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18<k Mittwoch, den 17. Juni 4!» HauSmann. NN <ämmtliÄ,e Kirchcnittfpcctionen, die Errichtung von 5rir6)cnvorständen betreffend, ' vom 13. Jani 18V8. dahin gebracht worden war, vom Hauptmann der Compagnie unter einer Ansprache desselben, in welcher er das Banner als einen schönen Schmuck ihrer Feste und als ein Band der Brü derlichkeit bezeichnete. Hierauf wendete sich auch noch der Herr Pastor Schultheis an die Compagnie und sprach sich in lauter und vernehmlicher Rede ausführlicher darüber aus, daß dieses Banner, das die Liebe geschaffen, auch noch in den spätesten Zeiten die Glieder der Compagnie in Liebe und Eintracht Zu sammenhalten möge und schloß, wie der Vorredner auf die Zei chen im Banner deutend, mit einem Hoch auf die Stabt Schandau, worauf dasselbe nach dem Quartier des Commandantcn gebracht wurde. Die sehr geschmackvoll gearbeitete Fahne ist grün und weiß und trägt das Landes- und das Stadtwappcn. Die Compagnie der Nationalgarde war nicht minder freudig erregt, denn sie hatte in ihrer Mitte zwei Jubilare, die sie im Zuge feierlich abholte und von denen der eine, welcher 50 Jahre ac- tives Mitglied der Compagnie geblieben war, von derselben mit dem Leutnanlöpaient und einem schönen Kaffeeservice von Porzellan beschenkt wurde. Im allgemeinen Zuge wurde den Jubilaren, die mit der goldnen Medaille geschmückt waren, der Ehrenplatz eingeräuml und am zweiten Festtage fand zu Ehren derselben im Forsthaushotel ein Frühstück statt, bei welchem sie durch manchen Toast gefeiert wurden. Die Jägercompagnie hatte auch ihr Doppelfest, denn die Zahl derselben hatte sich durch Anschluß einer neugebilbeten Compagnie, der Jupen-Compagnie, fast verdoppelt. Die kleidsame praktische Tracht der Letzteren fand allgemeine Anerkennung, und wenn einst sämmtliche Unifor men der Jupe oder einem ähnlichen Rocke und sämmtliche ungezogenen Gewehre dem Stutzen oder einem anderen prak tischen Gewehre ans der Zeit der Cultur gewichen sein werden, dann wird auch in den Annalen der Schützengilde daS schöne Wort „Fortschritt" verzeichnet werden können. Den Königsschuß Wochenscha u. Sachsen. Schandau. Das diesjährige Königsschicßen fand bei der günstigsten Witterung den 14. und 15. d. M. im Allgemeinen in der althergebrachten Weise statt: Am Vor abende dcS Festes, nach glücklich überstandenen Hauptexercitien der gesammlcn Heeresmacht, ertönte der Zapfenstreich durch die Stadt, wobei die zahlreich folgende Jugend fest und ordentlich marschirend, bemüht war, ihrem musikalischen Gedächtnisse die neuen Märsche einzuprägcn. Die Nevcille verkündete am an dern Morgen den Anbruch dcS Festtages, wobei den höheren Chargirten bei der Schützengilde die üblichen Ehrcnständchcn gebracht wurden, bis die Kirchenglocken der Posaune, dem Horn und der Querpfeife Schweigen geboten. Sofort nach Beendigung des Gottesdienstes riefen Trommeln und Hörner die einzelnen Compagnien auf ihre Sammelplätze, von welchen sie später dem allgemeinen Sammelplätze, der Wohnung ihres Commandantcn zumarschiricn, um den feierlichen Auszug nach dem Schützen- Hause zu hallen und dort im heißen Kampf um den ersten Preis zu ringen. Vor und in den Standquartieren der einzelnen Com pagnien aber gewahrte man ein reges Leben und ein die noch kommenden Dinge mit Spannung erwartendes Publikum, denn diesmal feierte jede einzelne Compagnie auch noch ein beson deres Fest. Die Grenadiere sahen trotz der grimmigen Bärenmützcn heute doch recht scelenvcrgnügt aus und harrten im Kreise ausgestellt unter den sengenden Strahlen der Sonne geduldig vor des Hauptmanns Quartier, in welchem sich be reits die Spitzen der Behörden, daS Offiziercorps und Andere versammelt halten; denn ihnen sollte ihre neue, größtentheils durch eigene Mittel beschaffte Fahne feierlich übergeben werden. Dies geschah, nachdem die zu dieser Feier Geladenen im Kreise Platz genommen und die Fahne von weiß gekleideten Mädchen Sächsische MMung Amtsblatt für das Königs. Gerichtsamt und den Stadtrath zu Schandau, sowie für den Stadtgemei,iderath zu Hohnstein. Nach einer dem unterzeichneten Ministerium zugegangencn Mittbcilung sollen einzelne Kirchcninspcctionen beabsichtigen, die nach 8 z unter 2 der KirchenvorstandeS- und Spnodalordnung vom 30. März 1868 von ihnen IM Elnvcrständnist mit den Vertretern der volitischcii Gemeinde provisorisch fcstzusttllcnde Zahl der in den Kirchcnvorstand eintrc,enden weltlichen Mitglieder der Kirchcngemcindc im Wege von Localverhandlnnaen mit den Vertretern der zu ;cder Parochie gehörigen politischen Gemeinden zu bestimmen. soschca umständliches, mit Kosten und Zeitaufwand verbundenes Verfahren liegt durchaus nicht in der Absicht des, allenthalben die Sterineidnna von Weiterungen anstrebenden Gesetzes und findet ebensowenig in den Vorschriften unter Punkt I. der Verordnung, die Einscbuna der Kirchcnvorstände re. bctr., vom 30. März 1868 seine Rechtfertigung. " Die Kirchcntnspectioncn werden daher, wie Man voraussetzt und eventuell hiermit verordnet, den Vertretern der zu jeder Parochie aeböriacn politischen Gemeinden und den vom politischen Gemctndcvcrbande erimirten Grundstücksbesitzern wegen dcS Za-lcnvcrhältnifscS ihrer Vertretung im Ktrchenvorstande zunächst schriftlich Vorschläge zu machen und deren Erklärung hierüber zn erfordern haben. Nur in den sicherlich seltenen Fällen würde dte Abhaltung einer Verhandlung mit den Gemcindevertrctern und den erimirtcn Grundstücksbesitzern nicht zu umgeben sein, wenn diese über die gemachten Vorschläge sich nicht zu einigen vermöchten, oder ihres OrtS die Abhaltung eines LocaltcrminS Seiten der Kirchentnspection ausdrücklich beantragen sollten. UcbrigcnS versteht cS sich von selbst, daß die Kircheninspeclionen bei der in Rede stehenden provisorischen Festsetzung den Wünschen der politischen Gemcindcvcrtrctcr mögligst entsprechen werden. Dresden, am 12. Juni 1868. Ministerium des Cultus und öffentlichen Unterrichts. von Falkenstein. — e?kl> - Zeitlina" erscheint Mittwoch und Sonnabend und ist durch die Erpcdition dieses Blattes für >0 Ngr., durch ? Nar vicrtetjäbrlich zu beziehen. Inserate für daS MittwochSbkalt werden bis Dienstag früh k) Ubr, für das Soiin- ^k-?^blaN^?^r'ci«a^ Uhr angenommen; später eingehende Inserate können erst in der folgenden Nummer Ausnahme finden. - abendSbla t ' Hesse in Hohnstein, sowie die Annoneen-DurcauS von H. Engler, E. Fort, Sachse eie Co. Inserate für ^EtbzeNun^ " mW daS Annoneen-Bureau von W. Saalbach in Dresden.