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AMMUWMö - enthaltend die amNichen Aebannkmachunge« der Amkshauvkmannschast und der Staaisbehvrdea in Schwarzenderg, der Staats- u. städtischen Behörden in Schneeberg. Lößnitz. Aeustädt< Grünhatu, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Sonnabend, den 30. Mai 1S2S 78. Jahrg Nr. 124 So werd« a«ß«-«« veröffentlicht: Die Bekanntmachungen der Stadlrät« zu A« end Schwarzenberg und der Amtsgenchte zu Aue und Johanngeorgenstadt, r« ^r»,«bk,Uch« »«>r»k«»»d» «r1ck««»I »«»» M vuroah»« d« T-g« »«ch So»- Md »lU-Ml. v« Pi«t» I»r U« S4 oua diNU T-wx-I-NiqNe-oM, « N»I-bl-Ubqtr» Ist ro <s-«>n«um^^» «d Sl,Ilns«I«ch« D-dürBs« 15), «o»>m» »5 «k dk so w» d»u, P«». ««Ulmq««« »0, EwiM» 10». ft- dk 00 o» ft««« -»u. a°iix>«ij<u« es, MXXNV »5 a-«»»ft»»ia. P»Mch«ch-a»»t»i L«tpt>g Nr. IMS. Gimetudr^iro-Nontt > N«, Lrzg-b. Nr, 70. Verlag L. M. DSrlner» Aue» Erzgs-. »rr»fpr««<r, «« «. S»S»I, c«-a«»«)ft». Schneede», «, Sch»«,«»«», «ft. Drahianschrlft, cho«st«n» ftu<«qs«»ft»^ A«,«,»«.Ami ahm» ILk dl, a« NachmlNa» ers-fttuiift Ni»m«r bl, »ormMa,, » Uhr l> de» Saovlzgchlll». steSni. Ltn« »«wehr shr dl, Aul»,hm« d« AajNo«» am »orgetchrieb«»«» Tage lowl« an deiümmler Ziest« wird «ftl gegeben, euch nlLi Mr dl« Rl<b»gd«ll der durch Ihern- »rechnanlgigchenenstln^g«. - zdr.'Mckä. »n»«la»,l «««landl« Schriststlül« Sb«k»tmml die Schrlfilell»», dem« Neronlwarlimg. -> Uelerdrechnnge» de» Seschhsle- detrlib« begründ« keine AnIMche. Bet Zahlung««», und Aonimr, gell« rladail, ad nicht »«etndarl. raupt,«schLftdstell«« in Au«, lAbnii,. Sch«»«», «ch Schwarzen b«g. Amtliche Anzeigen. Das Mrtschaftsministerium hat auf Grund von § 1 des Gesetzes, oie Körung von Ziegenböcken betr., vom 31. Juli ISIS, angeordnet, 'daß vom 1. Juli dieses Jahres ab zum Decken der in den Gemeinden Steinbach und Lindenau vorhandenen Ziegen nur solche Ziegenböcke verwendet werden, die als zuchttauglich eälärt (angekört) worden sind. Amtshauptmannschaft Schwarzenberg, den 2S. Mai Wegen Vornahme der Walzarbeiten einschl. Aufbrechen der Fahrbahn von km 2,688 bis 2,8 -er Straße Eibenstock—Hundshübel nebst der anschließenden 310 m langen forststaatlichen Strecke in Muldenhammer wird die Straße von Eibenstock Lis Hundshübel oom 4. bis mit 13. Juni für den Verkehr gesperrt. Der Verkehr wird über BurkharLtrgrün-Lhaufseehaus bei Neustädtel verwiesen. Schwarzenberg, am 28. Mai 1S2S. Die Amtshauptmannschaft. Zn der gestrigen Bekanntmachung betr. das Konkursverfahren Der das Vermögen des Kaufmanns Gustav Christoph Eduard Hoh mann in Neustädtel muß es im vorletzten Absatz heißen: Wer eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz hat oder zur Konkursmasse etwas schuldig ist, darf nichts an den Gemein schuldner verabfolgen oder leisten, muß auch den Besitz der Sache und die Forderungen, für die er aus der Sache abgesondert« Befriedi gung beansprucht, dem Konkursverwalter bis zum 2V. Juni 1S2S anzeigsn. Amtsgericht Schneeberg. Aiederschlema. Gefunden worden sind: 1 Hut, 1 Bergstock, 1 Pelzkragen, 1 Pack Spitze, 1 Wagen- kette, 1 Brieftasche, 1 Stück Ofeurbhr, 1 Taschenmesser, einige Fenster- bilder, eine Geldbörse und eine Peitsche. Sämtliche Gegenstände wer- den bei der Gemeindeverwaltung verwahrt. Aiederschlema, am 28. Mai 1S2ö. Der Bürgermeister. Der Wehretat. Die ungerechtfertigten Angriffe auf die Reichswehr. Berlin, 28. Mai. In der heutigen Reichstagssitzung wurde der Haushalt des Reichswehrministeriums beraten. Reichswehrminister Dr. Goßler erinnert an die Be denken, die wegen Ler Höhe der Forderungen für unsere Wehr- niacht laut geworden sind. Er stellt fest, daß die Zahlen, die Gliederung, die Ausrüstung und die Bewaffnug des Heeres durch den Vertrag von Versailles bestimmt sind. Wenn man also die Ausgaben vermindern wolle, so müsse man unter das heruntergehen, was auch die Entente für Deutschland für nötig gehalten hat, oder man müsse bei den einzelnen Positionen nachweisen, daß die Forderungen zu hoch sind. Der Minister weist darauf hin, daß der Offiziers beruf so wenig An reiz biete, daß es schr schwierig sei, tüchtige Erzieher in der Wehrmacht zu halten, weil die Deförderungsmöglichkeiten sehr gering seien. Wolle man sparen, so sei der Ersatz des Osfizier- korps und Ler Mannschaften geradezu gefährdet. In der Aus rüstung wird kein übermäßiger Aufwand getrieben. Es sei richtig, daß die Reichswehr Gelder von vaterländischen Ver- bänden für ihre Wohlfahrtseinrichtungen angenommen hat. Er habe dabei auch einen politischen Zweck verfolgt, der übri gens vom preußischen Innenminister gebilligt wurde: dadurch, Laß vom Stahlhelm, Wehrwolf usw. Geld angenommen wurde, verhinderte man, daß Las Geld zu politischen Dingen und zu politischem Unfug verwendet wurde. Der Minister hebt dann hervor, daß man anstelle einer Ab rüstung inderganzenWeltein ständiges Rüsten sehe. Die stehenden Heere seien stärker als sie 1914 waren. Die Hauptaufgabe der Reichswehr fei nach dem Versailler Diktat der Schutz unserer Grenzen. Gegen einen vernünftigen Pazifismus habe niemand etwas einzuwenden, mich das Offizierkorps nicht. Die Politik der Neichsregierung sei sried- fertig. Nur ein Verrückter könne in Lieser Zeit an Krieg denken. (Zustimmung). Auch der Reichspräsident, der doch ein militärischer Fachmann ersten Ranges sei, habe sich in diesem Sinne ausgesprochen. Solange nicht Lie allgemeine Abrüstung da sei, müßten wir eine Reichswehr haben, wie sie unseren militärischen Bedürfnissen entspricht. Von „ge heimen Rüstungen" könne keine Rede sein. Davon zu sprechen, sei Torheit. (Zustimmung). England habe abgerüstet, gebe aber allein für seine Luftflotte mehr aus, als unser ganzer Etat beträgt. Wir sind gern bereit, internationale Sicherheits vereinbarungen für den gegenseitigen Schutz der Grenzen ob- zuschließen. Solange das nicht geschieht, hat der Reichs- vehrminister die Verpflichtung, mit der Reichs- wehr dafür zu sorgen, daß Deutschland nicht zum Kampfplatz oder zur Etappe fremder Heere werd e. Es ist richtig, daß wir in: Hevbst 1923 Zeitfreiwillige eingestellt und die total erschöpfte Munition bis zu der durch den Versailler Vertrag gegebenen Grenze ergänzt haben. Wie wenig gcheim das war, geht daraus hervor, Laß ich damals im Kabinett beantragt«, diese Dinge offiziell der Entente mitzu- teilen. Ich bin für die körperliche Ertüchtigung der Jugend, aber nicht für Soldatenspielerei. Zeitfreiwillige werden nicht mehr ausgebildet. Der Minister weist darauf hin, daß die größte Heeresvorlage in Frankreich von Herriotun d seinem Linkspartei! gemach tworden sei. (Hört, hört!) Daraus ergeb sich wieder, daß Republik und Demokratie zwar friedlich, Her nicht de statistisch find. Wir verletzen nicht de» «Ser wir «ollen «»ch nicht auf da« ver ¬ zichten, worauf wir nach diesem Vertrag Anspruch haben. Wir werden ehrlich an jedem System der Ab- rüstung und Verständigung Mitarbeiten, aber das Opfer der deutschen Freiheit darf keiner fordern. Die Broschüre der Liga für Menschenrechte schadet uns im Auslande, aber Landesverrat bedeutet sie nicht, denn sie enthielt zu neun Zehnteln Bestimmungen des Versailler Diktats! Das Verhängnisvolle ist, daß dieses Material von der gegnerischen Propaganda aufgegriffen wird. Der gewesene sächsische Ministerpräsident Zeigner hat sein Material dafür, daß General Müller Beziehungen zu den vaterländischen Verbänden habe, uns nicht vovgelegt, denn er hatte keins. (Heiterkeit). Gr hatte nichts, als was Herr v. Graefe in seinem Prozeß vor dem Staatsgerichtshof in Leipzig aus- gesagt hatte. Nachher hat Zeigner bestritten, solche Behaup tungen überhaupt ausgestellt zu haben. Aehnlich steht es mit der Frage Ler AusbilLungsbabaillone. Der Reichswehrsoldat steht in einem ganz bestimmten Dertrogsverhältnis zum Reich. Das hat auch Herr Schöpflin in seiner großen Anklage rede gegen mich übersehen. Er hat sozusagen von mir eine Art Kabinettjustiz verlangt. Man kann ein Heer nicht anders aufbauen als mit Fachleuten. Das Hinausschicken von Unter offizieren zu Werbezwecken ist sofort abgestellt worden. Das Heer, wie es heute steht, ist ein Heer -er Republik. Dieses Re sultat konnte nur erreicht werden durch treueste Pflicht erfüllung. Die Pflicht allein genügt aber nicht, es muß die Liebe hinzukommen. Der Minister erklärt weiter, -aß er sich zum Mißtrauens votum nicht äußern wolle und fügt hinzu: Wenn Sie mich aber einmal los sind, kriegen Sie mich auch nicht mehr wieder. (Heiterkeit). Das alte Offizierkorps hat sich in treuem Pflichtgefühl -er neuen Wehrmacht zur Verfügung gestellt. Die Offiziere, die den Eid auf die Republik geleistet haben, werden ihn auch nicht brechen. So stolz wir auf unsere militärische Vergangenheit sind, so kann Loch di« Liebe zu Ler neuen Staatsform nicht befohlen werden. Pflichtgefühl, Ehrbegriff und Vaterlandsliebe, müssen im Heere gepflegt werLen. Dann kommt Los andere von selbst. Sie müssen dafür sorgen, so wendet sich -er Minister dann an den Reichstag, Laß die Republik im deutschen Volke Gemütswerte bekommt, wie die Mon archie sie gehabt hat. Diese Gemütswerte sind aber ebenfalls nicht befohlen worden. Mängel bestehen noch im Heere, aber sie sind keine Gefahr für Lie Republik. Die gegen mich erhobenen Vorwürfe halte ich für ungerecht und weise sie zurück. Volk und Heer müssen sich eins fühlen. Das Heer muß dem Parteihader ferngehalten werden. Ich habe Ordnung geschaffen und erziehe das Heer zur Verfassungstreue. (Leb hafter andauernder Beifall). Von den Sozialdemokraten ist beantragt, das Gehalt des Reichsw chMinisters zu streichen. Abg. Dr. Bredt (Wirtsch. Vgg.) erkennt die Tätigkeit des Wchrministers und seiner Mitarbeiter an. Er weist darauf hin, daß überall um Deutschland herum gerüstet werde. Deutschland brauche eine ansehnliche Marine, besonders hinsichtlich der Ost- seeverhältniffe, unL auch zum Schutze unseres Auslandsdeutsch tums. Aufgabe Ler Armee sei es vor allem, Lie Ordnung im Staate aufrecht zu erhalten. Das Heer müsse in enger Ver bindung mit dem Volke stehen. Abg. v. Ramin (Völk.) erklärt, das Decholten der Entente beweise, daß das Selbstbestimmmcgsrecht der Völker nur eine Kriegslist war, um Deutschland in der schamlosesten Weise zu betrügen. Oberstes Gesetz für uns müsse die nationale völkische Entwicklung fein. Damit schließt Lie allgemeine Aussprache. In Ler Einzelaussprache fordert der Abg. Künstler (Soz.) Reform der Fürsorgeeinrichtungen für die Reichswehrangehörigen. Generalmajor v. Haag erklärt, daß alle gegebenen Mög lichkeiten erschöpft würden. Die Zuvsorgeoffiziere stehen mit allen Arbeitsnachweisen in Verbindung. Die Verbindung mit Industriegruppcn und landwirtschaftlichen Verbänden sei er folgt, weil man die Leute nicht anders unterbringen konnte. Die Unterbringung geschehe in einer Form, -ie keinerlei poli tische Einwendungen rechtfertige. ' Abg. Hünlich (Soz.) konrmt auf das Beltheimer Reichs- wehrunglück zu sprechen und kritisiert in agitatorischer Weise den Bericht des Pionierkommandeurs über die Katastrophe. Reichswehrminister Dr. Geßler nimmt den Bericht -es Generals Ludwig in Schutz, der sofort noch Veltheim gesandt wurde, um einen vorläufigen Bericht zu erstatten. Er habe diesen Bericht nach eigenen Wahrnehmungen und Zeugenaus- sagen angefertigt. Ein endgültiges Urteil wird man erst nach der Mitte Juni stattfindenden Verhandlung in Minden fällen können, wenn die Sachverständigen gehört worden sind. Der Minister teilt mit, Laß die Bestimmungen über derartige Hebungen sofort nach -er Katastrophe einer Nachprüfung unter- zogen und in weitem Maße geändert worden seien. In den neuen Vorschriften komme besonder» der Unterschied Wischen Kriegs- und Feldübung zum Ausdruck. Auch für da« Gepäck und Rettungswesen seien AenLevungen eingetreten. In Zu kunft müßten die Mannschaften beim Usbevietzen sitzen. Abg. Briininghaus (D. Vp.) meist gegenüber de» Ausführungen des Äbg. Hünlich darauf hin, dagman in der Trauer um die unglücklichen Opfer einig sei. Es sei ober eine politische Geschmacklosigkeit, den Unglücksfall oM- torisch auszunützev Abg. Künstler (Soz.) beantragt dann die Streichung der Mittel für die Beschaffung von Gasmasken. Reichswehrminister Dr. Geßler erwidert, daß -ie Reichs« rvgierung in Genf bereits für das Verbot des Gaskampfes eingetveten sei. Er persönlich sei -er Meinung, daß der un menschliche und auch unritterliche Gaskampf verschwinden müsse. Er lege aber den FrieLensvertvag so aus, daß wir, wenn uns die Angriffsmöglichkeit genommen würde, doch -wenigstens die Abwehrmöglichkeit haben müßten. Deshalb müßt« auch die Reichswehr, -so lange der Gaskrieg nicht ver boten fei, mit Gasmasken ausgerüstet werden können. Der sozialistische Antrag auf Streichung der drei Mil lionen zur Deschafjung von Gasmasken wird abgelehnt, der Haushalt des Reichswehrministeriums entsprechend den Aus, schußbeschlüssen in zweiter Losung angenommen. Die Beratungen werden darauf abgebrochen und das Haus. begibt sich in -ie Pfingstfcrien. Die nächste Sitzung wird am 9. Juni stattfinden. Wie gewinnen wir -ie Arbeiter für -en nationalen Gedanken? pgz. Nationale Unternehmerführer erheben immer wieder die Klage, daß die Gewerkschaften nicht national seien. Be dauerlicherweise wird -hierbei kein Unterschied zwischen den beiden Hauptrichtungen -er Arbeitnehmerbewegung gemocht, einmal Len freien Gewerkschaften, für die allerdings der natio nale Gedanke keine entscheidende Rolle spielt, und zum andern den christlich-nationalen Gewerkschaften, die zwar auch den vom Standpunkte ihrer Mitglieder aus notwendigen sozialen Kampf führen, dabei aber immer wieder betonen, -aß über allen sozialen Gegensätzen die nationale Schicksälsgemeinschaft stehen muß. Man geht nun von irrigen Grundlagen aus, wenn man dem Mangel an nationalen Führern auf Arbeitnehmerseite dadurch begegnen.will, daß man in immer wieder neuen Formen versucht, die Arbeiterschaft durch sog. „nationales Beeinflussung" zu gewinnen. Diese falsche Einstellung drückt sich schon in Ler oft gehörten Frage aus: „wie gewinnen wir Lie Arbeiter für den nationalen Gedanken?" Alle solche Der- suche dürften iso lange zum Fehlschlägen verurteilt sein, als man nicht mit Len in der Arbeiterschaft eingewurzelten Ueber- zengungen rechnet. Die Arbeiterschaft ist durch ihre soziale Lage gezwungen, um eine Besserstellung ihrer Entlohnungs- und Arbeitsverhältnisse zu kämpfen, und es ist nun eürmal ihre Ueberzeugung, Laß es die Ausgabe ihrer gewerkschaftlichen Organisationen ist, Liesen Kampf zu führen. Demgegenüber kann man kaum glauben, daß auf -ie Dauer je Zusammenfassungen von Arbeitnehmern nennens werte Bedeutung gewinnen können, die auf diesen notwendigen Existenzkampf verzichten. Durch Veeinflussungsversuche im Namen des nationalen Gedankens, die mit den: Wrensche ver- guickt werLen, Lie soziale Kampfkraft Ler Arbeitnehmerseite zu' schwächen, erreicht man lediglich, Laß die Arbeitnehmer gegen solche nationale Propaganda und damit leider auch gegen den nationalen Gedanken überhaupt immer mißtrauischer werden/ Es darf daher Lie Frage aufgoworfen werden, ob die UnteNiehmerseite sich auf Lie Däner der Tatsache verschließen kann, -aß Lie Gewerkschaften als wirtschaftliche Notwendigkeit anzuerkennen sm-, und -aß man zu unterscheiden hat zwischen solchen, die Len nationalen Gedanken anerkennen unL solchen, die dos nicht tun. Ist man erst einmal soweit vorgeschritten,! dann wird man auch zu der Erkenntnis gelangen, daß in der Arbeitnehmerschaft bereits eine starke nationale Bewegung vor handen ist, -N von den im Deutschen Gewerkschaftsbund (D.' G. B.) zusammengeschlossenen christlich-nationalen Gewerk schaften geführt wird und die dor allem in -er Angestelltenschaft im Deutschnationalen Han-lungsgehilfen-Verband einen nicht zu unterschätzenden Vertreter hat. > Manche Unternehmer scheinen sich ober vom nationalen. Arbeitnehmerfühver insofern ein Zerrbild zu machen, als sie ihn sich als einen Mann vovstellen, der auf Kosten -er wirt schaftlichen Interessen -er von ihm vertretenen Gruppen lediglich in nationalen Worten schwelgt. — Es ist jedoch ein Trugschluß, wenn man von nationalen Arbeitnehmerführern erwartet, daß sie nicht mit mindestens derselben Energie die sozialen Ziele verfolgen würden, wie das freigewerkschaftlicho Arbeitnehmerführer tun. Nur wird man erwarten können, daß sie hinter diesen Zielen -ie Verantwortlichkeit für -k Dolls» gvmsinschast seihen, und es wäre zu wünschen, daß sich dieselbe Verantwortlichkeit auch überall beim Unternchmertum zeigte. Hier muß jedoch vielfach der Vorwurf erhoben werden, daß man über rein ökonomische Ziele nicht hinouskommt. Ja, man handelt sogar oft recht kurzsichtig: wenn z. B. machtvolle Untervohmergruppen ihre Lage zur Niederhaltung der ar- beitenden Massen benutzen, so unterstützen sie indirekt eine Sache, die sie eigentlich bekämpfen wollen, und leiste« in Vahr- holt der Sozialdemokratie Zutreiberdienste. Streik l» Derkehrsgewerbe. Berlin, 29. Mal. Heute vormittag ist Lie gesamr» Angestelltenschaft Ler Auto-Omnibus-Gesellschaft in den Streik getreten, so daß der gesamte Autobusvsrkehr vollkommen still liegt. Die Hochbahn verkchrt zur Zeit «och. Bel Ler Straßenbcchn find BerhauLümgex t» Sange.