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'k Boa werde und Soviel - . ,. ... Abg. Thälmann (Komm.) erklärt, es wäre ein Frevel, wenn die Kommunisten auf den bewaffneten Aufstand verzich ten wollte». (Lebh. Hört! Hört!) Jedes Gewehr in der Land eine» Arbeiter» bedeute einen weiteren Schritt zur Freiheit. /Erneutes Hört! Hört!) Die Kommunistische Partei laste sich durch kein Verbot einschUchtern. Der Redner teilt mit, daß die Kommunisten in der Stadtverordnetenversammlung von Hin- denburg (Öberschlesien) jetzt die Mehrheit hätten und bereits beantragt hätten, die Stadt umzutaufen und Leningrad zu nennen. Das sei ein revolutionäres Fanal. (Händeklatschen Lei den Komm.) * . * ' Berlin, 5. Juni. Nach der gestrigen Plenarsitzung des Reichstages träten die einzelnen Fraktionen zusammen und berieten die Erklärungen, die sie heute durch ihre Redner abgeben werden. Die Mittelparteien wollen laut „Tageblatt" die Frage, in welcher Form eine Billigung der Regierungserklärung beantragt werden soll, von dem Verlaufe der Debatte abhängig machen. Der „Lokalanzeiger" verzeichnet das Gerücht, daß sowohl bei den Kommunisten als auch seitens der Nationalsozialisten die Absicht besteh«, «in positives Per- trauensvotum für Lie Regierung etnzubringen, um eine klare Stellung über die Gesamtpolitik der Regierung zu er zwingen. Selbstverständlich würden die Antragsteller selbst gegen das Vertrauensvotum stimmen. . * Berlin, 4. Juni. Der Reichspräsident erwiderte , heute den Besuch des Präsidenten des Reichstags Wallraf. " » * Berlin, 4. Juni. Dem kommunistischen Abg. Remmele, der für 2V Sitzungstage ausgeschloffen worden ist, hat der Reichstagspräsident auch das Betreten des Reichstagsge bäudes brieflich untersagt. Da ihm dieser Brief nicht zu- ! gestellt werden konnte, weil er nicht auffindbar war, wurde an den Portalen des Reichstages eine Abschrift des Briefes "bereitgehalten, die ihm sofort zu überreichen ist, falls er das Haus «treten sollt«. , * ich M - Erklärung der Deutschnationalen. Berlin, 4. Juni. Die deutschnationäle Reichs tagsfraktion hat zur Frage der Kabinettsbildung fol gende Erklärung ausgegeben: Herr Reichskanzler Marx hat den Leutschnationalen Parteiführern mitgeteilt, daß er die Ver handlungen über eine Regierungsbildung mit ihnen abbrechen müsse. Bei der Dringlichkeit der Regierungsbildung und bei den neuerdings aufgetretenen Schwierigkeiten erscheine es ihm unmöglich, mit der Deutschnationalen Volkspartei noch recht zeitig zu einer Einigung zu kommen. Die Verhandlungen .über die Regierungsbildung sind erheblich später eröffnet wor den, als es die Deutschnationalen erwarteten und wiederholt verlangt haben. Der Herr Reichspräsident hat sich nicht be wogen gefühlt, gemäß parlamentarischem Brauch der stärk sten Partei den Auftrag zur Bildung des Kabi netts zu geben. Gleichwohl haben die Deutschnationalen im vollen Bewußtsein ihrer Verantwortung der Not der Wirtschaft und des Landes Rechnung getragen und alles ver sucht, um Lurch weitestes Entgegenkommen eine dem Wahlergebnis einigermaßen entsprechende Umbildung Lev Re- -gierungsverhältnisse zu ermöglichen. Da die Mchrheitsver- hältnisse nicht den von ihnen erstrebten vollständigen Wechsel des Kurses durchführbar erscheinen ließen, haben sie im Kom promißwege die Einigung über den weiter einzuschlagenden Kurs gesucht. Selbstverständlich war dabei eine Aenderung Les bisherigen Kurses nicht zu umgehen und sie mußte von Hedem, der ernstlich den Deutschnationalen den ihnen zukom- hnenden Einfluß gewähren wollte, zugestanden werden. Es ist schwer verständlich, an welchem Hindernis schließlich die Einigung gescheitert ist. Sollten vorzeitig von der deutschnationalen Fraktion nicht verschuldete, überdies entstellte Veröffentlichungen den letzten Grund dazu abgegeben haben? Wir können selbst in diesem Augenblick so kleinliche Beweggründe für das Scheitern der durch Lie Notlage des Landes erforderlichen und nach den Mehpheits- verhältnissen des Reichstags allein möglichen Gestaltung der Regierungsverhältnisse nicht unterstellen. Es bleibt nur. anzu nehmen, daß in den Mittelparteien stärkere Kräfte vor handen gewesen sind, die ein Z u s am me n geh « n m i t L en Deutsch nationalen trotz allem nicht wollten und mit Erfolg verhindert haben. Das Nähere wird die Dis kussion Ler nächsten Tage exgeben. Nun soll versucht werden, daß ein Kabinett der sogen. Kleinen Koalition die "Geschäfte führt. Die Bayrische Volkspartei wird sich daran nicht beteiligen. Es ist nicht möglich, daß, selbst bei Unterstützung der Sozialdemokraten, auf diese Weise regiert werden kann. Die Deutsch nationale Volkspartei hat die volle Freiheit des Handelns wieder und wird von ihr entschlossen Gebrauch machen. GWMM Xeiue LrwüäUox, keckentäqr 6-v-, 8ckoauus äurco ä«w LLottu«ut»l» Urltbrrer »I» I.«äer, ä4bel viel billiger. Oer. Lontineotol « 8parkeü V.Kk. veUeÜUckew XbrMr ä»d«l dleldt « dam« Hirech^ Sei je«!«« Scbubmeeb« «LAtUek. A 8o gut vse Lontl nen«»I-Keikeal Prrstestimmen. Berlin, 4. Juni. Zu dem Abbruch der Verhandlungen mit den Deutschnationalen schreibt die „Kreuz-Zeitung": Die Lösung Ler wochenlangen Verhandlungen kommt nicht überraschend. Die Deutschnationalen haben aus vaterländischem Interesse bis zu einer gewissen Grenze großes Entgegenkommen bewiesen, was sie für ihre Pflicht hielten, weil bei ben künftigen Verhandlungen mit Lem AuslanLe inne Diskontfähigkeit nur durch Lie Deutschnationalen zu erreichen war. Mr können nur auf das verweisen, was wir schon angekündigt haben, nämlich auf Lie schärfste Opposition, deren Schick- sal im Interesse einer Lösung aller der schwebenden großen innen- und außenpolitischen Fragen möglichst schnell besiegelt sein muß. Das Theater ist zu End«. Die Kulissenschieber mögen befriedigt sein. Die „Deutsche Tageszeitung" findet, daß die Begrün dung -es Reichskanzlers zu den: Abbruch der Verhandlungen mit den Deutschnationvlen alle Zeichen einer töLlich « n - Ver - legenheit trag«. Man habe es mit einer systematischen Sabotage der Verhandlungen von demokratischer Seite und von Lem linken Flügel Le» Zentrums zu tun, die ihre Krönung und Enthüllung in ihrer ganzen Schönheit in der Tatsache gefunden habe, daß man ein« versehentliche und falsche Presseveröffentlichung als wichtig genug ansah, die ganze bürgerliche Mehrheitsfront zu zerschlagen. Dazu komme noch ein Zweites: In den Gängen de» Reichstages sei im Laufe de» gestrigen Nachmittags immer häufiger der Name de» Reichspräsidenten genannt worben. Man habe sich er- MU, daß « dem Kanzlerkandidaten Marx, bildlich gesprochen, di« Pistole auf Li« Brust gesetzt habe, mit der Aufforderung, noch im . Saufe -es gestrigen Tage» ein Kabinett zu bilden, widrigenfalls er :ine andere Persönlichkeit — es wurde sogar der Name W i r t h ge gönnt — mit Ler Bildung Les Kabinett» beauftragen werd«. Der „L »kalanzeig « r" meint, daß wohl noch niemals, seit dem da» parlamentarische System bei Uns Eingang gefunden, ein« Kegimungskrise «in«, so jammervoll««, einen so nieder- chmetternden Verlauf genommen hat. >,So werden wir üso sortstchren," sagt bas Blatt weiter, „im Innern, wie nach außen " der, wenn es in Deutschland wirklich mad »ach tmdapt» Dingen - „ Berit«, 4. Juni. Die russische Handelsvertretung läßt durch girkularschretben von Königsberg au» ihre Ge schäftsfreunde auffordern, alle seit dem März dieses Jahre» . getroffenen Derelnbärungen zu annullieren. Für die früheren Abschlüsse werden die deutschen Kontrahenten auf gefordert, ihre Ansprüche bi» 20. Juni der Gesandtschaft in Berlin Linzureitken. Berlin, 4. Juni. Das Landgericht hat die Beschwerde der verhafteten Mitglieder der russischen Landesvertretuna wegen der Hafibefchle de» Untersuchungsrichters abgLlehnt. Die Ab lehnung ist damit begründet, daß Fluchtverdacht bei der Höhe - der zu erwartenden Strafe bestehe. Japan gegen Amerika, < Rotterdam, 4. 3uni, Reuter meldet aus Tokio: Nach, einer nationalen Kundgebung inIokoham a griff die Menge am 1, Juni mehrere Mederlagen von Nordamerikanern an. Die Geschäftslokale wurden gestürmt. Die Inhaber flüchteten in Lie Polizeiwachen, bis sich die Menge verlaufen hatte. De molierungen und Plünderungen sind nicht vorgekommen, doch - ist Lurch den neuen Vorfall eine Verschärfung der gespannten Lage eingetreten. Man erwartet den Abgang einer Note der Union. Berlin, 4, Juni. Die japanischen Hochschüler der. Techni schen Hochschule zu Charlottenburg verlassen seit einigen Tagen Berlin. Die Gerüchte von umfangreichen militärischen Borbe- reitungen Japans erhalten dadurch neue Nahrung. London, 4. Juni. Die „Morning Post" meldet aus Tokio: Die japanische Presse veröffentlicht Beschlüsse der Handelskor, poration zur Boykottierung amerikanischer Wa ren in Japan. Berlin, 4. Juni. Da die Heimschaffung deutscher Kriegerlei chen in letzter Feit wieder ausgenommen i ist, sind die Bestimmungen über Frachtermäßigung, die vorüber- gehend aufgehoben waren, in dem früheren Ausmaße mjt sofortiger Gültigkeit bis auf weiteres wieder eingefuhrt wor den. Anträgen auf Erstattung der Hälfte der bezahlten Fracht fiir Fälle in der rückliegenden Zeit, in der die Ermäßigung nicht mehr gewährt worden ist, kann stattgegeben werden. Stuttgart, 4. Juni. Der Landtag hat den Kandidaten der . Rechten, den Abgeordneten Bazille, mit 44 Stimmen zum Staatspräsidenten gewählt. Frankfurt a. M., 4. Juni. Der Rechtsanwalt Karl Schurz-Neuyork, der Sohn des bekannten deutsch^imerika- nischen Politikers Karl Schurz, ist im Alter von 60 Jahren iu Bad Nauheim gestorben. Die Leich« wird nach Neuyork Lber- geführt. Wien, 4. Juni. Die österreichische National bank beschloß, den Diskontzinsfuß von 9 auf 12 heraufzusetzen. London, 4. Juni. Meldungen aus Sidney zufolge fand Sonntag abend ein erfolgreicher Versuch eines drahtlose n i Telephongesprächs zwischen der englischen Mareorri- Versuchsstation Poldhu und einer Versuchsstation in Sidney statt. Dies ist die weiteste Strecke, die bisher mittels drahtloser .Telephonie überbrückt wurde. X ' Oertliche Angelegenheiten. ? * Großhandelsindex. Die auf den Stichtag des 3. Juni berechnete GryßhandelstndexziMr des statistischen Reichsamtes ist gegenüber Lein StänW vom.L7s Mai (120,2) weiter um .. 1,ö Pryzßnt'auff^ zurüFgegängen. Dott , deii'-HaupU" gruppen sänken rm gleichen Zeltraum Lie Lebenschittel von 103,4 auf 100,9 oder um 2,4 Prozent, davon die Gruppe Ge treide und Kartoffeln von 89,5 auf 87,8 oder um 1,9 Prozent, die Industriestoffe von 151,6 auf 151,1 oder um 0V Prozent (davon die Gruppe Kohle und Eisen mit 114,7 nahezu unver ändert). Die Inlandswaren gaben von 109,8 auf 108,7 oder um 1 Prozent und die Einfuhrwaren von 172 auf 166,8 oder um 3 Prozent nach. Für den Durchschnitt des Monats Mai ergibt sich ein Rückgang der Großhandelsindexziffer von 124,1 auf 122,5 oder um 1V Prozent. Von den Hauptgruppen sanken in -er gleichen Zeit Lebensmittel von 109,7 auf 106,6 oder um 2,8 Prozent, während die Ittdüstriestoffe von 150,9 auf 152,2 oder um 0,9 Prozent anzogen. Die Inlandswaren stiegen von 11,7 auf 112,2 oder um 0,4 Prozent. Die Einfuhr waren sanken von 185,6 auf 173,8 oder um 6,4.Prozent. * Deutscher Beamtenbu L. Der Hauptvorstand der Landes gruppe Sachsen des Deutschen Beamtenbundes hat sich in seiner letzten Sitzung mit der Besoldungsneuregelung befaßt und hat seine Stellung in nachfolgender Entschließung zum Ausdruck gebracht: . Der Hauptvorstand Ler LanLesgruppe Sachsen hat mit Entrüstung von der jedes soziale Verständnis vermissen lassenden Regelung der Bezüge der Beamten Kenntnis ge nommen. Er erhebt gegen sie nachdrücklichst Einspruch und er wartet, daß der Reichstag diese Regelung sofort einer Nach prüfung zu Gunsten der Beamten der unteren Besoldung»« gruppen unterzieht. . > . * Die Abkühlung. Die Wetterlage war in den letzten Tagen dadurch gekennzeichnet, daß eine Temperaturiranslinie, eine sogenannte Polarfront, Europa in eine südliche, sehr warme und in eine nördliche, starker Abkühlung ausgesetzte Hälfte zerlegte. An solcher Translinie bilden sich mit Vorliebe Depressionen. Auch diesmal entstand ein derartiges Tiefdruck gebiet, das zunächst über Finnland und Südskandinavien lagerte. Von ihm aus drangen zu uns stark abgekühlt« Winde Iden mWm zwischen H^enÜreuz hl werde ihm wohl nicht schwer > eine völkische Diktatur. (Beifall alnyz auf «lew» üe» AaW««e» ver Rechte» «la Ende »«macht wer- oen müht». La» rft ein Zustand, Ler unerträglich'ist und der de»- w«gm -an, gewiß nicht von Lauer s«in wird. Für Li« Annahme de» Sachverständigengutachten, haben Reichrregierung und Reichetag mmnuchr viellei« den Weg frei und Lie Wirtschaft mag »ufalmen, daß damit Lie Verhandlungen, wenigsten» soweit Deutschland da- bei in Betracht kommt, rascher fortschreiten können. Di« stark« Regierung aber, die Deutschland braucht, um darüber hinaus ben inner«» Gefahren, von denen wir bedroht sind, mit Entschlos senheit begegnen zu können, di« fehlt ihm einstweilen." Arbeitsunfähig« Landtage. Weimar, 4. Juni. In der Sitzung des Thüringer Landtages kam es zu Lärmszenen, die durch Unter- brechungen und Schimpfworte der Kommunisten hervorgerufen wurden. Der Aeltestenausschuß hielt es für angezeigt, eine Unterbrechung der Sitzungsperiode bis zum ,17. Juni zu beschließen. Schwerin, g. Juni. Im mecklenburgischen Landtage kam es zu wüsten L ärmszenrn und einer Prügelei zwischen dem sozialdemokratischen Führer Moltmann und dem Kommunisten Wenzel. Als dieser die Sozialdemokraten von der Redner- tribiine in maßloser Weise angriff, sprang Moltmann auf den Kommunisten los und schlug zu. Es entwickelte sich eine Schlägerei -wischen den Kommunisten und den Sozialdemo kraten, di« nur mit Mühe beendigt werden konnte. Die Sitzung wurde unterbrochen. - - O München, 4. Juni. Der Abg. Aenderl, der in -er letzten Landtagssossion Vorsitzender der kommunistischen Frak tion war, wurde aus dieser ausgeschlossen, weil er sich weigerte, einen Revers zu unterschreiben, wonach die kommu- nistischen Abgeordneten kein S ch w ei ge geb o t für vertrau liche parlamentarische Mitteilungen anerkennen. ' ' " 4 » * ' Warschau, 4. Juni. Im Sejm kam es zu einer Prügel- szene. Der kommunistische Abgeordnete Krolikowski hatte füh- rend« Sozialdemokraten beleidigt. Bei einer Auseinander setzung mit einem sozialdemokratischen Abgeordneten wurde Krolikowski geschlagen. Leipzig, 4. Juni. Der Staatsgerichtshof zum Schutze der Republik befaßte sich in dreitägiger Verhandlung mit den Thüringer Waffenschiebung im Herbst v. I. Angeklagt waren der Mechaniker Willi Schmidt, der Korrespondent Albert Ho topp, der Maschinenarbeiter Hans Kroll, der Bau arbeiter Bruno Bannert, der Ingenieur Friedrich Pries, der Maler Alfons Both«, die Stenotypistin Elsa Classen, der Schlächtermeister Wilhelm Rätz und der Gastwirt Richard Martini, sämtlich aus Berlin. Nach dem vom Gericht fest gestellten Sachverhalt sind Anfang November v. I. von Ange hörigen der kommunistischen Partei in Thüringen ganz erheb liche Waffeneinkäufe getätigt worden, und zwar zu dem Zweck, ein hochverräterisches Unternehmen vorzubereiten, da in dieser Zeit die kommunistische Partei dazu übergegangen ist, ihre Ziele, den Sturz der Republik und die Aufrichtung der Räte diktatur nach russischem Muster unmittelbar zu verwirklichen. Die Waffenlager wurden zunächst nach Hamburg und dann nach Berlin weitergeleitet und dort untergebracht. .Es ist zwar nicht gelungen, die Hauptdrahtzieher dingfest zu Machen, die Angeklagten waren aber mehr oder weniger bei der Unter- bringung, von Waffensendungen nach Berlin beteiligt. Das Urteil lautete gegen Hotopp auf 4 Jahr« Gefängpfs und 5000 Mark Geldstrafe, gegen Kroll, Schmidt, Pries -sind Bannert aus je 2)4 Jahre Gefängnis und 300Ü Mark Geldstrafe, Bäthe" wurde zu 5 Monaten Gefängnis verurteilt. Rätz,. Classen und Martini wurden freigesprochen, La die ihnen zur Last gelegten Vergehen nicht nachgewiesen werden konnten. Revision der Geschäftsaufsicht. Berlin, 4. Juni. Dem „Lokalanzeiger" zufolge wird die Angelegenheit der, Revision der Geschäftsauf.- sichten mit allem Nachdruck betrieben. Da ein Gesetzentwurf in Frage kommt, müssen jedoch alle zuständigen Instanzen durchlaufen werden. Um die Verzögerung wett zu machen, soll Len geplanten Bestimmungen rückwirkende Kraft verliehen werden. Die in dem Gesetzentwurf vorgesehene Ver kürzung der Laufzeit der Geschäftsaufsicht werde dadurch auch die bereits unter Geschäftsaufsicht stehenden Firmen treffen. Die Eksenbahnerlöhne. Berlin, 4. Juni. Die Arbe i ters chaf t d er Reichs- bahn ist durch ihr« Spitzenorganisationen an das Reichsver- kehrsministsrium herangetreten mit der Forderung auf allge meine Erhöhung der Löhne. Nach sorgfältiger Prüfung, in welchem Verhältnis die Löhne der Reichsbahnarbeiter zu den in der vergleichbaren Privatindustrie gezahlten Löhnen stehen, kam das Reichsverkehrsministerium zu dem Ergebnis, daß von rund 400 000 Arbeitern etwa jm Vergleich mit den Bezügen der Privatindustrie keineswegs ungünstiger gestellt sind und auch mit den Bergarbeitern annähernd gleich liegen, Laß da gegen für das letzte Drittel durch Erhöhung der bestehenden Ortslohnzulage ein Ausgleich noch zu schaffen sei. Obwohl hiernach eine Grundlage für eine allgemeine Lohnerhöhung' kaum vorliegt, wurde doch eine solche in mäßigem Umfange angeboten und die Bereitwilligkeit zu einer stärkeren Steige rung der Handwerkerlöhne ausgesprochen. Dieses Entgegen- kommen erschien den Gewerkschaftsvertretern nicht ausreichend, und auch eine eindrucksvolle Darstellung der zwingenden all- gemeinen wirtschaftlichen Notwendigkeiten durch die Mitglieder -der Reichsregierung, die unter dem Vorsitz des Reichskanzlers heute nachmittag den Gewerkschaftsvertretern einen Empfang gewährt hatten, vermochte deren Auffassung nicht zu ändern. Die Verhandlungen sind darnach leider ohne Ergebnis geblieben. Der Reichsverkehrsminister wird sich nun genötigt sehen, die als notwendig anerkannten Lohnverbesserungen von sich aus Muordnen. . Die Vchuldlüg«. London, 4. Juni. Line Meldung aus Washington zufolge hat der Senatsausschuß für auswärtige Angelegen, beiten mit . 8 gegen 6 Stimmen eine Entschließung abge lehnt, welche die Untersuchung der Schuld Deutschlands am Kriege fordert. (Was man den Amerikanern nicht verdenken kann, denn es wäre dann allerlei auch für sie unangenehmes an den Tag gekommen. „E. D>") Der russisch« Handelskrieg gegen Deutschland. London, 4. Juni. Die ^Morningpost" meldet aus Moskau: Die Abstimmung im Sowjet über die neue ultimative Note au Deutschland ergab eine Mehrheit von 37 Stimmen. Der Sow jet beschloß ferner, die Konsulate in Deutschland vom 1. Juli an bis auf weiteres zu s chließen. Trotzkis Antrag, den Streitfall eine« Schiedsgericht zu unterbreiten, wurde ab- -elel^ ?