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Oerlttche Angelegenheilen rkgi Wo Au ber« ver mig P°i wie Noi zwe In nich son „KI Uw Pe den bad s-h^ Pla hall hies übe lich eva Wa MW wei kun Grc vom order den vom KrelL Ml von dem der di« i einla oerm des Erle! den Anz geg« der Heft gssb sog< los. ein! Föh Wa übe Ta; ?lu tag Au Höl Kri fan Od uni Au Kassel, 15. Sept. Die Transportarbeiter sind in den Aus st and getreten. Sie erklärten, die Notstands arbeiten, die Güterabfuhr usw., nicht übernehmen zu wollen. Es schweben Verhandlungen zur Einsetzung der Technischen Nothilfe. Frankfurt a. M., 15. Sept. Der drohende Streik der Ge- memdsarbeiter ist durch eine Einigung abgewendet worden. Darnach sollen die Löhne gegenüber dem Schiedsspruch um 2 Pfg. erhöht werden. Die Abmachung ist gültig bis zum 30. November. Paris, 15. Sept. Die Finanzkommission der Kammer hat den Kandidaten der Linksparteien, Malvy, Mit 23 Stimmen zu ihrem Vorsitzenden gewählt. Berlin, 15. Sept. An der für den -17. und 18. d. M. ge planten R h e i n l an d fe i e r werden der Reichspräsident v. Hindenburg, der Reichskanzler Dr. Luther und der preußische Ministerpräsident Brauns teilnehmen. Die Herren fahren am 17. früh 8 Uhr von Berlin ab und nehmen ihren Weg über Hamm, Bochum, Essen, Duisburg nach Düssel dorf. In allen Städten sind Empfänge mit offiziellen Reden geplant. In Düsseldorf wird dem Reichspräsidenten v. Hinden burg der Ehrenbürgerbrief der Stadt Düsseldorf überreicht Am 18. abends kehren der Reichspräsident und seine Begleiter nach Berlin zurück. Berlin, 15. Sept. Beim Reichskanzler ist folgendes Tele gramm eingegangen: Die ö st erre i ch i s ch e n Iourna» listen, die als Gäste des Reichsverbandes der Deutschen Presse an der Deutschlandreise teilnahmen, begrüßen beim Be treten reichsdeurschen Bodens den Kanzler des Reiches und mit ihm das deutsche Brudervolk. Berlin, 15. Sept. Das gemischte deutsch-rumä nische Schiedsgericht hat sich dieser Tage mit der ru mänischen Forderung aus dem Jahre 1921 befaßt, sämtliche vor den: Kriege zwischen deutschen rind rumänischen Geschäfts leuten geschlossene, ober noch nicht erfüllte Verträge als gültig zu klären. Das Schiedsgericht hat sich dahin entschieden, daß die Forderung der rumairischen Regierung als ver spätet zu gelten habe und infolgedessen alle derartigen Ver träge als nichtig zu erklären seien. Esch a. Alzette (Luxemburg), l5. Sept. Von unbekannter Seite wurden heute auf einen Atta che der ita l ieni s ch en Gesandtschaft in Luxemburg mehrere Schüsse abgegeben, Sie jedoch ihr Ziel verfehlten. Es soll sich um ein anarchi- tisches Attentat handeln. Luxemburg, 15. Sept. Da im deutsch-stelgisch-luxembur- gischen Handelsabkommen die Möglichkeit einer Erleichte rung des Gr enz Verkehrs vorgesehen ist, hat die luxem burgische Negierung einen entsprechenden Plan ausgearbeitet, >er nach der Begutachtung der Landwirtschaftskammer der deut- bhen Negierung vorgelegt werden wird. Belgien hat sich bisher einem solchen Vorgehen noch nicht angeschlossen. Es ist auch zweifelhaft, ob das geschehen wird. Bukarest, 15. Sept. Anläßlich einer Versammlung der christlich-nationalen Partei kam es in Bacesci bei Roman zu einem Zusam men st oß zwischen einer Menschenmenge und Polizei. Ein Dauer wurde durch eine verirrte Kugel töd lich verwundet. Kapstadt, 15. Sept. 14 zur Mannschaft des „Sophokles" und 29 zu der der „Arundel Castle" gehörende streikende Seeleute sind wegen Ungehorsams gegen gesetzliche Befehle zu sechs Wochen Gefängnis verurteilt worden. Die französische Offensive in Syrien verschoben. London, 15. Sept. Wie die „Daily Mail" aus Jerusalem berichtet, sammeln sich die französischen Truppen in Deraat in Französisch-Syrien. Es verlautet aber, daß die französische Offensive gegen die Drusen noch hinausge- schoben wird, bis General Gamelin, der zum Oberkom mandierenden der französischen Levantcarmce ernannt worden ist, cingetroffen ist. Dreitausend christliche Flüchtlinge aus dem Gebiet der Djcbeldrusen sind in Deraat, Bosna und Da maskus eingetroffen. Die Behörden verteilen täglich Nah rungsmittel. Deutscher Bankiertag. Berlin, 15. Sept. Der 6. deutsche Bankiertag nahm heute nach Schluß der Diskussion eine Entschließung an, in der es u. a. heißt: Dis in Deutschland wieder hcrgestellte sta bile Währung zu stärken und vor erneuter Gefähr dung zu schützen, ist das wichtigste gemeinsame Interesse aller Wirtschaftsstände. Der Bankicrtag stimmt deshalb der von der Reichsbank durchgeführten Abwehr der KreditVer mehrung zu. Eine übermäßige Verschuldung an das Aus land übt dauernd einen Druck auf unserer Währung aus. Die Verminderung dieses Druckes ist notwendig. Eine der wich tigsten Zukunftssorgen der deutschen Währungspolitik ist die Verminderung der Mhängigkcit unserer industriellen Pro dukte von der Einfuhr ausländischer Rohstoffe. Die Bestre bungen aus Wiedererlangung geeigneten kolo nialen Besitzes müssen daher aufs tatkräftigste unter- stützt werden. Der Bericht des Generalagenten. Berlin, 15. Sept. Dem Bericht des Generalagenten für Reparationszahlungen zufolge hat Deutschland im August 1925 an Reparationszahlungen geleistet: 76 253 702,25 Goldmark, wovon auf Großbritannien 11722 721,31, auf Frankreich 36 430 771,40 und auf Belgien 7 539 885,57 . Goldmark ent fallen. Im ersten Jahre bis zum 31. August 1925 belaufen sich die von Deutschland gezahlten Neparationssummen insgesamt auf 1 000 457 572,45 Goldmark. Streikdrohung bei Bahn und Post. Berlin, 15. Sept. Die Neichsbahnvcrwaltung hat dem im Neichsarbeitsministerium über die Löhne der Eiscnbahn- arbeiter gefüllten Schiedsspruch, für den die Erklärungs frist heute abläuft, zu gestimmt, während die Gewerk schaften, wie berichtet, den Spruch abgelehnt haben. Voraus sichtlich dürfte der Schiedsspruch nunmehr für verbindlich er klärt werden. Berlin, 15. Sept. Zwischen Vertretern der Eisenbah ner und den R ei ch s p o st ar b ei t ern haben am Sonntag Besprechungen stattgcfunden. Ihr Ergebnis ist die gemein same Weigerung, die Verbindlichkeitserklärung der gefällten Schiedssprüche anzunehmen und sich auf den allgemeinen Streik für 30. September zur Erzwingung einer 20prozcn- tigen Lohnerhöhung v or z uber e i ten. Pariser Ministerrat. Paris, 15. Sept. Heute vormittag fand unter dem Vor sitz des Präsidenten Doumergue im Elysee ein Mi nist er- rat statt. Finanzminister Caillaux berichtete über die Sa ch - liefe r un gen und legte dem Präsidenten der Republik eine Vereinbarung über Regelung der Sachlieferungen zur Unterschrift vor. Außerdem gab er ein kurzes Expose über die Regelung der interalliierten Schulden und über die Bedingun gen, unter "denen er mit der SchuldenkomMission nach den Vereinigten Staaten reisen wird. Ministerpräsident Pain- leve schilderte seine Reise nach dem Elsaß und Lothringen und wies besonders auf die verschiedenen Wirtschafts- und Sterlerfragen hin, die die drei wiedergewonnenen Departements besonders berühren. Verhaftung von Kommunisten in Italien. Rom, 15. Sept. Verschiedene Blätter berichten, daß in der Stadt und in der Provinz Parma ungefähr 100 Kommu nisten verhaftet wurden. Aus Messina wird gemeldet, daß in der vergangenen Nacht eine große Anzahl von Kommunisten verhaftet worden sind, darunter der frühere kommunistische Abgeordnete und ehemalige Bürgermeister von Bologna Gnusi. Bei der Haus suchung'wurden über 3000 Kilo kommunistische Propagan daschriftenbeschlagnahmt. Bombay, 15. Sept. 30 000 Baumwollarbeiter sind wegen Herabsetzung der Löhne in einen Proteststreik getreten. Kir Fl« (Sc Da un Sb Rk Sa Der Europa-Probefunk. Berlin, 16. Sept. Die Funkversuche der Europa- Sendestationen zur Ermittelung einer neuen Wellenverteilung sind in der vergangenen dlacht nach vierzehntägiger Dauer beendet worden. Nach Mitteilung des Neichstelegraphenveviuchsamtes ist festgestellt worden, daß mehrere Sender einander störten. Diese Störungen sollen auf Grund von 'nternatioualen Vereinbarungen abgestellt werden. Zunächst wird jedoch die alte Wellenverteilung beibehalten werden. gen daß Nw schl Sit Di« Do Sch geb Eine Denkschrift der saarländischen Arbeiter. Genf, 15. Sept. Eine saarländische Delegation hat im Namen der Arbeitergewerkschaftsverbände des Saar gebietes, dem Vö Le.rb und sr qt eine Denkschrift überreicht- in der dagegen Beschwerde geführt wird, daß die Regicrungskonimission des Saargebictes den im Versailler Vertrage ausgestellten Grundsätzen über soziale Gerechtigkeit keine genügende Beachtung schenke. Die Arbeitnehmerschaft des Saargebictes, die mehrfach die sozialpolitischen Wünsche der Arbeitnehmer der Regierungskommission unterbreitet hät ten, litte, so wird in der Denkschrift ausgefiihrt, trotz der ihr im Versailler Vertrage ausgesprochenen sozialpolitischen Ga rantien, unter einem sozialen Unrecht. Die enge wirtschaft liche und soziale. Verbindung zwischen dem Saargebiet und , Deutschland mack;e eine soziale Gleichstellung der saarlän dischen "Arbeitnehmerschaft mit Ler Deutschlands zu einem Ge bot der Gerechtigkeit. Die deutsche Gesetzgebung sowohl auf dem Gebiete der'sozialen Versicherung wie auch auf dem des Arbeitsrechtes müsse auf das Saargcbiet ausgedehnt werden. Die Deputation bitte daher den Völkerbundsrat, sich für eine soziale Gleichstellung der saarländischen Arbeitnehmerschaft mit der des übrigen Deutschland eiusctzen und veranlassen zu wollen: 1. Daß die Sozialversicherung des Saargebictes ana log Ler im übrigen Deutschland nusgebaut wird, daß also alle Nachkritgsgesetze des Reiches in der Kranken-, Unfall-, Inva liden-, Knäppschafts-, Angestellten- und Erwerbslosenversiche rung alsbald auf das Saargebiet übernommen werden, und, wenn möglich, der Wiederanschluß an die Dersicherungsträger im Reiche herbeigeführt wird. 2. Daß die fortschrittliche deutsche Nachkriegsgefctzgebung über das Tarif-, Koalitions-, Betriebsräte-, Arbeitsnachweiswesen und über den Arbeiter schutz in dem Saargebiet zur Einführung gelangen. die Zeh hab güt Polen sucht wirtschaftliche Verständigung. Danzig, 15. Sept. Die „Danziger Zeitung" meldet aus Warschau: Im Finanzministerium fand eine Sitzung des öko nomischen Komitees des Ministcrrates statt, in welcher die Richtlinien für die polnische Handelsvertragsdeleaation aufge- tcllt wurden. Wie verlautet, hat sich die Auffassung durchge» otzt, im Interesse einer VerstänüigungmitDeutsch- land der Delegation völlige Handlungsfreiheit zuzugestehen. für wird S.B seilst auch «erst so is also die L jähr mar die sow Hau mar und spar * Im Zeichen der — „Preissenkung". Das Wirtschafts- llatt für "den deutschen Einzelhändler und Ladendesitzer „Das Kaufhaus" stellt folgende Nachrichten im Zeichen der Preis lenkung zusammen: Die "deutsche Uhrenindustrie im Schwarz wald hat mit sofortiger Wirkung die Preise für deutsche Groß uhren um 7,7 Prozent erhöht. Die Preise für deutsche Taschen uhren — mit Ausnahme der Glashiitter Fabrikate — wurden n gleicher Weise erhöht. Die Vertriebsgesellschaft deutscher Baumwoll-Nähfademfalbriken Nähgarn vertriebs-GmbH., Mün chen, hat am 7. September neue Preise festgesetzt. Die Preis- isten zeigen beispielsweise eine Erhöhung von 5 Prozent an iir "die Standard-Qualität vierfach Obergarn Nr. 30—60. Die Bilderbücher- und Spielwarenkonvention Mit dem Sitz in Nürn berg hat die Preise infolge "der Steigerung der Löhne, Rohstoffe und sonstigen Unkosten um 10 Prozent erhöht. — Dies alles im Zeichen der Preissenkung! Für dle Unabhängigkeit ve» Richterstande«. Augsburg, 15. Sept. Auf dem 6. Deutschen Richtertag sprach nach einem Vortrag des Reichsgerichtsdirektors Dr. Wunderlich über die Stellung des deutschen Richtertums Dr. M ü l l e r - Meiningen über die Unabhängigkeit des Nichterstandes. Es wurde folgende Entschließung angenommen: Die zum 6. Deutschen Richtertag versammelten deutschen Richter und Staatsanwälte fordern, daß Recht und Gerechtigkeit bei allen Staatsmaßnahmen allein die Richtschnur zu bilden habe. Der Nichtertag ist der Träger des Nechts- gedankens und den Gewalten der Verwaltung und der Gesetz gebung gleich geordnet. Der Deutsche Richtertag verlangt, daß die verfassungsmäßig gewährleistete Unabhängigkeit des deutschen Richtertums Grundlage des ganzen Rechts- und Staatslebens bleibe. Dazu gehört auch eine hohe sozial und wirtschaftlich gesicherte Stellung des Richters. Gegen die in den letzten Jahren üblich gewordene Herabsetzung des Richters und Richterspruches erhebt der Nichtertag energisch Wider spruch. Sachliche Kritik nehmen die Richter gerne hin. Ver allgemeinerung und parteipolitische Ausnützung einzelner Fehlgriffe untergraben die Staatsautorität. Die Richterschaf erwartet dabei die Unterstützung der Negierung bei Abwehr und Aufklärung. Von der Notwendigkeit der Aufrechterhal tung einer reinlichsten Rechtspflege durchdrungen, erhebt der Deutsche Richtertag lebhaften Widerspruch gegen die Tätigkeit der parlamentarischen Untersuchungsausschüsse neben dem ordentlichen Strafverfahren. Die Ausdehnung dieser par lamentarischen Ausschüsse dient nicht der objektiven Wahrheits erforschung. Sie bedeutet die parteipolitische Durchkreuzung der Wahrheitscrmittclung durch die unparteiischen Organe der Rechtspflege. Ler Marokkokrleg Pari«, 15. Sept. Nach einer Meldung der Aaenee Hava« aus Fez drangen die Truppen im Abschnitt Tafrant etwa« Uber die frühere Frontlinie vor. Der Stamm der Römers wich nordwärts von Amjot zurück. Die Dscheballa fliehen mit ihren Familien in di« nördlichen Gegenden der Beni Terual. Auch di« Stämme der regulären Rifleute in der Gegend von Ain Maotuf gehen nordwärts zurück. Madrid, 15. Sept. General Primo de Rivera teilt mit, "daß in der Zone von Te tuan Ruhe herrsche. Die Ab teilungen der Fremdenlegion, welche an den Kämpfen bei Beni Hozmar teilnahmen, sind nach Dar Diffoin in Ruhestellung gegangen. Der Kampf soll große Bedeutung gehabt haben. Gegenwärtig werden die Grundstellungen befestigt bzw. wieder, hergestellt. Madrid, 15. Sept. Durch die Einnahme von Kudis Tahar mit, daß in der Zone von Tetuan Ruhe herrsche. Die Ab bie Lage der Spanier bedeutend ge bessert. Die Stadt ist an dieser Seite vom Feinde befreit. Die heldenhafte Garnison hatte sechs Tage unter schwerem Feuer ohne Wasser ausgehalten. An der Alhucemas-Front herrscht im allgemei nen Ruhe. In der Meerenge von Gibraltar setzte ein Oststurm «in, der die Landung in der Alhucemasbucht verhinderte. Madrid, 15. Sept. Zeitungsmeldungen aus Melilla besagen, daß in der Nacht vom 11. auf den 12. September der auf dem Dschcbcl Malmusi verschanzte Feind bei Galabonita die spanischen Stellungen zu erreichen und die Bemannung eines spanischen Geschützes zu überraschen suchte. Die Wache benachrichtigte das Lager, worauf eine Eingeborenenabteilung und eine Kompagnie der Fremdenlegion den "Angreifer zurück trieb und etwa 30 Mann gefangen nahm. Der Feind verlor außerdem 80 Tote. Unter den bei den feindlichen Geschützen gefundenen Toten sind vier europäische Kommunisten gewesen. Bei der Beschießung des Feindes durch das Fez-Flugzeugge- schwaders wurde unter den Beni Uniaghel auch der Kaid Achensil, der Ratgeber Abd el Krims getötet. Toulon, 15. Sept. Ein staatliches Lazarettschiff mit 267 Verwundeten ist hier eingetroffcn. Es ist das die dritte Reise, die das Schiff seit Anfang August unternom men hat. Ausweisung von Chinesen au« Amerika. Neuyork, 15. Sept. Die Behörden haben Razzien im Chinesenviertel vorgenommen, um den blutigen Streitigkeiten zwischen den sich einander bekämpfenden Chinesischen Organi- sationcn ein Ende zu machen. Etwa 600 Chinesen wurden während einer Nacht verhaftet; 134 wurden ausgewiesen, da sie den Boden Amerikas ohne Erlaubnis betreten hatten. Geistige Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich. Berlin, 16. Sept. Der französische Kultusminister de Monzie hat heute vormittag dem preußischen Kultus minister Prof. Dr. Becker einen Besuch gemacht und eine etwa einstündige Unterredung mit ihm gehabt, bei der die Schwierigkeiten für die internationale Zusammen arbeit der Gelehrten erörtert wurden. Nachmittags fand ein Frühstück statt, an -dem außer den beiden Ministern Vertreter der Wissenschaft und andere unpolitische Persönlich keiten des öffentlichen Lebens teilnahmcn. Minister Becker hieß Hrn. de Monzie Willkommen. Er sagte u. a., die Wissen'- schaft sei ihrem Wesen nach international, aber der Mensch, der sie erzeuge, gehöre den, nationalen Boden an, in Lem er Wurzele. Daraus ergeben sich Schwierigkeiten für die inter- nationale Zusammenarbeit der Gelehrten, wenn ihre Völker in Konflikt geraten. So sei Lie Zusammenarbeit der Gelehrten auf Kongressen ohne deutsche Schuld nach dem Kriege nicht wieder oder nur vereinzelt ausgenommen worden. Vielmehr sei nach dem Kriege eine Boykottbewegung gegen Deutschland eingelcitet worden. Um so freudiger begrüße er die vorurteils freie Initiative, die Hr. de Monzie ergriffen habe und heiße ihn als Vorkämpfer der geistigen Verständigung zwischen Frankreich und Deutschland willkommen. In seiner Erwide rung wies Hr. de Monzie auf die Schwierigkeiten hin, die bis auf die letzten Monate die Wiederherstellung des Kontaktes zwischen deutschen und französischen Gelehrten hinausgezögert hätten und zeigte durch eine Reihe von Beispielen, daß die französische "Negierung sich lange vor dem Kongreß vom 3. De zember vorigen Jahres sich bemüht habe, den Beziehungen zwischen Gelehrten und Universitäten möglichste Objektivität zu sichern. Die Zusammenarbeit auf kulturellem Gebiet müsse bestehen in dem Austausch von führenden Köpfen der Wissen schaft, in dem Austauch der studierenden Jugend und in wechselseitiger Beteiligung an den Ausstellungen von Kunst und Kunstgewerbe. Prof. Brunot, Dekan der literarischen Fakultät der Pariser Universität, sagte, man dürfe nicht gleich Masscnwirkungen erstreben, vielmehr soll man an die Kreise appellieren, in denen der Gedanke an eine wissenschaftliche Zu sammenarbeit lebendig geblieben sei. Die Mehrzahl der fran zösischen Gelehrtem verbeuge sich vor dem, was die Wissenschaft zum Fortschritt der Geister bcigctragcn habe. Niemals habe er "selber vergessen, was er den deutschen Meistern der Wissenschaft der romanischen Sprache verdanke. Es würde für die Menschheit ein Unglück bedeuten, wenn die beiden größten Kulturvölker nebeneinander arbeiten wollten, ohne sich um eine gegenseitige Regelung zu bemühen. Als eines der ersten Werke der intellektuellen Zusammenarbeit nannte er die Schaffung einer gemeinsamen Bibliothek. Da durch würde ein Werk des guten Willens wieder ausgenommen werden, zum gemeinsamen Fortschritt und zur gegenseitigen Achtung. Berlin, 16. Sept. Der französische Unterrichtsminister de Monzie hat gestern abend mit dem Pariser Abendzug Berlin wieder verlassen.