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VeurMimv» um 7d Vm Beweis eines nicht, provozierten Angriffes durch Deutschland zu erzwingen. Die Roichsregierung werde sich um neue Verhandlungen in den östlichen Fragen bemühen müssen, da st« selbst durch den In halt der fvanzösisch-polnisch-tschechischen Dertriige überrascht zu sein scheine. Die Konferenz der MinifterprSfidenien. Berit«, 21. Okt. Die Konferenz der Ministerpräsidenten der Länder dauerte über 2)4 Stunden. Am Schluß der ein gehenden Aussprache wurde folgende Mitteilung heraus- gegeben: Heute vormittag traten die Staats- und Minister präsidenten der Länder mit den Mitgliedern der Reichs- vegierung unter Vorsitz des Reichskanzlers zu einer Aussprache über das Ergebnis der Ministerzusammenkunft von Locarno in der Reichskanzlei zusammen. Nach Berichterstattung durch den Reichskanzler und den Reichsminister des Auswärtigen fand ein eingehender Gedankenaustausch über die mit dem Werke von Locarno zusammenhängenden Fragen statt. Insbesondere wurden die für die besetzten Gebiete zu erwartenden Rückwirkungen ausführlich erörtert. Die Erschienenen sprachen den deutschen Delegierten für die im Interesse der Mcherung des Weltfriedens und der Verständigung der Völker in Locarno geleistete Arbeit ihren Dank aus, gaben dabei je doch übereinstimmend der Ueberzeugung Ausdruck, daß das Vertragswerk erst dann als endgültig an gesehen werden könne, wenn insbesondere in den be setzten Gebieten Maßnahmen erfolgten, die dem verkündeten Geist des Friedens entsprächen und den berechtigten Erwar tungen des deutschen Volkes Rechnung trügen. * Berlin, 22. Okt. Das Reichskabinett hat heute unter Vorsitz des Reichspräsidenten die Besprechung über das Ergebnis der Ministerzusammenkunst von Locarno zum Abschluß gebracht. Der Reichskanzler und der Reichsaußen- Minister werden in der heutigen Sitzung des Auswärtigen Ausschusses des Reichstages die Stellungnahme der Reichs- regierung vertreten. Allzu hoffnungsfreudig. Berlin, 21. Okt. Der Berliner Mitarbeiter der „Times" telegraphiert seinem Platt: Nach dem ersten Eindruck aus den Besprechungen im Reichskabinett kann nmn sagen, daß hinsicht lich der Vereinbarungen in Locarno keine ernsten Schwierigkeiten in der deutschen Regierung entstehen. Das ist auch die Auffassung des für das Werk von Locarno ver antwortlichen Außenministers Stresemann. Für die Ab stimmung im Reichstag rechnet man mit einer Mehrheit von fast 80 Stimmen. * Der wahre Geist von Locarno. Neuyork, 21. Okt. Ein sehr bezeichnendes Urteil über das Vertragswerk von Locarno fällt „New York World". Das Blatt hebt erst lobend hervor, daß das Abkommen einen Fort schritt bedeute und sich folgerichtig an die politischen Ereignisse der letzten Jahrs anschließe. Dann aber heißt es weiter: Wer auch an den Texten des Locarno-Vertrages hafte noch ein Ueberrest der Kriegsgesinnung. Noch immer sei Deutschland besetzt, noch immer sei es als waffen loses Land von mächtig gerüsteten. Völkern eingeschlossen, noch immer sei es unter wirtschaftlicher Kontrolle der Alliierten, noch immer bleibe es in aller Form Rechtens zum einzigen Urheber des Krieges erklärt. Noch immer lebe es unter unmöglichen Bestimmungen über seine Grenzen im Osten. Bevor diese Unbilligkeiten nicht endgültig abgetan seien, sei auch der Krieg nächt abgetan. Neuer Notenwechsel in der Entwaffnungsfrage. Berlin, 21. Okt. Wie von unterrichteter Seite mitgetsilt wird, sicht in der Entwaffnungsfrage ein neuer Notenwechsel bevor, nachdem grundsätzlich in Locarno vereinbart worden sei, die Angelegenheit bald und gründlich zu erledigen. Allerdings haben in dieser Frage nach Locarno noch keine Verhandlungen begonnen, vielmehr bedeutet Ler in den nächsten Togen bevorstehende Notenwechsel zwischen Deutschland und den einzelnen Alliierten den Beginn eines Versuches, die Frage zu regeln. * Pariser Konferenz über die deutsche Entwaffnung. Paris, 21. Okt. Im Verlaufe einer Konferenz, die heute abend unter dem Vorsitz des Ministerpräsidenten Painleve und in Anwesenheit des Außenministers Briand, ü«s fron- zösischen Delegierten bei der Rheinlandskommiffion Tirard, des Generalstabschefs der französischen Annes General D « be - ney, Les Befehlshabers der französischen Besatzungstruppen General Guillaumat, des Generalstabschefs des Mar schalls Foch, General Iesticker, und Les Chefs des MMär- kcrbinetts des Kriegsministeviums stattfand, wurden, wie Havas meldet, die Berichte der Militärkontrollkommission und der Stand der Erfüllung der Entwaffnungsbestimmungen, wie sie die Botschafterkonferenz ausgestellt hat, geprüft. Es ist fest gestellt worden, daß die deutsche Negierung in einer gewissen Anzahl von Punkten, insbesondere was die Zerstörung von Kriegsmaterial und Werkzeugen betrifft, befriedi gende Maßnahmen getroffen hat. Tschechische „Sanktionen". > Prag, 21. Okt. In Eger wurden einige Postkästen, auf denen der tschechische Löwe angebracht ist, von unbekannter Seite beschmutzt. Die tschechische Postoerwaltung sieht darin eine Beleidigung des tschechischen Staatswappens und ordnete an, daß die beschädigten Postkästen entfernt und nicht wieder ausgehändigt werden. Die „Dohemia" schreibt dazu: So straft man die deutsch« Bevölkerung für Dinge, für die sie nicht kann und die zu ver- hindern sie außerstande ist. Cs ist gar nicht ausgeschlossen, daß die Postkästen von Tschc. ' lbst beschmutzt werden, um einen Anlaß zu ./Sanktionen' ' di« deutsche Bevölkerung vom Zaune zu brechen. Prag, 21. Ott. Wie di« Blätter zu dem mmmchr schon 14 Tage währenden Kampf in der nordböhmischen Textilindustrie melden, ist der Aussperrungs beschluß der Textilindustriellen in Kraft gesetzt worden. Damit ist die ganze nordböhmische Textilindustrie stillge legt worden. Die Notlage -er Landwirytyafi. Berlin, 21. Ott. Dom Neichslandbund wird mitgetetlt: In der vevantwvrtungsschweren Gewißheit, daß infolge der Kredit, und Absatzschwierigkeiten und der zwangsläufig damit ver bundenen Produktionslähmung die Notlage der Land- Wirtschaft einen Höhepunkt erreicht hat, der die all- gemeine Wirtschaftskrisis zur Katastrophe steigern muß, haben die Präsidenten des Reichslandbundes an den Reichs- kanzler Dr. Luther ein Telegramm gerichtet, in dem sie erneut die Zusammenberufung eines besonderen Ausschusses beim Reichskabinett fordern, um die notwendigsten Maßmchmen zur Sicherstellung der Volksernährung vorzuschlagen. Dieser schon im April in Voraussicht der eingetretenen Krise vom Reichs- landbund erhobenen und oft wiederholten Forderung ist bis her nicht stattgegeben worden. Auch das Beispiel der Agvarengueten in England und Anrerika vermochte bisher nicht zu wirksamen Maßnahmen anzuspornen. Regierung und Par teien haben der drohenden Situation gegenüber bisher ver sagt. So stellt das Telegramm des Reichslandbundes einen Appell in letzter Stunde dar. Eine allqeineine Wirt schaftskatastrophe muß zwangsläufig eintreten, wenn es nicht gelingt, den zur Zeit erreichten Uni fang der einheimischen Nahrungsdecke auch nur einigermaßen für das kommende Jahr zu erholten und zu verhüten, daß infolge des drohenden Aus falles der Landwirtschaft als Abnehmer der Industrie und des Handwerks auch diese Teile der deutschen Wirtschaft in den Zusammenbruch hineingezogen werden. Loucheur über seinen Plan einer Wirtschaftskonferenz. Paris, 21. Okt. Loucheur, der während der letzten Völkerbundstagung die Einberufung einer Wirtschafts konferenz vorgeschlagen hatte, berichtete heute Vertretern der französischen Wirtschaft über diesen Plan. Er sagte, es handele sich darum, die europäischen Vertreter ein und dersel ben Industrie zu vereinigen, um die verschiedenen Fragen zu prüfen, von denen der industrielle und Handelsaus gleich in Europa abhänge. Man wolle Uebereinkommen schaffen, um zukünftigen Krisen vorzubeugen. Von Ler Be handlung seien ausgeschlossen die Frage der interalliierten Schulden und die Frage der Einwanderung. Da die englische Negierung auf der letzten Völkerbnndstagung nur dem Grund satz des französischen Vorschlages zugestimmt habe, werde der Völkerbundsrat auf der kommenden Tagung zu entscheiden haben, ob ein Organisationsausschuß eingesetzt werden soll. Zu diesem Zwecke werde Frankreich einen Plan vorlegen. Loucheur wies darauf hin, Laß Lie wachsende Konzentration der Pro duktion derartige Abkommen zwischen den Industrien der ein zelnen europäischen Länder notwendig mache. Im Laufe der Aussprache wurde der Vorschlag Loucheurs zwecks Schaffung eines internationalen Wirtschaftsausschusses gebilligt. Griechisches Ultimatum an Bulgarien. Athen, 21. Okt. Die griechische Regierung hat anläßlich des Zwis chenfal! s bei Demir-Capu an die bulgarische Regierungein auf 48 Stunden befristetes Ultimatum gerichtet, in welchem sie eine Entschädigung von 2 Millionen Francs, die Uebermittelung einer Erklärung des Bedauerns und die Bestrafung der verantwortlichen Offiziere fordert. Der Marokko Krieg. Paris, 21. Okt. Havas berichtet aus Fez: Gestern haben neue Operationen eingesetzt, um den Einfällen der Rifleute in das Gebiet der Beni Uriogel entgegenzutreten. Die Franzosen haben Dar Remich erreicht. Ihre Verluste waren gering. Madrid, 21. Okt. Eine offiziöse Mitteilung im „ABC" kündigt neue Operationen in Marokko an. Die Operationen werden von General Sanjurjo geleitet werden, da General Primo de Rivera beabsichtigt, sogleich nach der für Ende Oktober vorgesehenen Proklamation des neuen Kalifen Marokko zu verlassen. Die spanischen Truppen würden wäh rend des Winters nicht in Ruhestellung gehen. Paris, 21. Okt. Havas berichtet aus Tctuan: Glaubwür digen Nachrichten zufolge ist die Meldung von der Hinrichtung des Kriegsministers Abd el Krims unrichtig. Er befindet sich nach wie vor als Vertrauter Wd el Krims und Mittelsmann zwischen Abd el Krim und den ihm Gefolgschaft leistenden Stämmen in dessen Umgebung. Marseille, 21. Okt. Der neue Generalrcsident für Ma rokko, Steeg, hat sich heute an Bord des Kreuzers „Vol taire" begeben, mit dem er nach Lasablance fahren wird. Die Lage in Aegypten. London, 21. Ott. Wie Reuter aus Kairo meldet, macht sich gleichzeitig mit Ler heute erfolgenden Ankunft Les britischen Oberkommissars ein Z »nehmen der politischen Be wegung bemerkbar. Der Führer der Nationalistenpartei habe erklärt, ein englisch-ägyptisches Einvernehmen sei unmög lich, bevor nicht der letzte britische Soldat Aegypten verlassen habe. Der Exekutivausschuß der liberalen Partei habe gegen das Verbot der Abhaltung einer Versammlung der Nationa listen Protest erhoben. * Amerikanische Zerstörer gehrn nach Alexandrien. Washington, 21. Ott. Auf Ersuchen des amerikanischen Konsuls in Beirut wurde zwei amerikanischen Zer- störern Ler Auftrag erteilt, sich nach Alexandrien zu begeben, um den Schutz des amerikanischen Lebens und Eigen tums gegen die Angriffe der syrischen Aufständischen zu über nehmen. Damaskus bedroht. Paris, 21. Okt. Nach Meldungen aus Beirut haben die französischen Truppen den südlichen Teil der Stadt Damaskus, in dem sich die aufständischen Drusen eingenistet hatten, mit Sturmwagen angegriffen. Die Lage fei trotz der angeblichen Waffenstreckung der Aufständischen noch s« h r k r i t i s ch. Das französische Oberkommando habe das französische Kriegs- Ministerium telegraphisch um Entsendung von 15 000 MannVerstärkung ersucht. Die Wirre« i« Lhina. Loudo«, 21. Okt. Wie Reuter aus Peking meldet, haben die Streitkräfte der Gegner Tschangtsolins Suchaufu ge nommen. Die Zahl der abgeschnittenen Truppen Tschangtso- lins beläuft sich auf nur wenige hundert Mann. Der Dolchstoß Prozetz. München, 21. Okt. Zu Beginn der heutigen Derhanvc lung im Dolchstvß-Prozeß, teilte der Vorsitzende als Gerichts- beschluß mit, daß die Ablehnung des Obersten Jochim als Sachverständigen wegen Befangenheit als un begründet erklärt wird. Als Zeuge wird dann -er Oberst a. D. Manthey ver nommen, der gleichfalls Artikel für die „Süddeutschen Monats hefte" geliefert hat. Er erklärt, Laß die ersten Anzeichen, die ihn veranlaßten, am deutschen Volke irre zu werden, auf den Juli 1917 zurUckzuführen feien. Gr sei damals im Lazarett gewesen und habe bemerkt, wie die Patienten absichtlich den Gesundungsprozeß verhindert hätten. Auch die Zuverlässigkeit der Trccppen sei zurückgegangen. Dies« ver- schiedenen Beobachtungen hätten dazu geführt, die „Sedan- Schrift" herauszugeben, um damit unter den Soldaten auf- klärend zu wirken. Er habe die Revolution kommen sehen und alles versucht, was dagegen zu unternehmen ge wesen sei. Eines Tages im Oktober sei der Korpsarzt zu ihm gekommen'und habe ihm mitgeteilt, daß die Leute sich gegen- seitig künstlich krank machten. Auch über die Zahl der Fahnenflüchtigen seien gewaltige Ziffern genannt worden. In der Nevolutton habe er das größte Unglück für unser Volk gesehen. Nach seiner Entlassung aus dem Heeresdienst Hobe er feftstellen können, Laß der Do ich st oß kein Phantasie geb i l d e, f o n d e r n T a t s a ch e gewesen sei. Der Dolchstoß habe darin bestanden, daß immer mehr die Kvaftzufuhr unter bunden worden sei. Es habe der Ersatz gefehlt und vor ollem der Geist des Ersatzes, der für Len Krieg notwendig gewesen sei. Unter großer Spannung des Publikums wurde dann als nächster Zeuge Vizeaidmiral a. D. v. Trotha vernommen. Der Zeuge schilderte zunächst die hochstehende Ausbildung der Mannschaft auf Len Kriegsschiffen. Das Vertrauen zu jedem einzelnen Mann sei die Grundlage des Aufbaues gewesen. Er wandte sich weiter gegen den Vorwurf, daß die Behandlung der Mannschaften durch die Offiziere in vielen Fällen habe zu wünschen übrig gelassen. Auch für die Beschwerden Uber di« schlechte Verpflegung habe sich keine Begrinrdung ergeben. Bei der Beurteilung Ler Ereignisse, die.zum Zusammenbruch führten, habe für ihn die Frage im Vordergrund gestanden, welchen verheerenden Einfluß die Auswirkungen der Partei- kämpfe auf die Truppe ausgeübt habe. Die Hinein- tragung parteipolitischer Kämpfe in di« Truppe sei das verheerendste gewesen, was einer Truppe habe passieren können. Der i«- malige Neichstagsabgeordnete Ebert habe sich gegenüber Admiral Capelle einmal dahin geäußert, daß dieses Vorgehen krasser als Landesverrat fei. Der Zeuge schilderte dann ausführlich den für Lon Herbst geplanten Flotten- vorstoß in LenKanal. Nie sei ein Vorstoß planmäßiger vorbereitet gewesen als Lieser. Daß der Erfolg nicht gekommen sei, müsse auf die Untergrabung der Disziplin zurückgeführt werden. Auf Befragen erklärte der Zeuge dann noch, er sei der festen Ueberzrugung, daß wir unser Ziel erreicht hätten, wenn nicht den U-Booten solche Hemmungen auf- erlegt worden wären. Die maßgebenden Kreise hätten auf Lem Standpunkt gestanden, daß wir den U-Dootkrieg im Frühjahr 1916 beginnen mußten. Auf die Frage eines Sachverständigen erklärt Trotha mit Bestimmtheit, daß ein militärischer Erfolg der deutschen Marine gegenüber der englischen Flotte durch aus möglich gewesen wäre. Material und Mannschaften der deutschen Marine waren zu Beginn Les Krieges erstklassig und jeder anderen Marine der Welt an Qualität überlegen. Der Gerst der Marine blieb arrch in den ersten Kriegsjahren durch aus gut, bis vor allem seit 1917 die Parteipolitik von außer: indie Flotte hineingetragen wurde. Trotha wies die Unhaltbarkeit der Behauptung nach, daß Ler Hunger die Leute zur Ateutersi getrieben habe. Kein Schiffsarzt habe auch nur einen einzigen Fall von Unterernährung bei der Flotte feststellen können. Dagegen fei erwiesen, daß der Abg. Dittmann zahlreiche besondere Besprechungen mit Leuten von der Marine gepflogen hat, und daß der Klassenkampf gedanke und Ler Gedanke der revolutionären Idee künstlich von auß en in die Bemannungen der Schiffe huwiugetvagen wurden. Bei dem Abg. Deumling sei ein vollständiger Re volutionsplan gefunden worden, und der Abg. Haase habe sogar im Reichstag offen mit der Revolution gÄroht, ohne Laß irgend jemand dagegen eingeschritten sei. Eine NswMgs Verleumdung. Berlin, 21. Okt. Ein holländisches Telegraphenbüro ver- öffentlicht ein Börsengerücht, demzufolge der deutsche Iunkerskonzern vor Lem finanziellen Zu sammenbruch stehe, weil verschärfte Kontrolle der Entente dein Reiche die Weiterzahlung von geheimen Subsidien an Las Junkersslngzeugwerk unmöglich gemacht habe, von dem der Iunkerskonzern sich bisher gehalten habe. Die Gerüchte sind, wie Lie T.-U. von zuständiger Stelle erfährt, unwahre und durchsichtige Tendenz-Manöver. Di« politischen Kombinationen aber stellen eine so böswillige Ver leumdung der deutschen Reichsregierung dar, daß ihre Ent larvung nicht nur auf diplomatischem Wege, sondern auch durch öffentliche Klage geboten erscheint. Die ganze holländische Meldung scheint darauf abgestellt zu sein, dem in der letzten Zeit bedeutend gesteigerten Absatz der Iunkersflugzeuge, vor allem bezüglich Ler bekannten Iunkers^Sroßflugzeuge, Abbruch zu tun und die Iunkersfabrikation durch politische Manöver zu diskreditieren. Der deutsche Wahlsieg in Memel. Hcydekrug, 21. Okt. Es steht nunmehr fest, daß die Groß- litauischen Parteien nur einen Sitz im Memelländischen Land tag erhalten werden. Die Memelländlfche Vvlkspartei wird 11, die Landwirtschaftspartei mindestens 11, wahrscheinlich 12, di« Sozialdemokraten 4 oder 5 Sitze erhalten. Alle übrigen Par teien werden im Landtag nicht vertreten fein. Berlin, 21. Okt. In einer gestern veranstalteten Urab stimmung hat das Fahrpersonal der Hochbahn den kürzlich gefällten Schiedsspruch abgelehnt. Frankfurt a. M., 21. Okt. Di« Streikbewegung der Straßenbahner dauert unvermindert an. Der allerdringenLste Verkehr wird durch 25 Omnibusse aufvechterhalten. Frankfurt a. M., 21. Okt. Die Lohnverhandlun- g en in der chemischen Indu st r i e der Provinz Hessen- Nassau und des Freistaats Hessen sind gescheitert. Die Gewerkschaften beabsichtigen, Kampsmaßnahmen zu ergreifen.