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WMWAIWM v« «»n»lr«md» »u «u—otzim »« Sv »°» e«w» »— ss-Mv». lL« Pr-t» Nr di, Z4 mm dnii« S»I»n,l.Svl4«>4M, im Aml^la<tb»jlr» Ist 30 <FamM,»»»,««,«» »ud S,ll,n,,Iuch« !v«d»W3« 3«), ««SU, »5, I»r di, so mm bkM« P»IU- V<KIam«i«II« »0, «liwLrl, 100, für di« so mm »Nile ««». Eolonelzell« 51, amaürli al S»Id»l«n»ti. AoftfMck-a»»««, oeipiig Nr. iser«. I»e»<t»d^»lro-«»n«»i «m, Srzgrd. dir. 7». Verlag L. M. Gürlner» Aue» Srzgev. «, serm» (Ami oiu«) 4«, s»««»«ra l». ochwar»»«»»»« V. »rayvschrift, «»Mk»»«» 4lu,««««»»«. - «nthallsnd die amtliche« Lekannlmachunge« der Amtshaavkmannschafk and der WtUrr Staatsbehörden in Schwarzenberg, der Staals- u. städtischen Behörden in Schneeberg, LößnIH, Neustädlel, vrünhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. S» wlrden auberdi« »ervffenllicht: Die Bekanntmachungen der Siadkräte zu Aue und Schwarzenberg ' und der Amtsgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. HlVis«« - SlUBadrx« für dl, «m NachmMa- —schck—«», Äilmm« dl» »ormUla«» S Uhr i» dm Läiip««schift». IttlUm Sim ErwUr für di, ülufnah», d«r «bä«««, a» mvlch»<«d««« Sä», IV, «n dM>m«r SIM wir» ni« z«g«d«, «mH »ich« für di« RÜB»—« d« Mch Srnsiprrt-r «ufteged-n« U»r«iam. — MrRiIMM v «rl<m,l «>»,,la»dl«r Schrttiftü« üdmümM di« Schrift. INliina d«ia« D«ranw»rium. — U»i«rbwchi>uh«i d« M- Ichdflsdrlrl«»«, b^ründ«» kl« übilprüch«. B« g«di»n—. Verzug mid »«Mn Siada» M »ich« oerMbai«. »aiiviges-tftlft-ll«, „r Am. »»U». Sch-Mr, V Schworz-nberg. Nr. 301. Donnerstag, den 25. Dezember 1S24. 77. Jahrg. Amtliche Anzeigen. Bekanntmachung. Im Bezirke des Landesfinan-amls Leipzig wird auf Anordnung les Herrn Reichsministers der Finanzen mit Wirkung vom 1. Januar 1825 ab die Verwaltung dec Geserlschaftssteuec (Teil 1 A—E des Kapi- talverlehrssteuevgesehes) der Börsenumsatzsteuer (Teil 3 des Kapitalverkehrssteuergesetzes), der Obliaationensteuer und der Wechselsteuer gemäß Z 21 Abs. 2 der Reichsabgabenordnung Mammcugefaßt: ai bei dem Finanzamt« Lhemnitz - West (1) für di« Finanzamts, bezirke Burgstädt, Thenrnitz-Dest (I). Lhenrniß-Ost (2), Themnitz-Land (3), Hohenstein-Ernstthal, Mittwerda und Stollberg; b) bei Lem Finanzamte Leipzig.Mitte (1) für die Finanz- amtsbezirke Borna, Grimma, Leipzig-Mitte (1). Leipzig-Süd (2), Leip- zlg-vst (3), Leipzig-West (4), Leipzig-Nord (5), Rochlitz und Wurzen; e) bei dem Finanzamt Plauen-Stadt (1) für die Finanzamts- bezivle Adorf, Auerbach, Falkenstein, Oelsnitz, PIanen°Stadt (1), Plauen- Land (2) und Reichenbach; Ls bei dem Finanzamt« Zwickau-Stadt (1) für die Finanz- amtsvezirke Aue, Crimmitschau, Glauchau, Schwarzenberg, Werdau, Zwickau-Stadt (1) und Zwickau-Land (2). Zirm Verkaufe von Steuermarken bleiben alle bisher damit be trauten Ställen befugt. Leipzig, am 22. Dezember 1824. Der Präsident des Lanbesfinanzamt«. Nachstehend« Stcuervrduung des Bezirksverbandes der Amtshaupt- Mannschaft Schwarzenberg, Zuschläge zur Grunderwerbssteuer betr., wird hiermit bekannt gemacht. Der Bezirlsoerband der Amtshauptmannschaft Schwarzenberg, dm 23. Dezember 1824. Steuerordaaag des Bezirksoerbande, der Amtshauptmannschaft Schwarzenberg, Zuschläge zur Grunderwerbssteuer betr. Der Bezirkstag hat folgende Satzung beschloss«»: 8 1- Der Bezirksverband erhebt zu der durch das Grunderwerbssteuer- «setz vom 12. September 1919 in Verbindung mit 8 36 des Finanzaus- jleichsgesetzes vom 23. Juni 1923 geordneten Srunderwerbssteuer bei Men nicht im Bezirk einer bürgerlichen Gemeinde liegenden Grund- stücken «inen Zuschlag von 4 vvm Hundert Les der Berechnung der Grund- erwerbssteuer zugrunde gelegten Wertes oder Betrages. - " ' 8 2. » -- - Der Bezirlsoerband führt von diesem Zuschlag 50 vom Hundert an die Schulbezirke ab, zu Lenen Las Grundstück gehört. 8 3. Der Zuschlag wird vom Bezirlsoerband als SrunderwerLsstenerstelle «nit »ingeyoben. 8 4. Dieser Beschluß tritt mit seiner Bekanntnmchung in straft. Der De- schluß der Bezirksversammlung von: 19. November 1920 wird aufgehoben. Schwarzenberg, am 17. November 1924. Der Bezirksverband der Amtshauptmannschaft Schwarzenberg. 111« v r (gez.) ch artz. Mit Ermächtigung des Ministeriums des Innern auf Grund der Verordnung vom 16. 12. 1924 — 2. S. Et. 64 Bez. — in besten Namen genehmigt. Zwickau, am 29. Dezember 1924. Die Kreivhauptmannschaft. (Stpl.) sgez.) Dr. I an i. Die Maul- und Klauenseuche in Niederaffalter ist erloschen. Di« Ssuchcnmaßnahmen werden aufgehoben. Amtshauptmannschast Schwarzenberg, Len 22. Dezember 1924. Auf Blatt 454 des Handelsregisters, di« Firnis Wäsche-Jndustrie- Aktiengesellschaft in Schneeberg belr., ist heut« eingetragen worden: Durch Beschluß der Generalversammlung vom 25. November 1924 sind das Grundkapital im Wege der Umstellung von einundzwanzig Milli, onen Mark auf zwciuudfünszigtausendfüushundcrt Goldmark herabgesetzt, die bisher 2190 Aktien zu je zehntausend Mark unter gleichzeitiger Zn. sammenlegung aus 2625 zu je zwanzig Goldmark umgewaudelt und Lie 88 19,3 und 11 des Eesellschaftsvertrags geändert worden. Amtsgericht Schneeberg, Len 17. Dezember 1924. Auf Blatt 157 Les Handelsregisters, die Firma Erste Deutsche Tüll- fabrik Gäbr. Lehm, Aktiengesellschaft in Schneeberg betr., ist heute ein getragen worden: Die Generalversammlung vom 29. November 1924 hat beschlossen, das Grundkapital im Wege der Umstellung von vier Millionen Mark auf zweihundertvierzigtausend Goldmark, den Betrag der einzelnen Aktien dementsprechend von eintausend Mark auf sechzig Goldmark herab- zusctzen und entsprechend den 8 3 Satz 1 und 2 des Gesellschaftsvertrags abzüändern. Die beschlossene Umstellung ist erfolgt. Amtsgericht Schneeberg, den 15. Dezember 1924. Im Handelsregister des unterzeichneten Amtsgerichts ist eingetragen worden am 5. Dezember 1924: 1. auf Lem Blatte 372, die Firnis Neinstvom und Pilz Aktiengesell- schäft in Schwarzenberg betr.. Laß der Kaufmann Max Emil Unger in Schwarzenberg Mitglied des Borstandes ist; am 11. Dezember 1924: 2. auf dem Blatte 752, Lie Firma Vereinigte Serviergeräte-Fabriken Aktiengesellschaft in Schwarzenberg betr., daß Lie Firma künftig lantet: „Lisenblech-Rohwaren-Fabrik-Aktiengesellschnft mit Lem Sitz in Schwär- zenberg. Amtsgericht Schwarzenberg, am 29. Dezember 1924. Im Jahre 1925 sollen in Grünhain an folgenden Tagen im Gast- Hause zum Ratskeller Gerichtstage abgehalten werden: am 16. Januar, 13. Februar, 13. März, 17. April, 15. Mai, 12. Juni, 17. Juli, 14. Augnst, 11. September, 16. Oktober, 13. November und 11. Dezember. Schwarzenberg, den 22. Dezember 1924.Das Amtsgericht. Mittwoch, den 31. Dezember 1924, vormittags 9 Uhr, sollen m Mittweida 1 Poste» braunes Papier, 1 Posten Maschinenpappen, 1 Posten Lederpappe», 1 Dynamo, ca. 69 PS, 1 Landauer, 1 Papierumroller, 1 Holzlocher (Kupfer), 1 Rassiner, 1 Personenkraftwagen, 1 Lostkraft» wage» und 1 Raßpress« meistbietend gegen Barzahlung öffentlich ver- steig-rk werben. ' Sammelort Ler Bieter: Gasthof zum „Goldnen Hahn". Schwarzenberg, Le« 23. Dezember 1924. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts. AeujahrsgMckWunsch-Ablösung in Aue. Spenden nimmt unsere Stadthauptkassc bis spätestens Dienstag, den 39. Dezember 1924, mittag 1 Uhr, für Las Kinderheim Mavgaretenstift «ntgegen. Der Rat der Stadt. Schneeberg. Kalklöschen belr. Das Lösche« von Kalk in der Nähe von nicht massiven Gebäuden oder in ungenügender Entfernung ross diesen bzw. von nicht massiven Bau teilen wird hiermit verboten. ZuwidsrhaiEimgen werden nach 8 368 Nr. 8 Les Reichsstrafgesetz buchs mit Geldstrafe bis zu 69 RM. oder mit Hast bis zu 14 Tagen bestraft. Schneeberg, den 19. Dezember 1924. Der Stadtrat. Lötznih. Die kostenlose Tolenbeslallung gelangt hier vom 1. Januar 1925 ab zur Einführung. Zu dies«» Zweck« ist jeder Todesfall, für den die kostenlos« Bestattung in Anspruch ge nommen wird, sofort dem städtischen Bestattunasamt«, das dem Stan- dcsauite angeglicdert wird, anzuzeigen. Die Anzeige hat in »ms««; H-mptkanzlei, Rathaus Zimmer Nr. S, zu erfolgen und kann auch durch die Leichenfrau geschähen. Die Stadt übernimmt Lt« Bestellung und Begahlung der Leichenfrau di« Beschaffung und di« Koste» für de« in einheitlicher Form hergestellten Sarg nebst Ausschlag und Zubehör, für die Bekleidung der Leiche, soweit solche von den Angehörigen uickt zur Verfügung gestellt wird, di« Kosten für den BegrÄmisordner, bi« Träger und den Leichenwagen, die Kosten für Ueberführung der Leiche vom Sterbehaus nach der Totenhall«, die Kosten für den Friedhofsverwwlter einschließlich der Beerdigung«, bzw. Löscgäbühr für ein Reihengrab an di« Kirchenkasse. Richt mit über nommen werden sonstige kirchliche Gebühren (Geläut, Orgelspiel und Gesang) und die Kosten für Ausschlagen des Graben mit Reisig odae Blumen sowie für Gräbmwsik. Der die Beerdigung in einer anderen ills der vorstehend erwähnten Ausführung wünscht (besserer Sarg, Kaufgrab oder neues Erbbegräbnis), verliert den Anspruch auf kostenlose Bestattung und trägt di« vollen Kosten selbst. Findet die Beisetzung «in«s ist der Stadt Lößnitz Verstorbenen außer halb des Stadtgebietes statt, wird der Tot« eingeäschert, od«r stirbt ein hiesiger Einwohner außerhalb des Stadtgebietes, so ist den Hinterbliebene« der Kostenbeitrag zu gewähren, der entstanden wär«, wenn di« Ke- erdigung auf dem hiesigen Friedhof« stattgefunden hätte. Voraussetzung ist, daß, soweit nicht eine Sterbükaffe in Frag« kommt, di« Hinterbliebenen die auswärtigen Beerdigungskosten übernommen haben. Lößnitz, am 23. Dezember 1924. Der Nat der Stadt. Schwarzenberg. Freistellen an der Obererzgebirgischen Frauen- und Haushaltungsschule betr. Die Stadt Schwarzenberg hat in der hiesigen Obererzgebivgisch« Frauen- und Haushaltungsschule (Abtaklung Frauenschule) von Lister« dieses Jahres ab mehrere Freistellen zu vergeben. Jungen Mädchen ist Gelegenheit geboten, sich in mehrstündigem täglichen Unterricht in Hausarbeiten, wie Nähen, Schneidern und Sticken, auszubilden. Gesuche mit beglaubigten Abschriften der Schulzeugnisse, aus denen di« Sinzelzenfuron zu ersehen fei» müssen, sind brs zmn 3. Januar ISN hier einzuveichen. Schwarzenberg, am 22. Dez «über 1824. Der Rat der Stadt. Besondere Werbnugskoste« fsir Krieg^eschädigte. Di« Kriog-Leschädigten, die von ihrem Rechte, die Anrechnung er höhter Werbungskosten beim Steuerabziqe zu verlangen, auch' M Iah» 1825 Gebrauch machen wollen, müssen ihre Anträge sofort unter Dor- legung des Rentenbeschcldes neu beim Finanzamt in Schwarzenberg stellen. Der Rat der Stabt. — Abt. Kriegerfürsorge. — Bekanntmachung. Lin hellbrauner, mittelgroßer Hund seit S Tagen zugelaufen (unge fähr Jahr alt). Wenn nicht innerhalb 3 Tagen der Hund ab geholt wird, wird die Gemeiirde darüber weiter verfügen. Bei Ab holung sind die entstandenen Futter- und sonstigen Kosten sofort zu begleichen. Mittweida, den 24. Dezember 1824. Der Gemeinderat. Die amtlichen Bekanntmachungen sämtlicher Behörden können in den Geschäftsstellen des „Srzgebirgischen Dolksfteundes' tu Ane, Schneeberg, Lößnitz und Schwarzenberg eingejeheu «erde«. Die Aufgabe -er Neujahrsglückwunsch-Ablösungen erbitten wir bis Dienslag, den 30. Dezember- mittags. die Entscheidung über die Kabinettsbildung hinausschob. In Wahrheit aber wird tüchtig gearbeitet, um dem demokratischen Gedanken — so wie er heute an maßgebenden Berliner Stellen aufgefaßt wird — zum Siege zu verhelfen. Die außen- und innenpolitischen Verhältnisse, deren Ob- sekte wir in diesen Weihnachtstagen sind, und ihre so be schämenden deutlichen Zusammenhänge sind nicht geeignet, eine tiefe, innere Weihnachtsfreude aufkommen zu lassen. zen pflegten. Und auch in diesen Weihnachtstagen erleben wir es, daß sie angesichts der flagranten Lügenpolitik Herriots und Curzons nicht versagen. Die Karnickel sind schnell gefunden: Seeckt und Geßler und die Reichswehr. Folgende Meldnng leitet ihre, Campagne ein: Der Berliner Vertreter des „Matin" gab seinem Blatte die Meldung, daß die Generäle der Reichswehr den General v. Seeckt darauf hingewiesen hätten, daß die Nichtbeteiligung der Deutschnationalen an der Kabi nettsbildung für die Reichswehr einen Grund zur Unzufriedenheit bedeute. General v. Seeckt und Reichs- wehrminister Dr. Geßler hätten dem Neichsprösi- denten van diesem Schritt Mitteilung gemacht. Wie oie Telegraphen-Union «fn zuständiger Berliner Stelle er fährt, ist die Meldung des „Matin" frei erfunden. Sie ist der Serie von Hetznachrichten zuzuzählen, die in der letzten Zeit systematisch von der Pariser Presse verbreitet werden. Wenn mark weiß, woher der Berliner Vertreter des „Matin" sein Material zu beziehen pflegt, so sind die Zu- sammenhänge durchaus klar. Prominente deutsche „Rcvubli- kaner" lassen sich mit Vorliebe von „Matin"-Derichterstattern ausfragen. Man will die unangenehme außenpolitische Situation, in welche Erfüllungspolitik und Pazifismus geraten sind, auf das innerpolitische'Gebiet hinüberspielen. Das schwache Dementi am Schluß der Meldung besagt gar nichs. Die Reichswehr und ihre Führer sind nun auch von deutscher Seite in die Debatte hineingeworfen worden, und — wie es der Zufall will — taucht in demselben Augenblick auch Hr. Schützinger auf, der «achsische Polizeiobsrst von Zeigners Gnaden, und hetzt in der berüchtigten „Welt am Mon- tag" des Hern v. Gerlach gegen die Heeresleitung und was mit ihr zusammenhängt. Diese politische Weihnachtsbescherung hat uns nur noch gefehlt. Sie reiht sich würdig anderen Vorgängen dieser Tage an. Man hat in Sachen des Skandals, den man gemeinhin mit Regierungskrise zu benennen pflegt, offiziell zwar so eine Art weihnachtlichen Burgfriedens proklamiert, indem man Politische Weihnachtsbescherung. Daß die Entente auch diesmal ein besonderes Weihnachtsgeschenk für uns in ihrem Sacke hat, ist nicht erst durch die Erklärungen des Lord Eurzon im eng lischen Oberhause bekannt geworden. Wer sich einigermaßen mit der politischen Psyche der dunklen Ehrenmänner an Sein« und Themse beschäftigt hat, sah voraus, daß die Weihnachts zeit 1924 unter dem Zeichen neuer 'Vertragsbrüche! pnd neuer Vergewaltigungen Deutschlands stehen würde. Im ersten Drittel des Januars des neuen Jahres liegt dec Termin, der zum ersten Male eine offenbare Ver tragserfüllung der Feinde bringen sollte. Sie drücken sich nun ganz schamlos darum. Das war nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre zu erwarten. Das Diedermannsgetue, mit dem auf der Londoner Konferenz Bauernfängerei getrieben wurde, hat seinen Zweck erfüllt. Deutschland fraß das Dawes- abkommenhinein, das die wirtschaftliche Seite der Sklaverei regelte. Heber die politische Seite geht man nun mit einer Handbewegung hinweg. Die Herausgabe des Ruhr„pfandes", dessen Rechts natur die englischen Kronjuristen mit dem Worte Vertrags- bruch bezeichneten, war die Voraussetzung der Londoner Ab machungen. Darum kümmert man sich heute nicht mehr. Und damit der Franzose mit seiner Politik der frechen und rohen Gewalt nicht allein steht, sabotiert der Engländer dis ver- briefte Räumung der Kölner Zone. Hand in Hand geht dos edle Brüderpaar auf weitere Erpressungen aus, nachdem es im gegenseitigen Einvernehmen die Welt unter sich verteilt hat. Und dar olla ehrliche Danke«, seit Mlson das Gewissen der Zivilisation, steht dem neuen Verbrechen Ler beiden Dundesbrüder ohne Wimpernzucken zu, er hat vermutlich seinen Anteil an dem Geschäft. Für unsere Erfüllungspolitiker und Pazi- fisten sinddasschwere Schläge. Sie waren es, die alle Schuld an den Gewalttaten der Feinde auf die deutsche „Reaktion" abzuwäl Der neue Derrragsbruch. Erklärungen des Reichskanzlers. V. Köln, 23. Dezember. Einem Vertreter der Kölnischen Volkszeitung" gegenüber äußerte sich der Reichskanzler über die Frage Ler Räumung oer Kölner Zonen, a.: Ich muß auf Ihre Fraae wegen der Räumung der ersten Rhernlandzone ganz offen feststellen, daß mich der-^augenblick liche Stand dieser Angelegenheit mit ernstester Sorge erfüllt. Die alliierten Regierungen scheinen bereits entschlossen zu sein, den im Versailler Vertrag festgesetzten Räummrgs- termin des 10. Januar nicht innezuhalten und als Grund dafür die Frage der deutschen Entwaffnung zu benutzen. Wenn es wirklich bei der Absicht der Alliierten verbleibt so fürchte ich sehr, daß das Folgen haben könnt«, di« mir nicht nur vom deutschen Standpunkt, sondern auch vom Standpunkt der europäischen Gesamtpolitik äußerst beklagenswert erscheinen. Da» jetzt zu Ende gehende Jahr schien nach all dem frucht. losen Streit der Nachkriegszeit endlich eins Wendung zum Besseren bringen zu sollen. Wir haben gehofft, daß mit der Londoner Konferenz ein« neu« Epoche eingeleitct sek ein Epoche, in der die großen internationalen Probleme nicht mehr durch Mittel der Machtpolitik, sondern auf dem Wegs des friedlichen Ausgleichs der Interssen gelöst werden würden, In der verheißungsvollen Entwicklung, die sich an di« Lon doner Konferenz knüpfte, und di«, wie ich gern anerkenne, auch auf der Seite der Alliierten zunächst manchs Anzeichen des Willen» zur Versöhnung und Verständigung brachte, soll nun anscheinend wieder ein Rückschlag eintretsn. Ich brauche dia Gefahren, die da» für die Konsolidierung der deutschen Deri- hältnisse und unserer gesamten internationalen Bezichungen^ mit sich bringen würde, nicht näher zu schildern.