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Nr. 183. Sonnabend, den 8. August 1925 78. Iahrg N- 4 Der Rat der Stadt. Ane, 7. August 1S2S. - Der Rat der Stadt. Straßensperrung Der Gemeinderat. Breitenbrunn, 7. August 1925. AtttM I' M Als Stellvertreterin der Leichenfrau der Stadt Aue ist heute Frau Anna verehel. Weiß geb. Kunzmann in Aue, Druidenstr. 27, ntinteten Pinscher. :es, daß dle bloße -er Schweinehund esem lm Bilde vor deutschen Sprach« ^gewöhnlich große iche Leser dagegen Nie von Allen. ms preiswert find rn werden können. Äparate, und wer lesunü« Zütze leg» in unserer Propa« en, was kiffe auch Ausweisung eines deutschen Führers. Bromberg, 6. Aug. Der Hauptschriftleiter der Tageszei. tung „Deutsche Rundschau" Gotthold Starke ist von der pol nischen Negierung als Optant ausgewiesen worden, obwohl er die polnische Staatsangehörigkeit besitzt. KV DM Aue. Verkaufszeit am Parkfestsonnlage. Am Parkfestsonntage, dem 9. Altgust 1925, wird das Offenhalten -er Verkaufsstellen der Lebensmittelgeschäfte und Zigarrenhändler bis zu 8 Stunden, und zwar bis 6 Uhr nachmittag, nachgelassen. 'L iE M Die neu« Straße wird wegen Beschotterung bis Montag, den 10. August 1925, für allen Fährverkehr gesperrt. Der Verkehr wird über St. Christoph verwiesen. n t dem echten, von ewährten Kukirol- bstet nur 7L Pfg. tcn Hühneraugen- Sfg.) verstärkt die ut, stärkt Nerven, Slechdofe 1 Mark) ;e Anwendung del » somit viel Geld, mg vereinigt uni Pf«. ! die Notwendigkeit ctofrei zu. NAMMS grast«. »äler-^potkelkS. klo, liün>s»plad- VMäI»ck dlscbl. l»u > Oennsnle- anos . Firmen. Teil« stallet. Barradlg. iaialog umsonst. Haus Lorn. Spiegelstrabe 23. Befreiung von der Reparationsabgabe. Berlin, 6. Aug. Laut „B. 6." sind nach Mitteilung des Reichskommissars für die Reparationslieferungen an -en Der- ein deutscher Lisen- und Stahlindustrieller die Repavations- Lieferungen an den französischen Staat von der 26prozentigen Reparationsabgabe befreit. Die französische Regierung hat weiterhin bekanntgegeben, daß auf deutsche Waren, die für Privatpersonen in Frankreich bestimmt sind und vom General- agenten bezahlt werden, von der Abgabe befreit werden kön nen, wenn die Privatpersonen den Wert dieser Warenliefe rungen der französischen Regierung erstatten nMen. Auch Waren, die von Deutschland nach Frankreich eingefichrt werden und zur normalen vorübergehenden Zulassung bestimmt sind, werden gegen die Verpflichtung zur Wiederausfuhr von der 26prozentigen Reparationsabgabe befreit. Paris, 6. Aug. Der Streik im Dankgewerbe hat in der Provinz sowie in Paris weiter um sich gegriffen. N-mm«r »5 oormwog, S Uhr «a txn Sau-WchH!»- «Un« »nvüdr sür dl« »tufnahm, d«r <nn la,, Ion»« an b,jnmml«r SMl» wird nicht g«,«dm, auch nlcht l»r dl, rUchU-t-tt d« doch auf,^,d«n,n vnzrla,». — Ailr Rückzad« »» oerlangl <>n,«landl«r Schrtllstllck« «derntmml dl, Schrtfi- kllung d«ln, Dnaniwortung. — Unterbrech»»»«« d» S,. schLftÄelrteb«, begründen IlelNeAnftirllch,. 2,1 Jnblung». ixrzug und Kanda» ,,U«n RadaN, al, nlchl »erelnbarl. la: vue, LSbnlh, Schnöd«, »»d Schwarz-aber,. ' ' """«.W E 7.-. - Berlin, 6. Aug. Wie der Amtliche Preußische Presse dienst meldet, sollen zur Unterbringung von Optan- tenfamilien in endgültigen Wohnungen 1000 Landar beiteroptantenfamilien in Landarbeiterwohnungen unterge bracht werden. Dafür sind bereits Mittel der produktiven Erwerbslosenfürsorge zur Verfügung gestellt worden. Etwa 500 Optantenfamilien sollen in den Wohnungen der rund 1500 polnischen Optantenfamilien, die Preußen verlassen, untergebracht werden. 1000 deutsche Optantenfamilien sollen neue Wohnungen erhalten. Amtliche Anzeigen. Im Handelsregister des unterzeichneten Amtsgerichts ist heute eingetragen worden auf Blatt 842 die Firma Perplex Komm.-Ges. mit dem Sitz in Schwarzenberg und als persönlich haftender Gesell- schafter der Chemiker Dr. rer. nat. Edgar Fuchs in Schwarzenberg, sowie 3 Kommanditisten. Die Gesellschaft ist am 1. August 1926 errichtet worden. Amtsgericht Schwarzenberg, am 6. August 1925. Eckener zur PolarexpÄition. Berlin, 6. Aug. Dor Pressevertretern macht« Dr, Ecke« ner Mitteilungen über den Plan einer Luftschiff« expedition nach dem Polargebiet. Dr. Eckener wies darauf hin, daß di« Polarexpedition mit dem Luftschiff den Beweis für seine umfassenden Verwendungsmöglichkeiten im internationalen Verkehr erbringen soll, da die Amerikafahrt des Z. R. Hl !der Welt offenbar noch nicht genügte. Das Polar^ luftschiff müsse deutschen Ursprungs sein und deutsches Ligen» tum bleiben, denn die Luftfchiffahrt sei eine Erfindung deutschen Geistes. Nur die wissenschaftliche Gesellschaft, die diq Polarexpedition durchführt, müsse international zusammen» gesetzt sein, damit es von einem internationalen Gremium fest», gestellt werde, daß es sich nur ury ein wissenschaftlichvH Unternehmen handle. Warschau, 5. Aug. ,Purser Wavszawsky" meldet «ul Petersburg, daß dort der letzte Hofminister am garenhofe, deil SOjährige Graf Frederiks, von den BolscheMten schossen wurde. Volksabstimmung in Westpolen? Ein neuer polnischer Bluff. Von Adolf Eichler, Lichterfelde. Der polnische Westmarkenverein zittert wieder einmal vor L er verderbenschwangeren Zukunft. Der Völkerbund, den ch bisher als überschüssiges Uebel und lästiges Aufsichtsorgan empfand, soll ihm jetzt als Kanzlei zur Schlichtung der ost europäischen Händel dienen und als Schirmherr des „von deutschen Intrigen bedrohten friedliebenden polnischen Vol kes" in Aktion treten. Die allmächtigen Führer des Westmarkenvereins haben mit Bestürzung wahrgenommen, daß ihre brutalen Ent- deutschungsmethoden der polnischen Westgebiete in der euro päischen und amerikanischen Oeffentlichkeit verurteilt werden und Polen den Ruf verschafft haben, ohne Zivilisationsfähig keit und staatenbildenden Instinkt zu sein. Es mußte etwas geschehen, um den enttäuschten und sich genarrt fühlenden Völkerbund noch einmal in den Zauber- kreis der Phrase von der polnischen Toleranz zu bannen. Was konnte besser wirken, als Willenskundgebungen der Bevölke- rung aus den Wojewodschaften Posen, Pommerellen und Oberschlesien zugunsten Polens? Schule und Kirche, Polizei und Finanzämter erhielten den Auftrag, von sämtlichen Be wohnern der abgetretenen Gebiete Unterschriften einzuholen für eine pathetische Erklärung, die sich gegen ,chemische In- trigen und Umtriebe" richtet und die Behauptung enthält, daß Pommerellen und Oberschlesien kernpolnische Lande seien, deren Rückgabe an Deutschland zwei neue Feuerherde verder benbringender Jrredenta schaffen würde. Im einzelnen wer den in dem neuen Protest noch eins Anzahl Forderungen und Feststellungen über die Notwendigkeit der Verbindung der beiden Provinzen mit Polen aneinandergereiht, die wir schon aus früheren Entschließungen des Westmarkenvereins kennen. Und da die Männer des Wsstmarkenvereins nicht über die De- ziehungrn zu dem westlichen Nachbar sprechen können ohne Beschimpfungen auszüstoßen, so müssen di« Unterschristleisten- den „feierlichen Protest gegen die schändlichen und hinter- listigen deutschen Angriffe auf die polnische Erde und den europäischen Frieden" erheben und di« Ueberzeugung aus sprechen, »chastjede Verletzung des gegenwärtigen Besitzstandes der Republik Polen zu einem neuen Weltkrieg führen würde." Schluß leisten st« das Gelöbnis, im Bedarfsfälle, „die größten Opfer an Gut und Blut zu leisten Mit raffinierter Werbetechnik hat man nicht nur die pol- nisch gesinnten Bewohner der drei Provinzen mit mehr oder Weniger starkem Zwang veranlaßt, die Protestlisten zu unter- zeichnen, sondern auch dis im Lande gebliebenen Deutschen unter Vorgaukelung falscher Voraussetzungen genötigt, eben falls die Proteste zu unterschreiben. Im Kreise Neutomischel sagte man der des Polnischen nicht mächtigen deutschen Be völkerung, daß es sich um eins Eingabe um Milderung der Steuereintreibung handle. Wer den Sinn der polnischen Worte erfaßte oder schon wußte, worum es gehe, und seine Unterschrift verweigerte, wurde bedroht und so lange schika- niert, bis er einwilligte zu unterschreiben. Den deutschen Be- wohnern anderer Kreise wurde bei der Vorlegung der Protest listen gesagt, daß neue „Feuerkassen" zur Versicherung der Gebäude gegründet werden sollten. Im Kreise Birnbaum forderten die Geistlichen die Kirchenbesucher zur Unterschrift- teistung auf und stellten die Beteiligung an der Aktion als Gewissenspflicht hin. Zweck des Unternehmens ist, die unterzeichneten Listen dem Völkerbund zu überreichen und ihm die Ueberzeugung einzuflößen, die gesamte Bevölkerung Westpolens, einschließ lich der polnischen Staatsbürger deutscher Zunge, habe ein- mütig und spontan gegen die deutschen Ansprüche auf pol nische Gebiete Stellung genommen und von sich aus eine Volksabstimmung in die Wege geleitet, deren Ergebnis nun in den Listen vorliege. Eine Denkschrift soll dem Völkerbund« Aufschluß über die Beweggründe zu dieser „Volksbefragung" geben, wobei in erster Linie auf den deutschen Wunsch nach einer Volksabstimmung in den abgetretenen Provinzen ein gegangen wird. Die Tatsache, daß vor dieser merkwürdigen Volksabstimmung fast eine Million Deutsche aus ihrer Heimat verdrängt wurden, bleibt ebenso schamhaft unerwähnt, wie die Art der Einholung Ler Unterschriften zu den Protestlisten. Schon einmal hat Polen durch ein« schön« Geste seines damaligen Vertreters in Genf sich aus einer schwierigen Lage gerettet. Am 10. September 1923 verkündete Graf Skrzynski, der heutige Außenminister, den aufhorchenden Vertretern der im Völkerbund zusammengeschlossenen Staaten in einer Voll sitzung in Genf, daß nach Lem Beschlusse des polnischen Mi- nisterrats die Warschauer Regierung freiwillig zur Ausfüh- rung des deutsch-polnischen Staatsangehörigkeitsabkommens (Wiener Vertrag) bei den Wojewodschaften in Posen und Thorn gemischte Kommissionen einzusetzen beabsichtige. Skrzynski, und mit ihm das offizielle Polen, sonnten sich da- mals in der Bewunderung der Zeitgenossen. Erst nach andert halb Jahren sind dis gemischten Beiräte bei den Wojewod schaften in Posen und Thorn zustandegekommen, aber in einer ganz andern Form, als man es nach der Ankündigung erwar- ten durste, und zunächst nur in der Theorie, weil ihre Betä- tigung an der ablehnenden Stellungnahme der in Aussicht ge nommenen polnischen Mitglieder scheiterte. Von der Geschicklichkeit der polnischen Diplomaten wird erwartet, daß sie den neuesten polnischen Bluff in Genf als Ausfluß der „traditionellen polnischen Toleranz" glaubhaft darstellen. Der Westmarkenverein hofft, daß das sentimentale Schattenbild, mit dem Polen dis Welt nasführt, auch diesmal nicht ohne Wirkung bleiben wird, und daß ihm di« abstrakten politischen Formeln des Völkerbundes als Kulisse für seine künftigen Rechtsbeugungen dienen werden. Der «»N»tr«»ab» «scheftrt Ugftch mit Nx-nahm« dir Tag« nach kann- und gefttagen. Dar Vret» str di« 34 mm breit, Colonel-Mzelgenzeil, im glmlrbioltdezlrb ist 30 (Famllienonzelgen und Skllrngejuch« »«dürftig« II), auMürls 31, iür di« so mm brrtt« Peill. NekiamezM« SV, auewürl, >00, sür di« SO mm trefte omil. Colon,lz,»e 11, auswärts »1 Soldffennig. Pdftlch«»a»nt» > Leipzig Nr. ILAS. A-melnb^-iro-aont« i «tu», Crzgeb. Nr. LS. Parkfest Aue. Für das Parstest am 9. und 19. August d. I. ist dem Ver schönerungsverein der oberhalb der Bockauer Straße gelegene Teil unseres Stadtparles zur Verfügung gestellt worden. Zur Regelung des Verkehrs daselbst wird hiermit ängeordnet: 1. Während der Feststunden ist der Aufenthalt im Parke nur den mit einer Einlaßkarte versehenen Personen gestattet. 2. Der Verkehr ist nur auf den Wegen und Plätzen erlaubt; jedes Betreten der Anlagen ist verboten. Der Verkehr mit Fahr zeugen aller Art, insbesondere auch mit Kinderwagen, ist untersagt. 3. Den Weisungen der Polizeibeamten und der durch Schleifen und Rosetten kenntlichen Festordner ist Folge zu leisten. 4. Zur Verhütung von Unglückssällen wird hiermit das unbe fugte Betreten aller derjenigen Stellen, an denen Belustigungsan stalten, Zelte, Buden oder andere für das Fest bestimmte Anlagen errichtet werden, vom Beginne der Errichtung bis zur vollständigen Beseitigung dieser Anlagen außerhalb der Feststunden hiermit streng stens untersagt. Zuwidererndlungen gegen diese Anordnungen werden mit Geld strafe bis zu 60 Mk. oder mit Haftstrafe bis zu 10 Tagen geahndet. Eltern, Pflegeeltern und Vormünder werden ersucht, ihre Kinder und Pfleglinge auf das Verbot unter Ziffer 4 besonders tztnzuweisen. Der unterhalb der Bockauer Straße gelegen« Teil des Stadt parkes bleibt dem öffentlichen Verkehre freigegeben. Aue, 7. August 1925. Der Rat der Stadt. — Polizeiabtlg. WWMWll Tageblatt * ««»annkmachung«« d«r Amkhauptmannjchast und der 0 7,77". Schwarzenberg, der Staals- u. städtischen Behörden in Schneeberg, Lößnitz, Neuslädtel, Dränham, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Ls werden außerdem Die^ der SlodirSIs zu Au« und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. Verlag T. M. Gärtner» Aue» Erzgeb. Fernsprecher: «u« »4 und »1, («ml Aue) 440, Schn«,»,«, 10, 0»w,e»«n»«e, «4. vrahianschristi vellisreund Au««,»«»»,«. I fit verpflichtet worden. Aue, den 4. August 1925. Breitenbrunn. e Diplome flr orsttzende dankt steiftet« Arbeit entspinnt ein« m Vorsitzenden stedsrichteraus- nehmigung fin- alls Hr. Bau- e Kassenbericht ißt mit einem ätigt die Rich- chter-Grünhain geleistet« Ar- icker-Grllnhain > Strobel-Au«. längerer Aus- wiedergewählt. > des Kasflerer- wieder vorge- -ierfeld. Mutb- immenmehrheit hlt. In den r-Aue, Schott- n-Aue. In den zbevg-Beierfeld, eld. Als Der- lnderlich-Beier- nhain. Kassen- cllnhain. Dos den. — Ueber e längere De- urd Jahr vor- n, 4 Gauaus- und zwar je beantragt, daß ; Julispielver- Sturm-Beier- >ird mit 23:2 irzenberg wird Grünhain, das ird mit 19:7 ngsort je nach 1:2 Stimmen n die nötigen die 1. Herren- röger, Helmut Ähner, Erich wird Spiel- lch von Lauter ; werden die an die Herren Strobel-Aue, bel-Aue dankt er Tragenden, ruß nicht mit ufen. Hempel- aktiven Spie« hen, zu Wer der Schieds- be mit einem mminK Die staatliche Unterstützung -es Kohlen bergbaues in England. London, 6. Aug. Im Unterhaus brachte Baldwin ein» Ergänzung Les Voranschlags um 10 Millionen Pfund für di« Subvention an den Kohlenbergbau und die Industrie «in. Ev kennzeichnete Li« von ihm unternommenen Bemühungen und erwähnt«, daß es ihm gelungen sei, einige Zugeständnisse von den Arbeitgebern zu erhaltm, Laß aber Lie Bergleute weiter auf dem Standpunkt verblieben, Liv Frage Ler Arbeitszeit unü der Löhn« nicht zu erörtern. Das ErgÄmis sei gewesen, daß schÄeßlich eine völlige Stockung in Len Verhandlungen Singe- treten sei. Die Aufgabe Les Staatsmannes sei es, die Schwie rigkeiten, wenn irgend möglich, zu vermeiden unL sie nicht als unentrinnbares Schicksal zu betrachten. Angesichts -er langer« Dauer und Ler unerhört schlechten Lage Les Handels hätte die Regierung nichts Schlimmeres tun können, als zuzulassen, daß das Land in einen Kampf geriet, Ler nicht nur Len gan zen Handel lähmen, sondern auch die Aussicht aus Besserung um Monate, vielleicht um Jahre vernichten mußte. Es sind nicht die Führer der Bergleute, sondern Li« Bergleute selbst- Lie in einem solchen Kampfe unendlich leiden würden, und Liese Leiden würden viel schwerer wiegen als der Verlust der Summe, Lie in Lem vorliegenden Voranschlag gefordert wird» Angesichts dieser Lage habe ich nach einem ehrenvollen Ausweg gesucht, und ich glaube ihn gefunden zu haben. Er sei -u der Ueberzeugung gelangt, Laß es angebracht sei, Lies« Frage durch ein« Kommission mit ausgedehnten Befugnissen prüfen zu lassen und während Lieser Zeit, nämlich für etwa neun Monate, Ler Industrie eine zeitweilige Unterstützung zu gewähren. Man habe ihm Feigheit vorgeworfen. Aber es sei viel leichter, sich in 'den Kampf als in Len Frieden hineinlärmen zu lassen. Man habe letzt« Woche dem großen Bündnis der Gewerkschafter« gegenübergöstanden, welche Lie Macht und Len Willen hatten» ihrem Lande ungeheuren und unMiederchersteklbaren Schaden zuzufügen. Baldwin schloß: Ich bin überzeugt, Laß, werm die Zeit kommen sollt«, wo Lie Gesamtheit sich selbst zu schützen hat, sie Lies tun wird. Und Lie Antwort, Lie st« erteilen wird, wird Lie Kräfte Ler Anarchie in Ler ganzen Welt in Erstaunen setzen. (Beifall bei den Ministeriellen, zornige Zurufe bei der Arbeiterpartei.) Ich sage dies lediglich als Warnung, und ich weiß, daß ich nur ausdrücke, was Li« tiefe allgemein verbrei tet« Ueberzeugung Ler überwiegenden Mehrheit eines großen unü fielen Volkes ist. (Lebh. Beifall.) Macdonald, der hierauf Las Wort ergriff, erklärte: Ich bedauere tief Lie Schlußsätze Ler Rede des Premierministers. Dieser hat vielleicht nicht viel Erfahrung in der Behandlung der modernen, sehr schwierigen und verwickelten Problem« der demokratischen Regierung. Die Arbeiterverbänd« hatten ge wußt, daß nach einer Niederlage der Bergleute Lies« auch ande ren Forderungen der Arbeitgeber hätten weichen müssen. Nach Maodonald sprach Llond George, der im Der« laufe seiner Rod« häufig von Mitgliedern Ler Arbeiterpartei mit ironischen Zurufen unterbrochen wurde. Er vertrat dis Ansicht, es hätte bei Gewährung Ler Beihilfe zur Bedingung gemacht werden müssen, Laß eine Vereinheitlichung und Zu- samMenlegung in Lor Kohlenindustrie erfolge, Lie Lie Aus« gaben vermindere. Eine uferlose, uneingeschränkte Garantie rung bedeute für beide Teile -en Anreiz, sich nicht zu beeilen. Die Arbeitgeber hätten nichts zu tun, als ihre Rechnungen einzuschicken. Er tadle Baldwin nicht, daß er seine Ansicht ge ändert habe (ironische Zurufe: Sie haben «das niemals getan! Gelächter), aber Baldwin sei zu seinem Entschluß gelangt, nicht auf Grund sorgsamer Erwägung, sondern einer Drohung gegen über, vor der Lie Regierung sich fürchtete. Gino Verheim lichung !der Tatsache sei. zwecklos. Der abgeschlossene Handel sei schlecht und lasse kein Ende absehen. Er lauft auf ein« Ratio na lisierung mit einer Rvgierungsywrantie hinaus, aber ohne jede Kontrolle. Die Demokratie sei dem To Le geweiht, wenn sie vor einem von irgendeiner Mim derheit ausgeübten Zwang kapituliere, und die Regierung sei Hüter der Demokratie. Das Unterhaus nahm schließlich Lie Vorlage betreffend, die Unterstützung Les Kohlenbergbaues mit 351 gegen 16 Stiim men an. — Im Oberhaus« kritisierte Lor- Beauchamvs scharf di« Haltung Ler Regierung in der Kohlenkrise und oft Suh» vention.