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Erzgebirgischer Volksfreund : 22.08.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192508223
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19250822
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19250822
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-08
- Tag 1925-08-22
-
Monat
1925-08
-
Jahr
1925
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 22.08.1925
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OerMche Angelegenheilert ebenso lat das auch wiederholt die übergroße Mehrzahl der Lagerinsassen. Der Derwaltungsapparat, der angeblich das meiste Geld verschlingen soll, ist so klein, daß die Mitglieder durchschnittlich 12 bis 14 Stunden täglich arbeiten müssen. Das Geld, das die Flüchtlinge für Verpflegung und Unter bringung im Lager bezahlen, erhalten sie im voraus vom Staate ersetzt, indem Ledige ein Zehrgeld von 50 Mk., Fami lien von 200 bis 400 Mk. ausgezahlt erhalten. Die Behaup tung, daß die Liebesgaben zum Bau von Wohlsahrtseinrich- tungen, wie Kinderheimen und dergleichen, verwendet wür- den, ist in allen Teilen unwahr. Dazu stehen Staatsgelder zur Verfügung. Dio Liebesgaben werden im allgemeinen den Flüchtlingen erst beim Abzug aus dem Lager reichlich zuge leilt, was auch dem Wunsche des preußischen Ministers des Innern entspricht. Das Lager kann schon darum nicht im September aufgehoben werden, weil der Abtransport der Flüchtlinge immer größeren Schwierigkeiten begegnet und am 1. November weitere 2- bis 3000 Ausgewie sene erwartet werden. Die Not der Optanten. Schneidemühl, 20. Aug. Die Leitung des Optantenlagers in Schneidemühl veröffentlicht folgende Erklärung: Nachdem der Personenstand des Lagers von 7000 auf 3500 vermin dert worden ist, kann von einer skandalösen Zusammen- pferchung nicht mehr die Nedo sein. Hinsichtlich - Per sischen Presse- . geäußert, sfrankreliy« Kriegsschuld»» Pari«, 20. Aug. Liberte will von einer hohen PersSn- lichkeit der Finanzwelt über die Absichten Caillaux hinsichtlich seiirer Londoner Besprechungen über die Regelung der Kriegsschulden Frankreichs an England er fahren haben: Der französische Finanzminister wird unter Be- rufung auf die finanziellen Schwierigkeiten Frankreichs den Vorschlag machen, daß Frankreich jährlich 18 Millionen Pfund Styling zahle anstatt der 30 Millionen, die die englische Re gierung verlange. Eaillaux wird außerdem die englische Re- gierung ersuchen, die Schätzung des Ergebnisses der Einkünfte aus dem Dawesplan einer Nachprüfung zu unterziehen, die er- geben werde, daß England aus dem Dawesplan nicht 10, son dern 15 Millionen Psund zugeflossen seien, und diesfalls eine weitere Herabsetzung ^der Annuitäten um 5 Millionen ver langen, so daß also Frankreich 13 Millionen Pfund jährlich zu zahlen hätte. Das Blatt hält es für wahrscheinlich, daß noch vor Ende der Woche ein« Abmachung zustande kommen werde. Leipzig, 20. Aug. In der gestern eröffneten Verhandlung des Staatsgerichtshofes gegen die Württemberg!schcn Kom munisten Schneider und Genossen verkündete heute der Vor sitzende folgenden Beschluß: Das Verfahren gegen alle An geklagten wird auf Grund des Amnestiegesetzes vom 19. August 1925 eingestellt. Die Angeklagten sind sofort aus der Hast zu entlassen. Die Kosten werden der Staatskasse auferlegt. Paris, 20. Aug. Der „Temps" meldet, daß in den letzten Besprechungen zwischen Herm v. Hoesch und Briand auch die Frage einer Amnestie für die in dem geräumten Ruhr gebiet erfolgten Verurteilungen durch die Kriegsgerichte der Desatzungsarmee mehrfach erörtert worden sei. Die Durchführung des deutschen Wunsches begegne aber erheb lichen Schwierigkeiten und sei für die nächste Zeit wohl so gut wie ausgeschlossen. Warschau, 20. Aug. Die Kommunisten Hübner, Rut kowski und Kniecke wurden heute wegen einer durch sie her vorgerufenen Schießerei in den Straßen Warschaus zum Tode verurteilt. Das Urteil wird Linnen 12 Stunden vollstreckt werden, sofern der Präsident nicht von seinem Be- giradigungsrecht Gebrauch macht. Errichtung einer Sta-thalle in Aue. Bürgermeister Hofmann schreibt uns mit der Ditte um Veröffentlichung: Der ungeheure Zusammenstrom von Menschen, der in Aue erfahrungsgemäß bei allen größeren Gelegenheiten stattfindet, macht den Mangel größerer Räumlichkeiten für solche Zwecke doppelt bemerkbar. Er beweist auch, daß die Schaffung solcher Räume rentabel sein müßte. Es fehlt an großen Versamm lungsräumen für heimatliche Feste, für vaterländische und poli tische Veranstaltungen großen Stils. Es fehlt eine Bühne, die künstlerisch hochstehenden Vorstellungen den unentbehrlichen Nahmen gibt. Es fehlt an Zuschauerräumen, die durch ihre Größe und Aufnahmefähigkeit kostspieligere Vorstellungen finanziell sicherstellen. Es fehlt an großen Konzerträumen, die Darbietungen mit großem Orchester oder mit ersten Solokräften finanziell ermöglichen. Es fehlt an einem Zentrum für alle Bestrebungen der Volksbildung und Dolkserziehung. Es fehlt mit einem Wort ein Mittelpunkt für alle großen sozialen und gemeinbürgerlichen Bestrebungen, ein Brennpunkt für das ganze öffentliche und stadtbürgerlich« Leben. Die Ueberzeugung hiervon ist Allgemeingut der ganzen Einwohnerschaft. Zweifel bestehen nur darüber, ob für die praktische Erfassung dieser Aufgabe der richtige Zeitpunkt vor handen sei. Kleinmütige werden zu allen Zeiten Einwendungen gegen jede größere Unternehmung parat haben. Ihre Argu mente darf man sich nicht zu eigen machen, wenn man den Erfolg will. Vielleicht kann das Projekt bei dem gegenwärtigen Stand des Geldmarktes heut« und morgen noch nicht zur Aus führung kommen. Das mag sein. Wohl aber muß man endlich einmal beherzt an den Gedanken der praktischen Durchführung herantreten. Das Stadium der wohlwollenden Vorcrörte- rungen, das schon viel zu lange gedauert hat, muß endlich ein mal aufgegeben werden und tatkräftiger Arbeit weichen. Die Sache wird dann ohne weiteres realisierbar sein, wenn es möglich ist, die Rentabilität des Planes nachzuweisen. Die Rentabilität scheint aber durchaus erreichbar, wenn das Unter nehmen all dm Mängeln Rechnung trägt, die gegenwärtig in Aue bemerkbar sind. Es muß vorgesehen werden ein ganz großer Saal (etwa 1500—2000 Personen fassend) für die oben genannten Zwecke, ein oder mehrere kleine Säle, die evtl, in Verbindung mit dem großen benutzt werden können, hin reichende Vereins- und Versammlungsräume kleineren For mats, Bücher- und Leseräume für die Volksbibliothek. Es könnte gedacht werden an eine große Vier- und Speisewirt- schaft, an der es bei uns gebricht, an die Einrichtung eines Ratsweinkellers, evtl, auch an Hotelräume, deren Mangel in Aue so stark empfunden wird, weiter an Einstellungsmöglichkeit für fremde Kraftwagen, vielleicht auch an Einrichtung einer größeren Anzahl von Kegelbahnen, wenn'es technisch möglich ist, diese ohne Störung für die Saalunternehmungen baulich unterzubringen. Sachverständige sind der Meinung, daß das Unternehmen, auf so breite Basts gestellt, eine sichere Rente gewährleisten würde. Die Schwierigkeit liegt in der Finanzierung. Diese ist erreichbar, wenn es möglich ist, die allerweitesten Kreise der Stadt zur Beteiligung an dem Unternehmen, das «in Volks- Haus im wahrsten Sinne werden muß, zu gewinnen. Die Form kann nur die einer Aktiengesellschaft sein mit Anteilen zu geringen Nennbeträgen, so daß auch die Beteiligung kapital schwacher Kreise nwglich wird. Auf die Industrie, die in frühe ren Zeiten ein Unternehmen dieser Art allein hätte finanzieren können, darf man unter den heutigen Verhältnissen keine zu großen Hoffnungen setzen, wenn sie sich auch ganz gewiß nicht ausschließen, sondern nach Maßgabe der heutigen Kräfte be teiligen wird. Für die Planung müssen alle Kreise der Ein wohnerschaft gewonnen werden. Es darf keine Körperschaft, keine Gewerkschaft, kein Verein, ja nicht der kleinste Kegelklub vorhanden sein, der nicht eine oder mehrere Aktien im Betrage von 50 odr 100 Mark zeichnete. Alle Geschäftsleute, jeder Ein- wohner, der einen kleinen Sparbetrag aufbringen kann, muß als Gesellschafter gewonnen werden. Die Einzahlung der An teilsbeträge muß in jeder Weise erleichtert und bequem gemacht werden. Der Gedanke muß die ganze Bürgerschaft durch dringen, daß es sich hier wirklich um eine hohe Aufgabe der Ge samtheit handelt, die allen die Verpflichtung der Teilnahme auferlegt. Wird doch das Unternehmen auch wieder im ideellen, wie im rein wirtschaftlichen Sinne der ganzen Bürger schaft zugute kommen Der Streik um -le Aga. Bern«, 20. Aug. In der heutigen Gläubigerversammlung der Agmoerke wurde nach eingehender Erörterung der Lage des Unternehmens beschlossen, den Antrag auf Stellung unter Geschäftsaufsicht einzureichen. Aus der Reihe der Gläubiger wurde ein Ausschuß gewählt. Die Forderungen der Lieferungen sind gestundet worden- um den, Unternehmen eine Ruhepause zu gewähren. Die Lieferungen gehen jedoch weiter, so daß in der Erzeugung keine Unterbrechung eintritt und anzunohmen ist, daß bet der ruhigen Abwicklung -er bis herigen Verpflichtungen nicht nur kein Verlust entsteht, son- dern die sehr wertvollen Aktiven der Gesellschaft voll erhalten bleiben. Essen, 20. Aug. In einer Unterredung des Vertreters des „Newyork Amerika»" mit Hrn. Goldschmidt, dem Ge schäftsführer der Darmstädter Dank und Führer des Stütz ungskonsortiums, gab dieser erneut seiner Ansicht Ausdruck, daß di« Werte, di« Dr. Edmund Stinnes aus der Masse des Stinnes-Konzerns erhalten habe, unbedingt an die Haupt masse zurück fallen müßten, da Dr. Edmund Stinnes die Hauptursache für die Vermehrung der Schulden des Konzerns in Höhe von nunmehr 100 Millionen Mark innerhalb des letz ten Jahres gewesen sei. Die Söhne Stinnes' hätten nach der Stabilisierung di« Expansionspolitik des Vaters in falscher Weise fortgesetzt. Es sei nicht unbedingt nötig, die Werte von Dr. Edmund Stinnes in di« Masse zurückzuerhalten, um Deckung zu schaffen, es würde aber zur Medererholung der Industrie mrd der ganzen Wirt- schäft beitragen, wenn die Werte zurückgegeben würden. Statt dessen Hecke Dr. Edmund Stinnes diese Werte zum Teil für einen sehr geringen Gegenwert (1 Drittel) nach dem Auslande verkauft. Der Fall Aga habe nichts mit der Stinnesliquida- tion zu tun. Man könne aber einem Werk, bei dem Dr. Ed mund Stinnes feine falschen Methoden fortsetzt- die den Stinnes-Konzern zu Fall gebracht hätten, keinen Kredit bewilligen. Roch keine Freigabe des deutschen Eigentums in Amerika. London, 20. Aug. Die „Times" melden aus Washington, der Staatssekretär habe dem deutschen Botschafter auf seine letzte Demarche hin am Mittwoch erklärt, daß eine Freigabe des deutschen Vermögens zurzeit nicht durchführbar sei, aber für 1926 erwogen werden solle. Politische Forderungen der französischen Bankbeamten. Paris, 20. Aug. Der Bankbeamten streik spitzt sich zu einem schweren inn e r p oli t i s ch en Konflikt zu. Die Streikenden haben gestern nachmittag beschlossen, die Arbeit sofort wieder au^unehmen, wenn die Regierung die Banken unter Staatsaufsicht stellt. Line Abordnung der Streikenden bat den Arbeitsminister, den Streikenden Zuschüsse aus den Unterstützungskassen für Arbeitslose zu gewähren. Paris, 20. Aug. In der Stadt ist es heute an verschiedenen Stellen zu Zusa in inenstößen der str« ikenden Bank beamten mit der Polizei gekommen. Ein Beamter wurde durch Glassplitter verletzt. Etwa 15 Verhaftungen wurden vovgenommen. England greift in China ein- Loudon, 20. Aug. Das Neuterbüro meldet, daß die Reise des Vizeadmirals Sinclair nach Kanton zweifellos mit dem von der Negierung in Kanton verfügten Maßnahmen gegen die britische Schiffahrt tm Zusammenhang steht, um als Oberkommandierender Ler britischen Marinestation in China all« notwendigen Schritt« zum Schutze der britischen Schiff fahrt zu unternehmen. * London, 20. Aug. Reuter zufolge siird in London Nach richten eingetroffen, wonach ein englischer Bischof, seine Frau und sechs weitere Missionar«, darunter vier Frauen, von Tschöngtu in der Provinz Soetschwan von Bri ganten entführt worden sind. Kanton, 20. Äug. Liao-tschung-hoi, «in Mitglied der pro visorischen Regienmg, wurde gestern ermordet. Der Marokkokrieg. Madrid, 20. Aug. Die Vereinigung der französi- schen und spanischen Truppen ist jetzt völlig durch geführt. Jur Abschnitt von Larache werden spanische und französische Truppen gemeinsame Operationen durchführen. Nach den letzten Meldungen soll Abd el Krim starke Truppen bei Uezzon zusammengezogen haben. Die Kabylen heben an Ler ganzen Front Schützengräben aus und richten sich zur Verteidigung ein. Die französischen Truppen haben Ihre Vorbereitungen für di« groß« Offensive bei Dazu beendet. Neue Bedingungen der Drusen. London, 20. Aug. „Times" erfährt aus Jerusalem, daß oie Drusen folgende weitere Bedingungen stellten: Zurück ziehung aller französischen Truppen aus Hauran, Beschrän kung der französischen Kontrolle auf 5 französische Beamte, Wiederaufbau cüler Lurch französische Flugzeuge zerstörten Dörfer und unbeschränkter Waffenhandel kn Hauran. pflegnng hat sich Ler Medizinalreferent de WohlsÄntsmimsteriums bei seinem gestrigen Vertretern gegenüber in durchaus günstigen, E Del einer Vorbesprechung int kleinen Kreis« tvurvr Li» Frage erwogen, ob man zur Realisierung des Plane» entweder sogleich zur Gründung einer Aktiengesellschaft mit zunächst kleinem Kapital, unter Vorbehalt einer späteren Nachgründung, verschreiten oder ob man zunächst einen eingetragenen Verein mit dem Zwecke der weiteren Förderung Les Unternehmens bis zur Begründung der Aktiengesellschaft errichten solle. Man einigte sich schließlich auf den letzten Vorschlag. Die Gründung dieses Benins in einem zunächst kleineren Kreise wird dem- nächst erfolgen. Aufgabe dieses Vereins wird es sein, einmal Vorprojekte bearbeiten zu lassen und an der Hand der Kosten- anschlüg« die Rentabilität des Unternehmens einer genauen Prüfung zu unterwerfen, und ferner durch eine großzügige ununterbrochene Propaganda Teilnahme für die Sache und Teilnehmer für Lie zu gründend« Aktiengesellschaft zu gewin nen. Der Aufwand des Vereins und Lie dem Verein geleisteten Beitrüge müssen seinerzeit als Gründungsaufwand der Aktien gesellschaft übernommen und den Mitgliedern des Vereins ihre Leistungen auf ihre Aktieneinzahlung angerechnet werden. Hoffen wir, daß auf diesem Wege der praktischen Arbeit Las wichtige Ziel rasch seiner Erstehung und Vollendung entgegen- geführt werde. Ml Ist du was schaffen, tu's nicht cchue Nat, Doch vorwärts bringt dich nur die frische Tat. * Großhandelsindexziffer. Die auf den Stichtag des 19. August berechnete Großhandelsindexziffer des Statistischen Neichsamts ist gegenüber dem Stande vom 12. August (134,2) um 1,9 v. H. auf 131,6 zurückgegangen. Gesunken sind dis Preise für Getreide, Kartoffeln, Schmalz, Zucker, Rindfleisch, Hopfen, Baumwolle, Baumwollgarn und Maschinenöl. Höher lagen Lie Preise für Putter, Schweinefleisch, Milch, Daum- wollgewcbe, Leinengarn, Nohjute, Hanf und einige Nicht- eisenmetalle. Von den Hauptgruppen haben di« Agrarerzeug nisse von 133,9 auf 129,8 oder um 3,1 v. H. nachgegeben, wäh rend die Irrdustriestoffe mit 134,8 unveränAert blieben. 1 Konzerte, Theater, Vergnügungen. Aue, 21. Aug. Von einer großen in den Zugangsstraßen zum Bahnhofe sich ansammelnden Menschenmenge begrüßt und bestaunt, hielt gestern in den frühen Morgenstunden der Riesen-Zirkus Straßburger-Angelos seinen Einzug in unserer Stadt. Der gewaltige Wagenpark des Unternehmens rasselte nach der Walter- wicse, wo alsbald die umfangreiche Zeltstadt im Entstehen begriffen mar, die in diesen Tagen das Ziel vieler Tausender aus den Gauen des Erzgebirges sein wird. Und mit den Wagen trafen die nach mehreren hundert Köpfen zählende Künstler- und Angestelltenschar dort ein, die umfangreichen Ticrgruppcn und was sonst noch zu dem Ricsenzirkus gehört, der Artisten aller Herren Länder vereint. Bald wuchsen die Zelte empor, und am Abend stand alles fix und fertig da, so daß um 8 Uhr die erste Gastvorstellung programmäßig ihren Anfang nehmen konnte. Etwa MX) Zlsschauer hatten sich ein- gesunden, die bewundernd den Darbietungen folgten, die gleichzeitig in zwei Ringen und auf einer Bühne sich abspielten. Trohdcm hätten in dem Dreimasterzelt von riesigen Ausmaßen noch viel mehr Men- scheu Plaß gefunden, denn in diesem gewaltigen Zirkus ist alles auf größte Verhältnisse zugeschnitten. Als Ende der neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts der amerikanische Zirkus Barnum und Bailey durch Deutschlands Großstädte zog, da fand man den höchsten Aus druck der staunenden Bewunderung in dem Rufe: „Echt amerikanisch!" Der Zirkus Straßburger beweist, daß deutscher Unternehmungsgeist sich sehr wohl mit dem amerikanischen messen kann, ihm in nichts nachsteht. Eine Vorstellung im Zirkus Straßburger gleicht einer artistischen Generalschau. In der Luft, auf der Erde, im Wasser — überall sieht man die Künstler arbeiten. An allen Stellen zu gleicher Zeit. Fast ist es zu viel, was dem Auge sich bietet, es vermag kaum Len Einzelheiten allen zu folgen. Hier und dort, überall Künstler und Zugkräfte allerersten Ranges. Alles „Attraktionen", die wirklich neu sind. Wer hat beispielsweise schon einmal Ceölöwcn jonglieren, Bälle „köpfen", brennende Fackeln in die Höhe werfen und sie mit der Schnauze wieder auffangen sehen? Wer hat schon einen Eisbären einen anderen in der Wiege schaukeln, wer die zottigen Ge sellen eine Rutschbahn heruntersausen sehen? Welche unendliche Geduld muß es gekostet haben, diesen Tieren der Wildnis diese und airdere erstaunliche Kunststllckchen bcizubriugen! Haben Sie schon etwas von der Grazie eines Elefanten gehört? Nein. Dann schauen Sie sich den sechsjährigen Elefanten „Zambu" an, und Sie werden sich überzeugen, daß ein Dickhäuter nicht immer und unbedingt plump sein muß. Die kleinsten Pferde der Welt, die kaum größer sind als ein Fleischerhund, kann man im Zirkus Straßburger sehen, Dromedare, Krokodile, Alligatoren und anderes interessante Getier. Dazu edelstes Pferdematerial, wertvollstes Geblüt in schwerer Menge, das in der hohen Schul« vorgeführt wird oder von „wilden" Reitern, die nebenbei im Dolch- und Lassowerfen ein Stück „Wildwest" vor Augen führen. Ein« kleine sechsjährige Kunstreiterin erobert sich Lie Herzen im Sturm, genau so wie ihre älteren Kolleginnen, alles vollendete Gestalten. Mir sehen weiter ganz vorzügliche Trapez künstler (Fliegende Menschen), einen ausgezeichneten Springen, der es zu einem verwegenen Sprung über zwei Kamele und zwei Dromedare bringt, und andere erstklassige Akrobaten und Jongleure. — —- —- ^akolmarxarine, kriseüo IVare, ?kunck-1Vürkol 63 keinstes Koüvskett „Dabu" . . . ?luiui-DoloI 68 Wvirenmebl, 60°/, ^usmublunZ ... 5 Lkumi 1.10 ^.morik. ^.nsrnZmebl, „dl. Diamant" 5 ?kun<l 1.30 Ilartxrivü-dlaküarooi IDunä-Lakot 48 Ilartxrieü-üliernuüela ...... Lkuiul-Lalcet 48 ^merilc. domlen-ücrtv Mied , , , grobe Dose 55 Vräupebvn, kein Lkunü 28 VVeireuArieü, kein » r , I°lun6 28 llava-Dakelrois t 2 Dkuncl 55 6alänotenkeks z - 4 Rollen 28 kivrosoiko, ea. 62°/, k'ottxoü., 2 Illegal jo 200 xr 38 Kvrosvike, oa. 62°/, Ifottkobalt, I-Lkunck-Ikioxol 48 Kernseiko, ca. 62"/, Dottgebalt, I-Pkunck-Kiegol 95 Waobsüvrnsotko O-Lkunä-Riegol 1.20 8almjaü-lrorvolltin-8elkenpulvvr mit 10°/, k'ottLekalt , - . . . , 2 kkunä 55 loilettoscike, verseh. VIumoNFarUcüo, 10 Stück 95 Ituttermilcliseikv „8preenillüvrin", . . 5 Rück 95 Laukkaus Sckocksu. K' 218/817
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