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ttervorraxsucke» IVeidnackts-vysäkaok. weiter sprechen, „verwalte es nur und bin nn Grunde arm wie Du — was also trennt uns?" „Was aber wird er antworten?" flüsterte sie atemlos. „Er wird ihre Hand ergreifen, so rote ich jetzt die Ihre ergreife und sprechen: Elisabeth, Du hast mich beschämt und bekehrt. Was geht mich das Geld auch an — ich liebe doch Dich, das edle hochsinnige, warmherzige Weib. Ich bin zwar ein kurzsichtiger blinder Kerl gewesen, aber ein so riesiges Ka mel bin ich denn doch nicht, das; ich nicht noch in letzter Stunde zur Einsicht gelangte und mich willig und gern der Frau beugte, die meine erste und einzige, ja, meine einzige Liebe gewesen war und ist, und die mich durch ihre Weibesklugheit, ihr Herz, ihren feinen Takt bezwungen und das Rechte ge lehrt. Und wenn es nun Gottes und Dein Wille ist, Elisa beth, daß ich alter Knabe in meinen späteren Tagen noch die Seligkeit der Liebe kosten soll, so lehre mich auch ihrer und Deiner würdig sein." Und damit nahm er die selig Weinend« in seine Arme und küßte sie innig auf Stirn und Augen und Mund, und Elisabeth unter seinen heißen Liebkosungen erschauernd, wun- derte sich heimlich der Meisterschaft, die der Doktor bei diesem» ihm doch so ungewohnten Tun bekundete. „Bravo, bravo," rief da eine muntere Stimme, und Wally sprudelnd vor jubelndem Uebermut, stürmte ins Zim mer, während Gebhard bescheiden an der Türe stehen blieb. Elisabeth erhob sich erglülMd. In demselben Augen-' blicke hatte sie auch schon die Schwester umfangen. „Gratuliere, gratuliere von ganzem Herzen," flüsterte sie ihr jauchzend ins Ohr. Dann ging sie feierlich zu Wilhelmy hin. „Wenn es denn so beschlossen ist, Herr Schwager, so ge- statte ich Ihnen huldvoll, mir den üblichen Weihekuß auf die reine Stirn zu drücken. Also bitte —" Das zierliche Persönchen reckte sich zu seiner Höhe empor, er faßte sie aber ohne Umstände um die Taille und küßte sie herzhaft auf den Mund, nicht einmal, sondern dreimal. „So ist's besser," lachte sie, als er sie freiließ. „Einen Kuß hier" — sie deutete auf die Stirn — „hatte ich Ihnen auch sehr Übel genommen." Dann lief sie zu ihrem Verlobten, der noch immer auf der Schwelle verharrte und rief, seine Hand ergreifend: „Herzgeliebtcr, du hast recht prophezeit. Und nun stehe mir hier nicht länger in tiefsinniger Einsamkeit, sondern komm und gratuliere der heiligen Elisabeth." „Wally," staunte Elisabeth. „Was ist denn in Dich ge- fahren? Erst noch so traurig und ernst und nun —" „Ernst? Ernst soll ich bleiben bei so viel Glück? Rein, da« ist wahrhaftig von der kleinen Robert zu viel verlangt." Gebhard gratulierte und küßte Elisabeth die Hand. Das forderte wieder ihren Uebermut heraus. „Herrgott, so steifleinen," lachte sie. „Du darfst ihr auch einen Kuß geben, Gebhard, ich erlaube es Dir." Elisabeth sah sie mit frohem, fragende« Augen an, . „Ja, es ist vichtig, es stimmt, es stimmt. Fum Jauchze« stimmt's," jubelte Wally. „Der liebe junge Kerl wird jetzt mein Mann." Und sie lachte dabei über seine schüchternes verschämte Miene zu Tränen. Darauf ging ein neues Gra^ tulieren und Küsten von allen Seiten an. Gebhard küßte Elisabeth auf den Mund und dann wieder seine Braut und diese rief lustig: i „Das war einer, nun noch zwei, mein Schatz, der Doktor hat mir auch drei gegeben." ! Gebhard, nun kühner geworden, beglich die Schuld ord<-1 nungsmäßig, und Elisabeth flüsterte Wally heimlich zu: „Na, der Abschied scheint ja recht zärtlich gewesen M sein." „War es auch," lachte Wally und fügte dann ernster hin» zu. „Ich bin die glücklichste, seligste Braut von der WÄt.^ Und dann faßte sie die Schwester und drehte sich mit ihr iuv Wirbel herum. , Mitten in den Tanz kam Alex mit seiner Frau. Zuerst! war es Ada, die von Elisabeth bewillkommt wurde. Diese schloß die junge Frau gerührt in die Arme und küßte sie herzlich^ Dann wandte sie sich Alex zu. Dieser stand demütig vor iA und küßte ihr ehrfurchtsvoll Lie Hand. Sie zog ihn zu einer, vertraulichen Aussprache ins Nebenzimmer. ) Alex hörte mit Genugtuung von dem Bunde Elisabeth« mit dem Doktor. Mehr noch als das Fehlschlägen dieser letzi ten größten Hoffnung Seehagens befriedigte ihn das Glück des Diannes, der ihm von Anfang an Verehrung und Achtuna abnötigte. Diesem Stiefvater konnte er neidlos seine Glücks wünsche darbvingen. ! Ada, die sich im Fluge die Herzen der Anwesenden er< rungen, vereinte herzlich die ihren mit denen ihres Gattenu und eben wollte man zur Tafel gehen, da rief Wally, die fichi in der Nähe des Fensters befunden, erstaunt aus: „Jemine. Da kommt Dr. Seehagen an und ganz tw Gala. Lieschen, Frack, weiße Binde, weiße Handschuhe, und Zylinder. Hast du ihn denn auch zu Tisch gebeten?" ! „Nein/ erwiderte Elisabeth betroffen, denn sie ahnt», seine Absicht. „Gerade heute," dachte sie. „Welch ein eigens artiger Zufall. Ich werde ihn empfangen," sagte sie nach kuv-1 zer Ueberlegung. „Begebt euch alle, mit Ausnahme meine«; Bräutigams, hier in das anstoßende Zimmer." § Gleich darauf meldete das Hausmädchen Herrn Doktor, Svehagen und Elisabeth sagte ruhig: „Ich laste bitten." st Seehagen kam. auf das vorteilhafteste vussehend, «inj Siegeslächeln auf den schmalen Lippen, in seinem ganze«! stattlichen, imposanten Selbstbewußtsein. Es verschwand etwas bei dem verblüffenden Anblick de« Doktor». Sine bösN Wolke glitt über seine kalten Züge. Im nächsten Augenblick! jedoch hatte er sich gefaßt, ging auf di« Hausstau zu und küßte ihr die Hand. ! „Ich komme. Sie in ausschließlicher Privatcuegeiegocheit' zu sprechen, gnädige Frau/ Frarrsn-Macht. Roman von M. Herzberg. Amerika«. Copyright 1923 by Lit. Bur. M. Lincke, Dresüen-21. (Nachdruck verboten.) (Schluß.) „Nun will er nicht, weil — weil — können Sie sich das vorstellen, weil der Dok — der Mann, die dumme — dumme Kaprize hat, keine reiche Frau ehelichen zu wollen —" „Was tausend," sagte Wilhelmy, aber er sagte es ganz leise. „Ja, als wenn die arme Frar? für ihren Reichtum könnte." Der Doktor spitze die Ohren und lauschte gespannt auf die Fortsetzung. „Ach, sie möchte ihn ja so gern in alle Winde streuen, aber —" „Ja, was verlangt denn der Esel eigentlich?" fragte Wilhelmy mit Nachdruck. „Er ist so stolz, so stolz," sagte Elisabeth bekümmert. „Er will sie zwingen, ihre Weiblichkeit zu mißachten und sich ihm selbst anzubieten. Sie scheut diesen ungeheuerlichen Schritt, denn sie möchte sich in den Augen des Diannes, den sie liebt, nicht so herabsetzen und meint, ein edler und wirklich innig liebender Mann fordere ein solches Opfer nicht." „Nein, nein," gewiß nicht, rief der Doktor aufspringend und wie gejagt im Zimmer umherlaufend. „Das grausame, alte Kamel." Und bei sich dachte er beschämt: „Der Junge, der infame Junge hat geplaudert." Elisabeth beobachtete ihn klopfenden Herzens. „Nun hat mich meine Freundin in ihrem Liebesdilemma um Rat gefragt, Doktor," fuhr sie fast ängstlich fort. „Was aber soll ich ihr sagen? Ich weiß doch nicht, wie sie das Herz und den übertriebenen Stolz ihres Auserwählten besiegen kann!" „Ich aber weiß es und ich wL es Ihnen vertrauen, Eli- sabeth," sagte Wilhelmy lächelnd, zu ihr kommend, sich über sie neigend und mit leuchtenden Augen in ihr -artgerötetes Antlitz schauend. „Rudolf," soll sie zu ihm sagen, — „denn er heißt Ru- dolf, nicht wahr — er muß Rudoff heißen —" Sein eigener Name. Elisabeth durchschauerte es heiß. Er erriet — er verstand es also — endlich, ach, endlich. „Du hast wohl recht, soll sie sagen," fuhr der Doktor in seiner Belehrung anscheinend ganz unbefangen fort. „Das Geld darf uns aber nicht scheiden. — Du brauchst es ja nicht. Du hast Deinen Beruf — cs soll für Dich nicht vorhanden sein — ich habe jedoch keinen Beruf, cs zu verschenken, es ge hört meinem Kinde — denn sie hat ein Kind, die Freundin, Elisabeth, einen süßen, kleinen Knaben, dem er ein guter, ge- rechter Vater werden möchte — „ich selbst, so soll die Freundin ErzgeöirglsHer DoMsfreund. * Versa- T. M. VSrlner, V«, S. AeidlaL 4 lieber dem Alltag. WelW-ch!»erI-doIs. WS- Uvaxg. Johan»» !, S. Es war am Heiligen Abend 1914. Wir lagen in den arm- eligen Quartieren eines Lhampagnedorfes. Der Weihnachts- nann aus der lieben Heimat war eingetroffeir. Was war das ür ein Treiben! Die kleine Bagage mußte in den Dienst des lhrlstkindes gestellt werden; alle verfügbaren Wagen waren nit Paketen, Päckchen und Kisten beladen, sogar auf der Feld- küche war liebliche Weihnachtslast verstaut. Ein unvevgeßlich- ergreifendes Bild! Es war einem zumute, als ob jedes von diesen vielen Paketen eine wohltuende Hand wäre, die sich den Kriegern entgegenstreckte aus der Heimat. Die Tränen kamen einem in die Augen, wenn man die Liebesgaben auswickelte, 'eine nach der andern . . . war's möglich, daß soviel Liebe in der Ferne sorgte, schaffte, betet« für den Mann an der Front? Menschen, die man kaum dem Namen noch kannte, füllten einem die Hände, als wäre es dem eigenen Sohn, dem liebsten Bruder zulieb'. Es war wie ein Wunder . . . die deutsche Weihnacht entfaltete ihren ganzen Zauber, ihre Süße und ihre Kraft. Da auf einmal: Di« Gefechtsordonnanz meldet „Alarm bereitschaft!" Man raunte es von Mund zu Mund: es gibt harten Kampf,, die Franzosen laufen Stu rin gegen unsere Linie. Schon seit einigen Tagen waren wir auf eine solche Unterbrechung Les Weihnachtsfriedens gefaßt; denn die geg nerische Artillerie ließ einen wahren Hagel von mörderischen Geschossen auf unsere Stellungen und Qrmrtierdörfer nieder prasseln. Trotzdem wirkte der Alarmbefehl am Heiligen Abend schmerzlich-ernüchternd. Denn da war kein Zweifel: alle die köstlichen Spenden, von lieber Hand bereitet, mußten zurück- gelassen werden; in dem entsetzlichen Kreideschlamm der Champagnefront konnte unnötiger Ballast nur zum Verhäng, nis werden — außerdem: was sollte denn der schöne Weih nachtsflitter im blutigen Ernst der Schlacht? Kurz, wir wäre,: aus allen Wolken seliger Weihnachtsstinnnung gefallen. Weh mutsvoll faltete der eine einen Weihnachtsbrief zusammen, den er nicht zu Ende lesen konnte; in wilder Hast schnitt sich der andere ein Stück von seinem stattlichen Heimatsstollen herunter, um wenigstens die deutsche Weihnacht „geschmeckt" zu haben. Die sogenannten Gemütsmenschen stopften sich ihr Pfeife! m t frischem Heimatstabak und hüllten sich in Len würzigen Nebe! ihres Knasters. Aber schließlich war's gleichgültig wie ein jeder sich ins herbe Müssen fügte; es mußte eben doch sein. Nach einer halben Stunde bereits stapfte die Kompagnie durch Lie naß-kalte Landschaft; viele Kameraden, die sich von ihren Weihnachtspaketen nicht zu trennen vermochten, schleppten schwer und ließen die Köpfe hängen. Und es war rührend zu sehen: auf manchen Tornistern steckte ein niedlicher Lichter baum, auch eine Gabe der Heimat . . . noch setzt kommt mir Lies Bild ost in den Sinn: dies Bild des wandelnden Lichter baumes, unter dem Donner der Geschütze ein Sinnbild des deutschen Gemüts, das an's Licht glaubt auch in den Wider wärtigkeiten des Daseins. Während wir so die Beine vorwärtsbewegten (indes Kopf und Herz von weihnachtlichen Gedanken und Gefühlen nicht 'lassen wollten), Sam Befehl vom Regiment: Spionoge- verdächtige Personen würden da und dort vermutet; der Bahn körper soll von starker Patrouille abgeschritten werden. Ritt etlichen Kameraden wurde ich dazu befohlen. Ein kurzer Ab schied von den Kameraden, und wir witterten ins unbekannte Gelände hinein. Noch auf halbem Wege überfiel uns das hereinbrechende Abenddunkel, lieber uns in mattem Glanze die ewigen Sterne. Don der Front her blitzte Artilleriefeuer in wildem Tempo; grausig rollte der Donner durch den weiten Raum. Jedes von diesen flammenden Geschossen kann ein Menschenleben kosten, so dachte ich bei mir. Wer weiß, wieviel« gerade um diese Stunde aus tiefer Not zum Allerbarmer schreien . . . gerade um diese Stunde, da man daheim in der Lhristvosper siirgt und predigt von der holden Botschaft auf Bethlehems Fluren! Ich sann und sann und fand mich nicht zurocht. Vor meinem inneren Auge tauchten Bilder auf, di« ich nicht bannen konnte. Ich sah die Mutter, die ihrem liebsten Jungen ein paar Strümpft gestrickt hatte — Mt Liebe gestrickte wärmen doppelt so gut, meinte sie — und nun träumt sie am Weihnachtsabend in die Ferne . . . ,O>b er sie schon hat, und den Brief dazu?" Ach, Mutter, deine Mühe war umsonst; sie haben deinem Sohn die Beine zerschossen! Und ich sah ein ander Bild, sah Kinder in der Weihnachtsstube ... der Lichterbaum fehlt in diesem Jahre; Mutter wollte nichts wissen davon — erst muß der Pater heimkehren, dann soll olles ein Licht und ein Glanz werden. Ach, Kinder, dem Vater leuchtet nicht mehr der Kerzen freundlicher Schein . . . dem haben sie die Augen dunkel gemacht. Was ist das für eine Menschheit? — so fragte ich mich selbst. Kam Er, der heilige, hochgelobte Er nicht in die Welt, um wohl zu tun . . . warum fließt das Menschenblut in Strömen? Warum türmt man di« Leichen zuhauf? Und was fange ich in diesem Bereich der Granaten und Drahtverbaue mit dem zweiten Kapitel des Evangeliums Lukas an? Wie soll ich das vevstehen: daß die Hirten und Weisen der alten Zeit vom erlösenden Licht überleuchtet wurden — und wir Heutigen tappen so sehr im Dunkel . . . daß der Engel große Freud« verkündigte — und uns Heutigen widerMrt ein unerhörtes Leid .. . daß die himmlischen Heer scharen den Frieden auf Erden sangen — und wir zerreißen uns in Hader und Fehde? Da — was ist das? Leise, wie aus weiter Ferne, dringt eine Melodie zu uns Kameraden . . . „Stille Nacht, heilige Nacht" ... leise, aber vernehmlich. An der Bahnlinie entlang stehen Posten, Landsturmmänner; vielleicht, daß einer von ihnen seine Kunst versucht auf dem Waldhorn. Zuweilen trägt der Abendwind die Töne rein und stark zu uns heran; es ist, als ob die beiden Melodien untereinander kämpften, dis eiserne und die milde, das Trommelfeuer mit seinen, grausigen Takt und dis Weihnachtsweise, Christkindleins Wiegenlied. Freilich: der Höllenlärm der Schlacht behält die Oberhand; aber merkwürdig — so zart die freundliche Stimme Les Hornes er klingt, sie läßt sich doch nicht totbrüllen von den ehernen Mäulern der Geschütze; sie setzt sich immer wieder durch und trägt die Frohe Botschaft zum Frontkämpservolke, das im Dunkel wohnet. Wer der brave Bläser war, wir haben's nie erfahren. Aber ich dank' es ihm und werd' es nie vergessen. Noch nie hat das „Stille Nacht, heilige Nacht" mir so tief in die Seele gegriffen wie damals Weihnacht 1914. In diesen seltsamen Minuten durchschauerte mich das Geheimnis der Weihnacht. Ich ahnte ein wenig von der freundlichen und doch zugleich tragisch- ernsten Weihnachtsbotschaft des Evangelisten Iohannes, der da spricht: „Und das Licht scheint in die Finsternis, und die Finsternis hat's nicht begriffen" ... Wie das zu verstehen? Man feiert Weihnachten nicht recht, wenn man Gott anklagt, Laß nach Ler Freudens- unv Friedenskunde der ersten Weihnacht die Menschheit noch von so vielen dunklen Rätseln und Nöten geplagt wird- Auch die erste Weihnacht ist nicht lauter Licht gewesen. Die Krippe, das. Bild einer armseligen Wiege, ist der Anfang Les Erdenlebens Jesu, das Kreuz das Ende. Dies ganze einzigartige Loben selbst aber war ein ständiger Kampf des Lichtes mit der Finster nis. Dio Berichte der Bibel lassen keinen Zweifel darüber, QOLRL kelcktecker la kodier VoII»a<iua8 kür kotso, Sport, Idealer. 2u Kaden in eilen ^uiwknchxen bei: Lrler L 60. Xackk., Telekon 14 Iod.: Lari Sommer. walkt 8. daß der olk böse Feind mit groß' Macht und viel Ast deü Lichtbringer Jesu« Christus zuaesetzt hat. Aber freilich: de» Sotteshewen war eine Wer die Maßen herrlich« Kraft Wes, die Dinge gegeben; die Finsternis könnt« ihn nicht «singen, Er ward der Anfänger einer neuen Menfchenart, die m sekret Kraft von Iahchundert zu Jahrhundert sich emporringt aus dem Tierischen ins Göttliche, aus dem Dunkel ins Licht. Das ist da« Evangelium: es geht auswärts, es muß aufwärts gehens das Hohelied der christlichen Weihnachtsliebe beweist seiuq Macht — trotz Geschrei und Gekreisch — wie ehedem, so heut« und allezeit. Wer das glaubt, schlag' sein Gesangbuch auf ünts singe mtt Martin Luther (Nr. 51,6>: Zuletzt müßt ihr doch haben recht, Ihr seid nun worden Gottes Geschlecht; st Das danket Gott in Ewigkeit^ GÄmldig, fröhlich allezeit! d Truckenbrodt - Lößnitz. OerMche Angelegenheiten. I Lhriftnachl-Karmvnle. Du willst Weihnachten feiern. Ein Fest — das höchstS Fest des Jahres. Ein Fest braucht Gemeinsamkeit. O, es gibt auch einsame Feste der Seele. Weihnachten ist ein Fest de« Einklangs. j Zum Fest gehört ein Festgewand. Zwei Festgewändey, Eins für den Leib — eines für die Seele. i Für die Seele? Für die vor allem. Es heißt: Dill« zust Gemeinsamkeit. Gemeinsamkeit, Einklang zwischen uns Menschen, die wist doch so unendlich — verschieden sind? Gewiß: wenn all unsre Saiten tönen sollen, dann müssest wir einsam sein. Se sarai solo, sarai tutto tuo — wenn d^ allein bist, nur dann bist du ganz dein man könnte auch sagen: ganz du. In Gemeinsamkeit Mt andern Menschen können wir uni nie ganz geben. Dürfen Mr nicht all unsre Saiten klingest lassen. Nur die, von denen wir einen Einklang hoffen dürfest — mit dem Saitenspiel der andern. Schmerzliche, schaurige Erkenntnis: jedes Beisammensein mit andern Menschen bedeutet Verzicht auf einen Teil unseres Wesens — bedeutet irgendwie: Maske — Verstellung — Heuz chelei,.. . - Aber man kann es auch freundlicher nennen: es bedeuten Opfer. Freiwilliges, freudiges Opfer — um des hohen Glücks der Gemeinsamkeit willen. f