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Ein Sängerfefl im Kaukasus. Humoreske von Wilh. Müller-Gordon. In unseren deutschen Dörfern im Kaukasus genießen Ziegen im allgemeinen recht geringe Sympathien, und wir haben uns entschieden mit Kosaken und Tartaren auf besserem Fuße gestanden als mit diesen vierbeinigen Wesen der Schöp fung, die an sich ja ganz nützlich sein mögen, in den uns zu gänglich gewordenen Ausgaben, aber so viel Niedertracht zum Ausdruck brachten, daß man bei uns alte Ziegen schlechthin „die Biester" nannte. Kein Hirte hielt bei ihnen aus. Der letzte Hütejunge hatte von den Landleuten als Extvalohn ein paar lederne „Kurkeln" mit Holzsohlen bekommen. Eines Tages waren sie bis auf die Holzsohlen aufge- fressen. Der Hütejunge steckte sich in jede Iackentasche sine der ^.Sohlen, zeigte sie abends bei der Heimkehr an jedem Hofe vor, wie David den Zipfel von Souls Mantel, und sagte vor jeder Tür den Dienst auf. Man redete „Heinrichen" wieder zu, erhöhte seinen Lohn um acht Kopeken und versprach ihm noch so allerlei. Aber es wollte lange nicht ziehen, bis ihnen ein Zufall zu Hilfe kam. Hein- cich sand eines Tages draußen vor dem Dorf ein ganz junges Ziegenlamm, das dort im Graben kauerte und durch die vor beimarschierende Herde aufgeschreckt wurde. Alle Nachfragen nach seinem Eigentümer erwiesen sich als erfolglos, und so ivard das Tierchen Heinrich zugesprochen. Er behielt es und hatte seine Freude daran. Nicht so die Biester, die Lem jungen Hökel" vom ersten Augenblick an feindselig begegneten. Dos kleine Tier war in eine richtige Satansschule des Hasses ge raten, und es würde sich vielleicht bald wieder davon getrollt haben, wenn Heinrich sich nicht in ganz besonderer Weise seiner angeommen Hötte. Es brauchte nur seine klagende Stimme er tönen zu lassen, dann flog schon Heinrichs HolzschUH und traf, was er treffen wollte. Das merkte die Ziegenbrut bald, ebenso aber auch, daß Heinrich Hansens Schreien nicht, hörte, wenn sie gleichzeitig mitmeckerten, und so machten sie sich Liesen Trick in ihrer bösen Sinnesart bald zunutze. Das gewöhnliche Ziel Heinrichs und seiner Herde war der einige Minuten vor dem Dorfe gelegene Sommerberg. Außer Erzge-irgtzcher Dolkssremw. Ar. 216.' 14. Seplember lA Ueber dem Alltag T r uck e n b r od t. Lößnitz. ist der Schlüssel. der s dlarbt». Tel. >4. Verlag 2. Und viel zu grauenyoll, als daß man Hage: Daß alles gleitet und vorüberrinnt, i - Und daß mein eig'nes Ich, durch nichts gehemmt, Herüberglitt aus einem kleinen Kind, Mir wie ein Hund unheimlich stumm und fremd." Vergänglichkeit! Ach, wer" einen Schlüssel wüßte zu bei- nein verwunschenen Rätfeltore! — Iohannes, der adlerkühne Lehrer der Seligkeit, schreibt :„Die Welt vergeht mit ihrer Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit". Das I OerMche Arrgelegenheile». I Sitzung -eu Bezirksausschusses der Amtshauptmannschast Schwarzenberg am 10. September 1924. Lergüngltchkeil. ItlKStksunülKKS l» »U«a XoikLMaoM, «»plteUU krlsr L Lo. lisvtrk. Iahressteuer erhoben werden. —Eine Anzahl Einsprüche und Erlaßgesuche gegen Iogdsteuer- und Zugtiersteuerbescheide wur- den erledigt. Als Amtsvormünder wurden bestellt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock Bürgermeister a. D. Liebold- Sosa und für den Amtsgerichtsbezirk Schneeberg Verwal tungsinspektor Stark-Schneeberg. Zur Aufstellung eines Dampffederhammers in dem Grundstücke Ortsl.-Nr. 181, Abt. A, in Johanngeorgenstadt wurde nachträglich be dingungsweise Genehmigung erteilt. Zu einigen Grundstücks- abtrennungen in Lauter, Hundshübel und Oberstützengrün wurde Nachsicht erteilt. Ein aus der Mitte des Bezirksaus- schusses eingebvachter Antrag auf Nachprüfung der Frage, bett. Lie Aufhebung des Amtsgerichts Lößnitz, hatte das Ergeb nis, daß sich der Bezirksausschuß — im Gegensatz zu dem Be schlusse des in der früheren Zusammenstellung tagenden Be- zirksausschusses — für die Beibehaltung des Amtsgerichts Lößnitz aussprach. Von Schankkonzessionsgesuchen wurden ge nehmigt je 1 Erweiterung in Beierfeld unh Schön heide und der Kantinenbrtrieb bei dem Bau des Kraftwerkes an der Ha len krümme. Abgelehnt wurden eine Neukon zession inBockau, eine Erweiterung in Hundshübel und eine Branntweinkleinhandlung in Unterstützengrün, letztere gegen 4 Stimmen. * Da» Amerika-Luftschiff. Dr. Eckener-Friedrichshüfen hat der Ortsgruppe Zwickau des Reichsbundes Deutscher Technik telegraphisch mitgeteilt, daß das Amerika-Luftschiff auf seiner Probefahrt nach Norddeutschland über Plauen und Zwickau fahren wird. Die Fahrt findet voraussichtlich am Sonnabend statt. Aue, 13. Sept. Die Gesellenprüfung hat bestanden Frl. Hildegardt Gerber bei Frau Elsa Jahn, 'Putzgeschäft, Schnee- beiger Straße 17. . . Schneeberg, 13. September. Der im Jahre 1899 gegründete M.-V. Jäger und Schützen Schneeberg und Umg. begeht vom 13. bis 15. September 1924 sein 25jähriges Jubiläum. Dem Ernste der Zeit, sowie den wirtschaftlichen Verhältnissen ent- sprechend, hält es der Verein für seine Pflicht, diese Feier in schlichter Form zu begehen. Der Festkommers findet Sonn- abend, abends 8 Uhr, im Lokal des Vereins „Siegels Gasthaus" statt und ist als Festversammlung ohne Angehörige der sich be teiligten Kreise gedacht, weil dies die Raumverhältnisse des Lokals nicht zulassen. Am Sonntag gedenkt der Verein seiner gefallenen und verstorbenen Kameraden. Am Montag findet die Abhaltung des Herbstjahrmarktes und ein Erlaßgesuch, Äs Einttittskartensteuer bett. Beschlossen wurde 1) di« Gr^ richtung eines Selbstanschlußamtes für den Ortsfernsvrechver^ kehr, 2) zwei Baudarlehnsgesuche aus den Erträgnissen den Mietzinssteuer zu berücksichtigen, 3) die Richtlinien für ErW der Mietzinssteuer gelangen zur Annahme. Bereits erledig« Gesuche sollen einer Nachprüfung unterzogen werden. 4) Eh« bestimmter Kartoffelvorrat soll für eintretende Notstände auß Rechnung der Stadtkasse von den hiesigen Händlern verfügbar", gehalten werden. 5) Von einer Aenderung der Gemeinde»?^ fassung, die Ausschüsse und den Stadtverordnetenvorstand mist besonderen Rechten auszustatten, soll abgesehen werden. Der Marktausschuß wird erweitert. 7) Der Beschluß über Se^ Währung von Bestattungsbeihilfen wird aufrecht erhalten, IÄ den Volksschulausschuß wird als Elternvertreter Amtsgerichts-« rat Dr. Moeller gewählt. > Alberoda, 13. September. In der Zeit vom 15. bis 19. M Mts. findet abends gegen 8 Uhr eine Nachtübung der willigen Feuerwehr statt. Die Feuer-Alarm-Sirene wird drei-« mal in Tätigkeit gesetzt, was zur Vermeidung von Beunruhig gung bekanntgegeben witt». s Raschau, 13. Sept. Die bestens bekannte Firma Guido? Weigel, feierte am 1. September den Tag, an dein der jetzig» Inhaber, Hr. Guido Weigel, das väterliche Geschäft übermchm-i ** Zwickau. Auf dem Güterbahnhof war für «ine Gemüse händlerin aus Werdau ein Obstwagen eingelaufen. Di« Fraul bestieg den Wagen, um sich das Obst anzusehen. Beim Herats springen vom Wagen blieb sie mit dem Ehering am Dordervan-e' des Wagens hängen. Durch die Schwere des Körpers wurde Hr hierbei der Ringfinger von der Hand abgerissen. ' ** Erimmitschau. Der hier wohnende Privatmann Adolfs Müller befand sich mit seiner Gattin in Hamburg auf Besuch. Am Sonnabend scheint er einen Spaziergang gemacht zu ha- ben. Seit dieser Zeit blieb er verschwunden. Am Dienstag wurde der Gesuchte von der Polizei vollständig ausgekleidet und ausgeraubt, aber noch lebend aufgefunden. ' Dresden. Pfarrer Dr. Leonhard an der Kreuzkirche! wurde als Nachfolger des bisherigen Rektors der Diakonissen-! anstalt, v. Molwitz, der mit 75 Jähren in den Ruhestand tritt/ gewählt. ** Bautzen. Auffallend großer llsberfluß an Dienst, boten ist hier zu verzeichnen- Während bis vor noch nicht gll- zulanger Zeit Dienswoten hier überhaupt nicht zu finde», ist" jetzt ein Massenangebot vorhanden. ! Dies sind die Tage, in denen sich die schöne, wehmütige ^Verwandlung der Natur vollzieht... die Tage, in. denen man's schmerzlich gewahr wird: Alles vergcht. Noch ist's ein langsames Sterben; ganz allmählich wandelt sich das Kleid der Erde; noch halten di« Bäume das Laub. Aber Tag für Tag !wivd der rauhere Atem des Herbstes heftiger fühlbar. Bald kommen wir — wenigstens scheint's so — „ruckweise" dem Winter näher. Es ist eine große Wohltat, daß sich Werden und Vergehen in der Natur langsam, meist den: menschlichen Auge unbemerk- Lar abspielt ... im Schneckentempo. Wenigstens im all gemeinen trifft das Wort Goethes zu: „Die Natur macht keine Sprünge". Stellen wir uns einmal vor: aus einer holden Maienlandschaft mit ihrem hellgrünen Birkenlaub, mit dem /vielstimmigen Lhor der Vögel, mit den buntgewirkten Blumen teppichen und festlichprangenden Blütenbäumen würden wir mit einem Male — ganz jählings — in eine herbstliche Gegend entrückt... wir sähen mit einem Male die sturmzerzausten Reste, sÄ>en di« kahlen Wiesen und stacheligen Stoppelfelder, hörten nur den heiseren Schrei der Krähen, spürten den durchbringenbckalten Anhauch der Lüste — würde uns solch' eine unvermittelt rasche Veränderung nicht äußerst merkwürdig berühren, ja vielmehr: würde uns die Vergänglichkeit alles Irdischen nicht geradezu erschütternd zu Bewußtsein kommen? So aber werden wir in sanfter Folge aus der einen in die «rNbere Jahreszeit hinübergeleitet. Und das ist gut. Nur bleibt der unaufhörliche Wechsel der Dinge auch in dieser mil- den Gestalt eine überaus ernste Sache, jedem Erdgeborenen ein Rätsel, tiefen Nachdenkens wert. Es gibt freilich Leute, die grundsätzlich nichts von derlei Betrachtungen hören wollen; sie gebärden sich nach der Manier 'der Kraftmeier: „Weg mit dem Gewinsel! Ist nicht die Zeit viel zu kostbar, als daß man sie mit solcher Vergänglichkeits- Melancholie vertrauern dürfte? Lasset uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot! Das ist doch einmal nun „Natur"! Nur keine Tränen! Hin ist Hin!" Diese Art von Krastmeier- pose ist aber meistens nicht viel mehr als eben — Pose. Man cher, der sich in Lärm und Lust leichtsinniger Gesellschaft be täubt bis in die Nacht hinein, tut's doch nur, um sich über innere Unruhe hinwegzutäuschen. Mit steinern-ernstem Ant litz steht auch ini wildesten Vergnügungsrausche das Gespenst Vergänglichkeit hinter ihm — Vergänglichkeit, die schreckhafte Sphinx, Antwortheischend: „Eintagsfliege, wie lange noch? Und was dann?" Wo ist der Mensch, der ihre Frage noch nicht vernahm? In schlafloser Nacht, wenn das Ohr des Einsamen keinen anderen Laut auffängt als das Ticken der Uhr, wenn von innen heraus geräuschlos-eintönig der Puls klopft ohne Rast, ohne Ruh' — wie ernst ist dies Ticken, wie bang mahnt dies Klopfen! Einsamer in schlafloser Nacht, steh' Rede und Antwort: wie denkst du über dos Leben? Ist's nicht so: es fahret schnKl dahin, als flögen wir davon . . . wir bringen unsere Jahre zu wie ein Geschwätz . . .? Mit solchen Gedanken schreitet man durch raschelndes Herbstlaub. Man fühlt mit Hugo von Hofmannsthal, der sein ernstes Sinnen über die Unbeständigkeit der Welt in die Worte faßt: „Noch spür' ich ihren Atem auf den Wangen. Wie kann das sein, daß diese nahen Tage Fort sind, für immer fort und ganz vergangen? Dies ist ein Ding, das keiner voll aussinnt, im Gasthof „Sold. Sonne" Festkonzert, ausgeführt von dipr hiesigen Stadtkapelle, sowi« Festball statt, zu Lem rege Betritt- gung seitens der eingeladenen Bruderverein«, Ort«evetne nzG Gäste mit ihren Angehörigen erhofft wird. Johanngeorgenstadt, 13. Sept. Anstelle de» in den Ruhe-- stand versetzten bisherigen Polizeikommtssars Ihle wurde; Erwin Blechschmidt aus Markneukirchen als Polizeikom» missar in Pflicht genommen. Johanngeorgenstadt, 13. Sept. In der letzten Stadto«-- ordnetensitzung wurde Kenntnis genommen 1) von einchn Dankschreiben des Stadtkassendirektors Hilme für die Beglück- wünschung anläßlich seines 25jährigen Beamtenjubiläums, P von der Verpflichtung der Stellvertreter des BürgermeiM», 3) von dem Bescheide der Amtshauptmannschaft, die Getränk«, steuer bett. Zustimmung erfolgte zu den Bauousschuß- und Bolksbüchereiausschuß-Deschlllffen. Ab gelehnt wurde Vorsitzender: Amtshauptmann Dr. v. Schwartz. Die von Amtshauptmannschaft vorsorglich erhobenen Einsprüche gegen di« Geschäftsordnungen mehrerer Gemeinden, Ortsge- setze über die Rechtsverhältnisse der Gemeindebeamten und Ortsgesetze über kostenlose Totenbestattung wurden bestätigt. Einem Antrag auf Bestrafung von Gcmcindeverordnelen ge mäß § 27 G.-O. wurde nicht stattgegeben. Gegen eine Dar- lehnsaufnahme sowie gegen die Uebernahme von Bürgschaften für Darlehen zu Wohnhausneubauten seitens einer Gemeinde wurde kein Einspruch erhoben. Mit der Ausarbeitung eines Entwurfes für eine Aenderung der Getränkesteuerordnung wurde Einverständnis erklärt. Dem vorliegenden Nachtrag zur Schankerlaubnissteuerordnung wurde zugestimmt. Die Zugtier- steuer soll am 30. September zu einem weiteren Viertel der der guten Weide gab es diesmal noch einen anderen Grund dafür. Am Zlachmittage sollte dort das alljährliche Sängerfest stattfinden, und Heinrich gedachte senre Schützlinge auf der ent- legenen, unbewaldeten Bergseite für einige Zeit sich selbst zu überlassen und an dem Feste teilzunehmen. Es war im vorigen Jahre von den Alcxandrowoern als tränkend empfunden wor den, daß man ihren Geianq als meckernd bezeichnet hotte, und ihr Dirigent, Schneidermeister Hippert, wollte sich deshalb dies- mal unter allen Unrständcn einen Preis holen. Der Sommerberg war eigentlich mehr ein hoher, bergiger Abhang, der sich, von Einschnitten und Klüften durchbrochen, hinunter zum Flusse zog. Als gewandtem Kletterer fiel es Heinrich nicht schwer, über die Bergspalten hinwegzuspringen, und so glaubte er auch diesmal, den kürzesten Weg zum Fest- platzc an ihm vertrauter Stelle nehmen zu können. Aber, war es die freudige AufrcguW, war es di« Be- fürchtung, zu spät zu kommen, was ihn unsicher machte, dies mal sprang er zu kurz und — stürzte, stürzte . Mitten im Fälle blieb er hängen, zwar nicht von Engelhänden gehalten, aber doch von dem Ast einer im Winter herabgestürzten Riesen- buche. Da hing er nun und suchte vergebens loszukommen; der Knorren war ihm rückwärts Lurch die Jacke gefahren wie ein Spieß, und als er so in der Luft herumfuhr, machte er den Eindruck, als wollte er fliegen. Plötzlich vernahm er über sich Hansens ängstliches Mäh — Mäh, das sich nur noch verstärkte, als Heinrich Las Tierchen anrief. Mit deni gewohnten Erfolge, denn kaum hatte die Herde der alten Biester Hansens Stimme vernommen, da setzte ihre Begleitung ein in der bewährten freundschaftlich«« Absicht, ihn mundtot zu machen. Keine der alten Ziegen war sich zwar bewußt, in diesem Augenblick Hans «in Leid zugefügt zu haben, aber die Macht der Gewohnheit ersetzte in diesem Falle den Ausfluß des bösen Gewissens bei ihnen. Hans hörte aber nicht auf zu meckern, und da dies Las einzige war, worin sie sich nach ihm richteten, meckerte schließ, lich die ganze, im Bösen stets einmütige Schar. Nun bewirkt« es die Konstellation Ler Gestirne, dqß drüben auf dem Festplatz um diese Zeit gerade die Alexandrowoer zum Pie! ana antvaten. Zum letzten Male räuspert« sich hier «in Ss duftete dort noch einer verholten auf — schon wollte 4 . Schneider Hippert den Dirigentenstock heben, da erscholl es von drüben: „Mäh-äh-äh, Mäh-äh-äh!" und gleich darauf setzt« der verstärkte Chorus Ler ganzen Herde «in: „Mäh-ah-äh-äh, Mäh-äh-LH-äh!" Kein Ende nahm's, ein« Salve löste die «wer» ab, und schließlich meckert« im endlosen Echo Ler ganz« Derg.^ Die Wirkung war unbeschreiblich. Alle Feierlichkeit de» großen Moments war verflogen, bvausendes Gelächter erfüllt« Festplatz und Tribüne, und das beste war, daß di« Alexandrs, woer mitlachten. An Sinnen war nicht zu denken! Alles liest in der Richtung des unerwarteten Konzerts davon. , Irgendetwas mußte doch dort los sein, oder di« „Biester^ waren verhext. l Den Ankommenden bot sich ein Anlaß zu neuer ungetrüb ter Freude. An der Kluft erblickten sie drüben die meckernd«' Herde und in der Tiefe ihren Hüter am baumelnde« Ast» schlenkernd: ein schwebender Chordiriqent. i „Heinrich, wat mökst du da, willst du schwimmen liess» oder flegen?" riefen sie ihm zu. . Aber Heinrich antwortete zaghaft und zugleich bereit» haM erlöst: „Helpt mi, ick kann nick rup und »ich ruuger! — — Und da halfen sie ihm auch schon. Dann schlug Hm de alte Bauer Dölzig auf die Schulter und sagte: „Sühst, Jung, nu büst du all fliegender Kapellmeister worden. Heinrich erwiderte: „Io, Bure, dat Hebden ji Minen Han« tu verdanken." Und dann erzählte er, wi« dieser Hm gefolgt und damit zu seinem Retter geworden war. . Jetzt bestand alles darauf, er sollte do» Der herüberholen/ und so tat er es dann. Diesmal spvang er nicht zu kurz, trotzdem er Hans auf der Schulter hatte. ! Schließlich erinnert« man sich auch des eigenttichen Zweckes des Festes wieder und die Alexandrowoer konnten endlich ans große Werk gchen. Bald merkten alle Zuhörer, daß ste Hr Jahr nicht ung«/ nutzt hatten verstreichen lassen, der Sang saß wie aus «inea Guß und der Preis fiel ihnen zu. So hotten die „Biester" den Dörflern zu einem vechi lustigen Tage verholfen, und vielleicht ist es darauf zurückzev führen, daß ihnen seitdem manche» nachgeschen wird und m« ihnen trotz hundertfacher Androhung immer noch nicht Genick ipogedreht" Hut.