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Erzgebirgischer Volksfreund : 16.11.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-11-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192411164
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19241116
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19241116
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-11
- Tag 1924-11-16
-
Monat
1924-11
-
Jahr
1924
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 16.11.1924
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Die Pause in den -anbelsvertragsverhanblungen. > Paris, 14. November. „Havas" verbreitet folgende, offen bar offiziös beeinflußt« Mitteilung über den gegenwärtigen Stand der deutsch-französischen Handelsver tragsverhandlungen: Die deutsch-französischen Han- delsvertragsverhandlungen erleiden eine Pause; aber es wäre durchaus unrichtig, zu sagen, daß sie unterbrochen wären. Die französische Regierung hat nicht darin eingewilligt, daß die Reparationsfrage mit dem Handelsvertrag verbunden werbe, wie es die deutschen Unterhändler zu tun sich bemüht haben, indem sie verlangten, daß Frankreich gegen Gewährung von gollvorteilen darauf verzichte, die 26pro,mtige Abgabe auf deutsäie Exportwaren zu erheben. Die Delegierten des Deutschen Reiches haben die französischen Einwendungen ihrer Regierung mitgcteilt und sie erwarten gegenwärtig neue In struktionen, um die Verhandlungen wieder aufzunehmen. Berlin, 14. Nov. Das Berliner „Achtuhrabendblatt" meldet aus Paris: Der Berliner Korrespondent des „Jour nal" will von zuverlässiger Seite erfahren haben, daß die deutsche Negierung an' die Wiederaufnahme der Wirtschafts verhandlungen "E Frankreich nachstehend!: Bedingungen geknüpft habe: 1. Aufhebung der 26-prozentigen Ausfuhr- abgabe, 2. Zugeständnisse über eine beschleunigte Räumung des Ruhrgebietes, 3.Entgegenkommen in der Regelung des politischen Status der Rheinland«. Die deutschen Vertreter haben ferner, so behauptet der Korrespondent, mitgeteilt, daß die zollfreie Einfuhr elsaß- lothringer Produkte nach Deutschland in der Form von Kon tingentierungen nicht verlängert werdren soll. Lonbon, 14. Nov. Wie die „Morning Post" in einem Telegramm aus Berlin zu melden weiß, sind wegen der Herabsetzung der Steuern in Berlin informatorische Anfragen von zwei alliierten Mächten erfolgt. * » * Der Generalagent als Zahlstelle für die Exportabgabe. Berlin, 14. Nov. Der Generalagent für Reparations zahlungen S. Parker Gilbert hat an den Reichsfinanzminister Dr. Luther folgendes Schreiben gerichtet: In Ueberetnstim- mung mit den Bestimmungen des Sachverständigenplans, dis festsetzen, daß die Verwendung und die Abhebung von Gelder:: für Rechnung der Jahresraten von dem Generalagenten und dem Transferkomitee kontrolliert und geregelt werden sollen, habe ich die Ehre, Sie davon in Kenntnis zu setzen, daß der Generalagent für Reparationszahlungen der deutschen Re gierung deine Beträge aus die Jahresleistung gutschreiben wird, die sie Exporteuren als Gegenleistung für Abzüge von Waren rechnungen auf Grund eines Reparation reeovern aet am l. Dezember 1924 oder später bezahlt. Alle Beträge, die für den vorstehenden Zweck in Anspruch genommen werden, werden nur von dem Generalagenten für Reparationszah lungen bezahlt werden, wenn und soweit das Transferkomites ihn dazu ermächtigt. Das Transierkomibse hat in seiner Sitzung vom 21. Oktober 1924 den Generalagenten ermächtigt, Zah lungen gemäß der Reparation vecovery act bis auf weitere Entscheidung des Komitees zu leisten. <N»e «eitere Ned« Stresewa»«». Dort»»*-, 14. Siovench«. Auf dem Parteitag der Deutschen Dolkspartei ergriff Reichsminister Dr. Stresemann da» Wort zu einer längeren Rede, in der er u. a. ausführt«: „Man kann den Ginn einer außen politischen Stellungnahme nicht in parteipolitische Fesseln schlagen. Ich muß daher ablehnen, von einer demo kratischen ober von einer konservativen Außenpolitik zu sprechen. Wir brauchen eine Außenpolitik, di« sich zwar der Begrenztheit ihrer Machtmittel bewußt ist, die aber den Begriff der Verständigung als ein gegenseitiges Entgegenkommen in zähem Ringen auffvßt. Unser« nationale Realpolitik scheidet uns scharf von den Illusionen der Linken, welche glaubt, durch Erfüllung und politisches Wohlverhalten zur Verständigung und Gleichberechtigung zu kommen. Das Drängen der Linken, di« jeder Forderung von vornherein nachgeben will, hat uns bisher nichts eingebracht. Verständigung heißt Rücksicht nehmen auf die Lebensinteressen Deutschlands. Das ist die Methode, die uns in London zum Erfolg geführt hat. Jetzt stehen wir vor der wichtigen Entscheidung Uber den Eintritt Deutsch, lands in den Völkerbund. So gewichtig« Gründe man auch von deutscher Seite aus gegen den Völkerbund vorbringen kann, so können wir doch nicht vorbei an den Stimmen der deutschen Minderheiten im Ausland. Nachdem man uns also zum Eintritt in den Völkerbund eingeladen hat, sind wir dazu bereit, wenn wir die Sicherheit haben, daß wir als gleichbe rechtigte Großmacht eintreten, wozu u. a. das Recht kolonialer Betätigung gehört." Der Minister wandte sich dann den innerpolitischen Fragen zu und führte n, a. aus: „Die grundsätzliche Einstellung der Deutschen Dolkspartei hat sich nicht geändert, aber die Taktik einer Partei muß mit den par- lammtarischen Möglichkeiten rechnen. Wenn eine Partei auf Grund dieses Standpunktes die Hand der Sozialdemokratie nicht zurückgewiesen hat, so konnte sie konsequenterweise auch die Hand der Deutschnationalen nicht zurückweisen, als diese sich auf den Boden derselben Politik stellten. Hätten wir eine Politik betrieben, di« zur Ablehnung des Dawesgutachtens geführt hätte, so säßen wir heute nicht in dem befreiten Dort- inund. Wir haben diesen Kampf gegen starke Strömungen in unseren eigenen Wählermassen führen müssen." Der Minister wandte sich dann der Frage der Aufwertung zu und erinnert daran, daß diese Frage Aufgaben von ungeheuerster Tragweite umfasse, die nicht auf einmal gelöst werden könnten. Eine Auf wertung ohne dis nötigen Vorsichtsmaßregeln würde die inter nationale Anleihe gefährdet haben. Der Minister schloß mit den Worten: „Wir sind und bleiben die alte nationalliberale Par- tei, wenn auch unter anderem Namen und in neuem Gewände." Nach der mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Rede sang die Versammlung das Deutschlandlied. Der Parteitag nahm darauf den Wahlaufruf der Deutschen Dolkspartei an. Die Lohnzwickmühle. ckssen, 14. Nov. Die heutigen Lohns er Handl ungen zwischen dem Zechenverband und den Devgarbeitevverbänden gnd noch eingehender Erörterung der gegenseitigen Stand punkte gescheitert. Di« Unternehmer erklärten es in» Hinblick auf die Gesamtlage der deutschen Wirtschaft und auf die jetzt schon stark eingeschränkt« Beschäftigungsmöglichkett chrer Abbeiler ablehnen zu müssen, eine Lohnerhöhung ein- treten zu lassen. E» wurde von ihnen geltend gemacht, daß une solche lediglich weiter« Absatzverringerung und Betriebs- ünschränkungen mit sich bringen und ferner eine Vermehrung »er schon jetzt in großer Zahl erforderlich werdenden Feier- schichten zur Folge haben würde, so daß di« Arbeiterschaft von einer Lohnerhöhung in Wirklichkeit keine Vorteile haben würde. Es wurde schließlich darauf hingewiesen, daß di« Löhne dis nominellen Fredenslöhne bereits überschritten hätten. Die »rbeitneymervertreter erkannten dies an, «e- blieben aber bet dem Standpunkt der Notwendigkeit einer Lohnerhöhung. * « * Berlin, 14. Nov, Geistern wurde auf der Berliner -och- und Untergrundbahn auf der Strecke Nüvnbevgerplatz—Ähirl- platz mit arbeitswilligen Hochbahnangestellten ein Notbe trieb aufgenommen, der im Laufe de» heutigen Tages erweitert werden soll, da die Meldung arbeitswilligen Per sonal» Fortschritte macht. Eine Sowjet-Waffenfiliale. Frankfurt a. M., 14. Nov. Die ,-Frankfurter Zeitung" meldet aus Fulda: Die hiesige Polizei ist kommunisti schen Umtrieben auf die Spur gekommen, welche zur Verhaftung der kommunistischen Stadtverordneten Kappert und Haase sowie ander«r Kommunisten führten. Bei der Durchsuchung ihrer Wohnungen wurden Maschinen gewehre, Karabiner sowie erhebliche Mengen Muni- tion, Dynamit und anderes Sprengmaterial ge- fanden. Die Untersuchung wirb fortgesetzt und wird ver mutlich noch zu weiteren Verhaftungen führen. Dr. Eckener über seine Eindrücke in Amerika. Rewyork, 14. Nov. Kapitän Dr. Eckener, der deutsch« Führer des R. 3", ist von seiner amerikanischen Rundreise nach Neuyork zuriickgskehrt. Er sagte einem Berichterstatter: „Meine elftägige Reise von Lineinnatti nach Boston, Cleveland, Detroit (als Gast der Farbwerte), Chicago, Mil waukee, wohin auch La Follette kam, war ziemlich anstrengend. Besonders in Chicago hatte ich fast täglich einen vivrund- zwanzigstündigen Festtag von beständigen Paraden, Em- pfängen, Besuchen, Banketten und Frühstücken zu absolvieren. Ich bin überwältigt von der Herezlichkeft und Gastfreundschaft in Amerika. Ich hoffe, daß die Zeppelinfahrt einen nachhal tigen Nutzen gestiftet hat. Ich spreche nicht nur von der rührenden Begeisterung der Deutschamerikaner, die mich „Diplomaten im Luftschiff" getauft haben, ich versuchte auch bei meinen zahlreichen Begegnungen mit führenden Amerika nern stets herauszufinden, obe es sich um ein« momentane Sympathie oder um «inen dauernden Freundschaftswillen handelt, ob man gewillt ist, Deutschland fortan nicht immer wieder mißtrauisch und voreingenommen, sondern objektiv gegenüber zu stehen. Diese Frage wurde mir stets über- zeugend positiv beantwortet. Die Gerüchte, daß ich für immer nach Anrerika übersiedeln will, sind unrichtig. Ich Lehre nach Anrerika schon im Frühjahr zurück und werde als Direktor einer neuen Godyear Zeppelin Company überhaupt oft her- überkommen, wie ein anderer Geschäftsmann, der seine Ge schäfte hier zu erledigen hat. Aber meinWohnsitzbleibt Friedrichshafen, dessen Erhaltung meine einzige Lebensaufgabe ist. Ich bin in Deutschland alt geworden und werde in Deutschland mein Leben beenden." Wie die tschechische» Pazifisten ««»sehen. Prag, 14. November. In einer Denkschrift des Ministe riums für Nationalverteidigung wird ausgeführt, der Gesamt aufwand für die Armee sei noch immer unverhältnismäßig hoch. Mit der Militärausbildung müsse bereits inder Schule begonnen werden. Mit der Abrüstung müß ten die Nachbarstaaten beginnen. Di« Beseitigung der franzö- fischen und andern Einflüsse sei zu wünschen. Der Minister für Nationalverteidigung Udrzal erklärte im Budgetausschuß u. a., er sei Pazifist; aber trotzdem sei die Basis seines Denkens und Fühlens die Idee der Verteidigung des Staats durch ein starke, gut organisierte, entsprechend aus- gebildete und disziplinierte Armee. Der französischen Mission ei er sehr dankbar und schätze ihre Arbeit; es sei im Interesse des Staats, daß sie noch für die nächste Zukunft hier tätig sei. Pariser Hatzpropaganda. Paris, 14. NSv. Der „Tomps".meldet: Die Kommission :er Wiederau sbaugebiete stellt in ihrem am 12. d. M. den: Kabinett und den KammevausschUssen erstatteten Bericht fest, daß nahezu zwei Drittel der zerstörten Kriegs zone wieder aufgebaut ist. Es wird vorgeschlagen, «inen großen Teil der zerstörten gone in seinem Zustande zu belassen ,/als historische Erinnerung" an den „Ueberfall" auf Frankreich. Dovgeschlagen werden hierzu die Zonen von Reims, Verdun und an der Marne. Der „Matin" meldet: Die zerstörten Departements sind schon derart wiederhergostellt, daß ihre Steuerzahler ein Sechstel der französischen Steuern und Abgaben leisten. * « * Frankreich befestigt Stratzburg. Paris, 14. Nov. Wie ,/Lcho de Paris" aus Straßburg meldet, weilt eine ministeriell Kommission in Straßburg zur Besichtigung der Fortifikationen der Stadt. Es sei beabsichtigt, die Befestigungsanlagen Straßburgs dahin ouszugestalten, daß Arsenale und Kasernen der Stadt auch gegenüber einem Fliegerangriff unbedingt als geschützt anzusehen seien. Enthüllungen über den Sinowjewbrief. London, 14. Nov. „Morningpost" veröffentlicht eine De pesche aus London, wonach in Moskau erklärt wird, daß die Persönlichkeit, welche den Sinowjewbrief, der bekanntlich die britischen Arbeiter aufhetzen sollte und in dem englischen Wahl kampf eine große Rolle spielte, in Moskau gestohlen und dann den englischen Konservativen übergeben habe, nunmehr bekannt sei. Es sei der Chef des russischen Ge- heimdienstes (I), der mit der revolutionären Propaganda in englisch sprechenden Ländern beauftragt war. Er verschwand aus Moskau Mitte Oktober, wobei er eine Anzahl Geheim- doku mente Uber die Organisation der Revolution in Eng land mit führte. Er sollte in Berlin verhaftet werden, war aber bereits im Flugzeug nach London gereist. Die Bolsche wisten hatten ein Auto in die Flugzeughalle von Croydon ge sandt, um ibn dingfest zu machens Es gelang ihm aber, zu ent- kommen und die Dokumente an einem sicheren Orte aufzube- wahren. Die Sowjetabordnung in London wäre entschlossen gewesen, seine Auslieferung zu fordern, weil er ein gemeines Verbrechen begangen hätte. Beweis« hierfür konnten sie nicht erbringen, weshalb die Auslieferung verweigert wurde. Alle Dokumente seien Originale und keine Kopien, sie befinden sich jetzt in den Händen des englischen Kabinetts, wel- ches im Begriff stehe, sie zu prüfen und bei dieser Gelegenheit auch alle Fragen, die sich auf das Verhältnis zwischen England und Rußland beziehen, zu prüfen. Kanada lehnt da» Bölkerbundsprotokoll ab. Pari», 14. Nov. Der „Hevald" meldet aus Kanada: Der Ausschuß des kanadischen Parlaments hat mit Zweidrittel mehrheit di« Ratifizierung -er Genfer Proto ¬ koll« abgelehnt. Es ist wahrscheinlich,-atz da« Plenum in gleichem Sinne entscheiden wird. Schwarzenberg, 15. Nov. Stadtverordnetensihung am 14. November. Anwesend 8 Ratsmitglieder und 25 Staotverord- nete. Vor Eintritt in die Tagesordnung stellte Stadtv. Berger (KPD.) den Antrag, Punkt 3 der Tagesordnung, die ander- weite Unterbringung der Landespolizei betr., in öffentlicher Sitzung zu behandeln. Die Behandlung in öffentlicher Sitz, ung sei doch auch bereits in der letzten Sitzung beschlossen worden. Dieser Antrag wird mit 13 gegen 12 Stimmen abge- lehnt. Hierauf wurde in di« Tagesordnung eingetreten. Von der Amtshauptnrannschast ist die Instandsetzung der Ufermauer an der Mittweide gefordert worden. Das Kollegium stimmte der Instandsetzung zu und bewilligte die entstehenden Kosten von 300 Mark. Im Haushaltplane sind für Derpflegkosten in Landes-, Irren- und Versorgungsanstalten für dieses Jahr 2000 Mork eingestellt. Dis Ende des Monats August sind aber bereits schon gegen 3000 Mark für diese Zwecke verausgabt worden. Die Mehrausgaben ergeben sich durch di« Erhöhung »er täglichen Verpflegesätzs von 1,50 Mark auf 3,50 Mark. Das Kollegium bewilligte gemäß den Vorschlägen der zuständigen Ausschüsse und des Rates für den betreffenden Haushaltplan posten 3000 Mark nach. Als letzter Punkt der öffentlichen Sitzung lag ein Gesuch des bisherigen Stadtv.-Borst. Direktor Werner um Entbindung vom Amte als Stadtverordneter vor. Dem Gesuche liegt ein ärztliches Zeugnis bei. Das Gesuch wird gegen die Stimmen der KPD.-Fraktion genehmigt. Stadtv. Rauchfuß bedauert lebhaft den Austritt des jetzigen Vorstehers aus dem Kollegium und erklärte, daß Direktor Werner nach wie vor das volle Vertrauen der bürgerlichen Stadtverordnetenfraktion besitze. V«rli«, 14. Nov. Wie man hört, sollen di« Verhand lungen mit den Beamtenspitzenorga-nisationen über die Aufbesserung der Gehälter Ende der kommenden Woche stattfinden, nachdem am Dienstag di« Be sprechungen mit den Vertretern der Länder erfolgt sind. Der Gesamtvorstand des Deutschen Beamtenbunde» hat ein« Entschließung gefaßt, die sich gegen die Absicht wendet, eine Aufbesserung der Bezüge im Sinne einer Annäherung an die Nominalgehälter der Friedenszeit zu gewähren. Da durch werde der wirtschaftlichen Notlage der Beamtenschaft, insbesondere der unteren Besoldungsgruppen, nicht abgehol- fen; vielmehr müsse eine Neuregelung erfolgen, die allen Beamten ein angemessenes Realeinkommen gewähre. Oerlliche Angelegenheiten. * Der Großhandelsindex. Die auf den Stichtag des 12. November berechnete Großhandelsindexziffer des Statisti- schen Reichsamts ist gegenüber -em Stande vom 5. November (126,6) um 2,4 Prozent auf 129,7 gestiegen. Höher logen -io Preise namentlich für Getreide, Kartoffeln, Rind- und Schweinefleisch, ferner für die meisten Texttlrähstoffe und Halbwaren, für die Nichteisenmetalle und Denzin. Gesunken sind die Preise für Butter, Schmalz, Zucker und Treibriemen- leder. * Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskosten (Er- nähvung, Wohnung, Heizung, Beleuchtung und Bekleidung) für Mittwoch, den 12. November, ist gegenüber der Vorwoche (123,0) um 0,5 v. H. auf 122,4 zurück gegangen. * Der frühere sächsisch« Kronprinz Georg hat sich noch sei- ner Priesterweihe jetzt nach Rom begeben, wo er als Geist licher bereits wirkt. Der Prinz wohnte kürzlich dort -er Eröff- nung des deutschen archäologischen Instituts bei. Er unter hält auch rege Beziehungen zur deutschen Kolonie sowie zum Fürsten Bülow. * In der Tschechoslowakei unerwünscht! Der Naturheilverein Warnsdorf hatte auch dieses Jahr denPrinzenMaxvon Sachsen für mehrere Vorträge gewonnen/ die er in Warns dorf halten sollte, wo der Redner bereits im Vorjahre ge sprochen hatte. Die Vorträge aber können nicht stattfinden, weil das tschecho-slowakische Konsulat in Dresden dem Prinzen die Einreise versagt Hot. Die Nichtbewilligung des Visums wird damit begründet, daß Angehörigen ehemals regierender Häuser die Einreise nicht bewilligt werden kann, namentlich wenn sie mit den Habsburgcrn verwandt sind. * Falschs Neichsbänknoten. Von den in letzter Zeit ausge gebenen Neichsbanknoten über 5 Billionen Mark mit dem Da tum des 15. März 1924, die ihren Schutz in einem natürlichen Wasserzeichen — Eichenlaub und Kreuzdorn in ornamentaler Verarbeitung darstellend — und in dm im Papierstoff einge betteten ovangeroten und grünen Pflanzenfasern tragen, sind Fälschungen aufgetaucht, die als solche an dem Fehlen oder der mangelhaften Nachahmung der Echtheitsmerkmale — Wasser zeichen und Pflanzenfasern — unschwer zu erkennen sind. 5»ck>miwnl,ci>« Neälmoao. Ikoitooloi» Xmoltua«. pßologk. ßMsÄe llc». üiosmsao. Oosrr. 2«!^, dtottay »o«Io io toäoUoivs So8ct»n«ak«tt empNedlt kllsr L vo. NE lob.: Kari 8omm«r 7,1.14. zu« I. er»g«d. Ksrick». ** Oberwiesenthal. Beim Bau der Schwebebahn zum Fichtelberg brach ein starker Gerüstbalken und fiel auf zwei Ar- »eiter, die schwer verletzt wurden. ** Döbeln. Der ehemalige Reichsbankbeamte Schlegel ging über die Bahngleise im Gelände der Zuckerfabrik, wobei er einen Stoß durch den Puffer eines rollenden Rübenwagens erhielt und von der Brück« etwa 3)4 Meter tief hinabstiirzte. Er erlitt einen Schädelbruch und Bruch der Wirbelsäule und war sofort tot. " Borna. Während die Frau eines Tischlers Besorg ungen macht«, spielte das viereinhalbjährige Kind mit Streich- sölzern. Bald fing das Hemd des Kindes Feuer und die kleine brannte am ganzen Leibe. Um die Flammen zu er- ticken, kroch das. Kind ins Bett. Es hatte aber schon so schwere Brandwunden erlitten, daß es kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus starb. ** Leipzig. Seit dem 26. Oktober wurde die 11jährige Isa bella Sachse vermißt. Sie war noch am 1. November von einer gleichalterigen Mitschülerin gesehen worden, hatte aber auf »eren Anruf die Flucht ergriffen. Seitdem fehlte von der
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