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Erzgebirgischer Volksfreund : 03.01.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192501035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19250103
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19250103
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-01
- Tag 1925-01-03
-
Monat
1925-01
-
Jahr
1925
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 03.01.1925
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^7^7^ Erzzebirgischer DolksfreuttS. »«»»»— -. Sarwar 1-rv. ». 25jähriges Kontrollmädchen erwürgt zu ha-' srüla Frankenberg das rr ** Werda«. IM »arast worqeiunst tv erg, l>0 «. Ader ein stand ftsti M, vrs- Veriag L«, SSttn«, «u«, VstchttL ' handelte und noch beff«e arg f. ,sn: « MMllMg »mmlung rmittags : Sonn- >. 8 Uhrr 8 Uhr: i Abe»»d he. g Uhr: abends abends lammen, tv Uh r: ann ist :ße 74). sdienst; »angeli- ommen. Tabbat, ittwoch, ' Weg", Sabbats enntag, e Ser:« »ngenck. lineum n« für »rträge Pred. m »6 clrtkok verttiche Angelegenheile«. I Januar. Löß»», 2. gestern sein 25j umhergewandcrt, bis er wieder nach, Sachsen kam und ihm in Frankenberg das Geld ausging. / in Hamburg ein ! , .. den. Mit eine»s Deute von 40 Mark ist der Mensch ziellos „Na, was soll denn da werden?" brummte Förster vom Fenster her. „Bei den Leuten lernt sie was, 's wird sie kei- ncr fressen. Hier bei dir lernt sie doch weiter nichts als Wurst fressen." Alwine fuhr giftig herum, „Na wer beschafft sie denn, die Wurst — he? Du mit deinen paar Groschen Bevdienst denkst wohl noch, du kannst das große Maul hoben?" Er stopfte sich die Finger in die Ohren und vertiefte sich wieder in den Kalender. „Ich hab' dich damals gleich gesagt, Alwine", sagte die Alte, „laß das Mädchen nicht dienen, schick' sie in die Ziegel- schcunc. Denk' mal, was die Mädchen da für ein schönes Stück Geld kriegen." Gottfried Försters Finger fuhren aus Len Ohren heraus. „Aiegolscheunc?" rief er. „Nee, da kommt sie nicht hin. Da lernt sie nichts wie Grobheiten und kriegt 'nen Rücken wie ein Müllersknecht."/.. Die Alte fuhr ihm nicht über den Mund, wie er erwartet hatte, sondern betrachtete nachdenklich das Mädchen, das mit verheultem Gesicht am Schürzenzipfel kaute und scharf auf» horchte. ' - Frau Heinemann fand, dost es. kenn schmuckeres Mädchen gab, weit undsbreit, als die Else mit, ihrem krausen, schwät zen Haar, den grellen Beerenauoen, den kirschroten L'ppen und Wangen und dem üppigen Körper, der über ihre Jahre hinaus entwickelt war. „Hast nicht so unrecht, Friede." meinte die Heinemann, während sie Herrn Festegonq nachblickte, der wippend am Fenster vorbeischlenderte. „Am besten ist schonest« bleibt setzt hier im Saus und geht mit in die Beeren. Es wird eine tüchtige Ernte dies' Jahr, alles blau von Heidelbeeren, dann später die Krösels und dazu die Steinpilze. Mächtig viel Geld gibt'? da zu verdienen, wenn eins flink ist." -ckklsens Augen leuchteten auf. Ja, das «ar so etwa« nach ihrem Geschmack, das war ein lustige« Leben im Dolde mit de» Beerensuchern. Da hatte man seine Freiheit und sein Dergnügen und später Geld zu seidenen Musen uyd Fsbev- hüten. , ? .> - - ' - Sriede Förster stand verdrossen auf, stapfte brummend Im Wasserwinkel. Ein Dorftoman von P. Redlich. - (Nachdruck verboten.) (4. Fortsetzung.) „Du Sauluder infamigtes!" schrie die Alte. „Hab' ich dich nicht gesagt, du sollst ufpassen und pfeifen, wenn er raus kommt?" Klitsch klatsch regnete cs Ohrfeigen, bis eine noch hübsche, aber etwas schlumpige Frau um die Ecke kam und sich ins Mittel legte. „Laßt Ihr nu bahle das Mächen los, Mutter?" Immer noch keifend folgte Mutter Heinemann ins Haus, wo man über den kleinen Flur, auf den auch Herrn Feste gangs Küche führte, in die Zweizimmerwohnung gelangte, die der Grubenarbeiter Förster, Frau Heinemanns Schwieger- sohn, mit seiner Familie bewohnte. Durch die Kammer-, in der dir Kinder schliefen, immer zwei und zwei in einem Bett, kam man in das grüße Wohnzimmer, wo die Kleinen sich mit dick belegten Wurstbröten um den Tisch jagten, während Förster, ein baumlanger Mensch mit gutmütigem Gesicht, am Fenster im Kalender las. Am Tische saß Else, die Aelteste, und heulte. Sie diente bei Lehrers, war fortgelaufen und wollte nicht wieder zurück. „Die wissen weiter nichts, als einen schikanieren," heulte sie. „Immer in eins weg haben sie's mit die Spinnen im Ziegenstall — weiter wissen sie nichts nu schon s«t acht Ta» gen, als daß ich da man immerzu die Spinnweben, abmachen soll." „Na ich dächte!" entrüstete sich Frau Förster. „Spinnen haben doch woll noch keine Ziegen »ich totgebissen." „Und heute da hat sie sich dahei hingestellt, die Schul- Meisterin — und da mußt' ich all' die Fitzen runtermachen von'« Stallfonster, wo's doch Sonntag ist. Kann .sich ja Schalgardinen anmachen lassen für ihre alte meckrige Ziegen kor meinswegen. Ree, da geh' ich nich wieder hin." „Bleibste eben hier," entschied Mutter Alwin« Förster, ch Eltern hat, braucht sich nicht Hamm kommen -u * Sächsischer Lebenshaltung»!«!»«!. Rach den Prelsfest, strllungen vom 30. De-einber 1024 sind vom Statistischen Landesamte folgend« Indexziffern der Lebenshaltungskosten (1913/14 -- 100) berechnet worden: Gesamtindex (für Ernäb» rung, Heizung, Beleuchtung, Mahnung und Bekleidung): 123,8; Sejamtindex ohne Bekleidustg: 121L. Am 23. Dezem ber 1924 betrug der Gesamtindex mit Bekleibungskosten: 123,8 und Hne Bekleidungskosten: 121I. Don! 23. Dezent- der bis 30. Dezember 1924 sind mithin die Preise der bei der Teuerungsstatistik berücksichtigten Güter in beiden Millen unverändert geblieben. * Weihnachtsspende de» Ministerpräsident««. Der Mini- sterprästdent hat zu Weihnachten aus seinem Disposition«, fonds 3500 Mark an bedürftige sächsische Familien und an wohltätige Vereine verteilen (assen. * Milderung der Steuerdruck». Die sächsischen Handels- kammern haben zur weiteren Erleichterung des Steuerdrucks und zur stärkeren BOebung des Geschäftsganges in allen In- dustrie- und Handelszweigen an zuständiger Stelle die sofor tige Durchführung der nachstehenden Forderungen beantragt: Einkommen, und Körperschaft« st euer: größte Beschleunigung in der Ausarbeitung der neuen Steuergesetze und rechtzeitige Anhörung der Handelskammern gleich zum ersten greifbare Gestalt annehmenden Roferentenentwurf; ordnungsmäßige Nachveranlagung für das Jahr 1924 und be dingungslose Erstattung aller zuviel geleisteten Dorauszah- lungen, wie es in der Zweiten Steuernotverordnung gesetz- lich vorgeschrieben ist, und sofortige weitere Herabsetzung des Steuersatzes auf höchstens 1 Prozent sowie Zulassung weiterer Ausnahmen für besonders schwer bedrängte Industrie- und Handelszweige. Umsatzsteuer: weitere Herabsetzung der allgemeinen Umsatzsteuer, vollständige Beseitigung der Luxus steuer und weitere Prüfung der Frage einer Befreiung der Ausfuhrwaren von der gesamten auf ihnen ruhenden Um satzsteuerlast. Wegen einer ausreichenden Ermäßigung der sächsischen Gewerbesteuer hatten die Handelskam mern an den Landtag die folgenden Anträge gerichtet: sofor tige Beseitigung der Arbeitgeberabgabe mindestens bis zur Inkraftsetzung des neuen Gewerbesteuergesetzes und Erlaß der letzten Rate der 1 prozentigen Abgabe vom Betriebsvermögen. * Falsche Rentenmarkscheine. Das „Reichsbesoldungs blatt" gibt weitere Merkmale falscher Rentenbankscheine zu einer, zehn und fünfzig Rentenmark bekannt. Die Ein- Mark-Scheine sind in der Gesamtbreite fünf Millimeter, in der Breite des umrahmten Druckbildcs zwei Millimeter zu klein, das Wasserzeichen ist in leicht erkennbarem Fettdruck hergestellt. Die Numerierung der- Scheine ist schlecht, die Farbtönung auf der Vorderseite weicht von der . der echten Scheine ab. Den Zehnmarkscheinen fehlt das Wasser zeichen; ihr Papier ist stärker als das der echten Scheine. Der Stoffauflauf auf dem rechten Teile der Vorderseite ist durch Uebertiinchen mit grüner Farbe vorgetäuscht, während die Fasern in das Papier nicht eingebettet, sondern aufgodruckt sind. Die Beschriftung weist zu kleine Typen auf, Numerie rung weicht im Schnitt und in der Größe der Ziffern von der echten Note ab. Die falschen Scheine zu fünfzig Mark sind auf minderwertigem Papier bergestellt, auf dem das Wasserzeichen durch Fettdruck unvollständig nachgeahmt ist. Der rechte Teil der Vorderseite ist mit einem schwach blau- grün oder schmutzig-weiß gefärbten Klebemittel übertüncht, worauf einige dünne Fasern eingestreut sind. Die echten Scheine zeigen an dieser Stelle einen hellgrauen Stoffauflauf. Die Beschriftung ist im ganzen matt und unklar: Die Num mern sind wahrscheinlich mit einem Stempel aufgedruckt. Die Rückseite ist im Druck sauber und verschmiert. * Ausgabe der Bahnsteigkarten. Nach einer neueren Be stimmung werden vom 1. Januar ab die Bahnsteigkarten nicht mehr mit dem Tag der Ausgabe abgestempelt. Sie gelten von nun an zur einmaligen Benutzung an dem Kalendertage, an dem sie vom Bahnsteigschaffner entwertet worden sind. Die zwischen 11 und 12 Uhr nachts entwerteten Karten sind noch nm folgenden Tage gültig. Wo die Beschränkung der Bahn steigkarten auf einzelne Stunden angeordnet ist, bleibt sie be stehen. Personen mit Bahnsteigkarten wird der Zutritt zu den Bahnsteigen und den in die Bahnsteigsperre einbezogenen Warteräumen nur gestattet nach Oeffnung der Sperre vor der Abfahrt oder Ankunft von Zügen. Bei Schluß der Sperre oder auf Anordnung des Aufsichtsbeamten haben diese Per sonen sich zu entfernen. In dem Preise der Bahnsteigkarte tritt eine Aenderung nicht ein. Der im August v. I. hier aufgetretene Hoi^ rätsschwindler, welcher auch Diebstähle und sonstige Betrüge reien ausgeführt hat und sich als Gastwirt Willi Mensing aus Halle ausgab, ist jetzt als der 45jährige Destillateur Wilhelm Meerin germittelt worden. Er ist ein internationaler Gau ner und wird von verschiedenen Staatsanwaltschaften stecke brieflich verfolgt. In jedem Falle bedient er sich eines ande ren Namens. Meist sucht er sich Krregerwitwen als Opfer aus, welche er durch Heiratsofferten kennen gelernt hat, verspricht diesen die Heirat und stiehlt dann bei passender Gelegenheit Geld und Wertsachen aus der Wohnung, um damit auf immer zu verschwinden. Leider ist seine Festnahme »roch nicht ge lungen. Auf sein gemeingefährliches Treiben wird deshalb aufmerksam gemacht. , Eibenstock, 2. Januar. Forstrentamtmann Hofman», der seit dem 1. November 1917 die Borstandsstelle der hiesige» Forstkasse inne hatte, ist in den einstweiligen Ruhestand ver setzt worden. Er übernimmt bef der Vermögensverwaltung des Familienvereines „Haus Wetttn" die Stelle eines Rent meisters in Moritzburg. Die Verwaltung der hiesigen Forsts kaffe ist bis zur Zusammenlegung der beiden Forstrassen >. Eibenstock und Schwarzenberg dem Oberregierungs-SÄretär I Ott übertragen worden. / Bockau, 2. Januar, lieber das äußere Leben unser«» Kirchfahrt im verflossenen Jahre 1924 wurden durch den Pfarrer im Dormittagsgottesdienst folgend« Nachrichten ge geben: Es wurden von evangelischen Eltern geboren 106 Kin der (gegen 105 im Jahre 1923), nämlich 50 Knaben und öS Mädchen, darunter auch 4 totgeborene Kinder. Zur Konfir mation kamen 122 Kinder gegen 107 im Jahre 1923; damit ist bis jetzt die höchste Zahl von Konfirmanden erreicht, die wohH auch in absehbarer Zeit nicht gleich wieder Vorkommen »ivb. Aufgeboten wurden 44 (42) und getraut 34 (35) Paare, und Abendmahlsgäste wurden 2283 (2321) gezählt, davon wurde 40 das heilige Mahl, im Haufe gereicht. Es verstarb«» 34/ Glieder der evangelischen Kirchgemeinde, was gegen das Iah« 1923 mit 43 einen recht erfreulichen Rückgang bedeutet, da runter z. T. recht Hochbetagte, nämlich 5 über 70, 1 über 80, 1 über 90 und 1 mit vollendetem 95. Lebensjahre. Aus unse rer Kirche ausgetreten sind 7 Erwachsene mit 2 Kindern. Den üblichen Bericht über die kirchliche Liebestätigkeit bringen di« „Jährlichen Nachrichten" für 1924. — Nachmittags 5 Uhu wurde vom Jünglings- und Iungftauenverein in -er Kirche, das Kaisersche „Ehristspiel" aufgeführt. Dichtgedrängt waren Schiff und Emporen besetzt, und in bunter Folge zogen sie nun vorüber, all die lieben Gestalten der heiligen Geschichte, nicht auf der weißen Leinwand wie im Kino, nein, leibhaftig und persönlich ließen sie sich sehen und hören. Und so durften, wir nochmals rückschauend auf Weihnacht und ausblickend auf! Epiphanias miterleben die Verkündigung und Anbetung der; Hirten, die Ankunft der heiligen 3 Könige in Jerusalem und' ihre Anbetung im Stall zu Bethlehem, den schrecklichen Befehl' des Königs Herodes zum Kindermord — alles umrahmt vor« Lobpreis der Engel und begleitet von Ehorgesängen der Ge meinde. Dank den: lieben, alten Hrn. Tippmann, der alles einstudierte wie auch Hrn. Max Kirsche und der Frau Pfar rer, die hinter Ler Bühne gar fleißig waren, Dank aber auch all den Jugendlichen, die mit Eifer und Andacht spielten. Lobpreis der Gemeinde (529,3) und gemeinsames Vaterunser beschlossen die erhebende Feier. ** Mittweida. Am Heiligen Abend war auf der Straß« von Mittweida nach Weinsdorf auf den Buchhalter Höfel ein Raubüberfall verübt worden, wobei 1100 Mark Lohngelder geraubt wurden. Der Räuber ist jetzt in Ehemnitz aus dem Bahnhofe ergriffen worden in der Person des 22jährigen Steinarbeiters Skala aus Mittweida. - ** Frankenberg. Ein 22jähriger Schlosser aus EhemniK stellte sich der Polizei mit dem Bekenntnis, Anfang Dezember hinaus vor die Tür und setzte sich auf die wackelige Hotzbanh um sich ein Pfeifchen zu stopfen. Hier hatte man doch wenigstens seine Ruh«. Die Weibs leute da drinnen fragten ja doch gerade so viel nach seine« Meinung, als sei er der Popanz im Erbsenfeld. Mißmutig paffte er sein übelriechendes Kraut. , Seinen Namen hat der Januar von den alten Römern erhalten, die den ersten MöNat des Lchres ihrem Gott Janus geweiht hatten, der Gottheit allen Anfang« im Raum und in der Zett. Auch bei dm Deutschen war der Januar der erste Monat des Icchres; gleichwohl begann man das neue Jahr noch im sechzehnten Jahrhundert oft schon am 28. Dezember, dem Tage der „Unschuldigen Kindlein", weshalb man den Januar damals denn auch bisweilen den „Kindelmonat" nannte. Die Kälte, die der Januar mit sich bringt, hat ihn am Mittelrhein und in Niederdeutschland zum „Hartmonat" werden lassen und in Mecklenburg sogar zum „Dickkopf", weil er gewöhnlich so unerbittlich kalt bleibt, wie er depn auch für Karl den Großen der „Wintarmanoth" war: Als im Jahre 1782 die beiden Dichter Boie und Wieland an Stelle der rö mischen deutsche Monatsnamen einführen wollten, wählten sie für den Januar den Namm „Eismond", der sich indes doch »richt dauernd eingebürgert hat. Noch allerhand Namen hat man im Laufe der Zeit dem Januar oder Jänner, wie ihn die Oesterreicher nennen, gegeben. So kommt in der Schweiz manchmal die Benennung „Großes Horn" für den Januar vor, wogegen man den Februar als „Kleines Horn" bezeich net oder aüch die gleichfalls im Gegensatz zum kurzen Februar stehende Bezeichnung „Langer Monat". Endlich nannte man ihn in alter Zeit auch „Bärenmonat" oder „Wolfsmonat" we gen der Bären- und Wolfsjagden, die man im Januar abzu halten pflegte, und im ziemlich grellen Gegensatz hierzu dann manchmal wieder den „Stuben- oder Ofenmonat". An Bauernregeln und Wetterprophezeihungen ist der Januar be sonders reich. „Ist der Januar gelind, Lenz und Sommer fruchtbar sind", heißt es dagegen: „Morgenrot am ersten Tag, Unwetter bringt und große Plag'" und ferner „Nebel im Ja nuar »nacht ein naß Frühjahr". Am Tage von Pauli-Bekeh rung (28.) nimmt man an, daß nunmehr der halbe Winter glücklich vorbei ist, und auch das Sprichwort sagt: „Pauli Bekehrung, Winter halb hinum halb herum". Doch darf cs am Paulstag weder neblig sein noch regnen oder schneien, weil das teure Zeit oder gar Hungersnot im Gefolge hätte. * * General Maercker s. Generalmajor a. D. Georg Maercker ist in Dresden im 69. Lebensjahr gestorben. Er wurde am 21. September 1865 in Waldenburg (Kreis Marien werder) geboren. Schon als Leutnant ging er nach Ostafrika, wo er 1889 an Lem Feldzug gegen Lie aufständischen Einge borenen und insbesondere an» Gefecht von Dar-es-Salam leilnahm. Die Kämpfe in Südwestafrika gegen Hottentotte»» und Hereros sahen ihn wieder während der Jahre 1904—1906 in der vordersten Reihe der Kolonialkrieger. 1905 wurde er durch einen Schuß in die linke Schulter schwer verwundet. Kurz vor Ausbruch -es Weltkrieges wurde er zum Oberst be fördert. Nach der Mobilmachung war er zunächst ein Jahr lang Kommandant der Insel Borkum, im Oktober 1915 über nahm er das Infanterie-Regiment 83, zuletzt befehligte er die 214. Infanterie-Division. Nach Kriegsschluß gründete er im Dezember 1918 das freiwillige Landjägerkorps, am 20. Sep tember 1919 wurde er zum Befehlshaberde sWehr- kreises 4 ernannt. Am 9. April 1920 erfolgte seins Ver abschiedung aus der Reichswehr. General Maercker ist mit der Geschichte unseres engeren Vaterlandes eng verbunden. Wäh rend seiner kurzen Befehlshaberschaft des 4. Wehrkreises hatte er die blutigen Unruhe»» nach Lem Kapp-Putsch in Len mitteldeutschen Aufstandsgebieten zu bekämpfen. Seinen» tat kräftigen Eingreifen in Leipzig mit seinen wackeren Reichs wehr-Regimentern, verstärkt durch die Zeitfreiwilligen, ver dankt Leipzig die Befreiung von den» Terror der Schreckens- tagv im März 1920. Mit General Maercker ist eine echte Sol datennatur, erfüllt von treudeutschem Geist, dahingegangen. Nach seiner Verabschiedung beteiligte er sich noch rege am po litischen Leben und wurde zu einer markanten Erscheinung in den nationalen Kreisen Dresdens. " Der Großhandelsindex. Die auf den Stichtag des 31. Dezember errechnete Großhandelsindexziffer ist gegenüber dem Stande vom 23. Dezember (132,6) um 1,3 Prozent auf 134V gestiegen. Don den Hauptgruppen stiegen die Lebens- mittel von 129 auf 131,3 oder um 1,8 Vrozent, die Industrie- stoffe von 139,3 auf 139,9 oder nm 0,4 Prozent. - Lößnitz, 2. Januar. Oberjustizsstkretär Rödel feiert» gestern sein 2vjährige« Dienstjuviläum. ", , Istha»«geor««stadt, 2. Januar. Die Einwohners zahl unserer Stadt betrug Ende 1924 6579. Im Jahve. 1924 waren 336 Zuzüge und 149 Geburten gegenüber 363, Wegzügen und 88 Sterbefällen zu verzeichnen. / Immer war es so gewesen, immer hatten sie es mit eim ander gegen ihn gehalten. Und, wenn er abends todmüde von der Arbeit heimkam, dann hatte er keine Lust mchr, auf« zutrumpfen. Er war dann froh, wenn er seine Beine aus strecken konnte und seine Ruhe haben. Das mit dem tn dft Beeren gehen, nein — das gefiel ihm keineswegs, trotz b«l schönen Stück Geldes, das es einbrachte. Aber für so ein» wie die Else, war das nichts. Schön war das manchmal nicht, was die Jugend da für Unfug trieb — und die Els« — na, La war doch kein Verstand -rinn in dem Mädchen. Er kraute sich seufzend Len Kopf. Dann gähnte er laut und anhaltend. Am besten war es schon, man ließ da« schwere Nachdenken und legte sich schlafen. Er hatte gestern Nachtschicht gehabt, und dann, als er mit steifen Gliedern heimkam, hatte die Alwine, wie es so ihre Mode war, noch allerlei'Beschäftigung für ihn gewußt, Holzhacken und Waffen tragen und Dielenwaschen. Und wenn n: vor Müdigkeit übe« seine eigenen langen Deine gestplpert war, so hatte sie sich totlachen wollen. , Ausgelacht hatte sie ihn ja schon immer, schon damatt als er sich die Hacken nach der hübschen, -lustigjM Alwini Heinemann ablief. Wie behext «ar «r damals gewesen, nun ja — und dumm.' Furchtbar dumm. Aber das wüßte er g« nau, könnte er sein Löben Noch einmal leben, so «Sre mal« so dumm, so blitzdumm. Denn so etwas, t einmal nicht mit rechten Dingen zu. Manch« konnten ja sowas, die wußten sowas, daß sie einen ' Leimrute hattest.' . Sie zog ihn ja noch heutigen 2 sich her, «je an der Lermrute. Und wenn sie Hn " "" " .das
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