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Die A«mvax-erer. MMche «M von «rt»r Ige«. Seit Woche« ging es t» ganzen Städtele herum; die SchmUckles wandern nach Amerika aus. Mit den Paßbesorg, ungen und dem ganzen Drum und Dran einer Fahrt ins ge» lobte Dollarland hatte es sich in die Länge gezogen, aber nun wurde es zur vollen Wirklichkeit. Mele hatten'» nämlich nicht geglaubt. Daß Ledige vom Wandertrieb gepackt wurden, gehörte nun nicht gerade zur Seltenheit, doch daß eine ganze Familie, Mann, Frau und vier Kinder in die weite Welt ziehen, das war lange nicht da- gewesen. Die SchmUckles waren seit Menschengedenken im Ort ansässig, der Urgroßvater hatte schon Bürgerrecht erwor- ben. Und nun verkaufte der kräftige Spenglermeister sein Säusle mit Fahrnis und Werkstatt, um im fernen Lande mit Weib und Kindern ein neues Leben zu beginnen. Die Män- »er schüttelten die Köpfe und die Frauen raunten sich beim Metzger oder, wenn sie sich auf der Gasse trafen, ihre Beden- zu. " „Ob der Schmück!« da net a dumme Straach gemocht Hot? fStreich gespielt hat.) Wer waaß, ob's driebe als so schee isch, wie sich» de Leit denke. I, wenn i der Schmückle wär, i hätt mei schee's Häusle net verkauft. Z wär hier g'bliebe und hatt' weiter g'schafft." So schwätzten die Frauen, und die Meinung -er Männer wich nicht viel davon ab. Im Franken steckt zwar auch er- klecklich viel Auswanderungslust, wenn auch nicht so sehr wie km Schwabe« — doch wir man «ü FamMe die ererbte Scholle verlassen kann, das will ihm nicht in den Sinn. Wochenlang wurde über den „Fall" in allen Wirtschaften debattiert, und da« Für und Wider eines Rutsches über'n großen Teich erwogen. Run es aber Tatsache geworden und der Tag der Abreise bestimmt war, hieß es einfach, sich mit den gegebenen Verhältnissen abfinden. Da gab's kein Hin und Her mehr, da gab's nur noch Anteilnahme und ein Rüsten zum Abschiednehmen. Am Mittwoch fahren die Schmückles endgültig ab, so ging es schon eine Woche vorher von Mund zu Mund. Am Sonn- tag wurde im „Schwarzen Eber" der Abschied gefeiert. Die Nachbarn, die Turngenoffen des Mannes und des Sohnes, die Freundinnen der Frau und der Mädchen, sie waren alle ge- kommen und der Saal war gesteckt voll. SchmUckles hatten Torte und Wein gestiftet, man stieß auf ein gutes Gelingen an, sang die lieben alten Heimatlieder und ließ sich heute schon von der Rührung des kommenden Abschieds packen. - Am Tag vor der Abfahrt gingen die Auswanderer früh zu Bett, um am nächsten Morgen frisch zu sein. Nach singe- tretener Dunkelheit, als der Mond durch die Wolken sein Licht auf die Staffelgiebel und in die schiefwinkligen Gaffen des Städteles ergoß, lockte Musik die Bürger an die Fenster. Die sechs Freunde und Turngenoffen von Theodor Schmückle, dem Aeltesten, brachten den Scheidenden ein Abschiedsständchen mit Laute und Mandoline. Die jungen. Schmückles schliefen schon den Schlaf des Gerechten, äber der Meister kam, nur mit der Hose bekleidet, ans Fenster und hörte sich die „Ansprach" sei nes Freundes Allwig mit an. Seine Erwiderung war kein oratorisches Meisterstück, aber sie kam von Herzen: „Dees hobt ihr fih« gemacht, und i wer-s a nimmer vev- gesse, Leit, wie gut ihrs habt gemeint mit uns, und die liebe« alten Lieder, wo ihr g'sunge hobt, die werd'n mir auch in Amerika in Ehre halte und ... ich zisch' mi «'schwind a, und mir trinke noch z'samme a Viertele in der Sonne, gell- S letzte Viertele in der Heimat." Und alles Mannsvolk, was noch nicht in den Dette« lag, ging noch in die „Sonne" zum allerletzten Abschiedsschoppe«. Am nächsten Tage war dann zur Abfahrt alles, was im Städtele laufen und krauchen konnte, auf dem Bahnhof. Der Iugendchor stimmte noch einmal die Sänge von dm: lieben Heimat, vom schönen Frankenland und von der Wehmut des Scheidens an, und als das Zügle sich langsam in Bewegung setzte, da waren die zum letzten Ade geschwungenen Tüchle naß geweint. Selbst das in harter Arbeit, gestählte Mannsvolk hatte Zähren in den Augenwinkeln. / Es war, als gelte es einen Abschied für immer. Ob sich die Hoffnungen erfüllen werden? Man wünschte ihnen alles Gute, aber man glaubte nicht an das Gute. „Warum konntens net hier bleibe und weiter schaffe. Herrschaft noch amol. Sei Häusle verkaafe und fort in die weite Welt mit Weib und Kind, i kanns net verstehe!" — Als wenn die Leut' nach einer Leich' vom Friedhof kom men, so zog die Menge vom Bahnhof wieder ins Städtele. Und eine Viertelstunde später hämmerte wieder der Hufschmied, pflügte der Ackerbürger, und Knechte und Mägde gingen -er gewohnten Arbeit nach. ..... . . . 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Die Beerdigung findet Dienstag nachm. '/H Uhr vom Traueryause au» statt. ?ür 6le unsn6Ilch vielen beweise 6er l6sbe un6 IsUnabme bet 6em trüben Heimgänge unseres einrlgsn, Innlgstgelledtsv, unvergeüllchsn Sobnes un6 Sru6er», ^okannes ß(orb, 6anken wir Kler6urcb bewegten »errens. 8eson6ersr vank gebührt seinen lungmannschaken vom OswerilschaktsbuaS 6er Angestellten, 6ls von nab uu6 lern kerdelgvellt un6 Ihrem diltstrelter 61« letzt« 8kre erwiesen beben. ferner 6er OeschSktsIsitung un6 6sr Angestelltenschaft 6ar ?lrma Oedr. Simon Herrsnwhscbetsbrlk für treues Oerienksn. »eigen Innigen vanb seinem Seelsorger »erra klurrsr Oertel lür seine scdmsrrlln6ern6sn IVorts am Sarge unser«, guten lungeo, sowie auch allen Verwan6ten, 5reun6sn un6 »ackdarn lür liebe ^alell- nabme un6 reichen Siumsnschmuch. Hiles bat unseren wunden »erLen woklgslan und war uns ein schwacher "tröst In unserem grenrenlossn 1,ei6. In nie en6sn6er trauer «llv »eNursrgsprüttvn Altorn u. Setnvvbtsr. Hue, äen 28. Lugust 1924. Lin biutterbsrr Ist gebrochen.