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Erzgebirgischer Volksfreund : 09.01.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-01-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192501099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19250109
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19250109
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-01
- Tag 1925-01-09
-
Monat
1925-01
-
Jahr
1925
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 09.01.1925
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Die Anwvtt. > >«i», 7. Jan. DK deutsche Ant»0«t avi dk Nöte btz« «Merten Regkrunaen zur RS«ML«--. UN- Ent- »aff»u«--fra-e hat forMWen Dorttaut: . Im Namen der deutschen Regierung dechre ich mich, Ihnen auf die dem Reichskanzler am 8. Januar Wevgsbene SKK über die Frage der Räumung der nördlichen R-einlanLzon« folgend« «rg-benst mitzutttlen: Die Note bestätig» die BeMbchtungen, welche die deutsche Regierung, schon nach den ihr in letzter Zeit zugegangenen Nachrichten hegen mutzte. Trotz der von Hr infolgedessen er- hodenen dringenden Vorstellungen haben sich dm alliierten Re. gierungen entschlossen, die nördliche Rheinlandzone am 10. Januar »W zu räumen. Die deutsche Regierung fleht sich daher vor die Tatsache gestellt, datz die alliierten Regierungen den Teynin, der nach dem System -es Vertrages van Der. sailles die erste Epoche seiner Durchführung obschließen und für Deutschland auf verschiedenen Gebieten eine Erleichterung seiner Bestimmungen bringen soll, in Ansehung der wichtigsten dieser Erleichterungen die Befreiung eines großen Teiles des besetzten deutschen Gebietes nicht innehalten «ollen. Dk für lange Jahve vorgesehene Besetzung großer deutscher Gebietsteile durch fremde Truppen ist ein« der härtesten Bestimmungen des Versailler Vertrages. In den letzten Jahrhunderten der Geschichte wird kaum eine Parallele zu einer militärischen Besetzung von solchem Um- fange und solcher Dauer zu finden sein. Maßnahmen dieser Art haben niemals die friedliche Zusammenarbeit der Völler «fördert. Wenn die alliierten Regierungen die Besetzung setzt noch Wer die vertragsmäßige Dauer hinaus verlängern wollen, so können sie sich Wer die Bedeutung diese» Schrittes und den.Ernst der^adadurch geschaffenen Lage nicht im Zweifel sein, wie haben damit dem Empfinden -es deutschen Volkes einen harten Schlag versetzt und seine Hoff nung, jetzt endlich an die Konsolidierung seiner Verhältnisse und an eine ruhige Zusammenarbeit mit anderen Völkern Herangehen zu können, schwer erschüttert. Die alli» ievten Regierungen berufen sich zur Begründung -es Vor- gehens auf deutsche Verfehlungen in der Ent waffnungsfrage. Sie ^beschränken sich indes einst, weilen darauf, diese Verfehlungen allgemein anzudeuten. Nach Ansicht der deutschen Regierung hätte es der Tragweite der Angelegenheit entsprochen, wenn di« Mitteilung der Tatsachen, auf die die alliierten Regierungen ihren Beschluß stützen, nicht auf einen späteren Zeitpunkt «er- schoben worden wäre. Die alsbaldige Mitteilung dieser Tat- fachen durste um so mehr erwartet werden, als die Be- urteilung des Sachverhalts selbstverständlich nicht etwa von dem einseitigen beliebigen Er messen der alliierten Regierungen abhängt. Durch ihr Verfahren hqben di« alliierten Regierungen der deutschen Regierung die Möglichkeit genommen, zu den Vor würfen schon jetzt im einzelnen Stellung zu nehmen. Sie muß daher verlangen, -aß die angekündigte weitere Mittet- lung aufs äußerste beschleunigt wird. Sie wird alsdann nicht, zögern, über die von den alliierten Regierungen beanstandeten Punkte Aufklärung zu geben. Ebenso ist sie bereit, in solchen Fragen, in denen noch grundsätzliche Mei- yungsvevschiedenheiten Wischen den deutschen Behörden und den alliierten Kontrollorganisationen bestehen, das Ihrige zu tun, um .alsbald zu dem notwendigen xyrWchen Ergebnis zu kommen. - s ' Schon, jetzt muß di« Leutsch« Regierung aber feststrllen, baß Ler Versuch, die Verzögerung der Räumung der nördlichen Mheinlandzone mit dem Stands der deutschen Abrüstung zu begründen, von vornherein als verfehlt anzusrhen ist. Es ist richtig, daß der Artikel 429 des Versailler Vertrages die Räumung des besetzten Gebietes zu den dort vorgesehenen Terminen von der getreulich«» Erfüllung der deutschen Ber- tragsverp flrchtunwen abhängig macht. Bei objektiver Auslegung dieses Artikels könnt« aber von den alliierten Regierungen bas Recht zü einer Hinausschiebung der Räumung nur dann in Anspruch genommen werden, wenn deutsch« Verschlungen vörlägen, deren Bedeutung Ler außerordentlichen Härt« der Verlängerung -er Besetzung entspricht. Für die "loyale Handhabung internationaler Verträge ist es äementares Gebot, daß' zwischen der Nichterfüllung einzelner Vertragspunkte und der daraus zu ziehenden Folgerung kein öffenbares Mißverhältnis besteht. Don Ler Erfüllung dieser Voraussetzung kann in dem vorliegenden Falle unter keinen Umständen die Rede sein. Deutschland ist auf Grund der Der- tragsbestimmungsn in Lem Wtaßs entwaffnet, daß es inxder europäischen Politik einen militärischen Faktor überhaupt nicht mehr davstellt. Angesicht» dieser unzweifelhaften Tat sache kann aus den Einzelheiten der Entwaffnungsfrage un möglich die Befugnis zu einer Vergeltungsmaßnahme gegen Deutschland hergeleitet werden, wie sie von den alliierten Re gierungen jetzt angskündigt worden ist. Die deutsche Regierung legt daher gegen das Vorgehen -er alliierten Regierungen entschiedene Verwahrung ein. Wenn man zu einer gerechten Beurteilung der gesamten gegenwärtigen Situtation gelangen will, darf das eine nicht außer acht gelassen werden: Bei einem Vertrage, der wie der Versailler Vertrag nicht auf dem Verhandlungswege zustande gekommen ist und der dem einen Teil auf allen Gebieten un- -cheure Lasten auferlegt, ist es kaum ander» denkbar, als baß bei ber Durchführung schließlich Streitpunkt» entstehen. Daraus kann gegen den belastenden Teil keineswegs der Vor- wurf mangelnder Vertragstreue hevgeleitet werden. Eine sachgemäße Vereinigung solcher Streistnmkte ist nur auf dem Woge gegenseitiger Verständigung herbeizuführen. Deutsch land hat durch die gewaltigen Leistungen, die es auf Grund be» Versailler Vertrages, insbesondere auch auf Grund der Entwaffnungsbestimmungen bewirkt hat, seinerseits die Voraussetzung für eine Politik friedlicher Verständigung geschaffen. Die Entwicklung der Dingo im vergangenen Jahre, namentlich der Verlauf und das Ergebnis der Londoner Konferenz haben gezeigt, daß eine solche Politik durchaus im Bereich der Möglichkeit liegt. ' Nur wenn die alliierten Regierungen sich bei -er weiteren Behandlung sowohl der Räumungsfräge als auch der Ent- waffnungtfrage von dem gemeinsamen Interesse der euro- päischen Länder an der Fortführung jener 'Politik leiten lasst», iso ist es möglich, zu der unbedingt gebotenen schnellen Regelung der Lurch Los Vorgehen der alliierten Regierungen geschaffenen Konflikte zu gelangen. Di« Läppisch« und ««aufrichtig« Ententenote'. London, 7. Januar. Die „Westminster Gazette' schreibt Hauk üb«« dk Note der Alliierten an Deutschland: Der Ein- druck, den Liese Note Wer dk Räumung Köln» »urückläßt, ist M äußerst roher. Die Entwaffnunaspqragravben passen sich in ihren« Entwurf -«u Lem mkrhörkn Friehensvertrag von Versailles an. St« bedeuten eine BevormünLvn-, bk selbst mit dm elementarsten Begriffen von Selbständigkeit unvereinbar ist. San» gleich, welche Regierung in Deutschland herrschte, müßte» diese Paragraphen bestimmt nach der «ine» oder -er anderen Richtung hin verletzt werden. Die Alliierte» haben sich so für immer die Ausrede geschaffen, daß die Bedingungen de» Vertrags nicht erfüllt worden seien. Unglück- licherweise hat man jetzt dies« Ausred« dazu benutzt, in «nem Dokument, da» ebenso läppisch wie unaufrichtig er schein^ Lie Anschuldigungen der Nichterfüllung «gen Deutsch, land zu erheben. Wenn man Lie Absichten -er Alliierten nach dieser Note beurteilt, dann besteht kein Hinderunasgrund mehr, weshalb die Besetzung nicht für alle Zeiten bei-chalten werden soll; denn ganz bestimmt wird es in irgendeinem Teile von Deutschland stets irgendeine patriotische Gesellschaft geben, dir irgendein Kadettenkorps gründen und mit der für die deutsche Nation so charakteristischen Gründlichkeit ausbilden wird, und jeder Stab, den die deutsche Armee besitzen wird, wird stets «ine „Fanülienähulichkett' mit Lem verbotenen Geneealstab aufweisen. Die Entwaffnungsparagraphen sind, um di« Dahrheit/zu sagen, stets eine^fchänd- lich« Unaufrichtigkeit gewesen, wenn damit be- abstchtigt war, ihre wörtliche Ausführung durchzusetzen und wenn die Alliierten nicht ehrlicher Weise entschlossen waren, Deutschland an der Ausführung der Bedingungen zu helfen. Solche Verstöße, wie sie Deutschland begangen hat, verschulden die Alliierten in ebenso hohem Maße. Die pedantische Und nicht im geringsten überzeugende Note ist Englands völlig unwürtzig. Di« Konferrnz der interalliierten Fiuanzminister. Paris, 7. Januar. Heute nachmittag wurde im Ministe rium des Auswärtigen durch Len Finanzminister Elemen te! di« interalliierte Finanzministerkonfe- renz eröffnet. Auf der Konferenz sind vertreten außer Frankreich Lie Vereinigten Staaten, Großbritannien, Italien, Japan, Belgien, Polen, Rumänien, Serbien, die Tschechoslo wakei, Griechenland und Portugal. Elemente! sagte in seiner Eröffnungsrede, man werde das in London vor einigen Mo naten geschaffen« Werk ergänzen. Wir setzten, fuhr der Mini- ster fort, mit Deutschland eine neue "Zahlungsnorm für dis Reparationen fest. Unser gemeinsamer Schuldner über nahm von -a ab uns gegenüber Verpflichtungen, die er übri gens bis heute pünktlich erfüllt hat, während noch verschiedene Elemente der Unsicherheit vorhanden sind, besonders hinsicht lich der Verteilung Ler deutschen Zahlungen unter die Gläu bigerstaaten. Unsere Delegierten bei der Reparationskommis sion müssen jeden Monat Lie undankbare Arbeit der proviso rischen Verteilung vornehmen. Wir alle empfinden die Un- Vollkommenheit des provisorischen Regimes mit so kurzen Ter-, minen. In der Verwirrung der Rechte und Interessen gibt es, eigentlich nur drei oder vier Probleme, Lie wirklich Lie Frage der Verteilung der deutschen Zahlungen beherrschen. Aber diese Hauptproblems sind sekundärer Natur verglichen mit dem die Grundlage bildenden Uebereinkommen, das wir in London verwirklicht haben. — Nach Ler Rede Clementels dankt« Churchill für die Begrüßung. Auf seinen Vor schlag wurde Clemente! zum Vorsitzenden ernannt. Gegen Las französische Handelsdiktat. Dresden, 7. Januar. Der Außenhandelsausschuß der Dresdn-r HauöelskL m m «r. fordert.Lie Reichsvegie- rung auf, bei den Wirtschaftsverhandlungen sich keinem französischen Diktat zu beugen und keinem Proviso rium zuzustimmen, das nicht die wirtschaftspolitische Hand lungsfreiheit Deutschlands für die endgültigen Dertragsver- handlungen mit Frankreich völlig wahre und der deutschen Wirtschaft wesentlich« Vorteile gegenüber dem vertragslosen Zustand verheiße. Di« Entschlkßung betont, daß die franzö sischen Forderungen, di« jede Rücksicht auf Billigkeit und Ge genseitigkeit außer Acht lassen, den sofortigen Abschluß eines Handelsvertrages vereitelt haben. Nach einem Hinweis auf die Deutschland von Frankreich vorenthaltene Meistbegünstig- ung und die. Einführung der französischen Zolltarifnovelle mit hochschutzzöllnerischem Charakter erklärt dis Entschließung, daß bei einem Beharren Frankreichs auf seinen Forderungen, durch die Frankreich die zollfrne^Einfuhr elsaß-lothringischer Waren erstrebe und die Erhebung der 26proz«ntigen Repara tionsabgabe weder beseitige, noch sie der gegen den deutschen Handel gerichteten Wirkungen entkleide, der Abschluß eines Handelsvertrages unmöglich ist. Deutsch, land könne einem an sich stet» unerwünschten vertragslosen Zustand weit ruhiger entgegensehen als Frankreich und na mentlich Elsaß-Lothringen, die auf den deutschen Abnehmer angewiesen sind, während der deutschen Wirtschaft ein Wett- bewerb auf dem französischen Markte nahezu unmöglich ge macht werde. . . « Rom, 7. IAsiuar. Im Zusammenhang mit den deutsch - italienischen Handelsvertrags - Derhand- lungen hat der Vorstand der Vereinigung der Schwer- inbustri« eine Resolution gefaßt, in der von der Regie rung verlangt wird, daß sie ein« Herabsetzung der Zölle auf Fertig fabrikate der Maschinenindustri« a b l e h n e. Ein «euer französisches Schandurteil. Berlin, 7. Januar. Das Kriegsgericht von Nancy hat den deutschen Leutnant. Eberlein zu fünf Jahren Zucht haus und 20 Jahren A^fenthaltsverbot verurteilt, weil er angeblich im Jahre. 1914 zwei Greise zwischen den beide«, seltigen Schützenlinien hat anbinden lassen, um die Franzosen zur Einstellung deS Feuers zu bewegen. Der R«Ich*hau»halt»plan. Perlt«, 7. Jan. Dsm Reichstag Ist heute der Reichs- Haushaltsplan für 1028 zugogangen. E« enchält u. a. Lie Ermächtigung zur Aufnahme einer Anleihe im Betrag« von 227 48« 749 Reichsmark, die zur Bestreitung der Aus gaben Le« außerordentlichen Haushalt» Lienen sollte und zur vorübergehenden Verstärkung Ler Betriebsmittel der Reichs- hauptkasse im Wege de» Kredita bi» zum Betrage von 180 Mil lionen Reichsmark. Der Plan ist sehr vorsichtig und sparsam aufgestellt, um Lie Wiederherstellung -es Gleichgewichts im Reichchaushott für die Zukunft zu sichern. Uni« den fort- IkuerWen Ausgaben -er Allgemeinen ««aWemUtiuP ev "scheint zum «rstvn Mal die Belastung aus^dem-Sachverftän- Liaengutochku. Der NelchWaushgltspI« schließt in Ein-' nahm« und Ausgabe für -ie^ülgemetne Reich-Verwaltung mit 8047 202281 undfür die Krtsgstasten mit 14 «8388 Reich», mark ab. DK Einnahmen für -k allgemeine Reichsverwal tung werden im ordentlichen Hau»halt auf 8 513 787 8SS Neichsinark, die fortdauernden Ausgaben auf 8 328 944 449 Reichsmark, die einmaligen Atwgaben auf 184 843 480 Reichs mark angesetzt. Im außerorbentltchen Haushalt werden dis Einnahmen und Ausgabe» für die allgemeine Reichsverwal- tung auf 433 414 382 Reichsmark veranschlagt. Sta-«Na«f d«r „Emde«'. Wilhelmshaven, 7. Januar, Als Ehrengast wohnte den» Stavellauf u. a. der OberpMdent Roske bei. DK Reichs- Minister Stresemann, Jarre« und Luther, die ihr Kommen! angekündiat hatten, sind Lurch die Regierungskrise verhindert. Mit den Vertretern Ler alten „Emden'-Desatzung erscheint Li- Witwe des alten Kommandanten, Frau v. Müller, die auch den Taufakt vornahm, als- Vertreter des alten Offizierkorps Kapitänltn. v. Mück e, sowie der Oberltn. See a. D. Printz v. Hohenzollern-Sigmaringen und der durch seine kühne Flucht bekannte Kapitänleutnant Lauterbach. Di« Deckoffiziere, Unteroffiziere und Mannschaften der alten „E m den"-be- satzung haben Abordnungen gestellt. Rund uni das Dock haben dk Werftarbeiter alle Schuppendqcher und selbst die hohen/ Kräne erklettert, um ihr Werk, an dem st« 3 Jahr« gearbeitet haben, vom Stapel laufen zu sehen. Admiral Zenker, der Chef Ler Marineleitung, hielt di« Taufrede, in der « darauf hinwies, daß das Schiff den Namen der Stadt tragen soll, die nach Deutschlands Zusammenbruch im 30jähr. Krieg« derSroßeKurfürst zur Wiege der brandenburgischen See macht «rkor, erkennend, daß das Meer eine der Hauptquellen sei, die die unzähligen Wunden Deutschlands heilen konnte. ,Lu unserer tiefsten Trauer', so fuhr Zenker fort, „ist Carl v. Müller viel zu früh von uns gegangen, aber wie er itt den Herzen seiner alten Kameraden wetterlebt, so wird er fort leben in der Seekriegsgeschichk al» einer der größten Kreuzer- Führer, und der Name seines Schiffes „Emden' wird nicht verklingen, solange Deutsche zur See fahren.' Bei Lieser Gelegenheit sei an -ie Taten der alte» ,Emden' erinnert. Der Krieg überraschte sie im Gelben Meere. Schon in der ersten Nacht brachte sie einen russischen Freiwilligen-ampftr auf und lieferte ihn nach Tsingtau «in. Auf ihrer kühnen Avgonautenfahrt in den indischen Ge wässern und im Golf von Bengalen versenkt« si« 19 feind lich « S ch i f f e mit Wer 80 000 Tonnen, schoß die Petroleum« tonks von Madras in Brand und vernichtet« an« 28. Oktober 1914 den russischen Kreuzer „Schömtschug' und! den 'französischen Torpedöbootszerstörer „M ousqu « t' auf der Reede von Penang. Am 9. November 1914 unterlag sia schließlich bei Len Kokosinseln im ungleichen Kampf de» weitertragenden Geschützen des australischen Kreuzers „Sidney'« Verschärfung des Konflikt«» i« Danzig. Danzig, 7. Januar. Angesicht» der Errichtung eines pol- Nis chen Postd i« nstes in Danzig hat der, Senat an dis diplomatisch« Vertretung Polens ein Schreiben gerichtet, in Lem er feierlichst Verwahrung dagegen einlogst, daß -is polnisch« Regierung jetzt durch eigenmächtige Maßnahmen sich über die Grenzen hinweg setze, WWh« ihr durch di« geschlosse nen Verträge und vechtskväftigen Entscheidungen Les Völker- bundskomMissars gesetzt.sind und dadurch die Hohheitsrechto Ler Freien Stadt Danzig antaste. Infolgedessen richtet de« Senatspräsident im Namen der Regierung der Freie» Stadt Danzig an die polnische Regierung das Ersuchen, diesen pol nischen Postdienst sofort einzu stellen unter Beseitigung aller außerhalb des Postgruq^Mcks getroffenen Einrichtun gen, insbesondere der ausgehängten Briefkästen. Leipzig, 7. Januar. Zum ersten stellv. Vorsitzende« des Staatsgerichtshofes wurde Reichsgerichtsrat Lorenz er- nannt, zum zweiten stellv. Vorsitzenden Reichsgerichtsrat Hettner. Zu stellv. Mitgliedern des Staatsgerichtshofes ' wurden ernannt der Direktor des Pädagogischen Institut- Professor Dr. Iohannes Richter, Rechtsanwalt Dr. Hermann Martin, Redakteur Hermann Siebold, Steinbrüchbesitzev Stadtrat Robert Günther und Apothekenbesitzer Dr. Birn baum, sämtlich aus Leipzig, sowie Studienrat Dr. Heinrich Rüte in Halberstadt. Weimar, 7. Jan. Zwischen Streikenden LesGroßsäge- Werkes von Kirsch L Söhne in Gehren und auswärtigen Ar beitswilligen kam es zu schweren Zusammenstöße», Landespolizei ist daraufhin »ach Gehren verlegt worden, Außerdem wurden vom thüringischen Ministerium des Inner» biss zum So nntag in Gehren und in den benachbarten Dörfer» alle Umzüge und Versammlungen verbot«». Oeriliche Angelegenheiten. * Das Winterwetter vor hundert Jahre». Di« abnorm« meteorologische Lage an den Küsten des Atlantic, zu der wie derum die Wetterlage bei uns und in Italien in seltsamem Kontrast steht, erinnert in auffallender Weise an Westterkata- strophen des Winters 1824/28, wie denn überhaupt, der meteo rologische Verlauf des Jahves 1924 in merkwürdiger Weise an manche außerordentliche Ereignisse vor hundert Jahve» er innerte. Schon die verschiedenen Katastrophen des vergange nen Frühjahrs miesen unverkennbare Analogien mit 1824 auf, so daß denn wohl ein betriebsamer Kalendermacher und Wetterphrophet — wäre« ihm dkse Analogien ausgefallen -- einigen Ruhm hätte ernten können. Beispiellos« UÄerschwem. mungskatastropyen im Elhe-, Elster- und Pleißegebiet bilde» ten damals den Austakt zu einer langen Reihe verheerende« Ereignisse, bk sich über drei Mertel des Jahr«« 1824. und über den größten Teil Europa« erstreckten, -öchstwahrschein- lich haben sie aber auch weite Gegenden in Mitleidenschaft ge zogen, die damals noch keiner regelmäßigen meteorologische» Kontrolle unterstanden. Wenigstens erzählten nachträgW Berichte einer um die fragliche Zeit zufällig in Persien befind lichen Expedition ebenfalls von außergewöhnlichen Unwettern, — Damals suchten dk ungewöhnlich «armen, Regen und Flutandrang bringenden Stürme in ganz besonders, schwere« Weise auch die englische SULweMsk, vk yolländischim Küsten- distrikte und Lie französischen Maas- un- Moseldepartement« heim. Für Petersburg wurde die Katastrophe beispiellos, at« im Höhepunkt der Ueberflutung der Stadt plötzlich ebenso ab norme Kälte einsetzte uW dk Wasserfluten, dk bis zu Lr« Meter hoch iy den Straßen standen, zu Eisvarrieren gefei« nm ließ. ,
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