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Di« Laz« i« Syrien. rlegramm des Generals Sarrail Uber die Lage j» soll, wie /-Paris Soir" mitteilt, heute nachmittag -weiten Le- dsm Reichs- WitSFchVinn Neues aus aller Well Sw Lut auf, Ein Gnd von Rat pral «cm, wur Ursc w« Bei ru Ralui M-lU! Differenz 7,20 100.80 151.20 140.80 211.20 KdzhI. 4 4 6 4 6 schwer der d bekänr «oft. 3000 Mk. 5000 Mk. 5000 Mk. 8000 Mk. 8000 Mk. dem bota versi bar Prof sen, den Rose geno Jahr Kind geger angel geon leine häl, ihrer in de Steuer nach d. dumm. Gesetz. 48.00 Mk. 252.00 Mk. 151.20 Mk. 352.00 Mk. 211.20 Mk. Pari», 9. Aug. Mch einer Meldung der „Chicago Tri. dune" aus Kairo soll die aus 200 Mann bestehende fr an. zösische Garnison von Sureida von den Drusenbe. lagert werden. Die Lage der Garnison sei wegen des ge. ringen Vorrates an Waffen und Lebensmitteln bedrohlich. Die Drusen sollen, um die bei einem Angriff unvermeidlichen schweren Verluste zu verhüten, entschlossen sein, die Garnison auszuhungern, um die in der Festung vorhandene Munition zu erbeuten und damit den Kampf gegen Frankreich fortzusetzen. Syrien,—, .. Paris eingegangen sein. Außenminister Briand habe davon, Kenntnis genommen und es dann dem Kviegsminister unter, breitet. General Sarrail stelle nicht in Abrede, daß der sammenstoß mit den Drusen ernst gewesen sei. Die französ.. schen Truppen seien überrascht worden, hätten beträchtlich«. Verluste erlitten, Kriegsmaterial verloren und Terrain ge. räumt, doch dürften die Folgen lokal bleiben. Das französische Kommando habe die Bewegung auf die Gegend von Sweida zu beschränken gewußt. In ganz Syrien herrsche übrigens vollkomme Ruhe. Moor Längk ausdc zur § Muer fahr r Vienslag, c < Sch MiMooch, i Als Foi Park«, S. Aug. Das von der französischen Regierung y, wartete Teb Die Zollgesetze. DK Ausführungen de« Reichskanzler». — Kommunistisch« Radaus-«»«^ — Sine Preissenkungsattiou zum 1. Oktober. n. d. gell. Ses. 40.80 M. 151.20 Mk. —Mk. 211.20 Mk. Kde Steigerur« der Exporttätigkeit bedeutet einen Ar- MMnn für die Bevölkerung. Die Erzielung einer mög- Sin Denkmal für einen Mörder. Belgrad, 9. Aug. Der Hauptausschuß der nationalisti schen Organisation Orjuna hat beschlossen, in Serajewo dein Mörder des Erzherzogs Franz Ferdinmrd, Gavrilo Prin zip, ein Denkmal zu errichten. Die Kosten sollen durch Verstärkungen für Marokko. Paris, 9. Aug. Havas meldet aus Casablanca, daß sehr beträchtliche Truppen Verstärkungen aller Was- fengattungen gelandet worden sind und während der ganzen kommenden Woche weit«: erwartet werden. Die Operationen ** Dresden. Sonntag mittag stürzte sich der Schlosser Kurt Mühlpfort aus Zschächwitz-Meuselwitz vom Turm des .Rathauses aus einer Höhe von etwa 50 Meter auf das Dach des Ratskeller-Küchengebäudes herab und blieb dort mit zer schmetterten Gliedern tot liegen. Die Ursache der Tat ist in ehelichen Zwistigkeiten zu suchen. Sokia, 9. Aug. Das bulgarische Eisenbahnministerium be schloß die Entsendung einer Stu dien ko in Mission bul garischer Ersenbahnbeamter nach Deutschland, um die Umge staltung und Modernisierung des ganzen bulgarischen Eisen»- bahnnetzes nach deutschem Muster vorzubereiten. I OerMche Angelegenheiten. / Lohnsteuer un- Kinderreiche. Der Reichsbund der Kinderreichen schreibt uns: In der Regierungserklärung kündigte der Reichskanzler seinerzeit an, daß bei den neuen Steuergesetzen den Kinder reichen soziale Gerechtigkeit widerfahren sollte. Das am 1. Juni in Kraft getretene Lohnsteuergesetz war in dieser Hinsicht mit seiner Verdoppelung der prozentualen Abzüge vorn dritten Kinde an und seiner besonderen Bevorzugung der Familien mit kleinen Einkommen ein klares Programm. Da tauchte plötzlich im Steuerausschuß des Reichstages ein neuer Plan auf. Man beschloß eine grundsätzliche Umstellung. Die prozentuale Verminderung der Steuer für jedes Kind wurde ersetzt durch eine feste Summe, die steuerfrei bleiben ollte, uird zwar für das 1. Kind 120 Mk., das 2. 240 Mk. bis -00 Mk. für das 5. usw. Kind. Dieser neue Entwurf brachte für den Arbeiter bis zu 3 Kindern herab Steuerfreiheit, ein« Regelung, die nur zu begrüßen und für die der Neichsbund immer eingetretcn ist. Aber die Einkommen von 4000 Mk. und mehr standen sich gegen das geltende Gesetz erheblich schlechter, und zwar nicht etwa die Unverehelichten und Kinderlosen, die von der Neuerung ganz unbehelligt blieben, sondern gerade )ie mit Kindern Gesegneten, deren Steuer obendrein mit wachsender Kinderzahl anstieg. Der Reichsbund hat sofort amtliche Abgeordnete auf das Unhaltbare dieser Neuerung mfmerksam gemacht, und es ist dann zu einem Kompromiß ge kommen, der die gesamten Schäden zwar mildert, aber nicht abstellt. Grundsätzlich ist man zu den prozentualen Abzügen zu- rückgekehrt, hat aber die im Steuerüberleitungsgesetz zugestan- dvniön Verdoppelungen vvM 3. Kinde an wieder fallen lassen. Da aber bei den prozentualen Abzügen die kleinen Einkom men zu schlecht wegkommen, so hat nmn einen Mindestsatz fest« gelcgt, der je Kind abgezogen werden soll (Ehefrau und 1. Kind 120 Mk. jährlich, 2. Kind 240 Mk., 3. Kind 480 Mk., 4. usw. Kind 600 Mk.) Inwieweit die Neuregelung noch eine Verschlechterung für die kinderreichen Familien gegen das gel tende Gesetz bedeutet, zeigt folgende Zusammenstellung einiger Beispiele: BerU«, S. Aug. Dl« gestrig« Beratung der " Mg dvvLMorlähr intRe 1 chStag wurde von dem Reichs- kanzler Dr. Luther eingeleitet. (Der Reichskanzler wird 'von den Kommunisten mit großem Lärm empfangen. Sie ru- fen: Oberräub«, OberMner!) Der Präsident ruft dte kom- mukWschm Abgg. Stöcker, Torgler und Könen je zweimal zur Ordnung. Elsässer «ach Marokko. Straßburg, 9. Aua. Me Truppen im Elsaß werben seit Mittwoch mobil gemacht. Sie sollen als nächste Verstär kung nach Marokko «hen. Weiter sind 12000 Mann französische -VerstächuWW «ach SW» abgegangen. setz« verabschiedet wird, damit bk Relchsregterung für die Handelsverträge ein« feste Grundlage zum Aufbau der deut schen Wirtschaft hat. (Lekch. Doif. bei der Mehrheit, stürm. Pfuirufe bei den Kommunisten.) Rach der Rede Vks Reichskanzlers wird ein Antrag des Abg. Wels (Soz.), die Sitzung auf zwei Stunden zu verta gen, abgelehnt. (Pfuirufe links.) In der allgenreinen Aussprache begründet dann der Abg. Hilferding (Soz.) die ablehnende Haltung der Sozialde mokraten. Abg. Dr. Perlitt us (Ztr.) gibt als Vorsitzender des handelspolitischen Ausschusses eine Erklärung ab, in der im Namen der Deutschnationalen, des Zentrums, der Deutschen Dolkspartei, der Wirtschaftlichen Vereinigung und der Bay- rischen Volkspartei auf die vertrauensvolle Zusammenarbeit der genannten Parteien- und der Reichsregierung hingewiesen wird. Diese Parteien seien entschlossen, dem Gesetzentwurf in der Fassung der Ausschußvorlage zuzustimmen und mit der Regierung die Verantwortung für das Gesetzeswerk zu tragen. Abg. Dietrich- Baden (Dem.) tritt für eine möglichste Herabsetzung der Zölle ein. Abg. v. Graefe (Völk.) erklärt sich für die Zollvorlage, wenn die Mindestzölle für Getreide wieder eingesetzt werden und die Umsatzsteuer für inländische Lebensmittel aufgehoben wird. Um ^4 Uhr beantragt Abg. Dittmann (Soz.) Verta- gung und bezweifelt sogleich die Beschlußfähigkeit des Hauses. Sozialdemokraten und Kommunisten verlassen den Saal. Durch Abgabe von weißen Karten wird festgestellt, daß 244 Abgeordnete anwesend sind. Cs fehlen also drei Stimmen an der absoluten Mehrheit. Das Haus ist also beschlußunfähig. Vizepräsident Dr. Rieß er beraumt eine neue Sitzung für eine halbe Stunde später an. Um 4,15 Uhr eröffnet Vizepräsident Dr. Rieß er die neue Sitzung. Die allgemeine Aussprache wird fortgesetzt. Abg. Rippel (Dntl.) wendet sich gegen den Vorwurf der Linken, die Rechte hege die Taktik des Schweigens, weil sie keine Gründe habe. Er erklärt, die Sozialdemokraten wollen nur durch lange Reden die Zeit totschlagen. Jetzt komme es aber auf Taten an. Wir wollen, erklärt der Redner, Teuerung und Hungersnot vom deutschen Volke fernhalten, darum wol len wir die Produktion steigern, um von: Auslande unab hängig zu sein. (Beifall rechts.) Als der Redner Bemerkun gen gegen die Linke richtet und von den wohlvorbereiteten und eindressierten Reden der Linken im Ausschuß spricht, entsteht dort ein ungeheurer Tumult. Die Kommunisten erheben ein wildes Geschrei und verhindern den Rednern am Wei tersprechen. Das Brüllen und Johlen dauert minutenlang an. Der Redner versucht vergeblich, seine Rede fortzusetzen und verläßt schließlich unter lautem Geschrei der Kommunisten die Rednertribüne. Vizepräsident Dr. Rießerhat inzwischen vergeblich ver sucht, Ruhe zu schaffen. Er weist schließlich den Abg. Neu bau e r (Komm.) aus dem Saal und unterbricht, als dieser sich weigert, den Saal zu verlassen, die Sitzung auf 5 Minuten. Um 5,10 Uhr eröffnet Vizepräsident Rießer wiederum die Sitzung und stellt fest, daß der Abg. Neubauer (Komm.) in- wzischen den Saal verlassen hat. Der Vizepräsident beruft darauf den Aeltestenrat zu einer Sitzung ein und beraumt die neue Sitzung um ^6 Uhr an. Um 6 Uhr eröffnet Vizepräsident Dr. Rießer wiederum die Sitzung und erteilt dein Wg. Rippel (Dntl.) wegen -er Bemerkung von den eindressierien Rednevn des Ausschusses eine Rüge. Abg. Dittmann (Soz.) beantragt erneut Vertagung und bezweifelt die Beschlußfähigkeit des Hauses. Die Sozial- demokraten und Kommunisten verlassen wiederum den Saal. Durch Abgabe von Karten wird die Präsenz des Hauses fest- gestellt. Gegen 148 Uhr wird die Einzelberatung der Zollvorlage auf Montag vertagt. laMt fortschrmtenden Intensivierung der Land- Sirkschaft stehe im MittÄchmrki unserer Aufgaben zur Schaffung von Arbeitsgelegenheit. Die Möglichkeit dazu könne Sie Landwirtschaft aber nur durch sntsprechende Zollsätze er- haken. Das wichtigst« sei dabei die Schaffung einer gewissen Sicherheit der Produktionsarundlagen. (Sehr richtig!) Die ses bezwecke das Zollgesetz. Der Kanzler betont die Notwendig keit größer« Rücksichtnahme auf die Lage der Dcrbrauchvr- fHaft, zumal ein großer Teil der deutschen Bevölkerung in ärmsten Verhältnissen lebe. (Zurufe bei den Kommunisten: Deshalb die Zolloorlage! Anhaltende Zwischenrufe und son- Mg« Lärm bet den Kommunisten. Präsident Löbe bittet um Mhv.) Jeder, -er innerhalb der Wirtschaft volle Arbeit HysM, habe das Recht aus angemessene Entl ohnung ich Rahmen der Wirtschaftslage. Der Kanzler weist auf dis ungerechte Schädigung der ver- wauchenden Bevölkerung durch Vorgänge im Kreislauf der .Wirtschaft hin, doch fehle es noch immer bei der verbrauchen- M Bevölkerung an der richtigen Vorstellung für den wirk lichen Wert der Waren (Erneuter Lärm bei den Kommunisten), Mit' Rücksicht, auf die Lebensmittel werde die Reichsregierung di« Ermäßigung der Umsatzsteuer bereits zum 1. Oktober ein- treten lassen. Die Senkung der Umsatzsteuer sei in ihrer preis senkenden Wirkung leider nicht hinreichend erkannt worden. Die preissteigernden Ursachen liegen auf andern Gebieten. Die suntz wurde alkst IN Betracht roNmtenoeN Verbanden dem Wirtschaft grgniillE sine einheitliche Preissen- kung ab 1. Oktober nachdrücklichst betreiben, nötigenfalls von ihrem gesetzlichen Recht für di« Preissenkung Gebrauch machen Der Kanzler erinnert an die Kosten der Geldbeschaffung und führt weiter aus: Ich richte heute von dieser Stelle aus an alle Kreise der Wirtschaft und des öffentlichen Lebens, na mentlich auch cm di« Länder und Gemeinden die bringende Aufforderung, der Reichsregierung bet ihrem Bestreben nach Möglichkeit eine grundsätzliche Wendung in der Preisfestsetz ung heröeizuführen, Unterstützung angedeihen zu lassen. Ne- offenÄMn Gewalten bistet sich ein weites Ah DoOsussrWaft.an sich und bas vÄhv- , c großen Nxkschaftsorssan'sattoneck. D«n Zölkkompromiß stimmt die Reichsregierung zu. Es bringe eine Reihe von Verbesserungen der Regierungsvorlage. Die anderen Aenderungen glaubte die Regierung im Rahmen des vorlaUftgsn "> tragbar bezeichnen zu können. Don .«itsHeüiend«. ist aber, daß die Zollvorlgge jetzt inr . «nmittewaren MMuß an hie Auswev^tngs- Md Swühv-^. Der Reichskanzler weist darauf hin, daß die Steueroor- lckwn Ls «ine f^te Grundlage für den Wiederaufbau in an- Mtrenmvr ÄEt erledigt worden sind. Im Interesse der Beschaffung geschlossener Grundlagen für die weitere Ent- Wicklung der deutschen Wirtschaft bedürfe die Reichsregierung aber noch der Zollvorlage. Die Zollgesetzgebung sei nur als vorläufig zu betrachten. Es werde jetzt überhaupt noch nicht die grundsätzliche Entscheidung über das zukünf tige deutsche Zollregime auf lange Zeit hinaus getroffen wie 1902, sondern es soll nur geschehen, wasdieGegenwart uNb« di nmi erfordert. Der Gesetzentwurf sei aus- drüNich auf die Zeit bis 31. Juli 1927 begrenzt. Die Reichsregierung werde dafür sorgen, daß sobald wie irgend möglich dem Reichstage ein endgültiges Zolltarif- gesetz unterbreitet wird. Nur auf dem Wege eines geord- neten Warenverkehrs mit dem Auslande könne die Ernährung der deutschen Bevölkerung, die Gesundung der deutschen Wirt schaft und die Erfüllung der im Londoner Abkommen über nommenen Verpflichtungen erreicht werden. Deutschland habe nicht den Wunsch, seine Wirtschaft auf der Grundlage hoher Zollmauern zu entwickeln. Deutschland könne von sich aus den Weg der Zollfreiheit nicht gehen, solange die anderen Län der noch ein ausgeprägtes Schutzzollsystem aufrecht erhalten. Die Agrarzölle haben eine normale Höhe. (Lärm der Kom munisten.) Die Bevorzugung der Viehzucht durch Festsetzung von Mindestzöllen dient der Förderung gerade der bäuerlichen Landwirtschaft. Die zollfreie Einfuhr erheblicher Mengen von Gefrierfleisch biete eine Erleichterung für die Verbraucher. Die gegen die Zollvorlage erhobenen Einwendungen gehen davon aus, daß für Deutschland ein anderes Zollregime wirtschaftlich zuträglicher wäre. Deutschland befindet sich aber in einer gro ßen Zwangslage, durch das Schutzzollsystem der Wirtschaft kann ein Volk überhaupt nicht leben. Aber auch der Gesichtspunkt der Wirkung für die großen Massen der Bevölkerung sei im Auge zu behalten. DieBevölkerungmußvorallem, um leben zu können, Arbeitsgelegenheit ha- b en. (Bei diesen Worten entsteht ein ungeheurer Tu- mult. Die Kommunisten rufen: „Brot muß sie haben!" Sie rufen dem Reichskanzler zu: „Schwindler, Halunke!" Es herrscht ein ohrenbetäubender) minutenlanger Lärm.) Der Reichskanzler fährt fort, als ein Augenblick Stille oingetreten ist: Das deutsche Volk ist wirklich beklagenswert. Dabei ver weist er auf die Kommunisten. (Me Kommunisten, brechen darauf in stürmische Ent- rüstLNasrufe aus. Sie stürzen in Massen zum Rednerpult utch Maudern dem Kanzler dis wildesten Schimpf- «dorte ins GdMt. Etwa fünf Minuten lang geht ös drunter »MS itzDer. DiS KvMmunistvn rufen dem Kanzler im Chor zck: „ANreicni" Präsident Löbe droht mit sofortigen Aus weisungen, wenn diese Szenen nicht aufhören. Die Kommu nisten »iahen sich daher auf ihre Plätze zurück, so daß Ler Kanz ler in Mner Rede fortfahrvn kann.) Man sieht auch hier wieder, was dem Mann mit kleinem Einkommen gegeben ist, das ist dem Mittelstands wieder abgr- nommen — nicht dem Junggesellen und Kinderlosen, sondern dem Familienvater, steigend mit wachsender Kinderzahl. Warum ließ man nicht die Verdoppelung der prozentualen Abzüge beii höherer Kinderzahl? Glaubte man, die Kinder reichen seien noch so zahlreich, daß der Etat darunter leiden würde? Oder glaubte inan, daß in den Häusern der kinder'- reichen mittleren und höheren Beamten und Angestellten die Not und Sorge nicht zu Hause wäre? Wir können das Gegen teil versichern. Hier stehen die Väter oft vor der schier unlös baren Aufgabe, ihren Kindern eine angemessene Ausbildung geben zu können, hier verbrauchen die Mütter — wegen der knappen Besoldung meist ohne Hilfe — ihre Kräfte und ihr« Daseinsfveude in der überwältigenden Arbeit, den großen Haushalt in Formen aufrechtzuerhalten, die ihrem Lebenskreiss unerläßlich sind. Sachsen und die neue» Steuern. Berlin, 9. Aug. Der Reichsrat hat heute die Steuergvsetze angenommen und den Finanzausgleich gegen die Stimmen von Bayern un- Hessen genehmigt. Der sächsische Finanz- Minister Dr. Reinhold gab dabei folgende Erklärung ab: „Die sächsische Regierung bedauert, daß die vom Reichstag verabschiedeten Steuergesetze weder in sozialer, noch in wirt- schaftspolitischer Hinsicht den Wünschen und Bestrebungen der sächstschyn Reaiemmg entsprechen. Da aber die sächsische Re- gierung Hie Notwendigkeit anerkennt, daß der Reichshaushalt unbedingt balanciert werden muß und nach der politischen Lage in: gegenwärtigen Zeitpunkt eine andere Steuergesetz gebung unmöglich erscheint, sieht sie von einem Gin- Derslüfsigung von Kohle. Deutschland das Benzinexportland der Zukunft? Nach Mitteilung von Geheimrat Duisberg ist der Erfin dung Ler Badischen Anilinwerke auf dem Gebiete der Der« flüs sigung von Kohle umwälzende Volkswirts christlich« Bedeutung beizumessen. Die Arbeiten zur Gewinnung voy flüssigem Brennstoff, vor allem aus Kohle, sind so weit fort! geschritten, daß Optimisten schon heute an einen völligen Forst M der bisherigen erheblichen Einfuhr von Benzin glaubest und darüber hinaus sogar in Deutschland das Benzin - Ex < portlandderZukunft sehen. Das wichtigste ist hierbei vor allem, daß die Preisgestaltung für derartigen synthetischen Brennstoff einen Bruchten ves bisherigen Verkaufspreises dar« e Vorarbeiten reichen Iphre lang zurück. Die bsj M znüW ArväüvÜ PrG'Vle Sertztn.Pat«nte -G Polen setzt den Zollkrieg fort. Danzig- 9. Aug. Aus Warschau wtvb gemeldet: Die polnische Regierung Hot dem Sejm eine Gesetzesvorlage unter breitet über Ergänzungskredite' in Höhe von 9 Millionen Zloty für 1925, die für Zwecke verwendet werden sollen, die mit der Fortsetzung des Zollkrieges gegen Deutsch- Tan d'w Zusammsnhang stehen.