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Ss werden auberdem verösfenllicht: Die Bekannimachungen der Sladlröie zu Aue und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. «n»«l„«>ll»«»»»« Ntr dl« NaLmtl!«» ,rlch»l«nd« Numm«r U, °-miMa„ S Udr In d«n Äau»I-«ichSN'- still«. Sln« L«xldr ldr dl« Auinad», d«r «in »or,«Ichrl«drn« Ta„ ,o«>l, an d«!NnimI«r 2l«S« wir» nlchl a«S«d«. -n» nl»I,«r dl« «ltll,»«» d«r durch ^«r«. Ipr«ch«r °uls-g<d«n»nAnj«Is«n. - zer M»,. »m>«ü»»il rin,«sandl«k S-drilNlllck, Sbrrnlmml dl« SchrlstlrNu ng d«ln« v«r«nlw»rlnn,. — Unl,rdr«chu«,m d«, ««lchifl». d«lr>«b«, de,rSnd«n d«In« Ansprech«. B«> gadlnn,»«»»«, und Nnndu« ,«»« RadcM« «l, nlchl v«niab,rt. ranpl,elchLN»st«N«» ,» A«. LöjpilS. Schnndni «nd Schwa rzendtr i. Nr. 1SS. Sonnabend, den 11. Juli 1925. 78. Jahrg. Amtliche Anzeigen. Auf Blatt 486 ües Handelsregisters ist heute die Firma Böhm L Winzanburg in Schneeberg und weiter folgendes eingetragen wor den: Gesellschafter sind der Kaufmann Arthur Paul Böhm in Schnee berg und der Kaufmann Ludwig Hermann Karl Winzenburg in Neustädtel. Die Gesellschaft ist am 1. April 1924 errichtet. Ange gebener Geschäftszweig: Großhandel mit Heiz- und Widerstands- Materialien sowie elektrotechnischen Apparaten. Amtsgericht Schneeberg, am 3. Juli 1925. Bekanntmachung. Auf Anordnung der Reichsarbeitsverwaltung findet am 16. Juli .925 eine Zählung der stellenlosen Angestellten statt. Als An gestellte gelten in diesem Falle auch Lehrer, Lehrerinnen und Deamtenanwärter. Erhebungsbogen für die Zählung können die Er werbslosen, die weder von ihrer Berufsorganisation noch von dem Arbeitsnachweise bis zum Zahltage einen solchen zugestellt erhalten haben, beim öffentlichen Arbeitsnachweise in Aue entnehmen. Ein« restlose Erfassung liegt im eigenen Interesse der erwerbslosen Ange stellten. Aue, den 9. Juli 1925. Oeffentlicher Arbeitsnachweis Aue und Umgegend. Iagdverpachlung. Die Iagdnutzung hiesiger Gemeinde soll auf die Zeit vom 1. S. 1925 bis 31. 8. 1931 anderweit verpachtet werden. - Angebote mit Pachtprcisangabe von Interessenten werden bis 18. dss. Mts. an den Demcinderat erbeten. Freie Auswahl unter den Geboten und Ablehnung sämtlicher -leibt Vorbehalten. Zschorlau, am 9. Juli 1925. Der Ecmeinderat. Gegen Polens Drang nach Ostpreußen. Zur Fünfjahrfeier des ost. und westpreußischen Abstimmungs- siege« am 11. Juli 1920. Don Adolf Eichler, Berlin-Lichterfelde. Der 11. Juli 1920 war der Gerichtstag für die groß polnische Bewegung in Ost- und Westpreußcn. Sie erlitt eine so klägliche Niederlage, daß sie sich lange nicht erho len konnte. Dis Bevölkerung der Abstimmungsgebiete und alle im Reich wohnenden Ost- und Westpreußen wol len die Wiederkehr des Tages, an dem sie vor fünf Jah ren in so glänzender Weise ihre Treue zum deutschen Volk und Deutschen Reich bekundeten, zum Anlaß neh men, um in gewaltigen Kundgebungen Polens neuem Drang nach Ostpreußen zu begegnen. Nachstehende auf schlußreiche Ausführungen entstammen der Feder des früheren Hauptgeschäftsflihvers der ostprcußischen Ab stimmungsorganisation, des Ostdeutschen Heimatdienstes Meristem. Die Schriftleitung. Bereits vor Jahrzehnten setzten die Polen neben anderen Lügen auch das Märchen von dem geschichtlichen Zusammen hang Masurens und Ermlands mit Polen in die Welt. In den ersten Wochen des Jahres 1919 ging der berüchtigte Rene gat Generalsuperintendent Bursche im Auftrage der pol nischen Annexionspolitiker nach Paris, um dort mit allen Künsten lügenhafter Geschichtsdarstellung und gefälschten Sta tistiken den polnischen Charakter Masurens zu beweisen. Als Barsches und seiner Freunde Bemühungen bekannt wurden, setzte in Südostpreußen eine starke Protestbewegung gegen die polnische Begehrlichkeit ein. Ueberall in Stadt und Land wurden Versammlungen abgehalten als Bekundungen des Volkswillens gegen polnische Ansprüche. Auch die Zagen und Trägen wurden aufgerüttelt. In vollster Einmütigkeit wurde vor der Welt Zeugnis abgelegt für echtes Deutschbewußtsein der nordöstlichen Grenzmark des Reichs. Die spätere Entwicklung hat es bewiesen, wie nötig die mit so ursprünglicher Kraft einsetzende nationale Bewegung war. Hütte man sich nur auf die Einsicht, die politische Schu lung und den geschichtlichen Sinn der Staatsmänner des Feindbundes verlassen und wäre man tatenlos bei dem bei vielen vorhandenen Glauben geblieben, die in Paris versam melten Weisen würden einsehen, daß eine Provinz, so voll von geschichtlichen Erinnerungen und Denkmälern deutscher Kul tur wie Ostpreußen, unmöglich dem wechselvollen Schicksal aller Gebiete unter polnischer Herrschaft pveisgegeben werden könnte, so Hütte man die bittersten Enttäuschungen erlebt. Während die Polen schon frohlockten und von einein vollen Erfolg ihrer Sachwalter Dmowski und Bursche spra chen, entschied sich in Paris die Zukunft Masurens und Erm- lands und der vier westpreußischen Kreise in einem den pol- Nischen Wünschen weniger günstigen Sinne: die von den Polen so heiß begehrten Landschaften wurden Abstimmungs- gebiet. Mit Recht hatten die vielen bei den Protestkundgebungen und der Gründung des rasch entstandenen Masurenbundes sich betätigenden Volksführer sich gesagt, daß eine Bewegung, die so viel schöpferischen Willen in sich schloß, nicht nur dem Augenblicksbedarf dienen dürft, sondern ihre gesammelte Kraft einem Dauerwerk zuführen müsse, das deutsches Volk und Land gegen die Raubgelüste des nimmermüden bösen Nachbarn schützt. So entstand der Ostdeutsche Heimat- dienst Allenstein. In festgefügter Organisation strahlte er mit seinen Kreisstellen, Kirchspielsobmännern und unzäh. ligen, in allen Ortschatten treu und zuverlässig arbeitenden Vertrauensmännern über das ganze ostpreußische Abstim mungsgebiet aus. Den Entstellungen und Lügen der mit blindwütigem Haß gesättigten polnischen Zeitungen wurde in Flugschriften, Zeitungsaufsützen und zuletzt in einem eigenen Blatt, den „Ostdeutschen Nachrichten", entgegengetreten. Ne ben dem geschriebenen kam auch das gesprochene Wort zu sei nem Recht: Hunderte von Vortragsrednern durchzogen das Land, um jedermann Gelegenheit zu geben, das Problem „Deutsch oder Polnisch?" in sich zu verarbeiten. In der bodenständigen Bevölkerung wurde der Wunsch nach einem vercinsmäßigen Zusammenschluß aller Gleichge sinnten laut. Er wurde dringender, als die Träger der pol- Nischen Bewegung in Ost- und Westpreußen es so hinstellten, als ob sie, die Polen, zu Sachwaltern der Entente berufen seien und als ob die zur Vorbereitung und Durchführung der Abstimmung berufene interalliierte Kommission von ihnen, den Polen, gegängelt werden sollte. Die polnische Phantasie trieb üppige Blüten: Nicht nur allen deutschen Beamten, son dern auch allen in der deutschen Arbeit stehenden und allen einer deutschen Gesinnung verdächtigen Männern wurde Aus weisung und strenge Verfolgung angedroht, wenn sie nicht rechtzeitig sich um polnische Gunst bemühten. Die mit hypno tisierender Eintönigkeit wiederholten polnischen Drohungen zeitigten schon hier und da unerwünschte Erscheinungen, da es nicht jedem gegeben ist, Märtyrer seiner Ueberzeugung zu werden. Im weitverüstelten Vertrauensmännersystem des Heimat dienstes war bereits ein breiter Unterbau für die neue Ver einsarbeit gegeben. Der bewährte Arbeitsgrundsatz des Hei matdienstes, zu seiner Arbeit Vertreter aller politischen und kirchlichen Richtungen und aller Stände heranzuziehen, ließ sich auch in der neuen Tätigkeit erfolgreich anwenden. So kam es zur Gründung der Heimatvereine. Sie wollten den Heimatsinn pflegen und die Heimat deutsch erhalten. Alles was der Begriff Heimat in sich birgt, drohte im polnischen Sumpf untcrzugehen. Deshalb verstand es sich von selbst, daß alle, die ihre Namen in die Mitgliederlisten der Heimatvereine eintrugen, damit ein Treugclöbnis zum.deutschen Volk ver banden. In wenigen Wochen waren über 1100 Hcimatvereine gegründet, die über 200 000 Mitglieder umfaßten. Die Mitgliederlisten gaben überraschenden Aufschluß über die Stärke des Deutschbewußtseins nicht nur in den Städten, son dern auch in den ländlichen Bezirken. Durch den Eintritt in den Heimatverein fühlte der Einzelne sich geborgen und ge sichert gegen polnische Ränke. — In ähnlicher Weise organi sierte sich der Westpreußische Heimatdienst mit sei nen: Verband westpreußischer Heimatvereine in Marien- bürg. Auch im Reich schlossen sich die Heimattreuen Ost- und Westpreußen auf ähnlicher Grundlage zu Vereinen und Verbünden zusammen. In Berlin entstand der Bund heimat- treuer Ostpreußen Groß-Berlin und spüter der Reichsverband Heimattreuen Ost- und Westpreußen. Dem Einfluß der Heimntvercine in den Abstimmungsge bieten war es zu danken, daß in Südostpreußen und Westpreu- ßen nichts von der Zerklüftung bemerkt wurde, von der weite Teile des Reiches heimgesucht waren. Als im Mai 1920 die Vertreter der größten deutschen Tageszeitungen nach Ost- und Westpreußen kamen, erschlossen sich ihnen die Verhältnisse in den Abstimmungsgebieten wie neue Offenbarungen, und der Wunsch wurde bei ihnen und bei vielen andern rege, daß die Gesundung des deutschen Volkes sich in ähnlicher Weise voll ziehen möchte. Es darf nicht Wunder nehmen, daß der Haß der Polen gegen alles Deutsche sich in besonders abstoßender Form ge gen den Heimatdienst und seine Heimatvereine äußerte. Er- kannten sic doch bald, daß durch die Heimatvereine ein starkes Bollwerk gegen die mit Lug, Trug, Drohung und unbeschränk- ten Geldmitteln arbeitende polnische Propaganda errichtet sei. Wiederholt liefen sie Sturm gegen sie. Zu den vor der inter alliierten Kommission am stärksten betonten Wünschen der landfremden Führer der polnischen Abstimmungs-Komitees gehörte die Forderung nach Auflösung der Hcimatvereine. Unermüdlich wurde denunziert und gehetzt und kein Mittel unversucht gelassen, um die interalliierte Kommission zu einem Einschreiten zu bringen. Die Mitglieder der Kommission waren aber viel zu klug, um nicht einzusehen, daß sie im Heimatdienst und den Heimatvereinen ein Instrument in Hän- den hatten, mit dem die von allen ersehnte Ordnung und Nutze in den Abstimmungsgebieten auch ohne größere Mengen von Desatzungstruppen zu erzielen sei. Es war ein furchtbarer Sturz, den polnische Großmanns sucht, die sich in Nachäffung des Imperialismus der West mächte gefiel, am 11. Juli 1920 tat. Statt Verwirklichung des ersehnten Traumgebildes, der Vereinigung Masurens, Erm lands und des Weichselgebietes mit der „Allmutter Polen", eine blamable Niederlage von weltgeschichtlicher Bedeutung, di« Polens moralischen Kredit selbst bei seinen intimsten Freunden, den Franzosen, erschütterte! Die Sprache des Ab stimmungsergebnisses war auch für die Entente so gewaltig und einleuchtend, daß sie cs nicht wagte, den polnischen Wün schen nachzugeben. Am 18. August 1920, dem Tage der Wie derinbesitznahme der Abstinnnungsgebiete durch die deutsche Verwaltung nach dem Weggang der beiden interalliierten Kommissionen in Allenstein und Marienwerder, mußte bei den Pole- kiirs erste jedes FUnklein Hoffnung verglühen. Die Bier- und Tabaksteuer. Die Uniform als rotes Tuch. Im Reichstage wurde gestern die erste Beratung des Int. tiativantrages der Regierungsparteien über die Erhöhung der Bier- und Tabaksteuer vorgenommen. Verbunden wird damit ein dcutschnationaler Antrag, der die Reichsregie, rung ersucht, den Finanzminister zu ermächtigen, die sofortige Wiederherstellung des alten Tabakzolles von 130 Mark )e Doppelzentner Tabak vorzunehmen. Abg. Simon-Schwaben (Soz.) bekämpft die Erhöhung der Bier- und Tabaksteuer. Abg. Neubauer (Komm.) führt aus, die Sozialdemokraten Hütten gegen den Entwurf nur aus kapitalistischen Interessen heraus gestimmt. Abg. Büll (Dem.) erinnert den Reichskanzler an sein Versprechen, daß die Massen belastende: Steuern abgebaut werden sollen. Abg. Dr. Horlacher (Bayr. Vp.) stellt fest, daß seine Freunds die gesamte Vorlage nicht ablehnen wollten, weil sie eine Reihe von Vergünstigungen für Bayern enthielt. Abg. Schlüter (Soz.) warnt vor einer neuen Belastung der Konsumenten. Abg. Fehr (Wirtsch. Vereinig.) verweist auf die Verbesserun gen der Vorlage, die den Bierbrauereien zugute kommen wür den. Abg. Henning (Dcutschvölk.) lehnt die Vorlage ab, weil sie das Unsozialste vom Unsozialen sei. Die Vorlage wird dann dem Stcuerausschuß überwiesen. Der erste Regicrungsentwurf, der vom Ausschuß abgelehnt worden ist, wird darauf von: Finanzministerium zurückgezo gen. Der Freundschafts-, Handels- und Kon sularvertrag mit den Vereinigten Staaten von Amerika wird dem handelspolitischen Ausschuß überwiesen. Einem weiteren Vertrage mit Polen über Erleichterungen im kleinen Erenzverkehr wird im Interesse der deutschen Grcnz- bevölkerung in allen drei Lesungen zugestimmt. Der Beitritt Deutschlands zum Spitzberger Vertrag wird gebilligt. Das Haus wendet sich dann wiederum dem Haushalt plan für die besetzten Gebiete zu. Abg. v. Ra min (Dcutschvölk.) verlangt von den Besatzungsmächten, daß sie ihre Phrasen von der Menschlichkeit endlich einmal wahr machen möchten. Abg. Frau Schiffgens (Soz.) beschäftigt sich mit der Wohnungsnot im besetzten Gebiet. Abg. Ellen- beck (Dntl.) erinnert an die politischen Gefangenen, denen die Freiheit wiedcrgegebcn weiden müsse. Abg. Mollath <Wirtsch. Vgg.) fordert die Negierung auf, sich mehr in die Psyche des Mittelstandes hineinzudenken. Abg. Dr. v. Dry- ander (Dntl.) macht eine Feststellung über seine Ausführun gen in der Mittwochsdebatte. Es folgen dann Berichte des Verkehrsausschusses. Fer ner wird der Reichstag ersucht, in Wahrung der Lebensinter- esscn der deutschen Seehäfen die für diese geltenden Aus- nahmetarife nur im Nahmen bestehender Verträge aus ländischen Häfen zu gewähren. Die Ausschußanträgc werden angenommen. Es folgt die erste Lesung des Gesetzentwurfes betreffend die Ausübung des Rechts zum Tragen einer militä rischen Uniform, wonach der Äeichsprüsident ermäch tigt wird, dieses Recht für solche Personen zu regeln, die schon vor Bildung der Reichswehr aus dem militärischen Dienstver hältnis ausgcschieden waren. Abg. Kuhnt (Soz.) nennt dis Einbringung dieser Vorlage grotesk in einer Zeit, die für dis Beratung der wichtigsten Probleme nichts übrig habe. Neichs- wehrminister Dr. Geßler betont die Notwendigkeit einer endlichen Regelung dieser Frage. Um 816 Uhr beantragt Abg. Dittmann (Soz.) Vertagung. Die Abgg. Schultz-Brom berg (Dntl.) und Henning (D.-Völk.) protestieren. Es ent steht ein ungeheurer Tumult. Vizepräsident Dr. Bell läßt dann über den Vertagungsanttag abstimmen. Unter großer Unruhe erklärt Dr. Bell die Vertagung für beschlossen. Dar auf entsteht große Erregung auf der Rechten. Es wird dis Gegenprobe verlangt. Dr. Dell schreitet darauf zu einer noch maligen Abstimmung und ordnet schließlich die Auszählung an. Auf Ler Linken erhebt sich jetzt ein ungeheuerer Lärm, im Chor wird „Schiebung" gerufen. Ueberall bilden sich erregte Gruppen. Einzelne Abgeordnete bedrohen sich mit den Fäu sten. Bell hebt schließlich die Sitzung auf und beraumt die nächste Sitzung auf Freitag nachmittag 216 Uhr mit der Tages- ordnung „Aufwertungsgosetze" an. Die Sitzung schließt mi> ungeheuerem Lärm. Neue belgische Schandurteile. Berlin, 9. Juli. Das belgische Kriegsgericht in Gent hm. den Generalleutnant Waldorp, den Major Guisse, den Ober sten Knaus sowie die Soldaten Heydebesse, Moos, Wedemanns und von Hermann, Lie sämtlich Len deutschen Besatzungstrup pen angehört haben sollen, im Abwosenheitsverfahren wegen angeblicher Plünderung des Besitzes des Piers de Raveschoot, Bürgermeisters in Olsene, zu je 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Hauptmann Stengel, der wegen eines angeblichen Diebstahls in Deynze angeklagt war, und Soldat Alphons Schön, der beschuldigt war, an der belgischen Grenze einen Schmuggler getötet zu haben, wurden freige sprochen. Königsberg, S. Juli. Die Hafenarbeiter haben nach Ab lehnung ihrer Forderung auf Erhöhung Les derzeitigen Tage lohns von 6.50 Mark um 50 Prozent die Arbeitnieder gel e g t.