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«r. roi. 2S. Dezember 1S24c Erzgebirgischer Dolkssreuno. Verla- L. M. värtn«, «ae. t. VeiLlaL * Ein neues Disziplinarverfahren gegen Arzt. Wie wir erfahren, ist gegen den linkssozialistischen Abg. Arzt ein neues Disziplinarverfahren eingeleitet worden, wobei jene be kannte Rede am 14. Ortober in einer Dresdner Beamtenver sammlung zum Anlatz des Verfahrens genommen ist. Arzt hat damals u. a. erklärt: Die einzige Aufgabe des soz. Beam- ten ist, das Herrschaftsinstrument, den Staat, von innen aus zu unterwllhlen und zu untergraben und die Revolution vor- zubereiten. Man darf gespannt sein, wie di« soz. Diszipli- narkammer sich zu diesem neuen Fall stellt. * Vertragsabschluß in der sächsischen Holzindustrie. Die langwierigen Verhandlungen zwischen dem Deutschen Holz arbeiterverband und dem Arbeitgeberverband für das säch sische Holzgewerbe sind nun zu einem Abschlusse gelangt. Der Landestarifvertrag ist von beiden Parteien angenommen wor den. Der Vertrag gilt bis zum 31. März 1926. Er umfaßt nahezu sämtliche Betriebe der sächsischen Holzindustrie. * Drandschädenvergütvng. Die Brandversicherupgs- kammer gibt bekannt: Der Teuerungszuschlag, der im Brand- schadenfalle zu der nach 1914er Baupreisen in Reichsmark zu berechnenden Grundschädenvcrgütung gemäß 8 5 des Gesetzes vom 18. März 1921 in der Fassung vom 10. Dezember 1923 hinzuzurechnen ist, beträgt bis auf weiteres vom 31. Dezem ber 1924 mittags 12 Uhr an 50 v. H., so daß also insgesamt das 1l4 fache der Grundschädenvergütung in Reichsmark ge zahlt wird. Dieser Teuerungszuschlag gilt nur für diejenigen Brandfälle, die nach dem 31. Dezember 1924 mittags 12 Uhr entreten, vorbehaltlich der Vorschriften in 8 4 des Gesetzes vom 10. Dezember 1923. * Der dritte Weihnachtsfelertag. Wie vom Gesamtoer band Deutscher Beamten mitgeteilt wird, hat das Roichskabi- nett auf die Eingabe der Veamten-Spitzenorganisationen be schlossen, den dritten Weihnachtsfeiertag dienstfrei zu lasten. Nsustüdtel, 24. Dez. Der hiesige Frauenverein bereitete am letzten Adventssonntag im Jugendheim an der Garten straße seinen Pfleglingen eine Weihnachtsfreude. Ein strahlen der Ehristbanm beleuchtete den diesmal sehr reich bedien Gabentisch; über 60 alleinstehenden Frauen konnten Kleibungtz- und Wäschestücke, Filz schul)« und andere notwendige Sachen beschert werden, dazu kamen noch für alle Stollen, Pfeffer kuchen, Aepfel und Nüsse. Ausgestaltet wurde die Feier durch eine zu Herzen gehende Ansprache des Kurators des Frauen vereins, Pfarrers Bruhm, durch Gesänge des Kirchenchors und Vorträge des Pofounenchorcs unter Leitung von Kantor Seifert. — Eine zweite Weihnachtsfeier veranstaltete am Mon tag die hiesige KlvppclschiUe in ihrem Klassenzimmer, der auch Mitglieder des Klöppelfchulausschusses beiwohnten. Die Feier verlief in echter Weihnachtsireud« und schönster Weise bei Ge sängen und Vorträgen der Kinder, die Frl- Lehrerin Groß vorbereitet hatte. Stadtverordneter Karl Freitag, der Vor sitzende des Klöppelfchulausschusses, hielt eine die Bedeutung der Feier hervorbehende Rede und brachte darin 'ein Be dauern-über die durch die Mehrheit des Stadtverordnctenkol- legiums erfolgte Ablehnung einer Beihilfe für diese Veranstal tung zum Ausdruck; dagegen wurden die Schülerinnen durch eine Svende des Klöppelschulverlegors, Kaufmann Maaz, der ihnen 86 schöne Taschentücher schenkte, erfreut. Lößnitz, 24. Dezember. Oeffentliche Stadtvcrordneten- sitzung am 22. Dezember. Anwesend: 16 Stadtverordnete. Dom Rate anwesend Bürgermeister Tauscher. Den Vorsitz führt Vorsteher Hertzsch, der die Stadtverordneten Anger mch Reizner unter Begrüßung und mit den besten Wünschen in das Kollegium einfiihrt. Es wird Kenntnis genommen vom Stande der Erwerbslosigkeit, von einem Dankschreiben des Gabelsberger'schen Kurzschriftvereins hier für Ueberlassung eine» Schulzimmers und von den Beschlüssen des Stadtrats in Gemeinschaft mit dem Fürsorgeausschuß über die Durchfüh rung der kostenlosen Totenbestattung. Die Straßenbeleuch- tung ist nach den Vorschlägen des Bau- und Betriebsaus- schusses zu verbessern. Der Leiterunterbringungsraum im Stadtteil Dreihansen soll abgebrochen werden. Hinsichtlich des Dreihansener Weges wird den Vorschlägen des Dau- und Detriebsausschusses mit der Erweiterung beigetreten, daß in Dreihansen an der Trommler'schen Hauseck« eine Lampe auf- gestellt wird. Der Erweiterungsbeschlutz erfolgt gegen vier Stimmen, die dafür sind, daß diese Angelegenheit nochmals an den Dau- und Betriebsausschutz zurückverwiesen wird. Der Vorschlag des Dau- und Betriebsausschusses über die Sper rung des Dreihansener Weges für den Krastwagenverkehr findet gegen eine Stimme Annahme. Die städtischen Dienst- räumo im Rathause sind nach den Vorschlägen des Bau- und Betriebsausschusses zu erweitern. Die Nahrungsmittelüber- wachung wird bis Ende 1925 an den bisherigen Chemiker be- dingungsweise vergeben. In Sachen der Salz-Regie und Stempelimpost wird Klage-Auftragserteilung an den Stadt- rat zu Glauchau beschlossen. Anfragen erfolgen nicht. Der Stadtverordnetenvorsteher hält hierauf einen Rückblick auf das Jahr 1924. Er erwähnt dabei die vom Kollegium geleiste ten Arbeiten und spricht den einzelnen Mitgliedern für die ihm gewordene Unterstützung Dank aus. Es folgt nichtöffent liche Sitzung. Schwarzenberg, 24. Dezember. Auch unsere Stadt hat einen Weihnachtsberg, und zwar einen recht schönen Und kunstvollen. Er steht in der Freitagsmühle. Mit unglaublicher Mühe und zäher Geduld hat hier der junge Hr. Freitag in jahrelanger, unermüdlicher Arbeit ein Kunstwerk mit einer fein abgestimmten und schön ausgedachten Mechanik in über 100 beweglichen Figuren geschaffen, wie man es in dieser Schönheit wohl kaum wieder finden wird. Ueber allem liegt der Zauber weihnachtlicher Stimmung und das Empfinden heimischer, erzgebirgischer Kunst und Liebe zum angestammten Boden. Der Berg zerfällt in zwei Teile: 1. die Geburt und das Leben Jesu, 2. heimische Industrie und Handwerk. Der erste Teil beginnt mit der Geburt Christi, eine stimmungsvolle Gruppe mit" reizenden, herabschwebenden Engeln. Daran schließt sich die Verkündung an: die Hirten mit einem vom Himmel niedergehenden Kranz von Engeln, aus denen sich wieder der verkündende Engel löst, um bis zu den Hirten herabzukommen, die sich dann erst mit ihren Köpfen und Armen staunend über das Wunder bewegen. Nickend fressen die Schafe auf der Weide mit einer Natürlich keit, über die man staunen muß. Eine ganz besondere künft. lerische Arbeit sind die Weisen aus dem Morgenlande. Jedes der Kamele bewegt schreitend die Beine in allen Gelenken. Die in ihren Farben fein abgestimmten, herrlich geschnitzten Fi guren geben ein reizendes Bild. Ein Kabinettstück ist die Flucht nach Aegypten. Hinter dem führenden Engel schreitet Joseph, hinter sich den wirklich laufenden Esel, auf dem die Jungfrau Maria mit dem Kinde sitzt. Alles in staunender Beweglichkeit. Dann sehen wir Christus am Iacobsbrunnen. Die Türen öffnen sich. Aus dem Haus tritt die Frau mit dem Krug, und Christus spricht zu ihr am Brunnen. Alle diese sich bewegenden Menschen- und Tiergestalten geben in einer schön aufgebauten Landi chaft, in der auch ein Lagerfeuer der Hirten zu sehen ist, und die allmählich in einen schön gemalten Hintergrund übergeht, ein unvergeßliches Gesamtbild. Im zweiten Teil ist das Schönste, das das Entzücken der Kinder und das Staunen der Erwachsenen erregt, das Bergwerk mit seinen vielen bi» in» kleinste beweglichen Figuren. Litt Hunt fährt vorbei. Der Bergmann daneben hort auf zu klopfen und dreht bedächtig den Kopf darnach um. Ein Steiges kommt mit der Laterne aus der Grube und dreht seinen Kopf nach den Leuten an der Winde, die sich auch nach Hm umi sehen. So gibt es der Wunder manches zu sehen: «ine Schneibel und eine Mahlmühle mit allem, was dazu gehört, eine Windl mÜhle und eine Tischlerei. Und im Hintergrund sausen Rodlet und Skiläufer den Hang hinab. Ein Jäger schießt auf einen aus einer Höhle herauskommenden Fuchs. Eine Fontaine mit bunter Beleuchtung, durch ein Pumpwerk gespmst, gibt ihr überlaufende» Wasser an ein Wasserrad ab. Das Ganze wirb durch eine selbstgebaute, elektrisch geheizte Dampfmaschine ode« durch einen Elektromotor getrieben. Sechs Schaltmaschinen betätigen das Aus- und Einschalten einer Lichtanlage von un^ gefähr 3000 Aerzenstärke. Der Weihnachtsberg ist so sehens wert, daß ein jeder ihn ansehen sollte. Da an Sonn- und Feiertagen der Andrang sehr groß sein wird, ist der Besuch art Wochentagen besonders zu empfehlen, da man dann all dig Wunder und Geheimnisse des Berges mit Ruh» und Beschaue lichkeit genießen kann. Mit glänzenden Augen stehen die Kin- der davor, mit roten Backen vor innerer Erregung ihrer Seele, und mit Interesse und Wohlgefallen staunen die Erwachsenen über das, was hier der unermüdliche Fleiß eines Mannes geschaffen hat. ! Schwarzenberg, 24. Dezember. Der Albertzweig« verein konnte auch in diesem Jahre dank der Opferwillig« keit von Gönnern seinen Pfleglingen und einigen alten Sol daten sowie bedürftigen Kriegerwaisen eine Weihnachtsfreude bereiten. Zur Verteilung gelangten Geldgeschenke, Lebens^ mittel, Wirtschaftsartikel, etwas Wäsche und Kleidungsstoffe. Schwarzenberg, 24. Dezember. Von der Handelskammer Plauen ist dem bei der Firma Reinstrom L Pilz A.-G. be schäftigten Schlosser Wilhelm Richard Süß und dem Klemp ner Friedrich Eduard Seidel anläßlich ihrer 33jährigen Tätigkeit bei der genannten Firma das von den sächsischen Handelskammern gestiftete tragbare Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit verliehen und durch das Kammermitglied Fa« brikdirektor Arthur Schmiedel namens der Kammer ausge händigt worden. ; Nabknmbad Oberschlema, 24. Dezember. In der letzten Gemeindeveror nctensitzung wurde u. a. beschlossen, dem Ar beitgeberverband sächsischer Gemeinden als Mitglied beizu treten, die beiden am Martin'schen Neubau vorgesehenen Straßen vermessen zu lassen und mit dem Ausbau möglichst sofort zu beginnen. Ferner wurde bestimmt, daß für den Der» kehr mit Kraftfahrzeugen verboten sind der Weg nach dem Krähwinkel sowie der Rote-Gutweg und für jeden Durch gangsverkehr der Schneiderberg, der Dörrerweg, die Ziegen« Veüivrsna »um / »rae »vis I-Mre kiwe owreiavrler pmuMerzemeo empkieklt Lrler L 6o. Nackk., Aus Telelon 14. Ink.: Karl Sommer Lisrkt s. Turnen, Spörl und Spiel. Ständige Beilage des Erzgebirgischen Dolkslrermües. Weihnachlsn Ln den deutschen Turnvereinen. Weihnachten ist das Fest der Liebe, das Fest der Kinder. De: Erwachsene vermag es nur dann recht zu feiern und in seiner ganzen Innigkeit und Liebe auszukosten, wenn er sich wieder in die Kinder- zeit zurückoersetzt oder wenn er es mit Kindern zusammen feiern kann. Das Fest der Liebe und der Kinder ist auch in den deutschen Turn vereinen zu einem Bande geworden, das die Mitglieder in trautem Kreise zusammenführt und sie zu fröhlicher Festesfreude vcreinr, gemäß der turnerischen Forderung, daß Tunpn nicht nur ÄBrprr» Übung sein, sondern auch Charakter und Gemüt bilden und erziehen soll. Welches Fest könnte daher mehr zu einem Familienfeste innerhalb der über 13 000 Turnvereine der Deutschen Turnerschaft ausgebaut werden als das Fest der Wintersonnenwende, das uralte deutsche Fest, das durch den Einfluß des Christentums zum Feit der Liebe geworden ist. Es gibt wohl keinen unter den vielen Vereinen der Turnerschaft, von denen nicht das Weihnachtsfest in irgend einer Weite gefeiert wird. Und es gibt wohl keine Turnabteilung, sei es bei den Er wachsenen, sei es bei den Jugendlichen und Kindern, in denen nicht Las Weihnachtsfest zu einem Höhepunkt des geselligen und erzieherischen Lebens ausgestaltet wird. Bei den Kleinen ist es ja ohne weiteres selbstverständlich, daß sie Sinn und Verständnis für die turnerische Weihnachtsfeier haben. Bei den Erwachsenen aber offenbaren die Weihnachtsfeiern, wie sehr das Turnen zusammenschließt, wie sehr es seine Anhänger zu ge meinsamem, ideellem Tun und Fühlen zusammenführt und Werte weckt, die für das deutsche Volkstum und für den deutschen Volks gedanken gerade in einer Zeit völkischer Not und schärfster Klassen gegensätze und überaus bedauerlicher Zersplitterung unschätzbar'sinL. Da steht nur der Mensch neben dem Menschen, arm und reich bleiben nngeschieden, und berufliche Einseitigkeit und Unterschiede der wirk- schaftlichm Stellung kennt man nicht. Freude wird geweckt unv Freude bereitet. Und alle lassen sich an disser Freude genug sein. So offenbart die Feier des schönsten Festes auch im Turnvereinslebcn seine hohe Bedeutung; es fuhrt zusammen und weckt Zusammengehörig keitsgefühl und Gemeinschastsbewußtsein. Wie werden, so wird mancher fragen, die Weihnachtsfeiern in den Turnvereinen abgehalten? Diese Frage ist zweifelsohne nicht mit wenigen Sätzen »u beantworten. Denn die Verhältnisse sind in den einzelnen Gegenden Deutschlands gar sehr verschieden, und örtliche Eigenheiten und durch den Zwang der Umstände bedingte Notwendig- leiten geben fast überall der Feier des Weihnachtssestes einen beson deren Nahmen. Vielerorts feiern die Vereine ein gemeinsames Fest für. ihre sämtlichen Abteilungen mit Heranziehung der Familie« der Mitglieder. An anderen Orten feiern die einzelnen Abteilungen ein eigenes Fest, das besonder« Rücksicht auf die Abteilungomitglieder nimmt. Ein Fest für die schulpflichtigen Knaben und Mädchen wird selbstverständlich anders ausgestaltet werden als ein solche« für Jugendliche, für Männer oder Frauen oder für ältere Herren. Die Geschmacksrichtung für die einzelnen Lebensalter und beide Goschlech, ter muß besonder» berücksichtigt werden, und die Feiern sind daher auch dem Verständnis und Ler Gefühlswelt der Abteilungen ange- paßt. Oftmals bieten auch die Räumlichkeiten den notwendigen Anlaß zur Ausgestaltung einer Feier in dieser oder jener Richtung. Im allgemeinen kann man wohl sagen, daß keine Weihnachtsfeier vorübergeht ohne den Gesang der schönen alten Weihnachtsweisen, keine Feier auch ohne eine erhebende Ansprache unter dem Lichter- glanz des Weihnochtsbaumes. keine Feier wohl ohne das Erscheinen Les Weihnachtsmannes, Ler seine Gaben austeilt, den Jüngeren als Ane.kenmiiH für ihre turnerische Tüchtigkeit und Treue, Len Aelteren oftmals zur Lehre. Ein feines Wort in scherzhafter Form wirkt manchmal erzieherisch viel wertvoller als die schönste Maralpredigt oder gar Strafe. Auch manches wertvolle Geschenk wird verteilt. Gute Bücher und Turnschrrsteu werden den Würdigen überreicht, und die Jüngsten erhalten Pfefferkuchen, Aepsol und Nüsse. Die Aufführung eines Woihnachtssrückes, Weihnachtsvorträge, manchmal auch einige turnerische Vorführungen bilden den Inhalt der Weih nachtsfeiern, die den Aelteren eine Quelle der Erinnerungen an die Vergangenheit sind, sowie ein Ausdruck -es Znsanrmengehörigkeits- gefühls, den Jüngeren aber ein Fest der Liebe, das ein reiches ge segnetes Kinderland offenbart. Wenn daher in den Weihnachtstagsn in den deutschen Turnvereinen allüberall Feiern der Liebe veranstaltet werden, dann werden sie dafür zeugen, daß die deutsche Turnsache Herz zu Herz führt und das deutsche Volk zu seinem Teile vertieft und zusammenschließt in Ehrfurcht vor den geheiligten Gebräuchen des deutschen Volkstums. Was ein Stadionbau für Folgen hat. Wir lesen in den „Blättern für Volksgesundheit und Dolkskrafr": Die Stadt Karlsruhe beabsichtigt, sich an Len Kosten des Stadions der Technischen Hochschule zu beteiligen. Diese Anlage mit einer bescheidenen Umwallung kür Zuschauer, mit Spielfeld und Aschenbahn sollte der Anstalt zum Jubelfeste des 100jährigen Bestehens geschenkt werden, nachdem das Gelände selbst von der Anstalt erworben worden war. Offenbar darauf bezieht sich die Rede des badischen Finanz- Minister Dr. Köhler in der Schlußsitzung des Landtages, der da sagte: .Wenn wir nun sehen, wie die Gemeinden wieder tn der Lage sind, auch andere als Wohnungsbauten zu erstellen, wenn da eine Ge meinde ein großes Stadion Laut, wenn man dort viele Zehntausend« Marl ausgibt für Spiel- und Sportplätze, ganz gewiß Ausgaben, die ich nicht ohne weiteres verurteilen möchte, dann zeigen diese Er scheinungen doch, daß der Einnahmeausgleich sich bei einer Gemeind« rascher findet als bei Staaten" ... und der Herr Minister zieht dann daraus in seiner Rede die Folgerung, daß di« Steuergesetzgebung sich zu Ungunsten der Gemeinde und zu Gunsten des Staate» verschieben müsse. — Man wird aus dieser ministeriellen Ansprache entnehmen dürfen, wie wenig sich in Deutschland ein einheitlicher Staatsgedank« durchsetzen kann. Es singen die Leute auf der Straße, daß in unserer Lag« unbedingt etwas für die körperlich« Ertüchtigung der Jugend getan werden muß, jedermann weiß, daß da» sinnvoll und wirkungs voll Uebungsstätten sind. Di« Städte nehmen sich unter Führung von Männern wie Böß, Adenauer und anderen in tatkräftiger Weis« dieser Aufgabe an, die dem Staat« mindesten» ebenso nah« liegen müßte... und dann will ein Knanzminister daraus bi« Folgerungen ziehep, daß den Städten der Brotkorb hoher gehängt werden müffel Amtl. Bekanntmachungen de« Saue* Erzgebirge im v. M. B. V. , Lößnitz verliert wegen zweimaligem Nichte«treten in der S. Rund« sämtliche Punkte. « Punktiabelle der 2. Klass« («-Bezirk). Bauens. Ver. Schneedg. Aue Eiden Hock Auerham Löbnitz I Zwönitz Schneeberg 1: 2 l:3 4:2 —' — 4:1 Aue 5:0 —— * 5:2 S:3 (2)- 1: 0 Eidenslock 1 - 0 2:2 * —— 4:0 (2)- 6:2 Auerhommer 1:4 2: 1 1 -2 ——: — (2)- 2 :1 Lößnitz -4:3 0:3 -(2) 2: l -2:si Zwönitz 1:4 0:4 3:2 6:2 (2)- Spieles gew. unenl. verl. j Tore j Punkt 1 Ausrechn. Aue 10 8 I 1 28:10 17:3 -ft 14 Eibenstock 10 7 1 2 22:14 15 S .. 10 Schneederg 10 5 — 4 21:20 10:8 -- 2 Zwönitz 10 4 —— 6 16:27 8:12 — 4 Auerhammsr 10 3 — 7 14:SS 6:14 - 8 Lößnitz 10 — — S 8 S 0:18 - 18 Im Spiel Schneeberg—Lößnitz bekommt keine Partei di« Punkts da einesteils Schneeberg disqualifiziert und andernteil« Lößnitz, gestrichen ist. ,, Einwendungen gegen vorstehende Tabelle sind bis ü. Zan. 1SA» an die Geschäftsstelle einzureichen. / Ficker. Flemming. Verbandsspiele am Sonntag, de« 28. Dezember 1024. s 2 Uhr: Lauter 1 — Zwönitz 1: Schiedsrichter Sumpf, Golin-Ham.' Die beteiligten Verein«, sowie Schiedsrichter sind bereit« schrift lich in Kenntnis gesetzt worden. Das Derbandsspiel Lauter 2 — Schwarzenberg 1 findet nicht am 28. Dezember, sondern am 1. Januar, nachmittags 2 Uhr, statt» Schiedsrichter und die beteiligten Vereine wollen hiervon Kenntnis nehmen. Das Derbandsspiel Schwarzenberg 1 — Bernsbach 2 findet nicht am 1. Januar sondern am 4. Januar zur angesetzten Zeit statt» Schiedsrichter und beteiligte Vereine bitten wir um Kenntnisnahme», Schneeberg, 24. Dez. Am vergangenen Sonntag spielte D.fL Schneeberg gegen di« 1b-Elf der Plauener Loncordia (nicht wie irr tümlich gemeldet, gegen dl« lallst und gewann mit 2H (Halbzeit Der Kampf war in allen seinen Teilen ein schön«« und B.sL «ar kotz ihrer Ersatzleute die beste Mannschaft. ! Der 2. Feiertag wird wieder im Zeichen von Fußballwettlämpfen. stehen, auf welche besonders hivgcwiesen sei, Lauter, 24. Dez. Sportplatz am Waidhaus. Interessante Werbespiel« am 2«. Dez. (2. Feiertag): T. u. «. 1000 Werdau 1« (Liga) — F. T. Viktoria 1; Anstoß 2 Uhr. T- u. B. 1900 Werdau 2 — F L. Dutoria 2: Anstoß 12-10 Uhr. Men Freunden und Gäun«^ de» Rasensports wird erstklassiger Sport geboten werden. Lauter, 24. Dez. Der Radfckhrervermn Radlerlast Lauter-Neu-,' weit (L.R.D.) veranstaltet am Sonnabend, den 27. Dezember, kk' Fischers Gasthaus fein Weihnachtsvergnüaen. Radballspiele, Auf treten der beliebten Duettfahrer Keller-Weißkloa und ander« Da« b<«tup-»-n werd«, den Wenk mit verschönen heltz»