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D«i Aadlaa,««»»»» a»d «mdum i«lt« Rada«« al, Mch, »«rtladatt. -aupl,«fchrft»»«lla» l. Am, Ad-Ust. Schimd«, a»d Scha>akz«nl>«ki. « enthaliend die amtlichen Bekanntmachungen der Amkhauvkmaanschafk und der Staaisbehvrden in Schwarzenberg, der Staats- u. Itädlischm AeySrden in Schneeberg. Löbnitz, Neustädlel, Srünhain. sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Er werden auberdem veröffentlicht: DI« Bekanntmachungen der Etadlräk« zu Aue und Schwarzenberg und der Amtsgericht« zu Aue und Johanngeorgenstadt. Verlag T. M. Gärlner» Aue, Trzged. ««n-cp«*»«, «»« «, S«,»„ lVml Au«) «S, S»«««L«k, ,», 0»»ar,««»«r, «1. »ra»,-»s»rlfl< w»N»fr«un» «u«rr,g«dlr^. 78. Jahrg. Amtliche Anzeigen. , StMerileigerm. MisMek SlulsIMe«!«. Die diesjährige Grasnutzung von den Wiesen des Hundshübler Ncvieles soll gegen sofortige Bezahlung unter den vorher bekannt- zugebenden Bedingungen an Ort und Stelle versteigert werden, und zwar: Freitag, den 1». Juni 1923, von sämtlichen zur Versteigerung kommenden Wiesen, als: Marien« wiesen, Maricnränme, Werners-Ankäufe, Leistner« und Daucr- «rühlemvicsen, Rohrbachwiesen, die unteren und oberen Weißbach« talwiessn, die Schmidt wiese an Abteilung 62, die Klötzer« und Loistnerwiese, das Funkttebräumel, die Becher«, Mädler- und Richrer- wiesen und der hohe Naum. Zusammenkunft: vormittags 8 Uhr am Kunstteich. GetüÄnnahme: in Wapplers Gasthof in Hundshübel. Forstamt Hundshübel. Forstkasse Schwarzenberg. MMe SWmMtnelMim iii Meederi Donnerstag den 18. Juni, abends 7 Ahr. Vor neuen Kämpfen. DonOtto Rippel,Mitgl. d. R. Eine der notwendigen Voraussetzungen -es wirtschaft lichen Wiederaufbaues unseres Vaterlandes ist die vertragliche Regelung unserer internationalen Handelsbe ziehungen. Mchdsm wir auf diesem Gebiete die uns durch den Ver sailler Vertrag genommene Handlungsfreiheit wiedererlangt haben, hat die Regierung nunmehr den Entwurf eines Gesetzes über Zolländerungen eingebracht und ihn zunächst dem Neichsrate und zur Begutachtung dem Reichswirtschaftsrat vovgelegt. Die Vorlage soll demnächst dem Reichstage zugehen. Die Auffasftmg, daß der Reichstag diese Vorlage noch vor der großen Sommerpause, also bis Mitte Juli, spätestens Ende Juli, verabschieden könnte, scheint mir irrig zu sein, denn die Sozialdemokraten und ihr Anhang werden versuchen, die Ver abschiedung -er Zollvorlage recht lange hinauszuziehen. Der Kampf um die Frage: Schutzzoll oder Frei- Ha n d e l hat begonnen. Die Sozialdemokratie und ihre Hand- langer, die städtische Demokratie, haben den Kampf gegen „die Regiemmg Les Vrotwuchers" mit aller Schärfe ausgenommen. Im Verlaufe dieses Kampfes werden wir alle lieben, alten, bekannten Schlagworte, die wir längst verstorben und ver dorben wähnten, wieder erlebens denn die Sozialdemokratie, mit ganz, ganz geringen Ausnahmen, beweist schon jetzt beim Beginn des Kampfes, daß sie in den letzten zehn Jahren nichts gelernt und nichts vergessen hat. Der Krieg nrit seiner Hunger blockade, die Zwangswirtschaft, die Revolutions- und In- flationszeit sind in dieser Beziehung spurlos an der Sozial demokratie vorübergegangen. Aus all den üblen Erfahrungen hat sie nichts gelernt. Sie ist, was sie war: eine orthodox- doktrinäre Partei. Der „Vorwärts" proklamiert den Kampf gegen den Schutz der heimischen, insbesondere der landwirtschaftlichen Arbeit, vom Konsumenten- und Arbeitnehmer-Standpunkt aus und gibt der Hoffnung und Erwartung Ausdruck, Laß die Arbeiter, Angestellten und Beamten der anderen Parteien sich in diesem Kampfe in eine geschlossene Reihe mit der Sozialdemokratischen Partei stellen werden. Da wird sich der „Vorwärts" gewal tig irren! Die Frage, ob Schutzzoll oder Freihandel, ist keine Prin- jipienfroge, sondern eine ganz einfache Frage der Zweck- Mäßigkeit. Die Steigerung der heimischen Produktion, besonders der landwirtschaftlichen, ist eine Lebensfrage Deutsch lands. In der Nachkriegszeit ist die Bedeutung der Landwirt schaft für unser Volks- und Staatsleben um ein Vielfaches gestiegen, gegenüber der Vorkriegszeit. Eine antiagrarische Einstellung des deutsches Volkes wäre ein nationales Der« brechen. Wir wollen und müssen wirtschaftlich unabhängig vom Auslande werden. Wenn wir das wollen, müssen wir der ausländischen Spekulation und Konkurrenz, auch in Getreide und Fleisch, entgegenwirken, indem wir unsere Produktion tsigern und uns möglichst unabhängig von ihr machen. Das» elbe gilt natürlich für die Industrie und hat hier bisher schon mmer so gegolten. Es gilt, den ganzen großen Fragenkomplex »es Schutzes der deutschen Wirtschaft oder Arbeit zusammenzu» ässen und als ein« Einheit zu behandeln. Es handelt sich nicht nur um den Getveidezoll, der den deutschen Landwirt und Landarbeiter in seiner mühseligen Arbeit vor der unter günsti- zeren Bedingungen arbeitenden ausländischen Konkurrenz schützen soll, sondern auch darum, ob der deutsche Bergarbeiter, der 'Werkzeugschlosser, der Hüttenarbeiter, der Landarbeiter in seinen Arbeitslohnverhältnissen gegnüber seiner ausländischen Konkurrenz geschützt werden soll oder ob wir alles dem freien Spiel -er Kräfte, der schrankenlosen, willkürlichen Konkurrenz, überlassen «ollen. Tun wir das, dann sind wir bald noch mehr als jetzt schon wehrlose Objekt der Starken, der unter aün- stigeren Verhältnissen der Natur oder Lebensbedingungen produzierenden ausländischen Konkurrenz. Die Sozialdemokratie versucht diese rein wirtschaftlich« Zweckmäßigkvitsfvage für ihre parteipolitischen Zwecke auszu nützen, die Frage nicht sachlich, sondern parteipolitisch zu behandeln. Sie wird versuchen, in diesem Kampfe der Re» Sieruna «in Dein »u stellen und sie zu stürzen, um sich an die Macht zu bringen und dann Volk und Vaterland mit ihrer internationalen Illusionspolitik noch mehr zu verelenden und zu versklaven. Die künstlich errichteten Gegensätze zwischen Staat und Land aufzuvichten, wird in den kommenden Wochen die vornehmste Aufgabe der Sozialdemokratie sein. Dem sich, um des Volkes willen, entgegenzustemmen, ist vaterländische, nationale Pflicht. Falsch wäre es, zu meinen, die Wirtschaft ließe sich allein durch Schutzzölle wieder aufbauen und stabilisieren. Die Steuer-, Kredit-, Aufwertungs-, Frachtentarif- und andere Fragen lasten schwer auf unserer Wirtschaft wie auf keiner an- deren der Welt. Dazu kommen noch die Kriegslasten und der politische Druck der Entente, die durch ihre Kontrollmaßnahmen noch gerade wieder in diesen Tagen neue Millionenwerte un serer Industrie zerstört und uns Fesseln anlegt, die unsere Bewegungsfreiheit beeinträchtigen. Das alles soll und muß uns veranlassen, bei den bevor stehenden Kümpfen nicht die Interessen einer Partei oder eines Standes, sondern die großen Lebensfragen und Lebensbedingungen unseres Volkes als alleinige Richtschnur gelten zu lassen. Rheinlandkundgebung in Berlin. Berlin, 15. Juni. Bei regnerischem Wetter fand heute unter großer Beteiligung vor dem Reichstagsgebäude die große Kundgebung für die Befreiung der Rhein land e im Nahmen der Iahrtausendfeier statt. Es war ein überwältigendes Bild, als Vertreter aller deutschen Stäinme von Nord und Süd und Ost und West, die Frauen vieflach in heimatlicher Tracht, mit ihren Fahnen anrückten, ein ganzes, großes geschlossenes Gefüge, dem sich viele studentische Verbin- Lungen mit ihren Fahnen anreihten. Besonders starken Bei- fall erweckte es, als die Mädchengruppen des Verbandes der Ausländsdeutschen aufzogen und Lie Württemberger in der Heimatstracht der Schwarzwälder erschienen. Auch die Schles wig-Holsteiner wurden stürmisch begrüßt und alle Lands mannschaften -er Grenzgebiete waren Gegenstand freudigen Empfanges. Der gemischte Thor des Ost- und Westpreußen bundes eröffnete mit einem Dortrage die Feier. Dann sprach der frühere Oberbürgermeister der Stadt Köln, Reichsminister a. D. Wallraf und gab ein feierliches Gelöbnis ab, daß das Rheinland unzertrennlich sei von Preußen und dem Reich und alle Stürme siegreich überwinden werde. Der Rhein solle deutscher Strom bleiben, aber nicht deutsche Grenze sein. Der Reichsminister für Lie besetzten Gebiete, Dr. Frenken, be grüßte die deutschen Landsmannschaften aller Stämme, die im Bewußtsein der Zusammengehörigkeit an der heutigen Kund gebung teilnähmen. Die im unbesetzten Gebiet wohnenLen Rheinländer würden nie ihre Heimat und ihre Leiden verges sen; das Rheinland sei die Heimat deutscher Kultur, deutschen Fleißes, deutscher Schaffenskraft, und die heutige Feier in der Reichshauptstadt werde überall ein großes Echo finden. Seien doch die deutsclum Landsmannschaften, die mit ihrem Bekennt nis zum Deutschtum ausgetreten seien, Dolmetscher des Em pfindens der deutschen Neichshauptstadt. Die Bande, die mit dem Rheinlande die Reichshauptstadt umschließen, seien durch die heutige Feier erneut und fester geknüpft worden. — Unter stürmischem Beifall wurde dann eine Entschließung angenom men, in der betont wird, daß die Zehntausende deutscher Män ner und Frauen, die bei der heutigen Gedenkfeier vor dem Reichstag erschienen, getragen von dem Bewußtsein gemein samen Schicksals und der Hoffnung für Lie Zukunft des deut schen Volkes, in unerschütterlicher Treue zusammen mit Ost- und Westdeutschland ihr Gelöbnis aussprechen, an Preußen und dem Reich allezeit treu festzuhalten. — Wahrend der Feier kreisten Flugzeuge der Iunkersgesellschaft über der großen Versammlung. , Innsbruck, 13. Juni. Zur Feier der tausendjährigen Zu gehörigkeit des Nheinlandes zum Deutschen Reich veran stalteten die völkischen Vereine einen Fackelzug, an dem u. a. die gesamte Studentenschaft der Universität, die Turn- und Gesangvereine und die Heimatverbände teilnahmen. Der Sprecher Prof. Herbert, Obmann Les Turngaues Tirol, betonte die Zusammengehörigkeit der deutschen Stämme. Der mecklenburgisch« Tschekaprozetz. Leipzig, 14. Juni. Im mecklenburgischen Tscheka, prozeß wurde gestern als erster Zeuge Ler Untersuchungs gefangene Bozenhardt vernommen, der seinerzeit im Ge bäude der russischen Handelsunion festqenvmmen wurde. Gr sagte aus, er fei als Bezirksleiter der K. P. D. nach Mecklen- bürg-Strelitz berufen worden und habe dann von dem Russen „Willy" den Auftrag erhalten, besonders die Tätigkeit der rechtsradikalen Gruppe in Pommern zu beobachten. Er rich tete darauf in Stettin zum Schein ein Schokoladenqeschäft ein. Don dieser Zeit an sei er dauernd von Berliner Kommunisten bespitzelt worden, da man annahm, daß er Partekgolder unter schlagen habe. Auch der Angeklagte Zeutsch«! sei im Auftrage der Zentrale nach Stettin geschickt worden, um ihn zu be spitzeln. In längeren Ausführungen ging der Zeuge auf di« Korruption ein, die in der K. P. D. herrsche. Don den Mit- gliedern bezeichnete er 90 Prozent als Spitzel. Es habe da mals so ausgesehen, als wenn es überhaupt keine deutsche Zentvcrkleitung mehr gäbe und als Wenn die Russen die Leitung allein in den Händen gehabt hätten. Die Ausführungen Bozenhandts erregten allgemeine Bewegung im Saale. Das Kainsmal für England. Lloyd George warnt. London, 13. Juni. Lloyd George erklärte in einer Rede in Scavborc ugh, er könnte minde ste ns zwölf Streitigkeiten zwischen Nationen nennen, von denen jede zu o ffenem K onflikt führen könne, wenn nicht Mit tel gefunden würden, um Liefe Streitigkeiten durch friedliche Mittel zu beenden. Eine Ursache von endlosen möglichen Schwierigkeiten sei die engherzige, ungerechte und harte An» Wendung des Versailler Vertrages. Dieser sei ein schwerer Vertrag, aber dies "ei um so mehr ein Grund, ihn mit Toleranz, Wahrheit und Weitherzigkeit auszulegen. Er ent halte Bestimmungen, welche es möglich machten, ihn von Zeit zu Zeit obzuändern und zu beschränken. Dies bedeute, daß die Bestimmungen, so hart sie auch seien, billig ausgelegt werden müssen. Das geschehe aber nicht und dies sei eine der Ge fahren des Augenblicks. In Oberschlesien sei nicht das Urteil gefällt worden, Las man von einem unparteiischen recht lichen Tribunal erwartete. Dies werde in Zukunft weiter« Schwierigkeiten für Europa schaffen. Was die Nichträumung Kölns anlange, so gäbe es nichts Gefährlicheres für den Frieden als die Besetzung eines Landes Lurch die Truppen eines anderen Landes. Die Engländer hätten Köln bereits im Januar räumen müssen, hätten es aber immer noch nicht getan. Weshalb? Die Franzosen entdeckten plötzlich, daß di« Deutschen die Llbrüstungsbostimmungen des Vertrages nicht durchgeführt hätten. Lloyd George erklärte, es sei ein wenig seltsam, daß er, der eine führende Rolle im Krieg gespielt Hobe, hierher komme, um für einen Feind zu plädieren. Er tue dies aber im Interesse der Gerechtigkeit und Billigkeit rmd als einer, der im Interesse des britischen Reiches seinen Namen unter den Vertrag gesetzt hätte. Er wolle sehen, daß diese Unterschrift von Seiten Großbritanniens eingehakten weiche. Zur Paktfrage übergehend führte Llond George aus, er habe die Veröffentlichungen in der französischen Presse über Len Pakt nicht gern gelesen. Es scheine, daß Frankreich seine Grenzen durch England und Deutschland garantiert sehen wolle, daß es jedoch die Freiheit haben wolle, durch Deutschland zu marschieren, wenn ein Streit mit Polen, der Tschechoslowakei oder irgendeiner anderen Macht eintrete. Wenn England dem Pakt beitrete, nur um Frank reich eine Sicherheit zu geben, die es ibm ermögliche" würde, ungestraft gegen Deutschland Krieg zu führen, io sei dos ein Ereignis, welches die Engländer nicht billigen könnten. Lloyd George schloß: „Ich will nicht, daß das britische Reich mit dem Kainsmal aut Ler Stirn durch Lie Zeiten geht. Laßt Groß britannien seine Pflicht tun und nichts fürchten." Pari», 14. Juni. „Petit Parisien" berichtet, die fran zösische Note betreffend Len Sicherheitspakt sei bereits in den Händen des französischen Botschafters in Berlin und werde Dienstag der Reichsregierung überreicht werden. Die Veröffentlichung der Note erfolge 48 Stunden später mit allen anderen wesentlichen Dokumenten, dem deutschen Vor schlag, Lem ersten französischen Notenentwurf und den zwischen dem Quai d'Orsay und Foreign Office ausgetauschten Noten. Die französische Note umfaßt 5 Schreibmaschinenseiten. Die Genfer Taktik. Danzig, 14. Juni. Zu den Verhandlungen des Völker- bundsrates über den Danzig-polnischen Po st st rett äußert sich die „Danziger Ztg." folgendermaßen: Der Spruch des Rates hat keine Uebrraschung gebracht; auch diesmal wie der zeigt sich das alte Bestreben, sich um ein« klare Entscheidung herumzudrücken. Mit der Ueberweisung der Angelegen heit an die Spezialkommission hat man wieder Zeit gewonnen, und wer weiß, ob es auch mit dem Gutachten Lieser Kom mission sein Bewenden haben wird. In der Zwischenzeit aber bleiben die polnischen Briefkästen im Innern d?r Stadt, die doch, solange das Hafengebiet nicht definitiv abgegrenzt ist, widerrechtlich angebracht sind, ruhig weiter hängen, und der Hohe Rat in Genf, der doch den Schutz Ler Schwachen auf sein Panier geschrieben hat, sieht ruhig zu, wie das Recht der unter seinen Schutz gestellten Freien Stadt mit Füßen getreten wird. — Die „Danziger Allgem. Ztg." schreibt u. a.: Es wiederholt sich mit unheilvoller Regelmäßigkeit die übliche Genfer Taktik, die schon soviel Schaden angerichtet hat und die auf di« Furcht des Völkerbundes zuriickzuführen ist, gegen Polen und damit zugleich gegen Frankreich Stellung zu nehmen. Wenn Polen widerspruchslos tun darf, was ihm beliebt, mck> der Völkerbund nichts dagegen unternimmt, so dürsten sehr bald neu« polnische Uebergriffe erfolgen. Was dann aber einmal geschehen könnte, dafür tragen die Herren in Genf di« Verantwortung. Sl« könnte größer sein, als ihnen lieb wäre. Braunschweig, 14. Juni. Hier erfolgte die feierliche Wech, eines Kolonialdenkmals im Stadtpark. Da» Denkmal zeigt als Symbol der todesmutigen Tapferkeit unserer Kolo« nlalkrioger «inen in Stein gemeißelten Löwen, dessen recht« Pranke auf der Erdkugol ruht, Lie auf der Vorderseite Afrika zeigt. Nach Beendigung der Feier formierten sich die Teil nehmer zu einem Festzug durch die Stadt.