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Turnen, Sport und Spiet. Sachsens Turner in Riesa — Ein Stabhochsprung von 4,23 Meter — Westdeutschland schlägt Solland — Das Versagen der Deutschen bei den Radweltmeisterschaften — Ei« zweifelhafter Sieg Drettensträters. Turnen. Äreisvollsturnfest b« 14. Turnkreises in Riesa (DT.). Die Slbstadt Riesa hatte für diese? Jahr die Durchführung der Äveismeisterschasten im Volksturnen übernommen, die am Sonnabend und Sonntag auf den städt. Spielplätzen zur Austragung kamen. 324 Volksturner und Lolksturnerinnen aus allen Teilen Sachsen» hotten 522 Meldungen abgegeben, ein freudiger Beweis von dem steten Wachsen unserer Dolksturnbewegung. Stärker Regen am Sonn abend früh drohte die Abwicklung der Meisterschaftskämpfe zu er- schweren. Doch schon zur Kampfrichtersitzung um 11 Uhr vormittags bekam der Himmel ein freundliches Gesicht, so daß dis Wettkämpfe durch die Obleute für Mehrkampf, Lauf, Wurf und Sprung flott ausgetragen werden konnten. Die 10 Megen der Mehrkämpfer und Kämpferinnen verwandelten den Kampfplatz in ein bewegtes Bild schneller, kräftiger und gowandtcr Gestalten. Gute Leistungen in technischer Beherrschung zeigten der Altmeister Kahl, Peisker (Leipzig) Thomas und Näser. Neben den Mehrkämpfen fanden schon am Sonn- «bond Vor- und Lntscheidungskämpfe in den Einzelwettbewerben ihre Erledigung. Trotz der weichen Bahn vollendete der vorzügliche Mittelstreckenläufer Bräunig (Dresden) di« 400 Meter in 53 Sek. Im Kampf gegen starke Gegner dürfte Bräunig wieder deutscher Meister werden. Zu einem Degrüßungsabend hatten di« Riesaer Turner ihr« Gäste am Sonnabend abend eingcladen. Nacktfrei. Übungen der Riesaer und Chemnitzer Dolksturner fanden regen Bei fall, neben ihrer guten Schauwirkung zeigten sie deutliche Körper durchbildung. Die Riesaer Turnerinnen erfreuten alle mit sauber ausaefiihrtcn Frei- und Hüpfübungen. Ein Turnertrommlerzug weckte Lie Wettkämpfer und -kämpferinnen früh am Sonntag Morgen. Den ganzen vormittag über hatte das gute Wetter Bestand. Die Luft war für die Muskeln des Dolksturncns allerdings etwas zu kühl- Der 1500-Meter-Entscheidungslauf zeigte Merkel-Siegmar seinen Geg nern taktisch weit überlegen. Er siegte in beachtenswerter Zeit von 4,23,7. Im 200-Meter-Eudlauf entschied der bekannte Höpfcl-Leipzig, von vornherein als Sieger erwartet, im Kampf gegen Dethge-Lhem- nitz den Sieg in 23,2 für sich. Die Olympische Staffel wurde durch Bräunig über 800 Meter für N. u. A. Dresden gewonnen. Im Weit sprung sind Näser-Crossen, Kahl und Höpfel-Leipzig gleich gut in 'technischer Beherrschung des Schneppersprungcs. Näser glückte durch besseren Absprung die Leistung von 6F2 Meter. Am Sonntag mit tag stellten alle Wettkämpfer und Wettkämpferinnen, sämtliche Aus- schüsse, dis Riesaer- und die Nachbarvcreine mit ihren Fahnen zum Festzuge, der durch die reichgeschmückten Straßen nach den Kampf- bahnen führte. Die Einwohnerschaft nahm regsten Anteil daran. Im Anschluß daran begannen die Entscheidungskämpfe in den einzelnen Wettbewerben. Der schärfste Kampf des Festes war der 100-M«t«r- Lauf, in welchem ein Unbekannter, Wtig-Rochlitz, die Besten de» Kreises überlegen abfertigte. Die Zeit 10,8 spricht für sein Können. In der 4mal 100--Meter-Staffel siegte Chemnitz mit seinen über ragenden Läufern, während die Schwedenstaffsl ebenfalls durch Bräunig (Deutscher Meister) gewonnen wurde. Der 800-Meter-Lauf sah Bräunig als sicheren Sieger. Die Zeit von 2,0» ist sehr gut zu nennen. In den Sprüngen und Würfen gab es ebenfalls gute Lei stungen, besonders bei den Sprüngen war hochwertiges technisches Können zu beobachten. Die Siegerveriündung wurde umrahmt durch Turnen von Nacktfreiübungen, ausgefülpct vom Heimatsgau der Fest- stabt. Damit fand das schone Fest bei Zufriedenheit aller Beteiligten sein Ende. Tagung der Deutschen Turnerschaft. Im Anschluß an den Lermannslaus trat der Hauptausschuh der Deutschen Turncrschaft in Detmold zu einer zweitägigen Sitzung unter dem Vorsitz des Prof. Dr. Berger-Berlin zusammen. Aus dem Geschäftsbericht ergab sich, daß di? Deutsche Turnerschaft am 1. Janu ar 1925 insgesamt 1622 307 Mitglieder zählte, davon 1109 521 männliche Mitglieder, 160 657 weibliche und 352 189 Kinder unter 14 Jahren. Die Mitglieder verteilen sich auf mehr als 12 000 Ver eine Es wurde beschlossen, daß das nächste deutsche Turnfest im Jahre 1928 in Köln abgehalten werden soll. Ei« «euer Weltrekord im Stabhochsprung. Der norwegische Weltrekordmann Charles Hoff konnte am zweiten Tag der Internationalen Leichtathlctikwettkämpfe in Oslo seinen eigenen Weltrekord im Stabhochsprung von 4,21 Meter überbieten, indem er di« fabelhast« Höhe von 4,23 Meter mit Eleganz und Sicher heit bewältigte. Hoff fing mit 3,70 Meter an, wobei zu bemerken ist, daß der Zweite dieser Konkurrenz, Ler Amerikaner Iones, nur Ki tz,68 Meter kam, übersprang dann nacheinander 3,85 Meter, 4,10, 4L0 und 4,23 Meter. Er versuchte dann, allerdings zweimal ver geblich, über 4M zu kommen. Ein Deutscher in Norwegen siegreich. Die große internationale Leichtathletikveranstaltung im Stadion zu Oslo sah auch deutsche Leichtathleten in Konkurrenz gegen inter- nationale Klaffe. Auf der ganzen Linie gab es harte Kämpfe und hervorragende Leistungen. Geradezu sensationell verlief der Weit sprung, den der junge Norweger Astad mit einer neuen Rekord leistung von 7,45 Meter gewann. Der norwegische Weltrekordmann im Stabhochsprung, Hoff, besetzte mit 7,26 Meter den zweiten Platz vor dem Amerikaner Iones mit 7,17. Im 800-Meter-Lauf blieb die mit Spannung erwartete Begegnung zwischen dem deutschen Meister Dr. Peltzer und dem Olympiasieger Lowe-England, der nicht am Start erschienen war, aus. Immerhin erwuchs Peltzer in dem ame rikanischen Meister Ray Odge ein ernsthafter Gegner. Peltzer siegte in 2:01,6 vor dem Amerikaner, der um zwei Zehntel Sekunden ge schlagen blieb. Der dritte und letzte Tag der internationalen Leicht- aihletikkämpfe brachte als Sensation das Zusammentreffen von Dr. Peltzer-Stettin mit dem amerikanischen Meister Stevenson über 500 Meter. Stevenson gewann in 1:05,8 mit 6/10 Sek. Vorsprung gegen Peltzer, der durch die anderen Teilnehmer stark behindert worden war. Westdeutschland gewinnt den Leichtathletikwettkamps gegen Holland. Westdeutschland siegt mit 63:45 Punkten. Nachfolgend di« Ergeb nisse: 100 m: 1. Ban den Berge-Holland 10,8; 2. Schüller-Deutschland 11 Sek. 400 m: st Stevens-Deutschland 51,8; 2. Gertz^veutschland 52,5 Sek. 800 m: 1. Ufer-Deutschland 2:08; 2. Klotz-Deutschland 2:1,L 1500 m: Kornelius-Deutschland 4:15,3; 2. Sehen-Holland 4:16,4. 5000 m: Tomberg-Deutschland 15:38,2; 2. Bedarfs-Deutschland 15:38,3. 100 m Hürden: 1. Paulus-Deutschland 16,2; 2. Spel-Holland 16,8. 400 m Staffel: 1. Holland 43,4; 2. Westdeutschland 43H. Stabhoch sprung: 1. Adams-Deutschland 3,45 m; 2. Runia-Holland 3,40 m. Weitsprung: 1. de Doer-Holland 7,04 m; 2. Dobermann-Deutschland 6,9tz m. Hochsprung: 1. Thesingh-Holland 1,75 m; 2. Bührmann- Holland 1,75 m. Speerwerfen: 1. Hauer-Deutschl. 54,70 m; 2. Schlün der-Deutschland 53,20 m. Diskuswerfen: 1. Paulus-Deutschland 39,68 Mir.; 2. Steer-Deutschland 37,45 m. Zwangsweise Verschiebung der Einführung des Professionalismus in Ungarn. Die erstklassigen ungarischen Futzballvereine haben in einer ver gangene Woche in Budapest nbgehaltcnen Tagung beschlossen, die am 30. August beginnende Meisterschaft 1925/26 noch im Zeichen des Amateuvismus auszutragen und die Frage der Einführung des Be- rufsspielertums vorerst nach zu verschieben. Maßgebend für diesen hochwichtigen Beschluß waren zahlreiche Umstände, so vor allem die ^rage der Platzmiete, ohne deren vorherige Lösung an eine Pro- essional-Meisterschaft nicht zu denken ist. Die Budapester Fußball- ilätze gehören fast durchweg der Stadtqemoinde Budapest, und es ist ehr fraglich, ob die Anlagen den Vereinen auch dann zur Verfügung gestellt würhsn, wenn diese sich in Professionalklubs umwandeln. Aller Voraussicht nach wird man also erst nach Bereinigung der für die Vereine lebenswichtigen Platzstags im Frühjahr 1926 daran gehen, Las Berufsspiclertum im ungarischen Fußball cinzufühsen. * Der Fußball-Länderkampf Deutschland—Schweiz ist für den 25. Oktober nach Basel angesetzt worden. Au«: Alemannia 1-^porto. Treu«« 1 6:1. Chemnitz: Preußen—National 4:0; Teutonia—VfB. 8: Vs Polizei—Viktoria Ginsiedel 2:5; Sturm—DfL. Zwickau 5:3; CBC, gegen Hall« 08 3:3. Hohenstein: VfB. 05—Sportklub Limbach 4:0. Mittweida: FT. SS Mittweida—Wacker-Chemnitz 0:4. Berbandsspirle am Sonntag, dem SS. August 4V2S. st Klasse: 3V0 Uhr: Lauter—Bernsbach, Schied«. Schoeirkgers 3,30 Uhr: ThaHvim-Äue, Schieber. Muth; 3P0 Uhr: Srünhaiq gegen Zwönitz, Schiedsr. Ebert jr. 2a Klasse: S Uhr: Zschorlau—Schwarzenberg, Schieder. Eibenstock; 2 Uhr: Lößnitz—Auerhammer, Schieder. Thalheim. 2b Klaffe: 3,30 Uhr: Aue—Lauter, Schiedsr. Auerhammer; 3^0 Uhr: Bernsbach—Thalheim, Schiedsr. Beierfeld; 3,30 Uhr: Zwönitz gegen Beierfeld, Schiedsr. Lößnitz. 3a Klaffe: 2 Uhr: Eibenstock—Aue, Schiedsr. Lauter; 2V0 Uhrt Auerhammer—Lößnitz, Schiedsr. Eibenstock. 3b Klaffe: 2 Uhr: Lauter—Beierfeld, Schiedsr. Grünhain; 2 Uhrt Thalheim—Zwönitz, Schiedsr. Bernsbach Das in der Stammliste aufgeführte Verbandrspiel Beierfeld 3 gegen Lauter 3 findet am 30. August nachm. 2 Uhr in Lauter statt, Schiedsrichter und beteiligt« Vereine wollen hiervon Kenntnis nehmen. Ficker. Fl« mming. Die Radweltmeisterschaften in Amsterdam. Leider konnten di« mit groß«« Hoffnung«« nach Amsterdam ent sandten deutschen Herrenfahrer ihre schnüre Aufgabe nicht lösen. Nach den Vorläufen vom Sonnabend waren von den deutschen Teilneh mern noch die drei Kölner Oszmella, Krewer und Steffen in Äon« kurvenz. Von diesen schieden Krewer und Steffen bereits im Viertel« finale aus, im Halbfinale unterlag dann auch Oszmella gegen Meye« (Holland). Oszmella wurde im Kampfe um den dritten und vier ten Platz von dem Holländer Leene geschlagen, so daß die Amateur« Meisterschaft einen großen Triumph für Holland bedeutet. Um so überraschender kam für die Holländer die Niederlage des viermaligen Weltmeisters Moeskops Lei den Berufsfahrern, der von dem Schwei zer Kaufmann mit einer halben Länge geschlagen wurde. Ergebnis: Kaufmann Schweiz: Flieger-Weltmeister; Meyer-Holland: Amateur- Weltmeister. * st Deutscher Radfahrertag des VDRB. in Leidig. Bei der aus Anlaß Les 1. Radfahrertages der Vereinigung de» Deutschen Radfahrerverbände veranstalteten Radfernfahrt für Be rufsfahrer Hannover-Brrlin-Leipzig siegte im Gesamtergebnis der ersten Etappe Hannover-Berlin Oskar Tietz-Berl:n mit 15 Stunden 45,20 Min. vor Richard Huschke-Berlin und Nörenberg. Die Etappe Bertin-Leipzig beendete als Erster Manthey-Berlin in 5 Std. 56,9 Min. vor Karl Kohl, Dauer-Charlottenburg, Oskar Tietz, Rich. Huschke und Nörenberg. Di« gleichzeitig auf der Strecke Berlin-Leip zig ausgefahrene Deutsche Meisterschaft für Amateure gewann Seidel vom Verein Adler-Pankow in 5 Std. 55,9 Min. vor Otto Büttner vom Verein Staubwolke-Peine und Rudolf Werner-Triumph Neu kölln, die dichtauf folgten. Lsxen. Brektensträters Punktsieg? In Esten ging der Boxkampf zwischen Breitenstärter und dem Europameister im Halbschwergewicht Clement (Schweiz) vor 4000 Zu schauer von statten. Es war allerdings eine große Enttäuschung, denn der Meister zeigte sich in keiner guten Form, es fehlte ihm wahrscheinlich am genügenden Training. Trotz 5 Pfund Ucbergewicht konnte er den Kampf alles andere denn überlegen gestalten. Im Gegenteil, Clement kam in der zweiten Hälft« des Kampfes stark auf, so daß Breitensträters Punktsieg, den er zugesprochen erhielt, etwas schmeichelhaft war. Suche zum sofortigen Anin«: 1 perfekten Zuschneider, 2 Kanözwicker, 1 Maschinenarbeiter, 2 Stepperinnen E«« Albin Berger, SchulMdM, LLHmtz i. E. bei dauernder Beschäftigung sofort gesucht. Gebr. Sellmann, Beierfeld i. Erzgeb. Selbständiger gesucht. AMMale L ZerM, NW i. k« Turn so'ottlp. Antritt wlrü ein Zuverlässig., jung., unverkeirateter NLMMEr, gelernter Sciilosser, lllr Personenwagen nach ^us gesuctit. ^ngeb. erbeten unter poslscvIIsNsck 31 ^ue i. Lrrgeb. Stellen-Gesyche haben besten Erfolg im »ErMb. 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