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Erzgebirgischer Volksfreund : 26.08.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192408269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19240826
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19240826
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-08
- Tag 1924-08-26
-
Monat
1924-08
-
Jahr
1924
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 26.08.1924
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WWWÜP! l > U ri i MN zu beauftragen, -ie größte Aufmerksamkeit auf das Autoun-1 geschritten werben kann. Doch sollten solche Anträge, die wesen zu richten. Sollte dies nicht den gewünschten Erfolg " haben, so behält sich das Kollegium weitere Entschließung vor. solche kurzsichtige Anträge in einer (Stadtverordnetensitzung überhaupt gestellt werden können? Gerade betreffender Stadt verordneter, der die arbeitenden Klassen vertreten will, sollt« doch nicht vergessen, daß jetzt 160- bis 180 000 Arbeiter in der Autobranche tätig sind. Will er diese große Zahl seiner Kol legen durch seine sinnlosen Anträge arbeitslos machen? Denn wer soll dann noch Auto fahren, wenn schließlich alle Städte, wie zum Beispiel Schwarzenberg, für den Autoverkehr ganz oder zeitweise gesperrt werden sollen! Ich glaube, wenn ein Auto in vorschriftsmäßiger Schnelligkeit durch die Stadt fährt, 1 Stimme« aus dem Leserkreis. In der Stadtverordnetensitzung vom 22. August 1S24 in Schwarzenberg wurden bei dem Punkt Autoraserei sehr eigentümliche Anträge gestellt. So beantragte ein Stadtverord neter (K. P. D.) die vollständige Sperrung der Stadt Schwar zenberg für den Autoverkehr, wenigstens bestimmt für Sonn tag. Durch Schwarzenberg soll also überhaupt kein Kraft wagen oder Kraftrad fahren! Ist es nicht bedauerlich, daß wohl meistens in einem Haß gegen Autofahrende begründet sind, unterbleiben. Ein Autobesitzer. lästigt wird. Allerdings stehe ich auch auf dem Standpunkt, daß gegen rücksichtslose, rasende Fahrer nicht scharf genug ein üis sussleblssts deshalb üle billizsslsl getäuschten Hoffnungen sind dann die Strafanzeigen «egen llr- MndenMschungen, Betrugs , und Unterschlagung. Ein Zeichen unserer Zeit ist es, daß sich die Gerichte allenoärt» fortaesetzt mit abgevauten Beamten oder sonst stellungslos geworbenen Personen befassen müssen, die ein« solche Reisevertretung angenommen hatten, und infolge der schlechten Wirtschaft- llchen Lage in Not gerieten und schließlich strafbare Handlun- gen begingen. Folgt man den täglichen Gerichtsverhandlun- gen, da werden oftmals überaus trübe Bilder entrollt, al» ein« Folge getäuschter Hoffnungen. * Der Nachsommer. Die Hundstage neigen sich ihrem Ende zu, und der Nachsommer hebt an. Das Laub an den Bäumen beginnt sich zu färben, der Wind reißt die welken Blätter von den Zweigen und jagt sie umher. In vielen Ge genden hinterlassen die Hundstage kein gutes Andenken, Ge witter und Wolkenbrüche haben manchen Schaden angerichtet. Di« Ernte ist glücklicherweise nicht so schlimm mitgenommen worden, wir dürfen im Durchschnitt auf eine gute Mittelernte rechnen. Im Verlaufe der letzten Augustwoche geht auch die Hühnerjagd an, und der Weidmann ist zum frohen Jagen be rufen. Der rauhe Frühling hat wohl den Rebhühnern ge- schadet, aber es steht wohl besser, als man denkt. Weidmanns Heil! „Wenn ich ein richtiger Mann geworden, dann erst kehre ich wieder", waren seine letzten Morte. Die Mutter versteht ihn nicht. Und die junge, ergebene Frau erst recht nicht. Hat man ihm denn nicht seinen Willen getan in allem? War man nicht ehrerbietig gegen ihn, der nur zu befehlen brauchte? Hat er nicht sein Geld verwenden dürfen nach eigenem Gutdünken? Zu Unternehmungen, die ein alter Verwandter ihm anriet, zu Freuden, die sein junges Blut forderte? War das alles nicht eines Mannes? Er aber flieht vor so viel Unterwürfigkeit und Lebens ferne. Nun ist er in Europa seit fast zwei Jahren. Alles gehört ihm, was er bezahlen kann. Nur wonach er sich sehnt — in Europa mehr noch fast als in der Heimat — was nicht zu kau fen ist . . . das bleibt ihm versagt. Er darf nicht, darf nicht. Unsichtbare Gitterstäbe trennen ihn von dem, was seiner Jugend forderndes Recht ist. Nie darf er ein junges Mädchen zum Weibe begehren, ob sie sich auch nicht stößt an der braunen Färbung seiner Haut, seinen kurzen Lidern, ob sie auch bereit wäre, ihm zu folgen in seine Heimat, die ihr ein Märchenland ist, mit traumhaften Spielen, deren Königin sie sein möchte. Ruhelos zieht er von Stadt zu Stadt, von Angst erfüllt, daß sich engere Bande knüpfen könnten gegen sein ehrliches Wollen. Der reiche Schatz seines Liebesempfindens stumpft ab, in wertlosem Geplänkel, in oft häßlichen Abenteuern . . . Fühlt, daß er nicht für voll genommen wird, daß oft nur Sinnenkitzel oder Eigennutz ihm die freien Frauen Europas in die Arme jagen, wahrt ängstlich das Geheimnis seiner Ehe, Vaterschaft, das nur Lachen wecken könnte in Europa . . . Und er denkt an „sein Haus" — ohne Sehnsucht, mit leisem Grauen, wie vor dem unausbleiblichen Abschluß kaum gelebter Kindheit. Wie durch «inen Nebel sieht er das buntbewegte Treiben, bas sich -wischen seiner Tischreihe und der Kurhauskapelle jen> seit« de» breiten Dege» abrollt, und sein« Hand tastet immer häufiger nach dem zerknitterten Brief au» seiner Heimat. Schlimm« Nachrichten sind es. die seit den letzten Monaten auf ihn niedergeprasselt sind. Seine Mutter ist gestorben. In banger Sehnsucht nach ihm, seinen Namen auf den Lippen. Aber noch tobt« das Gift europäischer Freiheit in seinen Ad«n. Noch war sein Durst nicht gelöscht. Ander« Briefs kamen: de» Hause» ganz« Schwer«, di« ErziHung seiner jun- «8 SM-K Zs MWM Mder lastet auf den zarten Schul- Frau aber war zwanzig. Groß und stark war er, wenn auch ein Kind. Und sein Weib hatte ihn lieb wie ein Kind, das sie mit erzog. Heimlich aber weintte sie, weil er ihr, die schön und lebensfroh war, nicht Gatte sein konnte, sondern wild und un gebärdig war, nach ungezogener Buben Art. Und weil er ihr, wo er nur konnte, Böses antat, wie eben Kinder Böses tun.! Seine Mutter aber gab ihr die Schuld an allem, was Arges geschah, und vieles mußte die junge Frau erleiden. So ver gingen zwei Jahre. Da begab es sich, daß die Frau ein kost bares Gefäß zerschlug, das ihrer Schwiegermutter liebstes Stück war und ein teures Andenken. Sie hätte nun gern dio Scherben verschwinden lassen und gesagt, sie wüßte nichts, denn die alte Frau war hart und schlug auch zu im heftigen Zorn. Aber das Unglück wollte es, daß Hopan dabei war, als das Gefäß ihren Händen entglitt. Und so dunkel war der Blick seiner Augen, daß sie nicht wagte ihn um Schweigen zu bitten. In tödlicher Angst wartete sie auf die Heimkehr der alten Frau, und wie sie es befürchtet hatte — war Hopan als Erster bei ihr und erzählte ihr, was sich begeben hatte. Furcht bar war die alte Frau anzuschauen und ihre Hände streckten sich aus nach der bebenden Schwiegertochter. Da aber trat Hopan vor und sagte: „Tun Sie ihr nichts, Mutter, denn ich war es, der das Gefäß zerschlug . . ." An diesem Tage, mein Tayong, hatte er zum ersten Male Verantwortung übernom- men für die Frau, die seinen Namen trug. Sie aber sah nicht mehr den Knaben in ihm, sondern den Mann und Beschütz««, dem sie nicht nur Liebe, sondern auch Achtung geben konnte. Es waren dies meine Eltern, Tayong, und sie sind glücklich ge wesen, bis an ihr Lebensende. Deins Frau bedarf des Schutze«, mein Tayong, den wir ihr nicht geben können ... Du weißt nun selbst, was Du zu tun hast . . ." Bei den brausenden Klängen der Kurkapelle von Baden- Baden, unter dem schwirrenden Lachen heiterer und schöner, deutscher Mädchen, denen seine unerfüllbaren, heißen Träume! galten — hat der kleine Tayong Lee seinen schwersten Kampf! durchgefochten Und als zwei Wochen später da« Schiff, das ihn von Ge nua aus nach seiner fernen Heimat bringen soll, die Anke» lichtet, da steht an der Reling ein junger Koreaner: sehr ge rade, schr ernst, beinahe wüvdevoll. Denkt an sein Hau» —. al» Gebieter, Satt«, Vater, Familien vorstand — ZNann. Unds Europa ist nunmehr ein Iugendtvaum .,, tern der Frau, die seinen Namen trägt. Die seine Frau ist und doch nicht wagt, ihm zu schreiben aus eigenem Antrieb, ohne seine Erlaubnis. Andere tun es für sie — bald ein Freund, bald ein Vetter; so brav ist sie, so treu und ergeben. Es rührt ihn nicht. Ist sie nicht die reiche Frau Tayong Lee, die in ihren weißen Gewändern durch den großen Garten lustwandeln darf, auf dem vier große, rote Häuser stehen, die ihrem Gatten gehören? Fließt nicht das Erträgnis von tau senden von Reisfeldern in die Schalen des Mutterhauses, dem sie jetzt vorsteht? Mag sie verbrauchen, was sie will — er rechnet ihr nicht nach. Nur sich will er nicht hergeben, nicht opfern einem veralteten Brauch, gegen den seine eigenen Landsleute in den Städten seiner Heimat sich erheben, aller Ueberlieserung zum Troß . . . Nein — nichts hat ihn gerührt. Bis vor wenigen Tagen der letzte Brief gekoinmen ist. Von der Hand des „ersten Dieners" geschrieben, der in Europa wohl „Secretaire" heißen würde. Aber nicht würde es der „erste Diener" wagen, mit eigenen Worten und eigenem Den ken zu nahen. Die alte Großmutter ist es, die ihm die Worte in die Feder zwingt. Die Großmutter, die von jeher nur wie ein Schatten zwischen den vier Häusern pendelte, in denen Kinder und Aindeskinder je nach Geschlecht und Rang ihr ge trenntes Leben lebten. Um der Zahl ihrer Jahre willen schweigend geehrt. Fast nunmehr ein Begriff. Ihm aber ist es, als dröhne die Stimme des Schicksals ihm entgegen, einge fangen in fremden, krausen Schriftzügen. Eine grausame Anklage gegen den alte« Verwandten, dem der junge Tayong so viel Vertrauen geschenkt, daß er ihn zu seinem Stellvertreter ernannte. Ein Lump ist er. Der mit der Schutzlosigkeit der jungen Frau rechnet und sich als den alleinigen Herrn aufspielt. Behandelt sie, die doch reich und vornehm ist von Hause, wie eine Dienerin, wie eine Sklavin. Versagt ihr und den Kindern das Nötigste, entläßt das ihr ergeben« Gesinde, höhnt st« ob ihre« Derlassenseins, und bringt sie doch nicht dazu, das Haus ihr«» Gatten zu fliehen, um Schutz zu suchen bei ihren Eltern. . . Es wird Zeit, daß Du nach dem Rechten siehst, mein Enkel Tayong! Ob Du auch hassest, was wir Alten getan, wie die Sitte es uns gelehrt. Und wenn Dein Schicksal Dich härter dünkt, al» das der anderen, so laß Dir erzählen, wie es Deinem Urahn ergangen, dem Hopan King. Hör zu: Zwölf Jahre war er alt, als die Eltern ihn vermahlten. Sein« Schwarzenberg, 25. August. Stadtverordnetensitzung vom 22. August. Das Kollegium nahm Kenntnis von der Beur laubung des Ratsvorstandes vom 22. August bis 4. September d. I. Ein Gesuch der Fveiw. Sam-Kol. vom Roten Kreuz um Bewilligung einer Beihilfe zur Beschaffung einer fahrbaren Trage, die besonders für Schwerverletzte un- für innere Er- krankungen Verwendung finden soll (für den Stadteil Neu- welt), fand Genehmigung. Es wurde die Hälfte des Koufbe- trags, 190 Mk., bewilligt. Weiter wurden 250 Mk. für die Beschaffung von Werkzeugen zur Durchführung von Notstands arbeiten bewilligt. Die ÄPD.-Stadtverordnetenfraktion hatte eine Anfrage gestellt, in öffentlicher Sitzung Aufschluß zu geben über die Durchführung des Stadtvrrordnetenbeschlusses vom 4. Juli d. I., den Ankauf einer Schreibmaschine betreffend. Stadtvat Klopsch gab an Hand der Akten Aufschluß über die Durchführung des betreffenden Beschlusses und wies darauf hin, daß die Stadt durch den Ankauf der Kvnti-Schveibmaschine von einem hiesigen Gewerbetreibenden nicht geschädigt worden sei, sondern nur Vorteile gehabt Hobe. Die Stadt habe 70 Mk. erspart. Di« Maschine sei vollkommen neu und habe keinerlei Mängel aufzurooisen. Der Rat hat sich also in dieser Ange legenheit vollkommen gerechtfertigt und es kann denjenigen Personen, die derartige Gerüchte über Schiebung usw. unter der Bevölkerung verbreiten, nur gesagt werden, daß sie heilfroh sein können, daß der Rat nicht gegen sie strafrechtlich vorgeht. Eine weitere Anfrage der Bürgerlichen betraf das Autoun wesen. Diese Anfrage beantwortete ebenfalls Stadtvat Klopsch *" Auerbach k. B. Der Austritt der Stadt Auerbach au« dem Bezirksverband ist vom Ministoertum des Innern ab ge lehnt worden. Das Ministerium des Innern sagt in seinem Bescheid, daß es nicht daran zweifle, daß die 20 000 Einwrchner zählende Stadt Auerbach nach ihrem Austritt, wenn sie di« zu ihrem Austritte erforderliche Einwohnerschaft erreicht hätte, ungefährdet würde bestehen können. Es machen sich jedoch starke Bedenken geltend, ob nicht durch den Austritt der Stabt die Leistungsfähigkeit des Bezirksverbandes bÄeutend he rab- gemindeert werde. * Waldenburg. Bei dem hier abgehaltenen Vogelschießen konnten sich die Händler mit guckerwaren, Schokolade und Leb kuchen der Bienen nicht erwehren, so daß viele gezwungen waren, ihr« Verkaufsstände zu schließen. " Leipzig. Der Mörder der Gertrud Leder, die am 19. Mai nach einem an ihr verübten Sittlichkeitsverbrechen in einem Keller in bestialischer Weise von dem Markthelfer Krause hingemordet wurde, tonnte noch nicht ergriffen werden. Der Leipziger Polizei machte man in letzter Zeit den Borwurf, daß sie sich Krauses in ähnlicher Weife, wie die Hannoversche Poli zei Haarmanns, als Spitzel bedient habe und deshalb nicht energischer eingriff. Die Polizei weist diese Angriffe zurück und erklärt jetzt, daß Krause mit den Papieren eines tschecho- slowakischen Einbrechers in das besetzte Gebiet entkommen sei. Weiter wurde beschlossen, den Rar zu beauftragen, an cklüm hethm Tagen die Hauptverkehrsstraßen zu sprengen. Al» letz« Punkt lag eine Anfrage der kommunistischen Fraktion auf Be schäftigung der au» der Untersuchungshaft entlassene« Per sonen als Notstandsarbeiter vor. Stadtv. Krause begründet den Antrag. Stodtrat Klopsch wies auf di« bestehenden gesetz lichen Bestimmungen hin und erklärt«, daß der Rat alles tun werde, um die fraglichen Personen über Wasser zu halten. Di« Stadv. Höhnel und Krouse (KPD.) fordern, daß die Haftentlassenen nicht der Fürsorge anheim fallen, sondern mit Notstandsarbeitvn beschästtgt werden sollen, selbst werm di» Stadt di« Löhne zahlen müsse. Nach langer Ausspvoche be schloß das Kollegium, den Rat zu beauftragen, alle Personen, di« in den l«tzten Tagen au» -er Untersuchungshaft entlassen worden sind bezw. noch entlassen werden, sofort mit städtischen Arbeiten zu beschäftigen und noch dem Tarif für Notstand», avbeiter zu entlohnen. und betonte, daß der Rat alles getan habe, um der Autoraserei entgegenzuarbeiten. Die Polizeiorgane seien angewiesen, mit aller Schärfe gegen das Unwesen vorzugehen. Die Stadtv. Liebers (bürgerl.), Höhnel und Schieck (KPD.) erklärten, daß lange nicht genug gegen die Autovaferei seitens -er Polizei- organe vorgegangen würde. Es müßte ganz anders einge schritten werden. Es wäre gut gewesen, wenn bei Beratung dieses Punktes die Polizei als Zuhörer anwesend gewesen wäre, um die Stimmung unter dem gesamten Kollegium kennen zu lernen. Stadtv. Schieck (KPD.) will unbedingt die Durchfahrt der Autos Lurch die Stadt verboten haben. Sonntags müßten die Straßen ganz für den Autoverkehr gesperrt werden. Außer dem seien die Straßen an jedem heißen Tage zu sprengen. Die Stadtv. Dr. Fröbe (bürgerl.) und Riedel (SPD.) wollen ine-1 daß kein Fußgänger in irgend einer"Weise durch das Auto be. besondere Lie Sperrung von Straßen an Sonntagen durchge führt haben. Nach Aussprache beschloß das Kollegium, den Rat tzarttnsckäirer anaesteM hatten — filr ihre Kunden aufgekauft wurden und die übrigen Reisend«» da» Nachsehen hatten. In Berlin mn- Branchen (auch in Baden-Baden) liegen die Der- hältnisst wesentlich anders, weil dort sämtliche abgehenden Züge ihren Lauf erst beginnen. * Leipzig« Meffeflüge. Das sächsische Ministerium für Handel und Gewerbe hat dem Rat« der Stadt Leipzig mitge- Ätt, daß di« Iunftrswerk« sich bereit erklärt hätten, wichvend der Meßtage einen direkten Flugdienst Berlin-Fürth über Leip- tzig und außerdem n och eine Nebenlinie Dresden-Leipzig «in- tzunchten. * Messeabzeichen. Das Messeamt für die Mustermessen in Leipzig hat den Vorverkauf von Messeabzeichen ehrenamtlich -er Vertretung de» Norddeutschen Lloyd, der Speditionsfirma Johann Ed. Dietel in Aue und Johanngeorgenstadt übertragen. Der Vorverkauf der Messeabzeichen zum Preis von 5 Goldmark das Stück ist bismitSO. Augustverlängert Worden. ' Preisausschreiben. Der Landesausschuß des Sächsischen Kleinhandels hat beim Ministerium Beschwerde geführt wegen -er in jüngster Zett überhandnehmenden Warenver- Sußerung auf dem Wege der Preisausschreiben, -ie nicht selten gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen und hat um strafrechtliche Verfolgung solcher ersucht. Das Mini- steri un des Innern hat dem Landesausschuß des Sächsischen ^Kleinhandels folgenden Bescheid zukommen lassen: „Auf Ihre Eingabe wird mitgeteilt, daß die Preisausschreiben der er wähnten Art als unzulässige Ausspielungen anzusehen und verboten sind." Der Landesausschuß hat daraufhin dem Gene- !ralstaatsanwalt dein: Oberlandesgericht Dresden eine Anzahl !mit den bestehenden Gesetzen unvereinbarer Preisausschreiben Versandt mit dem Anträge auf Weiterverfolgung im öffent- !lichen Interesse. * Deutscher Förstertag. Der in Eisenach unter der Lei- tung des Försters Pfalzqraf-Berlin abgehaltene Förstertag, zu dem mehrer« hundert Förster, Staats-, Kommunal- und Pri- watförster, aus allen Teilen des Deutschen Reiches zusammen geeilt waren, nahm folgende Entschließung an: Der Bundes tag deutscher Förster erhebt schärfsten Protest gegen die vom 1. Juni 1924 gültige Besold ungsregelung, die «ine absolut unberechtigte Bevorzugung des höheren Beamten mit sich gebracht hat, während die mittleren Beamten unzureichende Aufbesserungen erhielten und die untere Beamtenschaft nicht einmal das Existenzminimum erreicht. Die im Försterbund ein geschlossenen Vereine werden beauftragt, durch ihre Landesver bände nachdrücklich auf eine Beseitigung dieses Desoldungs- unrechts hinzuwirken. Ferner wurde ein Telegramm an das Reichswehrministerium gerichtet, in dem gegen die Absicht des Reichswehrministeriums, Forstbeamte im Heere auszubilden, protestiert wird. Forstwirtschaft sei keine Versorgungswirt- schäft, sondern sie werde stets Erfahrungswirtschaft bleiben. * Sächsischer Katholikentag. Dom 27. bis 29. September d. I. findet in Plauen der 6. Sächsische Katholikentag statt. * Getäuschte Hoffnungen. Der Deamtenabbau sowie die schwere wirtschaftliche Lage in Industrie, Handel und Gewerbe machte zahllose Personen jeden Alters und Geschlechtes stel lungslos. Wahllos wurde dann zugegriffen, wo sich nur irgendeine Derdienstmöglichkeit bot. Massenhaft nahm man Vertreterstellen an und reiste in» Lande umher, um Kunden zu gewinnen oder aber um die mitgeführte Kommissionsware in Interessentenkreisen an den Mann zu bringen. Andererseits aber ist in den weitesten Kreisen der Bevölkerung -ie Kauf kraft so geschwächt, daß es schwer ist, ins Geschäft zu kommen, Ware abzusetzen oder Bestellungen zu erlangen. Die Folge ist wiederum, daß die Reisevertreter sehr bald in Not geraten. Und in dieser Lage werden dann Bestellscheine gefälscht, um die vereinbarte Provision zu erlangen, oder aber der Muster- koffer samt Inhalt bezw. die etwa mitgeführten Kommissions- waren werden unberechtigter Weise veräußert. Eine Folg« der M> LH M lA
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