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» rr «ar-E DOHlAskLUNö. B«ia-«. «. «rtt«. Mo. ». Mibr<a. Sertttche Angelegenheile«. j Der Aündedruck. ^Das Leben! — Dvs Leben!" stöhnte der Dator auf, als er in später Abendstunde zur Feder griff, um mit seinem ein zigen Freunde Zwiesprache zu halten. Dieser Freund aber war sein — Tagebuch. Ihm hatte er alles anvertrauen können — immer, ohne je Verschwiegenheit zu erheischen. Hier war «och Mannesehre, die keinen Wovtbruch kannte. Auch Hilfe in harten Seelennöten: «in Spiegel malte sie Hm wieder zur Er- kenntnins fiir reifere Fruchtstunden. Immer hatte er den Freund so gesehen. Damals, als er an dem Treubruch seiner Frau zu zerbrechen drohte. Dann, als sie von ihm ging und ihm seinen Jungen ließ. Der Junge! — Das war es, was Hu ins Leiben stöhnen ließ. Nicht, daß er ihm Kummer machte. O nein: eine Täuschung, eine Selbsttäuschung, die ihn urplötzlich erschreckte. Eben, heute abend, da der fast Vierzehnjährige ihm die Hand zum Gutenachtgruß reichte. Nein: nicht rechte —drückte. Die Hand! 4Sar es nicht eine Knadenhand, wie jede an dere? Hatte er denn seinem Jungen nicht jeden Tag die Hand gegeben? Und doch: er konnte sie Hm nicht gegeben haben! Das hätte er doch empfinden müssen. Kann denn so etwas Wer Nacht werden? — Junge, Kind, was ist in dir vorgegangen? Dein Hände druck war ein anderer heute Mend. Wissender — voller — gebender .. . Was wußte diese Hand? Oh, war er denn taub gewesen? Hatte nichts von dem leisen Sinken in des Knaben Stimme gehört? — Gewohnheit, die so vieles übersehen, überhören, vovübergehen läßt! Darf es denn zwischen Vater und Sohn Gewohnheiten der Alltagsempfindungen geben? Hatte das Schicksal, Hr Schicksal sie nicht aneinandergobunden zu -Freunden? Und er hotte sein Tagebuch zum Vertrauten seiner Seele gemacht! Hatte in einen Spiegel geschaut und darüber ver gessen, in seines Kindes Augen zu blicken. Wie oft hatten diese Augen vielleicht schon fragend vor seinen Lippen ge standen! Und er hatte ihnen keine Antwort gegeben. Nun gab sie ihm der Junge in seinem Händedruck: „Ich bin kein Kind mehr, Vater, Meine Hand sucht Kameradschafts- verbundelcheit — sucht dich, den Freund, der ibm die letzten Rätsel lösen soll." — Die letzten . . . Oh, mein Junge: aus jeder gefundenen Lösung springt ein neues Rätsel. Nun hat mich deine Hand crschnÄt, und ich weiß nicht einmal: weshalb? — So armselig ist das Wissen deines Vaters. Du aber hast eine Hand, die um bas weiß, woran dein Vater zerbrach. Du wurdest zum Manne über Tag. Dein wissender Händedruck hat mein eiu- samkeit-überdecktes Mannesleben wieder aufgewühlt. Eine männliche Kindcrfaust zertrünnnerte den Seelenspiegel mei nes bisherigen Freundes . . . Meines Freun des —? Soll ich einen Freund verstoßen, der mich nie verletzte, der mich schweigend verstand und warnungmralend mir in die nächste Stunde half? -s Dein Händedruck war fest, uwin Junge. Verzeih', daß ich mich idem andern in Kameradschaft hingab. Unwissend war dein Vater, der das Wissen seines Kindes über sah. Der aus Menscheneinsamkeit heraus tiefer zu schauen glaubte als die hastenden GeseMchafts-Menischen. Nun hat mich deine wissende Hand wissend geinacht um deine Mannbar keit. Ich will sie in der meinen holten, um sie zur Männlich keit erstarken zu lassen. Verzeih', mein Junge, -einem un wissenden Vater . . . Und still ging der Mann kn bas Schlafzimmer seine« Knaben. Kein Erschrecken rundete mehr aus setnen Augen, als er auf die pulsepochenden Hände, auf di« schlummergeschloffe. nen-Wicksterne und auf die leichtgeöffneten Lippen des Schläfers niedersoh. .Mein LeLenskamevad," sogt« er leffe, akng zurück in sein Arbeitszimmer und verschloß im Schreibzimmer das Tagebuch, das ihm bis heute der einzige Freuckd gewesen war. * Aue, 21. Marz. Am Donnerstag fand in der Städtischen Handelsschule di« Entlassung von 108 Schülern und Schülerinnen statt. Di« Feier wurde eröffnet mit dem Liede: „Vis hierher hat mich Gott gebracht —Hierauf trug der Schulchor unter Leitung des Hrn. Oberlehrer Legel „Abschied" von Schubert vor. Alsdann ergriff Oberstudiendirektor Prof. Schulz das Wort zu seiner Ansprache, der er das Thema „Willst Du Dich selber erkennen, so sieh, wie die andern es treiben, willst Du die andern verstehn, blick in Dein eigenes Herz!" Der Absolvent Pistol sprach für die Abgehenden Worte des Dankes an die Lehrerschaft und Worte des Ab- schirdes an die zurückbleibenden Schüler und Schülerinnen, während der Schüler Martin May im Namen der Zuvückblei- benden den Abgehenden freundliche Abschiedsworte zuries. Einer größeren Anzahl von Schülern und Schülerinnen konnte für besonderen Fleiß und autes Betragen öffentliches Lob erteilt werden und zwar aus der Höheren Handelsschule: Klasse 1: an Horst Götz, Curt Pistol und Werner Krawutschke; Klasse 2: an Ilse Hanß; aus der Lehrlings-Handelsschule: Klasse 1: an Kurt Schmidt; Klasse 2: an Willy Junghans; Klasse 3a: an Elise Hänel, Iohannes Krauß, Martha Nitier, Rudolf Mackeldey und Irene Sonntag; Klasse 3b: an Gerhard Zöbisch; aus der Mädchen-Han-elsschule: Klasse 1: an Elsbeth Mehlhorn, Hertha Reinhold, Ilse Wilhelm und Ella Lang; aus Klasse 2: an Käthe Bauer, Margarete Berger, Selene Gläser, Gertrud Klotz, Elfriede Müller, Johanna Nagel, Hilde Marco, Gerda Prehl, Martha Richtsteiger, Ella Rödel, Helene Bernhardt, Gertrud Unger und Martha Schramm; aus der Verkäuferinnenschule: Klasse 1: an Helene Demmler und Jo hanne Otte. Aus der Peter Paul Gaedt-Familienstiftung konnten einer Anzahl der besten Schüler und Schülerinnen Bücherprämien erteilt werden; ebenso hatten der Deutschna- tionale Handlungsgshilfenverband, der Gewerkschaftsbund der Angestellten und die Vereinigung ehemaliger Handelsschüler „Veha" Bücher zu Prämienzwecken gestiftet. Die von dem Stenographenversin „Gabelsberger" für den besten Steno graphen der Schule übergebene Prämie wurde dM Absolven ten der Höheren Handelsschule Erich Böhme zuerkannt. Die Feier, welche seitens der Angehörigen der Schüler zahlreich besucht war, schloß mit dem Vortrag des „Komitat" von Ri endelss ohn-Barthol dy. Neustädtel, 21. März. Der hiesige Landwirtschaftliche Verein beging im Saale des Karlsbader Hauses die Feier sei nes 32. Stiftungsfestes, das insofern für den Verein von gro ßer Bedeutung war, als damit die Weihe seiner neuen Fahne verbunden wär. Der Einladung zu dieser Doppelfeier war nicht nur von den Mitgliedern sondern auch von den benach barten Brudervereinen wie auch von deu Heimattreuen Orts- vereiuon in reicher Zahl entsprochen wordeN; als Ehrengäste waren u. a. anwesend Bürgermeister Dr.Mchterund Pfarrer Bruhm-Reustädtel, als Vertreter des Landeskulturrates und Landwirtschaftlichen Kreisvereins im Erzgebirge Landwirt- schaftsrat Blank, Direktor der landwirtschaftlichen Schule zu Aue. Nach einigen mit Beifall aufgenommenen Musikvor trägen der Helbig'schen Hauskapellc begrüßte Bevemsvor steher E. Hergert die Festteilnehmer, insbesondere die Ehren gäste, worauf Mitglieder des hiesigen Turnvereins (D. T.) prächtige Vorführungen im Keulenschwingen boten und lauten Beifall ernteten. Da» vom MSimeygesangvevein „Liederkrans" vorgetragene Mozart'sche Dundeslled leitete über zur Hand lung der Fahnenweihe; diese wurde von Pfarrer Brüh» tu fesselnder Red« vollzogen. Ausgehend von der Fahnenin- schritt: ,Hand in Hand für unsern Stand" und dem eingestick ten Bilde, einen Pflug bespannt im gepflügten Land wies der Festredner in trefflichen Worten und ansprechenden Bilder» hin auf di« Bedeutung einer Dereinsfahne in heiteren und ernsten Tagen, schilderte sodann die Bedeutung und den hcHe» Wert der Landwirtschaft al» Kulturarbeit in der Vergangen heit und Gegenwart. Er weihte sodann das neue Beveins banner mit den Worten: „Sie möge sein der Einigkeit Sym bol; sie mahn': Tritt ein für deines Standes Ehr' und Wohl; sie ruf': Dankt eurem Gott für allen Segen und: Folgt Christi Fahne allerwegen!" Dieser eindrucksvollen R«de folgte ei« Dorspruch von Frl. Eidner, worauf die neue Fahne entrollt und von Frau Eidner namens der drei Fahnenpatinnen in gebundener Rede und schönem Dortrage dem Verein samt einer prächtigen Schleife übergeben wurde. Mit weitere» Schleifen wurde die Fahne geschmückt von den Frauen und den Töchtern der Mitglieder durch Frau Walter und Frl. Schönfelder sowie von dem Verein junger Landwirte von Hrn. Eidner; außerdem wurden ihr von drei auswärtigen Brudev vereinen und sieben Ortsvereinen 9 Fahnennägel und ein Fahnenring gestiftet. Für alle dem Vereine gewidmeten Ga ben und guten Wünsche dankte P. Georgi namens des Vor standes in herzlichen Worten. Der „Weihegesang" von Wag, ner, durch den.Liederkranz" prächtig vorgetragen, beendete die erhebende Weihefeier. Im ferneren Verlaufe des Stif tungsfestes ergriff der Vereinsvorsteher nochmals das Wort, um zu verkünden, daß die drei Gründungsmitglieder Christian Hornig, Ernst Roßner und Heinrich Gerber für ihre dem Ver ein erzeigte Treue zu Ehrenmitgliedern ernannt worden seien und übergab denselben die bezüglichen Urkunden unter Wor ten des Dankes und der guten Wünschen. Hierauf sprach Landwirtschastsrat Blank dem Vereine unter anerkennenden Worten für dessen erfolgreiche Tätigkeit für die Entwicklung der Landwirtschaft den Dank und Lie herzlichsten Wünsche de« Landeskulturrates und Landwirtschaftlichen Kreisvereins au» und teilte mit, daß diese Körperschäften dem Deveinsvorfitzen den C. Hergert für feine 27jährige treue und erfolgreiche Wirksamkeit als erster Vorsteher des Neustädtler Landwirt schaftlichen Vereins die silberne Medaille für Verdienste um die Landwirtschaft verliehen hätten und überreichte sie demselben samt Plakette und Urkunde unter herzlichen Worten. Durch den zweiten Vorsteher Köhl-Krügel wurde eine weitere Aus zeichnung des Genannten bekanntgegeben und zwar seine Er nennung zum Ehrenvorsitzenden; unter entsprechenden war men Worten überreichte er die Ehrenurkunde und zugleich ein in Metall getriebenes Ticrstück als Ehrengabe des Vereins. Tiefbewegt dankte der in so vielfacher Weise geehrte Dereins- leiter für alle, die ihm zuteil gewordenen Auszeichnungen, ge lobte auch, künftig mit allen Kräften dem Vereine und der Landwirtschaft zu dienen und schloß mit einem dreifachen Hoch auf den Landeskulturrat, dem Kreisvevein und di« deutsche Landwirtschaft diesen Teil der festlichen Veranstaltung. Die Teilnehmer wurden noch erfreut durch verschiedene gutge- spielte Mvsikstü^e, sodann durch glänzest- ausgeführte Dar- M D) ünd später durch eiNän MMKrWmr Feestreigen junger Damen unter Leitung von Frl. Lehrerin Wieczorek, der wiederholt werden mußte. Nunmehr begann das namentlich vom jüngeren Teile der An- wesenden schon lange ersehnte Ballvergniigen, das sich etwas in die Länge zog. Die ganze Festfeier, die sorglich vorbereitet war und dank der Mitwirkung der genannten Verein« de» herrlichsten Verlauf nahm, wird in der Geschichte des Land wirtschaftlichen Vereins Neustädtel einen Glanzpunkt bilden. Di« neue prächtige Vereinsfahne aus Seide, in Weiß und vir oconscnrrxa. aviurrlr z.s. rcnoniu vn cne^mrr in »Nen ^urkübrungen ru billigsten kreisen kmä erleiedterten 2aklunge- bomnguvgen »m l-agvr bei Volkmar L.üsor, Ku», Scbn'nreenberker Ltrüve 19. Tsielon 94. ttaupiveitriek: A. V »«dMorn jun Srdneebvr« - bi. Knopflöcher lerttge auf Spezlal-Anopflochmaschlne in groben und KIcimn Posten a». Aus Wunsä» persönlich« Addviung. Aarle genügt. Oskar Schmiedel ft.. »mdboU, KarIabadeiStt.87 Ul. Vozel- flügel UN«I ?I3N08 dnden elek e«U 100/aMea kvvUml 17 mol prolegekrüat! Vogel L 8olin, filsuen, pi»m»koick«k»drlll, koweprscker 12S. Nvimlck»lr»a« 10. LrlelcMerla 2oblonx»d«!ilnguve«a. in unter Nr. 140 an das öffentliche Fernsprechnetz OlurtReicheh Schnee»«», Fisch-, Odü- u. Semüüddlg. Sleichiei ia empledl« ich siimttlch« »Uchmartna»«« in I. 4 und 8 L< er-dosen von So Mg. an, 0rllardtn«n von 30 Pfa. an. Lech» m Oe. Kor», un» Füidüchlinae. 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