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WlUWAWM Mittwoch, den 28. Oktober 1925 Nr. 252 78. Jahrg Amtliche Anzeigen Aue. Skahmsxernmg l Anna fanden mg des nd Ane ermann der die Ehren- utrcten, rrvgen- !orsiand te Der- Sektion v« «»U»Ire»-»- «ft»«« «n >«»»»»» d« La,, »ach Sou», »alt Fasttag. D« Prat» fttr u« »4 MIU br«u« Lalonil- SilzalrilMl» Im «M»tft>lld«zlr» Ift »0 <FamIU«n<mj^ge» Slrllm^iich« v«ttrMu«k 1t), au«aI^lL »5, NU dl« 90 mm br«v« P«ftl- Nedlam,j«N« »0, auswürd» 100, sür dl« 90 mm d««lt« mull, Lolantljtil« tt, ouswürl, «5 GolüpNnnlg. P»Ulche«r-n»»t», L«lpi>, Ar. irres. O«»«N>d<^lr».Iia»to > Au«, Ar. 99. « «nihaltend die ««Niche« Lekannlmachungen der Amishauplmannschast und der Staatsbehörden in Schwarzenberg, der Staals- u. städtischen Behörden in Schneeberg, Löbnitz, Neustädlel, GrUnhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Es werden außerdem veröffentlicht:- Die Bekanntmachungen der Stadträte zu Aue und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. Schöffen- un- Gefchworenen-Urlifle betr. Di« Liste, in der die Einwohner der unterzeichneten Stadtge meinde eingetragen sind, di« zum Amte eines Schöffen oder Ee- Wegen Schleüsenbau am Niederschlemaerweg wird di« Straße vom Dienstag, dem 27. Oktober 1925 an bis Ende November 192g für jeden Fährverkehr gesperrt. Aue, den 26. Oktober 1825. Der Rat der Stadt. — Stadtbauamt. — Mittwoch, den 28. Oktober 1925, nachmittags 2 Uhr, werden 10 Paar neue Schneeschuhe mit Stöcke» meistbietend gegen Barzah lung versteigert. Bieter sammeln im Rathaus, 2. Stock. Schneeberg, den 27. Oktober 1925. Der Ratsvollzieher, Stadtrat Schneeberg. Mittwoch, den 28. d. M., vormittags 10 Uhr, sollen durch den Unterzeichneten 1 Nagelmaschine, System Leis, 1 Schnittfräsmaschine, System Atlas, meistbietend versteigert werden. Bieter sammeln im Gasthof zum „Grünen Baum", Etollberger Straße. Wß«itz, den 27. Oktober 1925. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts. Verlag L. M. Gürlner, Aue, Srzgeb. AmM>r«ch«r: Ao« »1 »,d »1, Libnitz tülmt Au«) 440, Schn««»,rg 10, Schwor»»»»««- »»1. vrahta»IH6st> VoMfnimd «u«k»M»I^. tück ohn« stnd. Di« ltige Lag« Lage und sreichend t. Gegen, na einer Die Lei» die alten , sonder, evgarten- an den r Freun- igen Ge- inslichen ne Arme! sind zu kraße 35. 26. Ok- der im lula des lundflug Einblick, Entwick- Schnee- gehörige n. Zur nhoben. Aula ist Donnerstag, den 29. Oktober 1925, vormittags 9 Uhr, sollen in Schwarzenberg-Sachsenfeld 1 Posten Kaffeebüchsen, Kuchenbleche, Brot kapsel» und Backformen öffentlich meistbietend gegen Barzahlung ver- steigert werden. Sammelort d«r Meter: Döhlers Gastwirtschaft. Der Gerichtsvollzieher beim Amtsgericht Schwarzenberg. M»z«t-«a - >»»»»«« str dt, w» LachmiUa« E«I»>»« Nummir »I, »orm»l«g5 9 Uhr in b«u SäupichtchLtl». ft«Il«n. Sin« Stwiihr für h» «l»s«hm« d«r An»«iDM am oorarschriid«»«» Tia« I«»i« m> d«Itimmt«r «81» wird »icht -«g«d«», a»ch »ich« für dl» Aich»«»«» d«r durch grrnsprrchrr nulg«g<d«n«n Snzetnrn. — gür Rackgab« »- v«rla»-t k>ng«>lind>«r Schriftstück« übernimm! di« Schrtft- Niiung kein« D-raniwsriung. — Unl«rbr«ch»nz«n de- »» Ichüstsbelrirb«- begründe« kein« Anlprach«. 2« g«hlüng»- rxrzug und Nonkur« gellen Aadai!« al» nicht o«r«>»bart. Sandt,«schLftbMa«» t»; wbnch, Sch««d««g Schwärzend»»,. schworenm berufen werden können, liegt vom 28. Oktober 1925 a» eine Woche lang im Polizeiamte (Stadthaus 2, gimmer Nr. 6) öffentlich aus. Innerhalb dieser einwöchigen Frist kann gegen di« Richtigkeit und Vollständigkeit dieser Liste Einspruch schriftlich oder zu Protokoll daselbst erhöben werden. Schwarzenberg, den 27. Oktober 1925. Der Rat der Stadt. — Polizei amt. — Skabenfyerrung. Di« in Nr. 223 dieses Blattes bekanntyegsbene Sperrung des Kommunikationsweges vom Gasthof ,Kum Eisenhammer" nach Lem Bahnhof Wolfsgrün muß noch, voraussichtlich bis 15. November, ver längert werden. Neidhardtsthal, den 26. Oktober 1925. Der Gemeinde rat. Die amtlichen Bekanntmachungen sämtlicher Behörden können in den SeschSstsstelleu de» „Srzgedlrgtschen BoN»lr«uude»" IN Aue, Schneeberg, Lößnitz und Schwarzenberg «tagesrhen werde». edeberg )er Zu- sich in )n dem !e weit er auf pfe der er In- 33, ge- )re des 'lauchte ;rte, ist :s war stand.) ite der brech e- i hier rie die bel zu großen rweise bedeu- or der r Tal- r Tal- ihstück. n die i Auf- rühmt en — wohl dieser f9500 chdem 1912 Pro- nfalls iruchs s Zu- n der : Be. reich- Zndu- ; von Kon- nach -Fal- beits. r der i, um : ein- it 40 aktur tzung i den ation nnen ! sich , der iqui- und l der Rich. > die faria Bers Die oisch ihm krna auf nem eben Die Grün-e zur Kabinettskrise. - Dom Landesverband Sachsen der Deutschnatio nalen Volkspartei wird uns geschrieben: Ein Teil der sächsischen Presse hat bat Besprechung des Rücktrittes -er deutschnationalen Reichsminister der Ansicht Ausdruck gegeben, daß dieser Rücktritt richtiger erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt wäre. Der Landesverband Sachsen der Deutschnatio nalen Dolkspartsi erklärt dazu folgendes: Der leitende Schritt des Auswärtigen Amtes im Februar d. I., der Deutschland noch Locarno geführt hat, ist ohne Beschluß des Reichskabinetts und ohne Wissen der deutschnationalen Vertreter im Kabinett erfolgt. Die deutschnationalen Reichsminister verblieben nach BeLvrntwerden dieser Eigenmächtigkeit des Auswärtigen Amtes nur deshalb im Kabinett, um die einmal eingeleiteten Verhandlungen -u einem für das nationale Deutschland er träglichen Abschluß führen zu helfen. Die deutschnationalen Reichsminister konnten im Kabinett bis zur Beschickung der Konferenz von Locarno bleiben, weil Kabinett wie Regierungs parteien sich mit den Deutschnotionalen einig wurden über die Vorbehalte und Bedingungen, auf Grund deren die deutschen Vertreter in Locarno verhandeln sollten. Nun beweist uns das Ergebnis von Locarno und beweisen die dazu gegebenen Kom mentare der verantwortlichen Politiker in London, Paris, Warschau und Prag, daß von diesen deutschen Vorbehalten und Bedingungen das Wenigste erfüllt, das Wichtigste aber nichtachtend übergangen worden ist. Die leitenden Stellen der deutschen Politik jedoch erklären, daß Locarno ein Erfolg sei, und das Kabinett sieht seine Aufgabe darin, dem Abkommen zur Ratifizierung zu verhelfen. Von diesem Augenblick an war ein Verbleiben der deutschnationalen Vertreter im Kabinett unmöglich; denn es bestand nicht mehr, wie bis vor der Kon ferenz, die Eini g keit im Zie l. * Aus Berl in wird geschrieben: Der Austritt der Deutsch nationalen aus der Regierung ist, da er nicht unerwartet kam, auf die Berliner politischen Kreise ohne die ursprünglich be fürchteten schädlichen Rückwirkungen außenpolitischer Verwir rung geblieben. Man glaubt, daß die Deutschnationalen sich zu diesem Entschluß mit all seinen möglichen Konsequenzen nicht bcreitgefunden hätten, wenn nicht starke Anzeichen dafür sprächen, daß auch indenübrigenbürgerlichenPar- teien -ie Skepsis über Locarno weit verbreitet ist und wenn nicht sogar die Linksparteien erklärt hätten, eine Annahme des Ergebnisses für Locarno sei für sie nur bei voller Sicher st ellung der Rückwirkungen mög lich. Es wird viel bemerkt, daß der Beschluß einstimmig und ohne Debatte gefaßt worden ist. Wie wir erfahren, nimmt die gesamte Fraktion den Standpunkt ein, daß Locarno unannehm bar ist und bleiben wird, da Rückwirkungen in dem nötigen und erhofften Maße fraglich seien. Auch keine Minder heit der Fraktion wird sich zur Unterstützung der Ratifizierung finden. Die Fraktion hält diesen Standpunkt aufrecht auch in: Hinblick auf einen möglichen Wahlkampf. Sie wird ihre Hal tung unter folgenden Gesichtspunkten verteidigen: Keine Preisgabe deutschen Landes (Unklarheit des Arti kels 1); keine neue Unterzeichnung von Ver sailles (Artikel 6; Auslegungsdifferenzen über Widerspruch zwischen Artikel 3 und Artikel 6); keine Mauer gegen Rußland (Kollektivnote üher Artikel 16 formell wie mate riell ungenügend). Kiin-enburg genehmigt das Ausscheiden -er -eutschnationalen Minister. Berlin, 26. Okt. Der Reich s p rä s iden t hat die Cnt - l a s sung der Reichsminister Schiele, v. Schlieben und Dr. Neuhaus genehmigt und ihnen in Handschreiben seinen Dank für ihre Dienste ausgesprochen. In dem Schreiben an den Reichsminister Schiele wird her vorgehoben, daß der Minister in ernster Zeit seine Arbeit und seine politische Erfahrung in den Dienst des Vaterlandes ge stellt und sein schwieriges Amt mit hingebendem Eifer und politischem Geschick versehen habe. Daß der Minister hierbei sein Streben auf die Staatsautorität und den Ausgleich der inneren Gegensätze gerichtet habe, wird sein besonderes Ver dienst bleiben. Das - Handschreiben an den Reichsminister v. Schlieben spricht ebenfalls den herzlichen Dank und die Anerkennung aus für die pflichttreue und erfolgreiche Arbeit, die der Minister mit seiner langjährigen Tätigkeit im Reichs- finanzministerium und als Reichsminister der Finanzen dem Vaterlande geleistet habe. Das große Werk der Neuordnung der Reichsfinanzen bleibt mit seinem Rainen immer eng ver bunden. Das Schreiben an Reichsminister Dr. Neuhaus hebt hervor, daß der Minister in schwieriger Zeit an der Lösung wichtiger wirtschaftspolitischer Aufgaben mit großer Tatkraft gearbeitet und die Politik der Reichsregierung in verständnis voller Weise gefördert habe. * Berlin, 26. Okt. Amtlich wird gemeldet: Die Reichs- minister traten heute mittag 12 Uhr unter dem Vorsitz des Reichskanzlers zusammen. Der Reichskanzler machte von dem Rücktritt der Reichsminister Schiele, v. Schlieben und Dr. Neu haus Mitteilung und widmete den Scheidenden herzliche Dankeswortefür ihre Arbeit im Dienste des Vaterlandes. Nach Verabschiedung der Minister Schiele, v. Schlieben und Dr. Neuhaus traten die verbleibenden Minister unter Vorsitz des Reichskanzlers zu einem Ministerrat zusammen, um zu der durch das Ausscheiden der drei Minister geschaffenen Lage Stellung zu nehmen. * Berlin, 26. Okt. Das Roichskabinetthat seine heute mittag begonnenen Beratungen am Abend fortgesetzt und ist zu folgender Stellungnahme gelangt: Das Reichskabinett be trachtet es als seine selbstverständliche politische Pflicht, auf dem in Locarno begonnenen Wege fortzuschreiten, uin dem Reichstage rechtzeitig vor den: 1. Dezember, dem Tage, der für die Zeichnung des in Locarno paraphierten Vertrages vorge- sehen ist, ein Gesamtergebnis zur Beschlußfassung unterbreiten zu können. Aus dieser Erwägung erachtet es das Reichs- kabinett für geboten, von einer Demission abzu sehen und die Reichsgeschäfte weiterzuführen. Der Reichs kanzler, der im Laufe des Nachmittags Vertreter der Reichs tagsfraktionen empfangen hatte, hat dem Reichs präsi- .denten über die politische Lage Dortrag erstattet und zu gleich sein« Vorschläge wegen der zukünftigen Gestaltung des Rvichskabinetts unterbreitet. Der Reichspräsident hat unter Billigung der Fortführung der Reichsgeschäfte durch das jetzige Kabinett mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Reichsmini- sters der Finanzen den Reichskanzler Dr. Luther, des Reichsministers des Innern den Reichswehrminister Dr. Geßler und des Rsichswirtschaftsministers den Reichsver- kehrsminister Dr. Krohn« beauftragt. Die Stellung -er Parteiführer. B^lin, 26. Okt. Im Laufe des heutigen Nachmittags hat Reichskanzler Dr. Luther eine Reihe von Parteiführern dvr verschiedenen Reichstagsfraktionen zu einer insormato- rischen Besprechung empfangen, darunter von der Deutschen Volkspartei den Abg. Dr. Scholz, vom Zentrum den Abg. Dr. Bell, von den Demokrmen den Abg. Koch und von den Sozialdemokraten die Abg. Hilferding, Wels und Müller-Franken. * Berlin, 27. Okt. Ueber die gestrigen Besprechungen des Reichskanzlers mit den Führern der Reichs- tagsparteien melden die Blätter, daß die Volks- Partei und das Zentrum gewillt seien, unter allen Um ständen den Kanzler zu unterstützen, um das Werk von Locarno nicht zu gefährden. Der Vertreter der Demo kraten, Koch, betonte laut „Berl. Tvgebl.", daß die Demo kraten selbstverständlich nicht eine Außenpolitik desavouieren wollen, die in ihrer Linie liege. Sie müßten es ober ablehnen, gegenwärtig als bloße Lückenbüßer zu dienen. Die Devant wortung für die Politik oder gar die Beteiligung an der Reichsregierung käme nur in Frage, wenn ausreichende Ga rantien dafür gegeben würden, daß eine Wiederholung der augenblicklichen Situation unmöglich gemacht werde. Die Führer der Sozialdemokraten weifen den: „Vorwärts" zufolge darauf hin, daß eine definitive Stellungnahme der Sozial- demokraten erst nach der Sitzung des für Mittwoch ein berufenen Vorstandes der Reichstagsfraktion erfolgen könne. Sie ließen jedoch keinen Zweifel an ihrer Auffassung, daß die Sozialdemokraten nicht daran denken können, die Deutsch nationalen der Verantwortung in diesem Reichstag zu ent heben. Wenn die Deutschnationalen den Vertrag ablehnen, dann würde nur übrig bleiben, den Reichstag aufzulösen und das Volk selbst entscheiden zu lassen. Die Presse zum Rücktritt der deutschnationalen Minister. Berlin, 27. Okt. Die deutsch nationalen Zei tungen lassen durchblicken, daß ein zukünftiges Zusammen arbeiten der Deutschnationalen mit dem gegenwärtigen Reichs kabinett nicht ausgeschlossen sei. — Die ,Kreuzzeitung" betont, die Haltung der Deutschnationalen zu dem Kabinett Luther werde nur von sachlichen Gründen diktiert und von der Verantwortung vor lebenswichtigen Entscheidungen für die Nation getragen sein. — Di« „Deutsche Tagesztg." er klärt, daß das Resultat der Befragung des Reichstes über Locarno abhängig sein werde von dem Ergebnis der weiteren Verhandlungen mit dem Ausland. — Der „Lokalanz." hebt hervor, daß trotz der sachlichen Msinungsverschiedenheit über den jetzigen Beschluß der Deutschnationalen, alle Gründe der inneren Politik, alle Gründe der Wirtschaft gebieterisch mahnen, es beim Zusammenarbeiten der bisherigen Regierungskoalition zu belassen. — Die „Tägl. Rund schau" bezeichnet es als bemerkenswert, daß die „Ger mania" einen außerordentlich heftigen Ton gegen die Deutschnationalen anschlägt, und sagt: Es bestätigt sich von selbst, daß im Zentrum jetzt alle diejenigen Oberwasser be kommen, die ihre Partei immer ungern in der Regierungs gemeinschaft mit den Deutschnationalen gesehen haben. Die Deutsch nationalen werden sich gewiß selbst bald über die Dinge wundern, die sie außen- und innenpolitisch angerichtet haben. — In der „Germani a" schreibt der frühere Reichspressechef Spiecker, wenn, wie es den Anschein hat, der klarste un sicherste Weg zur Wahrung unseres Ansehens in der Welt die Anrufung des deutschen Volkes ist, dann sollte nicht viel Zeit verloren werden, damit vor aller Welt schnellstens der Beweis erbracht werde, daß das deutsche Volk in seiner großen Mehr heit die Befriedung der Welt und di« Verständigung der Völker will. — In der „D of f. Z tg." «Märt Georg Bernhard, daß in Deutschland für die nächsten Jahve ruhig und aus dauernd nur mit der großen Koalition zu regieren sei. — Im „Vorwärts" heißt es: Für die Billigung des Dertvags- werkes von Locarno ist im deutschen Volke zweifellos ein« große Mehrheit vorhanden. Eine Regierung, die sich auf diese Mehrheit stützen will, kann nicht gegen diese Mehrheit gemein same Sache mit den Deutschnationalen in den wichtigsten innevpolMchen Fragen machen. » , *