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WWW Sri«««». Veit di« allbekannten alt- red« v«lai ^v« Film eine Lust- ver- irver- L> u» v> VI> 0» V .. ^n. Die M Beschwerden über « «irre nähere oder die Tage hat erst wieder Haken. Minist«. . „Allerdingsl" sagte einer der ältesten Kursteilnehmer, «in Staatsanwalt, der sich in Anwesenheit von Vorgesetzten gern ein wenig als Mentor der jüngeren Kollegen aufspielte. Di« beiden Mantellosen standen geknickt. Plötzlich schraken sie auf. Der Geheimrat hatte laut gelacht und Lochte noch. „Meine Herren- diesmal ging es es, der die Mäntel ««bringen ließ, u no Maorrnsmen vmxy vlE wachen sind, herrscht im Poft» kbehr der Tschechoslowakei oft mals «in heilloser Wirrwarr. Berschick»ngen find an der Tagesordnung und wichtige Post oder Güter (letzthin sogar eine Leiche!) machen tagelang Spazierfahrten durch da» ganze Land. Selbst den tschechischen Beamten find di« Namen nicht genug bekannt, da man ein und denselben Ramen ein Dutzend mal und mehr angewandt hat. Die weltbekannte Glasstadt Haida (Export noch Australien, Amerika, Afrika usw.) wurde anfäng lich mit Hajda bezeichnet, was noch anging. Da kam Heuer im Sommer -er den Stadtnwmen definitiv mit „Dor" zu ist frappant. Ununterbrochen laufen Hafte Postzustellung ein, sofern nicht ische Bezeichnung dabet ficht. Dieser * Die Feste des Jahre« 1928. Das Jahr 1925 beginnt 'nm Donnerstag. Fastnacht ist am 24. Februar und Ostern feiern wir am 12. April. Himmelfahrt begehen wir am 21. Mai und zchn Tage danach, am 81. Mai, schmücken wir »um Pfingstfest. Don den je »wet Sonnen- und Mondfinsternissen wird bei uns nur das Ende der ersten am 24. Januar und die erste Mondfinsternis am 8. Februar sichtbar sein. Beide Finsternisse sind partiell. Der Monat Oktober beschert uns zweimal Vollmond, am 2. und 31. Oktober. vatur Deutschlands liegen wird. Demnach ist zu erwarten, daß regnerische, milde Wochen mit trockenen, kalten wechseln weiden. Da die Tempevwtuvabweichungen der kalten Tage im Mittel im Winter größer sind al» die der warmen, ist damit «» rechnen, daß die milden Tage in den metsten Gegenden Deutschlands an Zahl überwiegen weiden. In keinem Gebiet Deutschlands wird der Winter 1924/28 so streng und schnee- reich sein wie der letzte Mnter; in keinem Fall wird er aber als sehr milder Winter bezeichnet werden können. Erdgeschoß getragen. Hitzenplitz und Knappstuhl, die beiden „Bestohlenen", glänzten über die Auszeichnung, daß der be rühmte Gelehrte gerade ihre Mantel zu Objekten seines Ex perimentes genommen, als hätte man ihnen das Gesicht mit fluchtiger Butter gesalbt. Im Erdgeschoß stand breit und behäbig vor seiner Loge der Portier; er grüßte ehrerbietig. Der Geheimrat forderte jovial den Schlüssel zu semem Arbeitszimmer. Der Portier teilt« höflich, aber entschieden mit, baß Ler fremde Mann, der den Schlüssel gegen Ausweis abgeholt habe, ihn noch nicht wiedergebracht habe. „Ein fremder Mann? Das war doch ein Amtsbote —!" Der Portier beeilte sich, zu versichern, daß es kein Amts bote gewesen sei. Er kenne die 23 Boten des Ministeriums genau. Der Mann sei ihm vollkommen fremd gewesen. Wenn er nicht den Ausweis mit der eigenhändigen Unterschrift des Herrn Geheimrats vovgezeigt hätte ... Gsottschneider war mit drei Schritten an seinem Zimmer und stieß die Tür auf. Pelzmäntel waren da weit und breit nicht zu sehen. Auch einige andere Dinge fehlten: die goldene Standuhr vom Schreibtisch, die silbern« Aschenschal«, di« Zigarrenkiste vom Rauchtisch, di« zierlich« Schreibtischlompe. Der Portier, der mit den Herren dem Geheimrat gefolgt war, räusperte sich: „Der fremde Mann verließ mit zwei großen Paketen das Haus. Ich glaubte, es handle sich um eine Be sorgung für den Herrn Gcheimrat. Der Ausweis ..." Gsottschneider wollte erst aufbrllllen, dann aber überlegte er sich's und ließ sich in den Schreibtischsessel fallen. Der Por tier zog die Tür von außen zu und die Herren gingen lebhaft diskutierend nach Haus«. Zwei davon mit langem Gesicht, da für ohne Mantel. Ueber ,/Launerfrechheit und Kriminalistenvorsicht" hielt Ler Geheimrat keinen Dortrog mehr. Er gab «ms Gesundheits rücksichten dem Justizministerium den ehrenvollen Auftrag zu rück und beschränkte sich auf seine akademische Lehrtättzkeit. Selbstverständlich ersetzt« er den beiden Opfern seines Experi ment» den sehr beträchtlichen Schoden, obwohl die beiden Herren brieflich und mündlich baten, davon abzuschen, wobei der Assessor Hitzenplitz als kundiger Jurist darauf hinwie», daß hier unbedingt ein Fall höherer Gewalt vorliege, für den nie mand verantwortlich oder haftbar gemocht werden könne. Der fremde Mann im blauen Rock der Amtsboten, der die Wcchrheit des Worte», daß selbst die gerissensten Krimina listen von noch gerisseneren Gaunern düpiert werden, so «in. selbst war -ispiel für , , m und Ihnen" — er wandte sich an di« beiden Geknickten — ,M« kleine Lek- tion z« «teilen. Die Mäntel find in meinem Arbeitszimmer. Bitte, folgen Sie mir!" Da« «ar ein reise in den Böhmerwold nach Dor gemocht, da es in der Re- publik rund 25 Ortsnamen „Dor" gibt, Haida dagegen gab es nur «ins. * Was soll der Iunge werden? Mit dieser ernsten Frage beschäftigten sich in diesen Wochen Tausende und aber Tau- sende sorgender Eltern und Vormünder. Eine große Anzie- hungskrast besaß immer die kaufmännische Lauf- bahn. Hierzu schreibt uns der Deutschnationale Himdlungs- gehilfen-Derband (die größte Gewerkschaft männlicher und kaufmännischer Angestellten): Die Ansprüche, dis heute im Kaufmannsberuf an die körperlichen und geistigen Kräfte de rer gestellt werden, die sich ihm widmen wollen, sind weit grö- ßer als je. Es muß ein Grundstock bestimmter Dorkenntnisse vorhanden sein, und vor allen Dingen ist der Trieb zu rast loser Weiterbildung notwendig, denn gerade auf aufstchts- volleren und besser bezahlten Posten wird heute ein hohes Maß sachlichen Wissens und Könnens verlangt. Wer heute den kaufmännischen Beruf ergreifen will, muß zunnndest gründliche Kenntnisse der deutschen Sprach« und Gewandtheit im Rechnen haben. Insbesondere müssen die jungen Leute praktisch veranlagt, geistig geweckt und sittlich gefestigt sein. Gute Schulzeugnisse bilden im allgemeinen noch keine Gewähr für eine Eignung für unseren Stand. Nur denen, die ganz besondere Dorkenntnisse und Fähigkeiten für den kaufmän nischen Beruf besitzen, können wir den Eintritt in die Kauf mannslehre empfehlen. Der Daseinskampf ist infolge der Einschränkungen in der Wirtschaft und im Außenhandel durch di« Versailler und Londoner Diktate in unserem Berufe be sonders hart. Mit unseren langjährigen Erfahrungen stehen wir aus den angeführten Gründen den jungen Leuten, Eltern und Vormündern gern zur Verfügung. Wir vermitteln geeig nete Lehrstellen, und für den Abschluß des Lehrvertrags stellen wir den Eltern einen Lehrvertrag, der alle rechtlichen Bestim mungen über das kaufmännische Lehrverhältnis enthält, kostenlos zur Verfügung. Die PelzmSniel. Humoreske von Karl Fr. Rimrod. Professor Balduin Gsottschneider, Geheimrat und Doktor beider Rechte, war als Kriminailpsycholoae «in« Koryphäe. Kein Wunder, daß das Ministerium sich diesen Mann sicherte und ihn mit der ehrenvollen Aufgabe betraute, andevchalb Dutzend gut bewertete junge Staatsanwälte, Assessoren und Referenden», Lie Hilfsweise bei Staatsanwaltschaften beschäftigt wurden, zwei Stunden täglich mit dem Oel der Kvinrinal- psychologi« zu beträufeln. Gsottschneider, der an diesem Morgen sehr gut gefrük- stückt hatte und sich infolgedessen in glänzender Laun« befand, stieg eben die breite Gvanittreppe hinan, die zum Weiten Stock- werk des Ministerialgebäudes führte. Dort, in einem der zahl- Aue, 31. Dezember. Der sächsische Militärverein 105er hielt am vergangenen Sonnabend in seinen Deveinslokal, Gasthaus „zum Anker", eine außerordentliche Generalver sammlung ab. Die Tagesordnung betraf nur innere Der- «insangelegenheiten. Anschließend wurde zu Ehren der im Weltkriege gefallenen Dereinskameraden, eine künstlerisch ausgeführte Gedenktafel geweiht und im Dereinslokal ange- bvacht. Modelliert und fertig gestellt wurde die Gedenktafel von dm» StukakuvmeistW Magnus Becker, hier. Echneeberg, 31. Dez. Der Beamte D., der sich der Untreue, Urkrmdenfälschung und Unterschlagung schuldig gemacht haben sollte, ist vom Schöffengericht Schneeberg freigesprochen wor- den. Die Staatsanwaltschaft hat gegen das Urteil Berufung eingelegt. , Reustädtel, 30. Dezember. Der von den städtischen Kol legien am 1. September in gemeinschaftlicher Sitzung geneh- migt« Haushaltplan der Stadt Reustädtel auf das Rech- nungsjahr 1924/25 wird gewiß den Stadtvertretern keine Freude bereitet haben, aber auch bei dem größten Teile der Einwohnerschaft mit gemischten Gefühlen ausgenommen wer den. Der erste Teil enthält eine Zusammenstellung der Ab- NL NA 38 110 M- VÄ 39 24v M. AUAAVVEA, Wasserleitung 14074 M. bet 19 590 M. Ausgaben, Sparkasse 3000 M. bei 3000 M. Ausgaben, Gaskasse 1378 M., allge mein« Volks- und Fortbildungsschule 8918 M. bei 9378 M. Ausgaben, Wohlfahrtspflege 51755 M. bet 56 871 M. Aus gaben. Ueberschüss« sind eingesetzt bei der Elekttizitätskass« mit 8549 M., bet den Grundstücken mit 2158 M., btt den Steuern mit 92 300 M. Zuschüsse erfordern ferner Klöppel- schule (454 M.), Schnitzschule (815 M), Ruhegehälter 8585 M. bei 15 449 M. Ausgaben, Kapital- und Schuldenverwaltung 5991 M. bei 8042 M. Ausgaben. Der ganze Haushaltplan hat seit 10 Jahren ein vollständig anderes Gesicht erhalten. Neu« Rechnungen sind gebildet worden; die meisten sind un heimlich angeschwollen, frühere Ueberschußrechnungen erfor dern jetzt Zuschüsse. So konnten im Haushaltplan« für 1914 60 000 M. anteiliger Sparkassenrttng«vinn aus dem Jahrs 1913 zur Deckung verschiedener Rechnungsfehlbeträge einge setzt werden, und heute reicht er noch nicht zur Bestreitung der eigenen Betriebskosten. Dieselbe traurige Erfahrung machen überhaupt alle Orte mit früher blühenden Sparkassen. Für 1914 wurden für die Armenkasse insgesamt 13180 M, davon 7540 M. Zuschuß aus der Stadtkasse, verlangt. Jetzt werden gefordert 11895 M. für das Armen- und Waisen wesen, 8587 M. für das Gesundheitswesen, 7200 M. für So zialrentner-, 6000 M. für Kleinrentner-, 12 0000 M. für Er werbslosen-, 3000 M. für Kriegerfürsorge und 8000 M. für Totenbestattung. An aufkommenden Steuern werden erwar tet 15 000 M. anteilige Reichseinkommen-, 1000 M. anteilig« Körperschafts., 15000 M. anteilige Umsatz-, 7000 M. Grund-, 15000 M. Gewerbe-, 15000 M. Arbeitgeber-, 12 000 M. Aufwertungs-, 5000 M. Vergnügungs-, 2000 M. Getränke-, 1700 M. Hunde-, 1000 M. Grunderwerbstsuer, 2000 M. Er hebungsgebühren. In der Dermögensübersicht erscheinen dis Aktiva mit insgesamt 599 860 M. (215 560 M. Wert der be- bauten, 49 800 M. der unbebauten Grundstücke, 150 000 M des Wasserwerkes, 100 000 M. Elektrrzitätsnetzes, 51900 M. 5190 Stück Holzwerksaktien), die Passiva mit 6017 M., sodaß ein reines Vermögen von 593843 Mark errechnet ist. Sollte es wirklich Städte geben, die im Gelds schwimmen, so ist Reustädtel jedenfalls nicht unter ihnen zu suchen. Lößnitz, 31. Dezember. Um Mißverständnissen vorzu beugen, sei noch darauf hingewiesen, daß wie in jedem Jahre die Silvesterfeier in der Kirche (Predigt und Solo gesang) nachmittags 5 Uhr stattfindet. Lößnitz, 31. Dezember. Der Bergverein welcher seinen Weihnachtsberg in der Turnhalle aufgestellt hat, wurde für seine Mühen und Opfer Lurch zahlreichen Besuch erfreut. Es ist in der Tat ein inrposantes Bild, das sich dem Auge dar- bietet. Im Hinblick auf den Wert Ler Ausstellung ist ihr wei terer recht zahlreicher Besuch von nah und fern zu wünschen, sie ist bis Sonntag, den 4. Januar geöffnet. Schwarzenberg, 31. Dezember. Am 17. Dezember hielt der hiesige Frauenverein im Pfarrhause eine Weihnachtsbe- scherung ob. Es wurden vor allem wier „alten Mütterchen" bedacht. Außer den Geldgeschenken erhielten wir noch so viel nützliche Sachen, daß wir es nicht unterlassen können, auf die sem Wege allen edlen Spendern unseren wärmsten Dank aus zusprechen. Groß ist die Freude und wer weiß, ob wir näch stes Jahr zur schönen Weihnacht noch beisammen sind. Noch mals Dank! von uns alten Mütterchen. Lauter, 31. Dezember. Dieser Tage feierte Werkmeister Eduard Berndt sein 25jähviges Ehejubiläum. Der Gesang verein „Arion" brachte ein Morgenständchen. Don den Be- amten der Fa. Sächs. Emaillier- und Stanzwerke, vorm. Gebr. Gnüchtel, A.-G. wurde ihm ein Geschenk überreicht. * vom Winterwetter. Dr. Fvanz Baur^t. Blasien, der sich schon mehrmals mit Erfolg in der Wettervorhersage lucht hat, weist darauf hin, daß wir aus den Temperatur Mtnissen Mitteleuropas, NorLeuropas und Nordamerikas der ietztvevgangenen Jahreszeiten berechnen können, daß -i« mitt lere Duvchschnittstemperatur Deutschlands im kommenden Mnter (1. Dezember 1924 bis 28. Februar 1925) mit einer Wcchrschttnlichkttt von 88 Prozent zwischen 2,0 Gro- Eelsius über und 0,9 Grad Eelsius unter der normalen Wintertvmpe- „Diese Mäntel," sogt« Gsottschneider gedämpft und ein dringlich, .dies« Mäntel bringen Sie sofort in mein Amts zimmer im Erdgeschoß. Nummer 8, gleich neben dem Zimmer des Portiers. Lassen Sie sich vom Portier den Schlüssel geben — hier ist ein Ausweis." Der Gcheimrat kritzelte ein paar Wort« mit seinem Namen auf eine Visitenkarte und gab diese dem Mann im blauen Rock. Der nickte mit dem Kopfe, sagte ein paarmal „Jawohl" und verschwand in der Richtung nach unten. „Den Schlüssel geben Sie dem Portier zurück!" rief ihm Gsottschneider nach dann trat er in den Hörsaal ein. Sein Dortrag über „Gaunerfrechheit und Kriminalisten, vorficht" fesselte Lie Hörerschaft ungemein, zumal der Geheim- rat mit Dutzenden von Beispielen aufzuwarten wußte. Als die Uhr elf z«igte, schloß er sein« Vorlesung und entließ die Hörer mit einem leichten Neigen des Kopfes. Gsottschneider, der allein im Saal zurückblieb und an- gLstrengt auf die Stimmen im Gang lauschte, brauchte nicht lange zu warten. Er vernahm ein paar kernige Flüche und «in lautes Stimmendurcheinander. Es war so wett. Er trat hinaus. „Was gkbt's denn, meine Herren?" fragt« er mit Lem unschuldigsten Gesicht von -er Woll in den Trubel hinein. „Beleihung, Herr Geheimrat. Es ist kaum glaublich — man scheint mir und dem Kollegen Doktor Knappstuhl Lie Pelzmäntel gestohlen zu haben." E» war der Assessor Hitzenplitz, der dies« Wort« hervor- sprudelte. Gsottschneider heuchelt« Erstaunen. ,Zn der Tat — unglaublich! Aber fast ebenso unglaublich die Tatsache, meine Herren, daß Sie als immerhin gewiegte Kriminalisten auf einem sozusagen jedermann zugänglichen Korridor Pelzmäntel ablegen, deren Wert in die Tausende »eichen Sitzungssäle, fanden die täglichen Vorlesungen statt. An den Kleiderhaken auf dem dämmrigen Korridor hingen schon die Mäntel und Hüt« -er Höver. Man wartete also be- Veits auf ihn. Gsottschneider blieb einen Augenblick stehen und überdachte, während er mit einem umfangreichen Taschen, tuch die betauten Brillengläser reinigte, noch einmal sein heuti- >es Dorlesungsthema: Gounerfvechhett und Kriminalistenvor- icht. Gin gutes Thema! Und «in sehr notwendige« — denn elbst di« gerissensten Kriminalisten werden häufig noch von gerisseneren Gaunern düpiert. Der Geheimrat wollte, nachdem er die SSuberungsaktton btt seiner Brille erfolgreich beendet und da» Gerät wieder zweckmäßig auf dem Nasenrücken und hinter den Ohren ver staut hatte, eben nach der Türklinke greifen, um seine Höver schar nicht länger warten zu lassen, al» sein künstlich geschärftes Auge auf zwei offenbar sehr kostbaren Pelzmänteln hängen blieb, Lie aus der an der Wand hängenden Mäntelschar hervor, leuchteten wie knallroter Mohn au» einem grünen Kleefeld. In diesem Augenblick «Klickte «in genialer Gedanke im Hirn Les berühmten Kriminalpsychologen da» Licht der geheimrätlichen Gedankenwelt. In der Tat — hier bot sich die Gelegenheit, die unbedingte Notwendigkeit kriminalistischer Vorsicht durch ein Exempel eklatant darzutun. , Rasch nahm Gsottschneider — fein« Hände zitterten ein l Venia dabei — bi« beiden wertvollen Pttzmänttt vom Haken. ' Am Fenster fiand ein Mann im blauen Amtsrock ber Ministe- ttolboten. Gsottschneider winkte khn heran und legt« Hm bi« Mäntel in di« Arme. Lpr Mann macht« zwar ein schr er- abmechsttnd bald vier Rechnungen bringen Uebevs-ly^ Mark, 18 erfordern dqzegen Zuschuss« von Mark, sodaß sich ein ungedeckter Fehlbettag von 746 ergibt. Die Aufbringung dieser benötigten Summe den VtaLtvertretern manch Kopfzerbrechen bereiten, guschüsfi» verlang«» u. a. Hauptverwaltung 85314 M. bet 67948 M. AusgÄen, Bezirkssteuern 20460 M. btt 20 690 M. Ausga- OerMche AngelegeuheUe« Auser Svan-Kale«-«. E» hat wohl schon jeder mal einen Iahveskalender in der Hand gehabt, ohne daß ihm dabei mancherlei, das ganz in- lerefsant ist, aufgefallen wäve. Ein nachdenklicher Mensch findet ab« auch auf einem Kalender allerlei Merkwürdig, leiten. So -. B. fällt der erst« und der letzte Tag eines Jah. re» tum« auf denselben Wochentag, nur in den Schaltzohren richt. Fern« beginnen eine Reihe von Monatspaaren eben- * falb» mit demselben Wochentag, wiederum ab« nur in Ge- Mttnjahren, nicht in Schaltjahren. So der Januar und Okto- ter, d« September und Dezember, ebenfalls das Tvko Fe- bruar, März und November. Da da« Jahr 1925 kein Schalt- jahr ist, sind diese Angaben an Hand unseres Wandka- len der», der in diesen Tagen den Lesern de» E. D. als Nachträgliches Weihnachtsangebinde durch di« Ztttungsboten Überreicht wird, schnell zu kontrollieren. Im übrigen dürste der Wandkalender, Ler auf feinstem Kunstdruckpapier in Drei- farbendruck in unserer Druckerei hergestellt wurde, sicher den Beifall all« Heimatfreunde finden. Besonderes Interesse witt> d« Kopfvignette entgegengebracht werden, die ein be- kannte» Landschastsbild unseres Erzgebirges: Schloß und Kirche in Schwarzenberg, in naturgetreu«, kllnst- kettscher Wiedergabe vor Augen führt. Da» Kalendarium ist so angeordnet, daß es einigen Naum für kurz« Notizen bie tet. Und so wünschen wir allen unseren verchrten Leserinnen und Lesern, daß sie auf dem Aalend« viele glückliche und frohe Lage zu verzeichnen haben mögen. Wenn bei Ueberreichung be» Wandkalenders, den wir kostenlos liefern, alle gut oder wenig« gut gelaunten Leser auch der Ztttungsboten geben- ken würden, di« ihnen ihr Heimatblatt auch btt Schnee und Regen, bei Wind und Wett« in die warme Stube bringen, dann vierden diese sicherlich nichts dagegen ttnzuwenden haben. Glückauf -um neuen Jahr«!