Suche löschen...
Erzgebirgischer Volksfreund : 13.06.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-06-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192406137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19240613
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19240613
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-06
- Tag 1924-06-13
-
Monat
1924-06
-
Jahr
1924
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 13.06.1924
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
77. Jahrg. Freitag, den 13. Juni 1924 Nr. 13S MemM MM. MMllMNW ich Selbstkosten und reinem Ge« »ünken kalkulieren. Jedenfalls hab» lassen müssen , daß ich 60 Prozent die sgsh rsqo >sNSF NUIS qsil'o soai ANg iusn uoa ursv qun h>vm 12UI3 U0i isur» msq q u; >unu ML asqv MSI tüs) l-qir x»sö lMv; W »oy ms» ns M- qur q — jnv; su-re Mü s?g SS 12 ustzj s -vq i ßojrs qs-L umor rnu o»»r >uvW inrvq IN« r»-N mh»u » rnu u;sw uvatt ususl ushrj sstz>j u ng isgvh au»T Kaste Kandidaten . venten Painleve und Doumergue, des Senats. Wem von den beiden die oev «»-»»« »r d!» a« Nachmittag <rs4»i»«nd« I > NIIMM1 dl, »««IUaV » u»c >» den Sa>M«IchLM. I s. ft««. Ein« ««Är We dl« «isnadi» dir Hi,« I j « om^ftdried«« Lag« I»wt« a» dellt m«l«r Si«Ä« Ed 1^ »tchi «e,«d«, «ich «ichl ftr di« Richttgtutt »er d»ch Ae«. I spreche aukeaebene- Aaz«ig«n. — giirVückg. meoeri«,! I «s,gsi°»i>l«r SchrilWck« üd«>t««l dl, ochksiMM», I ,«t»e Deea^wortu»,. — Udl«rd«chu»g,n im, «sichilp^ 1 deMeb« tmgrünimn ich» «»sprach«. L« Zahiu»g»mrz»g I iwd Nimkur» gelt« RadaU« al» nicht »««tilbart. vamtvschäftsma«» i» Aue. Löblich. .Schn«der, med T»- Schwarr«d«rg. ' "L jiu, usq ) ni tzwu snoo >10« sjun mun »jis ?u°st t-urs jh-pj UNE an, >»vh anW rjo ping zsmi sqsu v^n« Mv sönz -hss^ ssnv Shri! ML »Hw usq Wegesperruna. Wegen Steinschüttung und Abwalzens wird dos Verbindungsstück der Talstvaße von Waschleithe nach Srünhain mit der Srünhain—Liter- leiner Staatsstraße (a, der Eisenbahnbrücke) vom 14. Juni bis 19. Juni gesperrt. Der Verkehr ist über Srünhain zu nehmen. Forstamt Srünhain. Gleich Indien und Kanada hat jede, auch bei kleinste Kolonie, ihr eigenes Heim, mehr oder weniger groß, aber alle in Gebäuden, die aus den betreffenden Ländern hierher auf altenglischen Boden ge bracht zu fein scheinen, mit einer Ausstellung der Bodenschätze, der landwirtschaftlichen Erzeugnisse des Landes und der Kunstfertigkeit seiner Bewohner. Aber den Löwenanteil an -er gesamten Ausstellung hat Eng land selbst. Im „Palace of JnLustry" und im „Palace of Engineering" zeiqt sich die gesamte Industrie des Landes. Groß« Waggonfabriken stellen fertige „P ull mann "-Wagen, auch Speise- und Schlafwagen, aus, durch die sich der endlose Strom -er Be sucher zieht. Selbst fertige Lokomotiven sind in -er großen Halle zu sehen. Die Küche des Speisewagens ist fortwährend jm Be trieb; denn wer Lust hat, kann im Wagen, an den großen Tischen mit den tiefen Klubsesseln, speisen. Daneben nimmt die Automobil- induftriie, mit Motorrädern und Fahrrädern, einen breiten Raum ein. Armstrong zeigt sich mit Schußwaffen aller Art, bis zum schwersten Geschütz. Sheffield bietet eine große Ausstellung seiner Stahlwaren. Ferner findet sich die große englische Porzellan- und Steingutinbustrie und — nicht zuletzt — die bedeutende Textil industrie. Di« ganze Ausstellung hat das Gepräg« ein« Messe. Vereinzelt kommen wohl auch Abschlüsse zustande, doch spricht man sonst der Ausstellung einen geschäftlichen Wert, insofern als durch sie Auf träge herein kommen sollen, ab. Gin Fremder, den ich kennen lernte und der sich als Amerikaner vorstellte, meinte, daß die Aus stellung den Zweck verfolge, das gesamte Britische Reich in seiner ganzen Ausdehnung und mit allen seinen wirtschaftlichen und indu striellen Hilfsquellen zu zeigen und -er Welt ein Bild des festen Zusammenhaltens dieses Kolosses zu geben, als ein Propagandamit tel, auch dazu berechnet — und das wohl in erster Reche — den Kolonien die Macht des ganzen Reiches zu zeigen, und sie von ande ren Ideen, von Sölbständigkeitsgedanken, die sich hier und da wohl regen, abzubringen. England al» Kunde Deutschland«. Meine Reise war geschäftlicher Natur. Sie bezweckte vor allen Dingen, mir durch mein Londoner Haus Gelegenheit zu geben, den Bedarf de»' Marktes, die Art des Bedarfes und die Importfähigkeit der einzelnen Artikel kennen zu lernen. Daneben auch, soweit als Möglich, im Verkehr mit -er Kundschaft, sowohl in London als Manchester, Liverpool, Birmingham nud Glasgow usw., Abschlüsse für deutsche Industneerzeugnisse verschiedener Art zu tätigen. Di« Stimmung gegen alles, was deutsch heißt, ist während der etzten Jahre entschieden eine bessere geworden und der deutsche Rei- ende kann wohl in jedem englischen Hause einer durchaus freund- ichen Aufnahme sicher sein. Din Beweis hierfür sind did zahlreichen Engagements, die englische, speziell auch Londoner Banken bei -eut- chen Handels- und Industriefirmen ei begangen sind. Durch Be- eiligungen haben viel« dieser Danken Beträge von 100 000 bis zu vielen Millionen Pfund in Deutschland investiert. Aber auch da rüber hinaus möchte man gern die alten Beziehungen wieder in verstärktem Maße aufnehmen; denn man weiß wohl, daß Deutsch land auch ein guter Abnehmer für viele englische Waren und Han delsartikel ist und sein Fehlen in der Ausfuhrstatistik wird empfind lich bemerkt, wenn auch der Export nach Deutschland heute bereits wieder einen'ganz beachtenswerten Stand erreicht hat. Man weiß drüben genau, daß wirtschaftliche Krisen in Deutschland auch ähn liche Erscheinungen in England zur Folge haben, daß, wenn die sächsische Textilindustrie in Bradford kein Garn mehr kaufen kann, weil sie kein Geld mehr hat, auch viele Fabriken zum Erliegen kom men. Und das gilt ebenso für die Blechwalzwerke und di« von ihnen abhängigen Rohstoffwerke, die Kohlengruben usw. Darum möchte man gern einen stetigen Güteraustausch mit uns herbei führen. Leider stehen dieser Absicht — und nun komme ich zu einem sehr wichtigen Teil meiner Ausführungen — die hohen Preise ent gegen, dis heute die deutsche Industrie durchweg für ihre Erzeugnisse fordert und die weit über denen des englischen Marktes liegen, wenig stens im Durchschnitt. Wenn auch in einigen wenigen Artikeln gute Abschlüsse zustande kommen, so sind diese doch in der Mehrzahl un möglich und scheitern an den hohen Preisen. Die Inflationszeit hatte manche unerfreuliche Begleiterscheinung und eine der unerfreulichsten war wohl der „Ausländer", der bis in die entlegensten Dörfer vordrang und alles, einfach alles, kaufte, was ihm als brauchbar und gewinnbringend erschien, gleichgültig, ob es sich um Metallwaren, um Stoffe oder Lederwaren oder sonst welche In Lauckners Gasthof in Oberpfannenstiel sollen Montag, den 16. Juni 1924, von vormittags )H10 Uhr an 200 fi. Stämme, 10—15 cm; 7 fi. Klötze, 14—30 cm; 4 buchene Klötze, 27—41 cm; 500 fi. Stangen, 7—14 cm; aufosreitet in Abteilung 7 und 10 oberhalb der Bahn; um 11 Uhr die anstehenden Stöcke in Abt. 20, unter den üblichen Bedingungen ver- steigert werden. Lößnitz, den 11. Juni 1924. K« Kirchenvorfiand. Aluminimnfabrik aus Madras war zu scheu. Ich kam mit dem Leiter in ein Gespräch und er erzählte mir, -aß die Fabrik fast aus schließlich von Eingeborenen betrieben würde und daß nur zwei europäsiche Kräfte als technisch« Leiter angestellt seien. Ein neu« Beweis für die fortschreitende Industrialisierung selbst entfernter Länder, die bisher ein wichtiges Absatzgebiet für die europäische In dustrie waren, ein Beweis für den festen Willen dieser Länder, sich in absehbar« Zeit ganz von europäsicher Einfuhr zu befreien. — Nicht weit vom „Palace of India" zeigt sich Kanada in einem riesigen Gebäude. In naturgetreuen Szenen ist hier ein Stück der. Land- schäft aufgebaut, vom getreidebauenden Osten bis zu den Gebirgen des fernem Westens und dem Stillen Ozean. Ein Dust nach Aepfeln, den köstlichsten Exemplaren, di« ich jemals sah, durchzieht die weiten Räume. Gleich New-Zea-Land entfaltet auch Kanada eine starke Propaganda für die Einwanderung landwirtschaftlicher Arbeitskräfte; währen- das Mutt«land eine Arbeitslosenziffer von noch immer mehr als einer Million hat, rührt eine sein« wichtig, sten Kolonien die Werbetrommel für Arbeit«, denen alle möglichen Vorteile versprochen werden. Artikel handelte. Mit der uns Deutschen eigentümlichen Hochachtung vor allem Fremdländischen wurde er Überall zuvorkommend bedient und kaufte meist zu. solch lächerlich niedrigen Preisen ein, daß bald ein Ueberangebot im Ausland erschien, eine Erscheinung, die wieder viele fremde Regierungen zu. Schutzmaßnahmen für die eigen« not- leidende Industrie, zwang, zu den Schusszöllen, die auch'heilte noch, sin England z. D., auf viele deutsche Waren erhoben werden. Aus dieser. Zeit, di« wir hoffentlich für immer hinter uns haüen. sind ge wiß, noch große Lagerbestände, itn Ausland-vorhanden, di« billig auf den Markt gebracht' werden und natürlich Sie Preise drückest. Aber das ist keine Erklärung 'dafür, daß'wir im Ausland'fast ganz al» Konkurrenten ausgeschiehen sind, weil wir zu teuer sinh. . An vfek?n Beispielen könnte ich beweisen, daß di« «nalische'In- dustrte viel billig« fabriziert als wir, daß drüben viele Artikel zur Hälfte des deutschen „Fabrikpreises" im Laden (l) verbaust Ver den. We ist das möglich. Die Regierungskrisis in Frankreich. Tumult in der französischen Kammer. Paris, 11. Juni. Die Kammer ist nachmittags 3 Uhr zu einer Sitzung zusammengetreten. Kammerpräsident Pain- leve bringt das Demissionsschreiben des Präsidenten der Re publik zur Verlesung. Die Abgeordneten aus der Mitte und' auf der Rechten rufen: Es lebe Millerand, nieder mtt der Re volution! Die Mitglieder der Linken erwidern durch sarkasti- sche Zwischenrufe. Es ist dem Präsidenten kaum möglich, sich Gehör zu verschaffen, um zu erklären, daß von der Mitteilung^ des Präsidenten der Republik Kenntnis genommen wurde urchi sein Abschiedsschreiben dem Archiv des Parlaments einver- leibt werde. Der Präsident will hierauf die Artikel der Der- fafsung verlesen, welche sich auf die Einberufung der National- Versammlung nach Versailles beziehen. Die Mitglieder der Rechten rufen: Die Verfassung ist tot, ihr habt sie getötet, wir müssen sie revidieren! Ls entsteht wiederum ein Tumult. Der Kammerpräsident fordert die Abgeordneten auf, sich würdig und ! ruhig zu verhalten und verkündet alsdann, daß der Kongreß am Freitag nachmittag 2 Uhr zur Wahl des neuen Prä-' sidenten schreiten werde. - «nihalkend die amMchrn Neksuulmachungeu der Amkshauptmannschas! und der Siaaisbehörden in Schwarzenberg, der Staats- u. städtischen Behörden in Schneeberg, Lößnitz, Neustädlel, Srünhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Ls werd«« außerdem veröffentlicht: Dl« Bekanntmachungen der -tadlräte zu Aue und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. Verlag S. M. Gärtner» Aue» Srzgeb. -«rnspmch«, Ax «1. SlSMtz (Nm« Au«) 440, Schn»«b«r, 1». Schwarz,««», «»4. Drahtanschrtst, Aalwfraun» Au««rzg«»Irs«, Amtliche Anzeigen. Bekämvkuna Ker OKftbaumsAWlütaE» Unter SthkttVtkg.-eson-erem Hinweis auf die Bekanntmachung der Amtshauptmannschaft Schwärzender« und der Stadträte zu Lößnitz, Neustadt«! und Schneeberg vom 4. Juni 1924 (Grzgeb. Volksfreund Nr. 131) werden alle Besitzer von Obstbäumen hierdurch aufgefordert, ihre Bäum« sofort eingehend durchzusehen und di« Schädlinge gründlich zu vertilgen. Mit der Ueberwachung der Bekämpfungsmaßnahmen ist der Obergärtner Bonitz beauftragt worden. Jm Juli und August d. I. wer- den Revisionen vorgenommen. Schneeberg, am S. Juni 1924. Der Stadtrat. Das vom Stadtverordnetenkoliegium vN/WUkgkNvkrA. beschlossen« Ortsgesetz Wer die kostenlose Totenbestattung in der Stadt Schwarzenberg liegt 14 Tag« lang, vom Erscheinen dieser Bekanntmachnug ab gerechnet, in der Hauptkanzlei des unterzeichneten Stadtrats sowie in der Verwaltungsstelle Nemoelt zur öffentlichen Einsichtnahme aus. Schwarzenberg, am 12. Juni 1924.Der Rat der Stadt. Eindrücke aus England. Hr. -..Poppitz in Schwarzenberg hat im Mai eine dreiwöchige Geschäftsreise nach England gemacht. Er schildert im folgenden einige Äeiseeindrücke und bemerkt in einem Briefe an den „E. B." hierzu: „Ich sah die Ding« rein als Kaufmann, als Deutscher und hatte im täglichen Umgang mit englischen Kauf leuten vollauf Gelegenheit, mir ein Bild über die Lage zu machen, eine Gelegenheit, die dem Vergnügungsreisenden, dem Zeitungskorrespondenten oder dem Etudienreisendcn meist ver sagt bleibt. Meine Ausführungen beziehen sich speziell auf die erzgebirgischen Industrien in ihrer Gesamtheit und darum glaube ich, Verständnis dafür in den Kreisen der Industrie und des Handels zu finden. Ich bin mir wohl bewußt, mit meinen Darlegungen hier und da auf Widerspruch, vielleicht sogar auf scharf« Proteste zu stoßen, aber ich habe das allgemeine Inter- esse unserer Industrie im Auge und außerdem mache ich keinen Anspruch daraus, mit meinem Artikel das Problem zu er schöpfen; ich möchte nur warnen und ausklären und überlasse «s berufneren Leuten, meine Anregungen weit« zu verfolgen und in di« Praxis mnzusetzen." Reise nach London. Di« Engländer machen es dem fremden Reifenden wahrhaftig nicht beicht, das Land zu betreien un- ein eingehendes Kreuzverhör nach „Woher" un- „Wohin" bleibt keinem erspart, bevor er von Folkestone oder Harwich aus -ie Reise ins Innere fortsetzen darf. Aber all« diese Formalitäten wickeln sich in -en höflichsten For men ab. Der Expreß zug läuft in London Viktvria^Stvtion direkt neben den Halteplätzen der Droschken un- Taxameter ein, sodaß sich die vielen Reisenden ohne langen Aufenthalt durch Bahnsteigsperren sehr rasch verteilt haben. Die zahllosen, fortwährend wechselnden, in allen Farben schillernden Lichtreklamen auf Dächern und an Haus- wänden, der Lärm des Verkehrs erschweren dem Ankommenden im ersten Augenblick die Orientierung und es ist das beste, sich einem der vielen — und sehr billigen — Taxameter anzuvertrauen, die an jeder Straßenecke un- auf jedem freien Plätzchen anzutreffen sind. Gerade jetzt hat London einen außerordentlich starken Verkehr von Reisenden aus aller Herren Länder, hauptsächlich auch aus den Kolonien, angelockt durch die mit einem ungeheueren Aufwand an Mitteln und mit ein« enormen Reklame in Szene gefetzte Ausstel lung im Wembley-Park. Auch zu normalen Zeiten wird di« Zahl der ständig anwesenden Fremden auf 460 000 geschätzt, doch während der Ausstellung sin- es 650- bis 700 000. Hotels und Pensionen find auf Wochen und Monat« hinaus überfüllt und in den großen Fremdenhäusern waren an manchen Tagen selbst für 10 Vf-, keine Zimmer zu haben, so -aß die Presse allen Ernstes den Plan er örterte, einige große Passagierschiffe, auf der Themse vor Anker zu legen, um di« zaKreichen. „Obdachlosen" aufzunehmen. In- der Tat, die Ausstellung ist eine Sehenswürdigkeit, sodaß di« Behauptung der Engländer, daß -er Besuch der Ausstellung gleich- bed«ut«nd einer Weltreise sei, wohl berechtigt ist. In naturgetreuer Nachahmung steht vor dem staunenden Auge des Besuchers der Palast von „Tas Mahal" in Agra (Osttn-ien); mit seinen weiten Höfen un feinen schlanken Säulen, aus Marmor und Sandstein errichtet, birgt « in seinein Innern eine Schau alles dessen, was Indien» Boden, der Kunstfleiß -« Eingeborenen und die in der Entwicklung be griffen« Industrie hervorbvingen, von Spitzen au» Madras und Teppichen aus Kashnrir bis zur Goldschmiede von Bombay un- zur Manen schmiede im dunkelsten Nepal. Selbst di« Ausstellung einer Pari«, 11. Juni. Wie Havas mitteilt, ist von der Mehrheit der Kammer die nächst« Sitzung auf Sonnabend etn- berufen worden, um «ine Mitteilung der Regierung entgegen- zunchmen. Die Freunde des Mg. Herriot erklären, er fei be reit, »schon am Freitag abend.nach der Präsidentenwahl sein Kabiftett zu bilden. Die LrNennungsdekrete des neuen Mni- steriums würden -anN ani Sonnabend vormittag tut.,Lournal offieielle"- veröffentlicht werden. Die Regierung wevde fchdn am Nachmittag vor dem Parlament erscheinen. Nach der ^Debatte, Vie -er Verlesung der ministeriellen! Erklärung folgen würde, habe ^Herriot dieNbstchch'die ^oatungch, dd« Päria- ments für^einkge Tage ssUlMterbrechen, damit « Fühlung mit den Alliierten nehmen Änne. , Pari«, 11. Juni. Jm Augenblick gibt es «ur zwei ermiss Hafk Kandidaten für die PräsidentenwÜrd«, den Kmnmerpräfi< Wml öer lmMMim Meli« ter SaMskammer Mm. Das von der Handelskammer Plauen herausgegebene wertbeständig« Notgeld wird gemäß einer Bekanntmachung des Reichsministerimns der Finanzen vom 31. Mai 1923 (siehe Reichsanzeiger Nr. 131 vom 4. Juni d. I.) mit Wirkung vom 15. Juni 1924 an aufgerufem. Die Einlösung«, fvist dieses Notgeldes läuft bi» einschließlich 15. Juli 1924. Die Einlösung erfolgt durch Vermittlung sämtlicher sächsischer Giro- lasten seitens der Girokaffe Plauen. Die Handelskammer Platten kommt als Einlösungsstelle selbst nicht in Betracht, weshalb Geldsendungen von ihr nicht angenommen werden. Plauen, den 12. Juni 1924.Die Handelskammer. Gewiß stn- die Rohstoffe etwas billig« als bet uns, ab« bei den wichtigsten, beträgt die Differenz nur wenige Prozent, z. B« kostet nach dem letzten mir vorliegenden Marktbericht die Tonn« Eisen in Deutschland 10S Goldmark und in England 116 sh. 8 Zinn kostet Mi Pfd. und 10 sh. und in Deutschland 396 bis 408 Goldmark. Aehnlich liegen die Verhältnisse bei anderen Rohmate-i vialivn. Demgegenüber bezieht ein Facharbeit« bis zu 1 sh. 3 also 1,25 Goldmark di« Stunde. Me Produktivität des einzelnem Arbeiters ist dabei genau so zurückgegangen wie bei un» und bild« ein lebhaft diskutiertes Kapitel in den Kreisen der Industrie. Nacht mir vorgelegten Beweisen ist. die Last an Direkten und indirekte« Steuern auch in England sehr hoch und reicht an die deutsche woho heran. Die ost gebrauchet» Argumente fallen also weg und übr« bleibt allein die nakte Tatsache, -aß wir, trotz gleicher Produktions-« bedingungen, vielsvch sogar günstigerer, nicht imstande sind, mit d«, ausländischen Konkurrenz Schritt zu halten. Die Untersuchung dop Gründe hierfür ist wohl ein Gebot der Notwendigkeit und eine V«< bcdingung zur Wiederaufrichtung unser« Wirtschaft; denn soft lawei ger Zeit läuft die Maschine der deutschen Volkswirtschaft mtt Ueber-; last, haben wir eine Einfuhr, di« um monatlich 200 Millionen uM mehr Goldmark über die Ausfuhr geht. Das ist ein Luxus, den fichs kein Land -er Welt, auch das reichste nicht, auf die Dau« leistem kann. Wir müssen exportieren .möglichst viel aussühren; denn Gesids kommt nur durch Arbeit, nur gegen entsprechende Gegenwerte iw Waren, ins Land. Was nützen uns sonst große ausländische. Kre dite, wenn sie nur „«wendet worden müssen, die Wirtschaft m» Inland aufrecht zu «halten und wenn sie letzten Endes aus dem! Vermögen der Volkswirtschaft zurückgezahlt werden müßten! Sie wären für uns ein Stein mehr am Bein, eine Last mehr zu allen! übrigen. Ich will mir gewiß kein technisches Urteil anmaßen, aber ich bin bei meinen vielen Besprechungen mit englischen Importeure^ und Großhändlern, Mit Leitern von Warenhäusern und Hebers«- Exporteuren, immer wie-« zu dem Resultat gekommen, daß di« Gründe für unsere wachsen-« Konkurrenzunfähigkeit in erst« Lin« in -« Fabrikation zu suchen sind. Sei es, daß unsere Betriebe nicht dem technischen Fortschritt gefolgt find und mit veralteten Methode«« arbeiten oder sei es, daß wir noch zu sehr mtt den Pvlckttten -er Inflationszeit arbeiten, nicht nach Selbstkosten und reinem G« stehungspreis, sondern nach GutÄüi " ich mir mehr als einmal ' Nutzem nähme, wenn ich auch mtt reinen Fabrikpreisen «beitete. Ich muß es unseren Fabrikanten un- Betriebs fachlvuten überlassen, di» Folgerungen aus meinen Erfahrungen und Beobachtungen zu zi-L— Es wäre für jed«n einzelnen von ihnen lehrreich, die betref, Abteilungen eines großen Geschäftes in irgendein« englischen Stadt! zu durchstreifen; er würde wohl staunen, zu welchen Preisen an das Publikum, an di« Konsumenten, verkauft wird und er würde noch mehr staunen, wenn « seine „äußersten" Preise damit vergleicht. Auf alle Fäll« ist keine Zeit zu verlieren; denn so geht es nicht! weit«, oder wir verlieren hoffnungslos einen Auslandsmarkt nach dem anderen. Wir müssen damit rechnen, -aß in allen europäischen Ländern heute eine steigende industrielle Entwicklung beobachtet wird« die von den Regierungen tatkräftig gefördert und unterstützt wird« Artikel, die viel gebraucht werden, die imm« von uns gekauft wur-- den und in denen wir heute zu teuer sind, werden von -er aus», ländischen Industrie aufgegriffen und im eigenen Lande fabriziert. Darin liegt ein« große Gefahr, der nur durch gesteigerte Produktion! und durch billige Preise begegnet werden kann, durch billige Preise^ ohne als Schleuder« verschrien zu werden. Das gilt für Chem nitzer Strümpfe und andere Textilerzeugnisse genau so gut wie für erzgebirgische Spiel- und Haushaltwaren. Wir wollen nicht, E es in den letzten Jahren leid« nur zu häufig vorgekommen ist, di»! Produktionsmittel und die Produkttonskräfte exportieren, sonder« fertigen Erzeugnisse. (Schluß folgte ; v« .»r»»«blr»Nch« «»Ileirc«»»- EM! »glich mit wimahm, da To,« »ach Sona- imd Fcsta»«». D«r Prct» str di» S4 mm dr«ii, LolonU- anz«ig«nzUU lm «m!»blaM>«M ist »0 <g<u»IUpianz«igea uud SUllmgsiuch, Bcdlirsll»« 14), auooörtr »5, für di« SO mm drei!, Petit- NidlamizM« »0, audwdrt, loo, für di« so mm dnU« amtt. Eoloiulziile 1», auLwiiris »1 SoidphMllg. i Leipzig Nr- >222«. »«m«ind<-»tr».Uont» > Ai», Erzgib, Nr. 70.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite