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WWWBWW »«vKticht-Ottv-a»«», »M». «r. 10. M. 131. Freilag, den 6. Juni 1S24. 77. Jahrg. Nr. N». MÄMMWM -i d 1. v-r .»r,^btt,isch« VN»Ir««i»- «f<d«k>I 14,»» «U a»«ch»« d» T«» »0» «»»- >v» n«!«»,«». v«r Pr«t» für ö» Z4 mm dr«v« >« 4Ii»I«dlM>«,U» ist »0 <zamllt«anjeig«n «» SNllmvIuch« Ballst««! 15), -HR-»» »5, sür dt« so mm br«t!« PM. RiUaWqitl« 50, aiawSN» 100, für dt« S0 mm br-«« «UI. «ot-mtM« 55, am»«, »5 «oldpftmä,. Verlag S. W. SSrwer, Aue» Srzged. Vamfprachar, «m »1, Söd^t» (Amt Au«) 44». 0»»««»«, I», Sch»ar»«M»r, 5«. DrahtauschrM, «»«»fmu«» «>««q,«»»«,«. Amtliche Anzeigen. Di» Bmtshcmptmannschaft und die mitunterzeichnete» Staöträt« drin- gen i» Erinnerung, daß das freie Umherlauftalass«« der Kunde in Wald uud Flur Verbote» ist. Hunde stud außerhalb der bewohnten Orte an kur zer Lein« zu führen. " / ' werden von dies«» Verbot« Jagdhund», die zur Aus ¬ übung der Jagd mitgenommen werde«. Zuwiderhandlungen werden an den Tierhaltern selbst oder a» de» mit der Aufsicht über die Hunde beauftragten dritten Personen mit Geldstrafe bis zu ISO Goldmark oder mit Hast dis zu 14 Tage», bestraft. »euplidtel, Eibenstock, Lößnitz und Schneeberg, den S. Juni 1924. Di« Ämthauötmanuschaft Schwarzenberg und die Stabträt« der vorgenannt« Städte. - ««haltend di« amllichea Beftanuftnachnngen der Amishanvtmannschast und der d Staolsdehörde« jn Schwarzenberg, der Staats- u. städtischen Behörden in Schneeberg. Löbnitz, Neustädtel, Grün Hain, sowie der Finanzämter in An« und Schwarzenberg. S» werden auberdem derSffentlicht: Li« Bekanntmachung«« der Stadträte zu Ao« uud Schwarzenberg ' und der Amtsgerichte zu Aue mW Johanngeorgenstadt. I. 1. Brmw Hofman», Handschnhfabrikant, Johamlgeorgenstabt; 2. Georg Sternkopf, Landwirt, Ritteregrü»; S. Walch« Jochen, Förster, Tarlsfeld; 4. Volkuiar Stiehl«, Sagewerksbesitzer» Breitenbrunn; 5. Mar Herberg«, Bürgermeister und Landwirt, Jugel; 6. Walter Rödig, Bürgermeister und Kaufmann, Steinbach. II. 1. Max Lengner, Bürgermeister, Carls selb; 2. Georg Angerer, Handschuhmacher, Johanngeorgenstadt; ' 3. Paul Böhm, Schlosser, Wittigsthal; 4. Alfons Ullmann, Handlungsgehilfe, Rittersgril«. 1. Fritz Ur banke, Lederarbeiter, Johanngeorgenstadt; 2. Joh. Albert Riesner, Lehr«, Breitenbrunn; S. Walter Gündel, Tischler, Wittigsthal; 4. Franz Nechwatal, Böttcher, Iohanngeoraenstadt. Di« Feststellung des Abstimmungsergebnisses findet in öffentlich« Sitzung Mittwoch, de« 18. Juni 1924, mittags 12 Uhr, ü» Sitzungszimmer des Rathauses zu Johanngeorgenstadt statt. Johanngeorgenstadt, am 2. Juni 1924. Der Wahlkommissar i» 5. Wahlkreise. Bürgermeister Strobel. «>»«i,«»^I»»«z»« Mr u, «, «-»«Mo, I!»m««r bis vonvittm» » Uhe i» d« Seq««schW»- ÜÄ«n. St», »rwLhr ftr di« Avtzuchm» derAmM«» am »oiv«ichri«d«nn> rö,« iowi« an b«s>i»»I« SUtst «m» ni»I -ich »chl Ilir ich RichNgMU »er Ove» 8«»- ii. Kleeberg, Dr. für., Bürgermeist«, Schneeberg. Richt«, Dr. jur, Bürgermeister, Neustädtel. Damm«, Erich, Betriebs-Ingenieur, Riederschlemo, Hauptstratze Roßner, Arn», Gutsbesitzer, Zschorlau, Nr. 12k. Georgi, Hermann, Stadtrat, Schneeberg, Postplatz Nr. 260. Roßner, Bernhard, Gutsbesitzer, Griesbach, Nr. 17. Tetz»«, Bürgermeister, Oberschlema. IH. Das ^Programm" -er Regierung Marx. Eine müde Regierung tritt mit einer matten Erklärung vor einen trotz seiner Jugend greisenhaften Reichstag. Das wesentliche an dem außenpolitische »Programm des Hrn. Marx, der nun leider immer wieder Amt und Titel eines deutschen Reichskanzlers führt, ist die restlos eAnerken» nung des Versailler Vertrags als Rechts- grundlage. Als ob es keine Aufdeckung des Wilson- schwindels und der Kriegsschuldlüge,der Basis d^ses Machwerkes, gegeben hätte! Die Regierungserklärung spricht von „Fie berschauern, mit denen die Gesundung Deutschlands ein- setze." Damit soll die jämmerliche Komödie der Regierungs bildung gemeint sein. Wenn so etwas mit „Fieberschauern" verglichen wird, so ist das eine Phrase, die lediglich der Irre führung des Volkes dienen kann. Ebenso irreführend ist die . Behauptung, daß nun die Gesundung auf dem Wege sei. Du lieber Himmel, wie ost haben das schon nachrevolutionäre Reichsregierungen behauptet! -Und immer war es Phrase. Cs wird einem schwer, bei dieser Sachlage an den gutem Glauben der neuen Marx-Regierung nicht zu zweifeln. Die Grund- lagen der Gesundung sind ganz andere als diejenigen, welche das neue Programm der Regierung dem Volke vorspiegelt. Sie liegen auf innenpolitischem Gebiete, auf welches bezeich- nenderweise die Regierungserklärung geflissentlich nicht ein- geht. Weiß Hr. Marx wirklich nicht, daß die Außenpolitik Deutschlands in erster Linie von der Gesundung unserer in- neren Verhältnisse abhängt, oder geniert er sich nur, im Gefühle seiner Mitschuld, darauf einzugehen? Letzteres wäre ja einigermaßen verständlich/» denn so etwas verfahrenes und trauriges wie unsere Verhältnisse im Innern gibt es nicht gleich -wieder. Der „Vorwärts" hat nicht unrecht, wenn er schreibt: „EinskoeAvir schließt die unsinnige Krise mit einer schwe ren Kompromittierung der bürgerlichen Par teien. Was wir in dielen Wochen «lebt haben, war die Ouvertüre des Bürgerblocks. Wem gelüstet es danach, die ganze Oper zu hören? Was so anfäNgt, wie kann da» enden? Wenn aber das Blatt die Folgerung zieht, daß es in die- fer Lage nur eine Rettung für Deutschland gäbe: eine starke Sozialdemokratie, so ist es auf dem Holzwege. Denn diese Par tei, die in den letzten fünf Jahren die maßgebendste von allen gewesen ist, hat versagt und wird bet ihrer heutigen Einstel- lung weiter versagen. Die Rettung kann nur kommest von einem Ueberwiegen der nationalen. Parteien. Und sie wird auch daher kommen. Freilich muß das Gefühl der Der- antwortung bei diesen Parteien erstarken, Trotz pllem Ättk rigen, was wir in den letzten Hachen «lebt haben, hoffenwkj, da- In Mer Mchtung bald Fo^^tte gemacht werden. Man muß doch endlich immer mchr eins^hen, daß es so nicht «etter- gehend daß da» Vaterland über der Pattst -un- auch über dm HazHeHihrrrs Leben Mt. Schubert, Kurt Walter, Handarbeit«, Schneäberg, Mühlberg 581«. Hahn, Max Ludwig, Stick«, Neustädtel, Marienstraße Nr. 4V. Heimer, Siegfried Walter, Kkbrikardeit«, Riederschlemo, Lößnitz« Straß« «02. Friedrich, Felix Erich, Fabrikarbeit«, Oberschlema, Au« Straß« 18* Richter, Gustav Albert, Dreher, Schneeberg, Maaazinstraße 606. Fischer, Oskar Walter, Maurer, Schneeberg, Zobelgaffe Ü0. Rau, Ernst Leopold, Fabrikarbeiter, Schuewerg, Drachenkopf 50. ' Schneeberg, am 5. Jun« 1924. ' Der- SaWvamtfsa*- Gppa«lvi», Siodtvat. Berlin, 4. Juni. Der Reichstag hielt heute zwei Sitzungen ab. In der -weiten Sitzung am nachmittag gab Reichskanzler Dr. Marx folgende Erklärung ab: Ich habe die Ehre, dem neugewählteu.Reichstag die neue Reichsregierung vorzustellen. Der Herr Reichspräsident hat alle Mitglieder der bisherigen Reichsregierung in ihren Aemtern bestätigt. Die Schwierigkeiten der Kabi- nettsbildung hatten ihren tiefsten Grund in der ernsten und bedrängten außenpolitischen Lage des Reiches. Nach den vergMichen Bemühungen Deutschlands, zu einem wahren Frieden zu gelangen, wird der Meinungsstreit über den einzu schlagenden Weg heftiger ausgetvagen, als die Einmütigkeit über das Ziel der Befreiung Deutschlands es rechtfertigt. Seit Jahren steht die deutsche Politik unter dem Druck der außenpolitischen Verhältnisse, zumal jetzt, da das Gutachten der Sachverständigen die beherrschende Frage der großen internationalen Politik ist. Für Deutschland ist es die Lebensfrage. Die Lage unserer Wirtschaft ist trostlos, wenn nicht verzweifelt. Jn allerkürzester Frist muß eine Entspannung der Geldknappheit erfolgen, wenn nicht unsere ganze Wirtschaft erliegen soll. Einen Ausweg aus der wirtschaftlichen Krise sah die Reichsregierung in dem Gut achten namhafter ausländischer Sachverständigen. Sie hat deshalb am 17. April der Repko geantwortet, daß sie in dem .Gutachten eine praktische Grundlage für die schnelle Lösung des Reparationsproblems erblicke und daß sie deshalb bereit sei, ihre Mitarbeit an den Plänen der Sachverständigen zuzu sichern. Die jetzige Reichsregierung wird die bereits im Gange befindlichen und durch die Regierungsbildung nicht verzögerten Vorarbeiten zur Durchführung des Gutachtens fortsetzen. Aufgabe der Organisationskomitees für die Goldnotenbank, die Reichsbahn und die Industrie-Obligationen wird es sein, die in dem Gutachten vorhandenen Lücken noch auszufüllen und Unklarheiten, sowie textliche Widersprüche aufzuklären. Die Befugnisse der Kommissare müssen völlig klargestellt und abgegrenzt und die Zweifel hinsichtlich der deutschen Mehrheit in dem Berwaltungsrat der Deutschen Reichsbahn beseitigt werden. Darnach wird die Reichsregierung die Gesetzentwürfe über diese Materie den gesetzgebenden Körperschaften vovlegen. Ferner müssen die Fragen der Zölle und Verbrauchsabgaben mit der Gegenseite erörtert werden. Das Gutachten konnte nach der Ansicht -er Sachverständigen nur als Ganzes ange nommen oder verworfen werden. Die Reichsregierung will die Vorarbeiten beschleunigen und das Gutachten in die Wirk lichkeit umsetzen. Sie hofft dabei auf die schnelle Mitarbeit des Reichstags. Die von unserer Seite zu erlassenden Gesetzentwürfe werden erst in Kraft treten, wenn klar und eindeutig feststeht,, daß auch die Gegenseite des Gutachten als ein unteilbares Ganzes unverändert annimmt. Die ungeheuren Lasten für das deutsche Volk sind nur tragbar, wenn allen Deutschen die Möglichkeit gegeben wird, in ihrer Heimat sich ungestörter Arbeit hinzugchen, wennden vielen tausenden Vertriebener: und ihrer Heimat Beraubter Freiheit und Heimat wiedergegeben ist: ein unerläßliches Ziel, von dem die Reichsregierung nicht abMhen kann, Wenn so da» ! Väständtgnns al»? angenommen Md, . «Met auf-eine «vtMgk tionsgläubsgern kommen. Dar ver «ui», v*nmk»«M»L — llnUrdttchMg«« d« Gch-V»- d-trUb«» «»IprSch«. B«t S-»p«^sch«»»»«a-» i, ««. «ßck». Schm-yivö«,. Auf Blatt 404 des Hondelsreaisters ist heut« bas Erlösche» der Firma SM«, mrd Alpaccarvaren-Fobrik ArtWr Göpfert, Schneeberg i. Sa., in Schneeberg, eingetragen »»owe». Amtsgericht Schneeberg, de» 8. Juni 1924. Freitag, den 6. Juni, 2 Uhr nachmittags, soll im hiesige» Amtsge- richt durch d«n Unterzeichnete» ein Schleifring-Anksr 6 PS.-Mvtor, Wech, selstram 2 mal 110/220, meistbietend versteigert werbe». Lößnitz, den 5. Juni 1924. Der Gerichtsvollzieher de« A»t«g«icht». Da, Halten von Hunde» betr. Da Vie vom Besitzer ober 44UV- Halter eines Hundes zu beachtenden Bestimmungen viel- fach unbeachtet gelassen werben, werfen wir erneut daraus hin, daß es auf Grund früherer polizeilich« Bekanntmachungen bei Strafe verboten ist: 1.. Hunde auf den Wochenmarkt ob« in Verkaufsräume mitzubringe», in denen Lßwaven feilgeboten werden; 2., Hunde zur Nachtzeit (als solche gilt 9 Uhr abends bis 6 Uhr morgens) außerhalb abgeschloffener Grund stücke frei umherlaufen zu lassen; 3., bissige oder bösartige Hunde ohne einen gut sitzenden Maulkorb frei umherlausen zu lassen; 4„ größere Hunde, das sind solche mit mehr als 55 cm Schulterhöbe ^ur Tages- ober Nachtzeit frei mnherlauftn zu lassen; 5. Lunde i» öffentlichen An- lägen stet umherlaufen zu lassen; 6., Hunde auf fremd« Wildbabit revir- v« zu lassen. Soweit es hi« zu lassen, find sie auß«halb der Behausung stet» a» kurz« Lein« z» führ««. Dasselbe gilt für all« brünstigen Hündinnen. Ebenso müsse» « Schankwirtschasten, sofern der Wirt das Mitbringen überhaupt «stattet, Hunde derartig an kurz« Leine gehalten werden, daß sie die Gast« nicht belästige» können. Degen Zuwiderhandlungen wird der Eigentümer ob« der Halt« de» Hundes mit Geldstrafe bis zu 66 Goldmark oder «ntspaa» chender Hast bestraft. Daneben bleiben diese Personen für etwaig» Schadenersatzansprüche, die sich aus der Nichtbeachtung dieser Bestimmun gen ergeben, zivilrechtlich haftbar. Aue, dm 4. Juni 1924. Der Rat der Stabt. ^chneeberg^L^L«^^^ le» zum Bezirkstag der Amtshauptmannschast Schwa im S. sammengesetztm Wahlkreis Schneeberg folgend« drei Wahlnorschläge gegangen uud zugelaff«» ward«» sind: I. / Schilling, Alfred, Lehr«, Schneeberg, Fwickäa« Straß« 73. > Lorenz, Richard, Ärankmkäffenangeskellter, Zschorlau, Am Grab« 44Bs Zippel, Wilhelm, Steinbruchmeister, Auerhamm«, Nr. 19. Rossel, «Sustav, Werkmeister, Neustädtel, Scheibe 81. Bach, Willy, Metallschleifer, Oberschlema, Auer Straße wg Eisenreich, Paul, Schmied, Neustädtel, Stiftstrabe 81«. Nötzel, Walter, Kernmacher, Ni^erschlema, 40«. Di« Förderung des Obstbaues ist auch hier im Gebirge von großem volkswirtschaftlich«« Werte. Neben der sachgemäßen Pflege der Bäum« ist eine nachdrückliche Bekämpfung der Schädlinge notwendig. Jed« Besitzer von Obstbaum«« wird dah« hiermit angewiesen, das Vorkommen von Schädlingen aller Art an semen Bäumen regelmäßig zu überwache» und die Schädlinge sorgfältig zu vertilgen. Die Gemeindebehörden werde» Personen bestimmen, die »ach Ein vernehmen mit dm Obstbaumbesitzern die Vertilgung der Schädlinge vor- nehme». ZswLerhandlungen werden, soweit sie nicht d« Bestrafung »ach 8 S6S Zister 2 des Reichsstrafaesetzbuches unterliegen, mit Geldstrafe bis zu 150 Goldmark oder mit Hast bis zu 14 Tagen bestraft. Lößnitz, Neustädtel und Schneeberg, dm 4. Juni 1924. Di« Amtshauptmaunschaft Schwarzenberg und dir Stadträt« d«r vorher genannte» Städt«. Wahlen zum Bezirkstag der Amtshauptmaunschaft Schwarzenberg im 8. Wahlkreise. Sonntag, den 18. Juni 1924^ stattfind enden Wahle» von vier Abgeordneten zum Bezirkstage in d«m L Wahlkreise, zusammengesetzt aus: der Stadt Iohanngeorgmstadt; dm Gemeinden Breitenbrunn, Breitenhof, Tarlsfeld, Jugel, Ritters- grün, Steinbach, Steinheid«!, Tellerhäuser, Wildenthal und Wittigsthal, sowie dm Staatsforstrevieren Auersberg, Breitenbrunn, Tarlsfeld, Jo- hanngeoryenftadt und Wildenthal ,sind nachstehend« drei Wahlvorschläg« eingegangen und als gültig anerkannt worden: Gebietes als auch bezüglich der über diesem Vertrag hinaus« besetzten Gebiete. Das wird in sich schließen, daß im alten bo- setzten Gebiete das Rheinlandabkommen wieder hergsstellt un loyal gehandhabt wir-, und di« darüber hinaus besetzten Ge biete geräumt werden. Die Sachverständigen haben selbst dar- auf hingewiesen, daß die Aber ihre Zuständigkeit hinausgehen- den politischen Fragen zwischen Reichsregierung und alliierten Regierungen unmittelbar geregelt werden müssen. Dor diesen lebenswichtigen, für die Einheit des Reichs gebietes wie für die deutsche Wirtschaft gleichbedeutenden Fragen der Außenpolitik müssen alle innerpolitischen Fragen vorerst zurücktreten. Deshalb unterlassen wir es, jetzt auf Fragen der inneren Politik eiuzu- gehen. Erst nach einer Klärung und Bereinigung unserer außenpolitischen Schwierigkeiten kann der Wiederaufbau im Innern auf staatlichem, wirtschaftlichem und sozialem Gebiets in Angriff genommen werden. Die Reichsregierung wird ihrs ganze Kraft an die Arbeit setzen, diezurschnellenDurch- führung des Sachverständigen-Gutachtens erforderlich ist, und stets ihr Augenmerk darauf richten, -aß die sich für unser ganzes Volk ergebenden Lasten nach Maßgabe der Tragfähigkeit gerecht verteilt werden. Angesichts der verzwei felten wirtschaftlichen Notlage, in der sich die deutsche Wirt schaft zurzeit befindet, beschwört die Reichsregierung den Reichstag und das ganze deutsche Volk, die langsam einseßende Gesundung Deutschlands durch Uneinigkeit nicht wieder z« zerstören. Wir dürfen nicht die schwere geschichtliche Schuld auf uns laden, des Deutschen Reiches Untergang verschuldet zu haben, wo wir im entscheidenden Augenblick die nationale Disziplin zu wahren wußten. Das Ausland muß sehen, daß das deutsche Voll geschlossen den sich ihm bietenden Weg in dis Freiheit gehen will. Das Ausland muß aber endlich auch den Beweis erbringen, dgß es zu ehrlicher Verständigung bereit ist. Es geht um deutsche Brüder, es geht um deutsches Land, es gcht um Deutschlands Rettung in letzter höchster Not. Das Rheinland und unsere bedrängten Landsleute an der Ruhr sehen erwartungsvoll auf Sie und verlangen von Ihnen, daß. Sie ihnen schnell Rettung und Hilfe bringen. Präsident Wallraf schlug dann vor, die Besprechung der Regierungserklärung auf Donnerstag zu vertagen und be raumte die nächste Sitzung für Donnerstag an. ' Berlin, 4. Juni. Der Reichstag beschloß heute in seiner ersten Sitzung gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und Kommunisten, di« Freilassung der kommunistischen Abgeord- neten Lindau und Pfeiffer abzulehnen, Ebenso die Fret- lassung des kommunistischen Abg. Schlecht. Abg. Koenen (Komm.) wirst den Sozialdemokraten Knechtseligkeit gegenüber dem monarchistischen Präsidenten vor und wird deshalb zur Sache gerufen. (Abg. Scholem (Komm.) ruft: Kritik an Sr. Majestät Wallraf ist nicht gestattvt. Gegen- ruf rechts: UnverschämHeitl) KoeNen behauptet dann weiter, der Präsident habe bewußt die Führung bei der Kommunisten- Hetze übernommen. AM die Eozialdemokvaten beteiligten fich' oft dieser '' ! dem Reichstasi vor,