenpolitischen Folgen trägt st« die volle Verantwortung." Presseslimmen zu -er Erklärung. Berlin, 28. Okt. Die „Deutsch« Tagesztg." weist in einein Kommentar zu der Entschließung der volksparlei lichen Reichstagsfvaktion den darin zum Ausdruck gebrachten Vorwurf zurück, die Deutsch-nationalen träfe die außen- und innenpolitische Verantwortung, und sagt: Will man von ein« Verantwortung überhaupt sprechen, so kann es höchstens sein^ daß wir zum zweiten Male etwas ähnliches wie in Versailles tun. Diese Verantwortung tragen aber höchstens diejenigen, die sich und den: Volke «inen Friedensgeist vortäuschen, -der tot» sächlich auf -der Gegenseite nicht vorhanden ist. — Der „Berl. Lokalanz." schreibt, daß bei den gestrigen Fraktions beratungen der Deutschen Volkspartei di« Frage einer Neu- ko n st r u k t i o n der Regierungsbasis zuvückgestÄlt > sei, bis zu einem Zeitpunkt, an dem man auf Grund der außen politischen Resultate zu einer endgültigen Entscheidung über das Werk von Locarno gelangen könne. Bis auf weiteres sehe man schwer eine ander« Möglichkeit, als die ein« Minderheits- regierung, denn die Anregungen der demokratischen Presse zur Wiederherstellung der großen Koalition fielen in der Deutsche» Dolkspartei keineswegs auf günstigen Boden. — Das „Ber liner Tag«bl." sagt unter der Ueberschrist: Schafft Klar heit! die Oppositionsparteien, Demokraten und Sozialdemo kraten, müssen volle Klarheit »«langen, bevor der Reichstag zusammentritt und bevor Lis Frage des Paktvertrages zur Abstimmung gestellt wird. Gewiß sind auch Liese beiden Pav- teien für di« Annahme des Vertrages, ab« es handelt sich nicht nur um die Annahme eines Vertrages, sondern auch um Lie Bildung einer festen Regierungskoalition, welche Lio in Locarno eingeleitete Verständigungspolitik durchführen und fortsetzen kann. — Di« „Voss. Ztg." erklärt, das Volkspartei-. liche Kommunique endet mit einem großen Fragezeichen und läßt alle Möglichkeiten offen. Diese gewollte Zurückhaltung Ler Deutschen Volkspartei ist nur geeignet, das 'bei den Links parteien 'bestehende Mißtrauen zu steigern, das Miß trauen, daß der Linken lediglich Lie Rolle des Lückenbüßers zu gedacht "ei, daß sie mit ihren Stimmen di« ausfallenden deutsch- nationalen Stimmen ersetzen soll, daß aber, wenn der Mohr seine Schuldigkeit getan, Lie alte Liaison mit den Deutsch nationalen wied« ausgenommen wevLen soll. — Auch die „Germania" überschreibt «inen Artikel mit „Unklarheit" und apostrophiert den Reichskanzler, indem sie erklärt, -aß dis herrschende Unklarheit weder innen- noch außenpolitisch zu er tragen sei. Deutschland brauche eine stabile Negierung mit, starkem Rückhalt, wie Dr. Luther sie selbst bei der Bildung^ seines Kabinetts für nötig gehalten habe. Eine Erklärung der Deutschnationale« Bayerns. München, 27. Okt. Die „Münchner Neuesten Nachricht«^ bringen «ine Erklärung aus leitenden Kreisen der Deutsch- nationalen Volkspartei Bayerns. Darin heißt es, daß es sich für die Deutschnationalen nicht um Rück^ Wirkungen, sondern von Anfang an um Voraus setzung gehandelt habe. Die Deutschnationalen haben der Ein ladung nach Locarno nur zugestimmt, indem sie ganz bestimmte, unzweideutig formulierte Voraussetzungen und Bindungen aufstellten und endgültige Abmachungen in Locarno unbedingt ablehnten. Beides wurde nicht erfüllt. Gerade Lie Offenheit und Ehrlichkeit der deutschnationalen Politik erforderte es ge bieterisch, daß der Reichskanzler und der Außenminister nicht läng« im Unklaren darüber blieben, daß die deutschnationalen Voraussetzungen und Bindungen kein leeres Spiel mit Worten waren, an denen man nach Belieben deuteln konnte, sondern daß hinter ihnen ein fester unbeugsamer Wille stand, der siH unweigerlich in di« Tat umsetzen würde, und darum mußten Kanzler und Außenminister wissen, daß der Vertrag selbst für die Deutschnationalen unannehmbar ist, weil er nach den Auf fassungen der Dertragsgegner den freiwilligen Der- zi cht auf deutsches Land und Dolk darstellt und daß weiter der verhängnisvollste Fehler unserer gan zen deutschen Geschichte, die Störung unseres Der- HSltnisses -u Rußland, noL einmal wiederholt ««den würde. Darum wäre es hmtechältig und unchrlich von Seiten der Deutschnationalen gewesen, wenn sie den Kanz ler und Außenminister des Glaübens gelassen hätten, die Deutschnationalen würden schließlich den Vertrag Loch noch an- nehmen. Hierüber hätte Klarheit geschaffen werden müssen. Di« Erklärung schließt mit folgenden Sätzen: Die Entscheidung fiel, wie sie angesichts -er völligen Nichterfüllung der deutsch- nationalen Voraussetzungen und Bindungen fallen mußte, wiß He fallen mußte, im Inkveffe «nferer deutschen Zukunft. Line Gegenerklärung der Deutschnationalen liegt zur Stunde noch nicht vor, wird ab« voraussichtlich nicht lange warten lassen. mär- n, aus -machte m di«, Possen- ng de» wurde. Jahve langen irr i« Namen einem t diese uch zu !«stapekk ifrückte, mit der «leinen Sezeich. a» nie- deuts^t KkWUMerWWM vir .»r»e«»>rsUch« woireir«»»- «rtch«t»i «,nck mit »«»«hm» der Lag« na» 8mm- u»d gtstlogin. v« Vra» sük die Z4 mm breg« Soloxel - «nzelemzeil» Im R»I«tI,Nd»ilrk II »0 (gamMenaazelgen mid Stellengesuch« sv«d»N«wr 1»), -»«-»«>, 2», sllr dl» SO mm brUU PeNI- Rikla««^!, SO, a««wLrl» 100, sdr die 92 nun bn», amtt. Lvsoneltelle SS, auswüri- »5 LMpsexalg. P»«s<h«k-»»M» < VUpz«, SU. IL2L«. K«»»t»d«^Ir»-»»»t» > «»», 0rzg»d. «r. 2». -An»»-»« für dl» am Nachmittag »rsch»Ia»nd» Nummer dl, »ormillaga 9 Uhr la den SaupigrschLft». stelle«. Nin« «Sewähr sllr di« Aasnahm« der A»»«lg»» am vorg«schrl,denen Lage saws« an bestimmt«» Stitt» wird nicht gegeben, auch nicht sllr di« Richtigkeit der durch Fernsprecher ausgeg,denen An.,eigen. — gir Rückgabe im- verlang« clngesandler Schriftstücke übernimmt di« Schrtst- teftnng keine Deranlworiung. — Unterbrechungen de» a» schüft,drirlebes begründen »eine Ansprüche. Lei Jahlung»- verjug und Kontur, gellen Rabatte als nicht oerelnbarl. i» l An», Lühnih, Schneede», mck Schwarzenderg. » enthaltend die amtliche« Bekanntmachung«« der Amtshaupimannschaft und der " Staatsbehörden in Schwarzenberg, der Slaals- u. städtischen Behörden in Schneeberg, Lößnitz, Neustädtel, Srünhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Ls werden außerdem verösfenilicht: Die Bekanntmachungen der Stadlräte zu Aue und Schwarzenberg und der Amtsgericht« zu Aue und Johanngeorgenstadt. Verlag T. M. Gärtner, Aue, Srzgeb. S»rnspr»chrr: An» »1 Md 91, ldßnttz l«mt Au«) »40, Schn»»barg «0, «chmarMidoH 5«. vrahtanschristi vaMftnund Au«r^«bir^.