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Erzgebirgischer Volksfreund : 26.08.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192408269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19240826
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19240826
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-08
- Tag 1924-08-26
-
Monat
1924-08
-
Jahr
1924
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 26.08.1924
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— > «"»V . W sM NB^HM^, r W Lmed»«, 24. August. „Daily Lhrvniele* meldet, daß die , W englische Bankierkvmmifsion, die in letzter Dyche auf deutschem W Boden gewellt hat, am F«tt« mied« in London eingetroffen » W ist. Sie hchbe mit der deutschen Großindustrie, deson- > W der« im Ruhrgebiet, Besprechungen gehabt über die Begebung W größerer Kredite mit 3—Smonanger Dimer. Die Bechandlun- l W Ku feien bi» jetzt resultatlo» «blieben und sollen im W Spätherbst, der ersten Etappe der RührrSumung, wieder auf» genommen werden. - M Englische Flottenmanöver gegen Frankreich. Genf, 24. August. Der „Eclair* meldet aus London, daß Mr die am 1. September beginnenden großen englischen Trup- ponmanöver die Parole ausgegeben sei: Abwehr der Landung ! W eines feindlichen Angriffsheeves. Die Manöver finden unter ' I Zuziehung von 85 englischen Schtfsseinheiten statt. Der - I „Eclair* fragt, gegen wen sich diese Manövevparvle richte, nach- I D dem doch Deutschland als Angrisfsarme« für England ausge- > schieden sei An den Truppenübungen nimmt der Lhef des ' D englischen Generalstabes mit dem Kriegsminister persönlich teil. Waffeufimd« in Bulgarien. Sofia, 24. August. Rach den Waffenfunden an der Schwarzen Meer-Küste haben die bulgarischen Behörden wei tere anscheinend russische Waffenlager auch im In nern des Landes aufgedeckt. Bisher find an sieben Stellen Waffen gefunden worden. Es ist bereits gelungen, die meisten der Schmuggler zu verhaften. I Die«, 24. August. Die von der deutschen Regierung nach l I Budapest entsandten Kriminalbeamten haben bei der Gegen- l I Überstellung mit dem angeblichen Heinrich Förster festgestellt, : D daß er mit dem Attentäter Heinrich Schulz identisch ist. Der D zweite verdächtige Reichsdeutsche, der sich den Namen Schneider D beigelegt hat, ist mit Tylefsen identisch. Der dritte Verdächtige, D der sich den Namen Meyer beilegte, dürste Sei dem Attentat D auf Erzberger nur eine untergeordnete Rolle gespielt haben. Warschau, 24. August. Als Ergebnis einer Konferenz I zwischen dem Innenminister Hübner und dem Kriegsminister V D Sikorski über die Sicherung der O st grenze gegen s' I bolschewistische Bandenangrtffe wird eine bevor- , I stehende Aufstellung eines eigenen Grenzwachtforts gemeldet. Dies« Schutztruppe wird mit den Verfassungsbehörden zusam- menarbeiten, soll aber den militärischen Stellen direkt unter- stellt werden. London, 24. August. Nach einer Neuyorker Meldung . hat General Dawes gestern seinen Wahlfeldzug um die Dizepräsidentschaft der Vereinigten Staaten ausgenommen. > I London, 24. August. Reuter meldet aus Kalkutta: Wäh- f I rend eines'Hindufestes in Iamaschtani versuchten Fanati ker in einen Tempel einzudringen. Die Polizei eröffnete I gegen sie einFeuer; ein indischer Beamter, zehn Polizisten I und neun Fanatiker wurden verwundet. Stille zwischen -e« Stürmen. Es ist still geworden in dir nach heftig dich aufrüttelnden Stürmen... Du gingst als Sieger aus dem Kampf hervor, wie die wurzelfeste Eiche nach tosendem Gewittersturme standhaft blieb, wenn sie auch Aeste und Blätter lassen mußte. Nun fühlst du in dir eine so wundersam« Beruhigung, ein so sicheres Beherrschen deines ganzen Menschen von innen her. Du blickst frei und klar ins Leben. Denn du hast ein Glück ge- fanden: das Glück des Siegers über Widerstände und Kümmer nisse, Uber Hemmungen und Feindseligkeit. Dieses Glück verleiht Schwungkraft und Mut. Es macht still und stark zugleich; es beflügelt zu schöpferischer Tat. Nun blüht dir wieder die Rose des Glücks im Garten des Lebens. Du trägst den Zauber ihrer duftenden Schönheit in den Alltag hinein. ' Und dankbar bist du dem Leid«. Denn das Leid, als du es tapfer bestandest, schenkte dir diese gehaltvolle! Stille, dieses neuartige Glück, die unvergleichliche Wonne abgeklärter Seelen ruhe. Nun quillt der Brunnen nach, der vorher erschöpft war. Nun strömt dir Kraft zu neuen, zu höheren Aufgaben aus un- erforschlichen Tiefen zu. O, sie ist köstlich, diese Stille zwischen den Stürmen! * ' Klingende Münzen. Im Geschäftsleben der heutigen Lage, so langsam und schwach auch sein Strom dahinfneßt, hat sich doch wieder ein Klang eingefunden, der freundlich an die Zeiten der Dorkriegsjahre erinnert. Das Helle metallene Klin- gen der Silbermttnzen auf der Kassenmarmorplatte verscheucht für einen Augenblick der Zeiten Qual und weckt freudige Stim mung. Der wieder aufgekommene MUnzverkehr, insbesondere auch in Scheidemünzen, der übrigens ein lange nicht mehr in Gebrauch stehendes Requisit wieder zu Ehren gebracht hat, das Portemonnaie — hat den gesamten Geschäftsverkehr, nament lich die Abwicklung im Kleinhandel, ganz wesentlich vereinfacht und erleichtert. Die Geschäftswelt ist glücklich, daß sie das einst so mühsame und zeitraubende Elend des Scheingeldes größten teils überwunden hat. Am Publikum liegt cs, den Zahlungs verkehr noch mehr zu vereinfachen, wenn es die in manchen Kreisen aus angelernter Gewohnheit leider immer noch fort bestehende, für heutige Verhältnisse aber doch törichte Hamste rei von klingenden Münzen endlich unterläßt. Wenn das Münzgeld nicht in den Verkehr gegeben, sondern immer wie der zurückgehalten wird, so hat es «inen Zweck, daß die Regie- rung überhaupt Münzen ausprägen läßt. * Seldsammluim de« Rote» Kreuze». Da« Sächsische Rote Kreuz und seine Mngliedsvereine veranstalten vom 1. bi« 1V. September in Sachsen zum Besten ihrer Wohlfahrtseinrichtun gen und Anstalten Werbewochen. Das Dottsbildungsministe- rium erbebt kein« Bedenken dagegen, daß Schüler und Schüle- rinnen der höheren Lehranstalten und der obersten Klassen der Volksschulen, soweit es ihre Erziehungspflichtigen gestatten, sich freiwillig in den Dienst der Sache stellen al» Sammler und Sammlerinnen. Eine Befreiung vom Unterricht darf je- doch aus diesem Anlaß nicht eintreten, wie überhaupt der Un- terrichtsbetrieb durch sie nicht leiden darf. Sammlungen dtir- fen in den Schulen selbst nicht vorgenommen werden. * Wettinbundschieße» 1925 i» Schneeberg. Die Hauptver- sammluna des Wetttn-Schützenbundes wählte einstimmig Schneeberg al» Festort für da» nächste sächsisch« Bundes- fchießeLlSSS, """ KW .MW ist ein getötet. 4 UM dem sehr viele Glaslinsen angebracht find. Diese Linsen, deven Einstellwinkel für die Konservierung von größter Wichtigkeit ist, konzentrieren die Sonnenstrahlen auf die Lebensmittel, Reu, Neues aus aller Wett Verantwortlich für di« SckristleUuoar Friidrich ««»»» den Anzeigen«»: H »In el ch S e d « rt, Notation «druck und heutig« Nmnmrr mnktt 6 SUU» — Zugunglück. Aus der Strecke Philadelphia—Newyori " kn Zug auf «inen auf dem Gleis alleinstehenden Wage« gestoßen. Der Stoß «ar so heftig, daß die Lokomotive und zwei Wagen zur Seite geschoben wurden. 5 Personen wurde« Locatelli, Ler seit seinem Abflug von Island vermißt wird, bisher ergebnislos geblieben sind. — Absturz eine» Wasserflugzeuge». Ein Wasserflugzeug ist in St. Raphael (Frankreich) in Mammen abgestürzt. Die beiden Insassen wurden verkohlt aufgefunden — LiebestragLdie. In Neukölln schoß Ler Ingenlerch Alberstädt auf seine Geliebt« und traf sie in den Kops. Alq das Mädchen schwer verletzt zusammenbrach, schoß er sich selbsts eine Kugel jn den Kopf. Das Motiv zur Tat ist Liebeskummer. " Leipzig. In einer dem Rittergut Großstädteln gehörigen großen Feldscheune entstand aus bisher nicht bekannter Ursache Großfeuer. Trotzdem die sämtlichen Feuerwehren der Um- gebung erschienen, war es nicht möglich, das Gebäude zu ret- ten. In der Scheune befanden sich außer den Erntevorräten, Ackergeräte, zwei voll beladene Wagen mit Getreide, landwirt- (chaftliche Maschinen usw. " Leipzig. In gilschen stürzte ein junges Mädchen beim Abladen von Stroh so unglücklich auf die Scheunentenne, daß es sich eine Heugabel durch den Leib rannte und an den schweren Verletzungen ini Krankenhaus verstarb. ' Leipzig. In Connewitz versuchte ein 30jühriger Mann mit einem gestohlenen Fahrrad zu entkommen. Eine Men- schenmenge von annähernd hundert Personen folgte ihm. In der Elisenstraße wurde er eingeholt, warf das Rad weg und eilte in ein Haus. Von dort gab er zwei Schüsse auf seine Verfolger ab, ohne zu treffen. Die Menge folgte ihm und konnte ihn fassen. Che Polizei zur Stelle war, wurde er halbtot geschlagen. Die Polizei konnte den Dieb nur mit Mühe vor der erregten Menge in Sicherheit bringen. Leipzig. Die von der Stadt beschlossene Herabsetzung der Deherbergungssteuer auf 10 Prozent erstreckt sich auf alle Hotel- und Meßwohnungen und hat bereits für die bevor- stehende Leipziger Herbstmesse Gültigkeit. ** Ebersbach. Die Schmuggelei wird an der Grenze im mer noch eifrig betrieben. Gegenwärtig ist Zucker ein begehr ter Artikel in Sachsen, weil dieser hier im Preise gestiegen ist und 50 Pfg. das Pfund kostet, während „drüben" drei Pfund für eine Mark zu haben sind. Ein Georaswalder Bewohner, der mit einer Fuhre Klee nach Sachsen fuhr, hatte auf dem Wagen eine beträchtliche Menge Zucker verborgen, der von einem sächsischen Grenzbeamten entdeckt wurde. Der Fuhr- mann wune in Hast genommen und der Zucker beschlagnahmt. * Bad Schtmda». Gin Auto, da« unter Beobachtung aller Vorsichtsmaßregeln da» Sendig-Lotel verließ, stieß mit einem in schneller Fahrt daherkommenden Dresdner Auto zu sammen. Die beiden Insassen des aus dem Hotel kommenden Wagens wurden durch den Anprall auf die Straße geschleu dert, dabei brach sich der eine zwet Rippen und erlitt schwere Verletzungen am Hinterkopf. Gr wurde bewußtlos ins Hotel getragen. Der Dresdner Wagen ist schwer beschädigt, die In- fassen blieben unverletzt. Wl« uns aus yau» nover gemeldet wird, sich zum V. Sängerbünde»- fest ungefähr 40 000 ger eingefunden. Die Reih« d«r fest- liehen Veranstaltungen wurde Sonntag vormittag eingelettet mit einer Aufführung im Stadion, wo unter Leitung von Pro- fessor Wohlgemuth (Leipzig) 10000 Sänger Chöre zu GÄör brachten. Der Bundesvorfitzend« Rechtsanwalt Friedrich List hielt «ine Ansprache, die in dem Gedenken an unsere Gefalle nen ausklang. Am Nachmittag bewegte sich durch die reichge- schmückten Straßen der Stadt ein Festzug der Sanger, dessen Vorbeimarsch nahezu vier Stunden dauerte. Au«, 25. August. Eingebrochen wurde nachts in dem Gast- Hof -um Drümuaßberg, wobei au» der Gaststube noch Er brechung verschiedener Schränke eine größere Menge Schoko lade, Zigaretten, Gier, ein Lederhandkoffer, Schuhe und ver- schieden« andere Gegenstände gestohlen worden sind. Lößnitz, 25. August. Am Sonnabend fand die Beerdigung de» hier seit 32 Jahren amtierenden Stadtmusikdlrektor» Emil Tittel statt. Line große Anzahl Vereine und Korporationen, denen der Verstorbene im Leben nahe gestanden, erwiesen ihm die letzte Ehre. Oberofarrer Lie. theol. Schuster schilderte in seiner Begräbnisrede die reichen Taten des Verstorbenen. Riederfchlema, 25. August. In der Nacht zum Sonntag ist bei dem Gutsbesitzer G. durch Auskitten einer Fensterscheibe ein Einbruch verübt worden. Gestohlen wurden ein Geldbetrag, eine goldene Damenuhrkette und eine Brosche (Elfenbein, drei Rosen darstellend). Die Ehefrau hatte den Dieb bemerkt und ihren Mann auf das Geräusch aufmerksam gemacht, er hat aber dem Vorgang keine Bedeutung beigemessen. Bockau, 25. August. In der Versammlung der hiesigen Iagdgenossenschaft im „Waldschlößchen" erklärten sich nach lebhafter Aussprache die Anwesenden damit einverstanden, daß der Iagdvorstand Kaufmann Arno Brückner die sogenann ten Flutbeträae, das sind tzie während der reißenden Inflation vonr Jagdpächter gezahlten Jagdpochtgelder, aus seinen Mitteln auf 10 Goldmark erhöht, der hiesigen Armenkasse überwiesen hat. Darauf wurde die vom derzeitigen Jagdpächter, Fabrik direktor Dr. Pilz, gebotene jährliche Pachtsumme von 400 Gold- mark auf 1924/25 einstimmig angenommen; doch sollen Hinfort die Gelder jährlich verteilt werden. Bockau, 25. August. Zwiefacher Erinnerung gewidmet war der vergangene Sonntag auch in unserer Gemeinde. Eingehend gedacht« der Ortspfarrer Köhler im Dovmittvgsgvttesdienst zu- erst des 60jähvigen segensreichen Bestehens der Vereine vom Roten Kreuz, deren Begründer, der edle Schweizer Henry Dunant, nach der blutigen Schlacht von Solferino in tätiger Heilandsliebs unter Auftoand seines gesamten Vermögens die Genfer'Konvention vom 22. August 1864 zustande brachte, jene internationale Uebereinkunst, deren Zweck ist, die vom Kriege unzertrennlichen Uebel möglichst zu mildern, nutzlose Härte zu verhüten und das Los der auf den Schlachtfeldern verwunde ten Militärpersonen zu lindern. Dankbar gerühmt wurde be sonders die Betätigung des Roten Kreuzes im verflossenen Weltkriege, in dem es nicht nur leibliche Wunden heilte, son dern auch manchem wieder zu seinem Gott verhalf. Anderer- seits aber gab der 10. Sonntag nach dem Feste der Dreieinig keit althergebrachter Sitte gemäß Grund und Anlaß, des Schick sals des Volkes Israel zu gedenken, wozu das verordnete Schriftwort Lukas 13, 31—35 auffovderte. Das bittere Wort: „Aber ihr habt nicht gewollt!", das von verschmähter Heilonds- livbe der Juden berichtet, wandelt sich heute zur Frage an unser gesamtes deutsches Volk: Hast du gewollt? Gedenke drum, du deutsches Volk, heut« 1. der ernsten Mahnung deines Hellands zur Selbstbesinnung auf Gottes reiche Liebe, die auch unser Volk im Lauf der Jahrhunderte erfahren, aber auch 2. der ein dringlichen Warnung vor Gottes strafendem'Gericht, das auch heute noch nach Recht und Gerechtigkeit ergeht, und nach solch ernster Selbstprüfung endlich 3. der tröstlichen Verheißung von Gottes heilsamer Gnade für alle, die sich Hindurchringen zum gläubigen Frohbekenntnis: Gelobt sei, der da konimt im Namen des Herrn! Daß auch dem Volk der Juden in seiner Gesamt- heit zu solch freudigem Bekenntnis verholfen werde, fand die Kollekte für die Mission unter Israel warme Empfehlung. Berlin, 25. August. Der Präsident des Hansabunde s, Reichstags«bgeordneter Dr. Hermann F i s che r, hat das Prä sidium des Bundes telegraphisch auf heute zur Stellungnahme zu den Londoner Abmachungen nach Berlin berufen. London, 25. August. „Daily Telegraph" meldet, daß Frankreich gegenwärtig in amerikanischen Finanzkreisew Sondierungen vornehme über die Aussichten der Gemäht rung einer Anleihe oder der Gewährung von Are- di ten an Frankreich in den Deveinigten Staaten. E» werd«/ di« Summ« von 150 Millionen Dollar genannt. uvork, 25. August. Der Kreuzer Milwaukee berichtet/ Nachforschungen noch Lem italienischen Weltsliegeri « Hi, Ler seit seinem Abflug von Island vermißt wird,/ und es wird dadurch in ihnen eine Ausdehnung der einzelnen Teilchen sowie die Vernichtung aller Bakterien hervorgerufon. Während das nach dem gewöhnlichen Verfahren eingekocht« Obst ost verdirbt, weil Bakterien eindringen und die Zucker teilchen aufzehren, ist diese Gefahr beim Ditalffieroerfahren aus geschlossen, da der kristallisierte Zucker von keiner Bakterie heimgesucht werden kann. Die Orangen- und Zitronenpflanzer Kaliforniens können auf diese Weise ihre Früchte und Frucht säste, die sie nicht sofort verkaufen können, solange aufbewah ren, wie sie wollen. Auch die Milch kann mit dieser Methode ohne Verminderung ihres Nährwertes und ohne die geringste! Beeinflussung ihres Geschmackes konserviert werden, was für >ie Volksernährung von höchster Bedeutung ist. Wird Saat^ körn vor der Aussaat -,vitalisiert", so sprießt das Getreide viel schneller hervor, entwickelt sich rasche« und gelangt viels chneller zur Reife als sonst. Es werden dadurch in Kalifornien; wie in anderen subtropischen Gegenden zwei Weizenernten im» Jahr möglich. ' — Gin« schlaaferlia« Antwort. Kürzlich hatte ein Reitend« in Gmünd eine ebenso gründliche als martervolle Revision Ld«r sich ergehen zu lassen, bei der zu seinem Glück der llrenae Mann, der diesen, Amt« mit wahrer Begeisterung sich widmete, nichts auszuleben sand, Zum Schluh lieb er sich den Pab vonveiken: er verglich das Lichtbild auf dem Pab mit dem Original und gab der Erkenntnis, dab das Licht bild einen viel siingeren Eindruck Mache, sehr scharfen Ausdruck. Daraus meinte der Reisende bescheiden: „Verzeihen Sie, ich bin sicherlich nur während der Revision so gealtert!" Er sagte es lehr ernst, aber di« Umstehenden lachten doch alle. Der Revisor natürlich ausgenommen- Letzte Drahtnachrichten Berlin, 25. August. Während der „Berl. Lokalanz." über die Frage der Haltung der Deutschnationalen bei' der Abstimmung über die Dawes-Gesetze nichts mitzuteilow weiß, glaubt di« „Montagspost" von einer Aenderung dep Stellungnahme der Deutschnationalen berichten zu können- Unter dem Einfluß des Parteivorsitzenden Dr. Hergt, de»/ Großadmirals v. Tirpitz, des Reichstagspräsidenten Äall »i raf, des württembergischen Staatspräsidenten Bazille undi des in Düsseldorf gewählten deutschnationalen Abgeordneten Neuhaus werde die deutschnationale Fraktion für di« ent-! . scheidend« Abstimmung keinen Fraktionszwang be-j schließen, sondern ihren Mitgliedern die Abstimmung stcigeben. Berlin, 24. August. Bel dem heutigen Wettlauf über 105 Meter im Charlottenburger Stadion siegte der deutsche Spring termeister Houben (Krefeld) mit 10,6 Sek. gegen Karr (Austra lien) und Porritt (Neuseeland). Houben bat damit bereits zum zweitenmal den von dem Amerikaner Paddock gehaltenen Welbl rekord von 10,7 Sek. geschlagen. Polizei aufmerksam. Ermittelungen ergaben, baß Krüger von fremder Hand getötet worden ist. Es wird angenommen, das die Frau auch ihre beiden ersten Männer umgebracht hat, us sie zu beerben. — Reue Entdeckungen auf dem Mar». Bei der Beobachtung des Mars auf der Hamburger Sternwarte konnte Professor Graff das Vorhandensein verschiedener Kanäle, die seinerzeit von den Astronomen Schiaparelli entdeckt worden sind, und mehrere Landstriche, die als Beweis für da« Vorhandensein von Festland auf dem Mars betrachtet wer den, fest stellen. Weiter entdeckte Professor Graff schwarz« Gebilde, die wohl als Marsmeere zu deuten sind, und in« tensiv gelbe Flecken, deren Ursprung noch völlig räteshaft ist. > — Wie man mit der Sonne «tnweckt. Di« Sonn«, die All- beleberin und Befruchterin unseres Erdballes, offenbart dem erfinderischen Geist immer neue Kräfte, die der Mensch für sich verwenden kann. So ist es jetzt einem amerikanischen Chemiker Hazeldine in Los Angeles gelungen, di« Lichtwirkung d«r Sonnenstrahlen zur Konservierung von Lebensmitteln und für andere Zwecke zu verwenden. Wie man auf diese Weise mit dem Sonnenlicht „einwecken" kann, berichtet Dr. Alfred Gra- denwitz in „Reclams Universum". Ohne Anwendung irgend einer anderen Sterilisierungsmethode kann man Obst und Ge müse unbegrenzt lang« in natürlichem Zustande erhalten, und im Gegensatz zu allen andern Konservierungsverfechren bleibt der Fruchtzucker vollkommen erhalten, indem er von selbst in Kristallform übergeht. Die Lebensmittel behalten ihren voll-s komtnenen Wohlgeschmack. Ein anderer großer Vorzug des neuen Verfahrens ist es, daß an di« auf Lies« Weise konsev- vierten Lebensmittel, auch an Fleisch und Fisch, keinerlei Fliegen oder sonstig« Insekten herangchen. Zur Ausführung dieses sogenannten „Vitalisier"-Verstchvens dient ein treibhaus- artiger Behälter mit Glaswänden und einem Glasdach, unter — Eine Satteumörderin? Die Berliner Polizei hat die 55 Jahre alte Witwe Marie Krüger wegen Verdachtes de» Gattenmordes verhaftet. Am 28 Dezember v. I. wurde in Hammer in der Nähe von Landsberg a. W. der 73 Jahre alt« Landwirt und Stellmacher Krüger in seinem Wohnzimmer mit durchschnittener Kehle aufgefunden. Frau Krüger gab an, La er in geistiger Umnachtung Selbstmord begangen hab«. Ale Frau Krüger, die dreimal verheiratet war, und zwar jedesmal! mit Männern, die erheblich älter waren als sie, kaum ein Jahr nach dem Tode ihres Mannes auf Heiratsanzeigen antwortet« und dabei wiederum ältere Männer bevorzugte, wurde die
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