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Selbstmord Lutowimnv« ' kPräsidenten Megierungse " <U Pari», 1V. Juni. Nach der Verlesung der Botschaft des ' i der Republik in der Kammer verlas M a r sä l die , Regierungserklärung, die von der Rechten und den Mittelpar- 'teien mit Beifall, von den Linksparteien mit Schweigen auf. genommen wurde. Ass erster Redner spricht Reibel,. der die Vorlegung einer Tagesordnung ankündigt, in der lerklärt wird, daß die Kammer bereit sei, die Bestimmungen des ^Srundgesetzes zu achten. Der Abgeordnete wendet sich im .Verlaufe seiner Ausführungen dagegen, däß Herriot die Kabinettsbildung abgelehnt hat, weil seine Partei ihn, nicht gestatte, ein Mandat aus den Händen Millerands entgegen- Nach einer Meldung aus Moskau hat Lutowinow, eines der angesehensten Mitglieder des kommunistischen gen» tral-Exekutiv-Komitees, das seit 1917 an der Spitze dieser Sowjet-Organisation steht, Selbstmord verübt. Wie Luto- winow in einem hinterlassenen Schreiben erklärt, ist die Ursache für einen Entschluß die Enttäuschung über die Poli, tik der So w jetmacht. In dem Schreiben prophezeit er einen baldigen Zusammenbruch der Sowjetmacht. Er fügt eine Reihe aufsehenerregender Enthüllungen bei. Der Brief ist in einer Seheimdruckerei vervielfältigt worden und zur Verteilung unter die Bevölkerung gelangt. Die Tscheka ist jetzt dabei, der Sache auf den Grund zu gehen und veranlaßt Haus suchungen. ... . ' '' Berlin, 10. Juni. Die abgelaufene Woche hat in Berlin eine Zunahme der Erwerbslosen um 8800 gebracht. Die Kündigungen in der Industrie sind noch immer nicht abgeschlossen. Nach Mitteilungen der Gewerkschästszen- trale sind für Sonnabend, den 14. Juni weitere 6700 KUn- digungen in., der Großberliner Industrie ausgesprochen worden. " " 7 n Berlin/W.-Juni/ Die dMschnatt Reichotagsfraktion hat folgenden Antrag eingebracht: Der Reichstag wolle be schließen, die Reichsregierung zu ersuchen, die Steuerbehörde umgehend anzuweisen, sobald als möglich auf S t u n d u n g s - ges'uche landwirtschaftlicher Steuerpflich tiger die Steuerbeträge der Einkommen-, Vermögens- und Umsatzsteuer ganz oder teilweise bis nach Einbringung der Ernte zinslos zu stunden und bereits angeordnete Zwangsvoll streckungen zur Eintreibung der genannten Steuern rückgängig zu machen. ' ' Berlin, 10. Juni. Wie der „Vorwärts" mitteilt, hat die Reichseisenbahnverwaltung angeordnet, daß ihre sämtlichen Beamten bis zum 22. Juni in dem Besitze der neuen schwarz ,-rot-goldnen Kokarde sein müssen. Die anderen Behörden, deren Beamte Uniform tragen (Steuer und Post) werden demnächst ebenfalls Bestimmungen zum Tragen der neuen Kokarde erlassen. Berlin, 10. Juni. Laut „Vossischer Zeitung" hat die de mokratische Reichstagsfraktion einen Antrag aus Beseitig ung der Auslandsreiseverordnung im Reichs tag eingebracht. - - Berlin, 10. Juni. Der Reichspräsident hat an R ich ar d Strauß, der heute seinen 60, Geburtstag begeht, ein Glück- wunschtelegramm gerichtet, in dem er ihn u. a. als weithin sicht baren Beweis deutschen Muisikgenies preist. Minchen, der Ge burtsort von Richard Strauß, wird diesen zum E h r e n - b U r g e r der Stadt ernennen. Frankfurt a. M-, 10. Juni. Die Schwertransportarbeiter haben heute morgen die Arbeit niedergelegt. Gelsenkirchen, 10. Juni. Wie von der Geschäftsstelle des deutschen Roten Kreuzes mitgeteilt wird, hat der komman- dierende General der 3. französischen Liniendivision bis jetzt 84 Ausweisungsbefehle gegen Eisenbahner au« dem Stadt- und Landkreis Gelsenkirchen zurückgenommen. Beuthen, 10. Juni. Der Strelkim oberschlestschen Re vier kann als erloschen betrachtet werden. Die Mehrzahl der Steinköhlengruben ist voll in Betrieb. Auch auf den Eisenhütten ist der Betrieb im allgemeinen wieder aufge- nommen. Loudon, 10. Juni. Durch da» Iubalandabkommen zwischen England und Italien erhält Italien einen be- deutenden ZuwachsanGebiet, darunter den Hafen von Kismaju und einen entwicklungsfähigen Zugang zum Hafen von Durnford. I Oertliche Angelegenheile«. j * Der Deutsch« Besmteubuud zur Besolduugsueuregeluug. Die Leitung de« Deutschen Beamtenbunde« hat ihre Stellung, mchrne zur D-sslbungsn«ur,gelung in Ler folgenden Ent- schließung niebergelegt: „Die am Tag« nach der Wiedereröff nung de« Reichstage« versammelte Bundesleitung des Deut- fchen Beamtenbundes bat mit Empörung von der durch Ver ordnung der Reichsregierung vorgettymmenen unsozialen und unzulänglichen Besoldungsregelung Kenntnis genommen. Sie gibt im Hinblick auf die allgemeine Lage und insbesondere wegen dieser Besoldung-regelung ihrer Mn Besorgnis für Gegenwart und Zukunft der deutschen Beamtenschaft Ausdruck und stellt mit größtem Bedauern fest, daß die Re ich« regietun-Hierbei kein Verständnis für die Lage der schwer darbenden unteren Deamten- schichtenLereiat bat und bestrebt ist, die Eiüb»ltltch- ««MtrM -SS » P«is^10.-2uni. Die Kammerchat Ä Ihr abend« di« DSM »«endet. Der vom Bertretyr d^H Ler Lin. ke» gehörende» Partei«» eingebrachte Verjagungsan- trag Ist »M-Lnom inen worden. Gr bat folgenden Dort- le»t: „Die' Kammer ist entschlossen; mit einem Ministerium, «w durch sein« Zusammensetzung die Bdrneinung der Rechte des Parlaments darstellt, nicht in Verbindung fu treten, lehnt die verfassungswidrige Debatte^ zu der sie auf- gefordert wird, ab und beschließt, jede Entscheidung zu vertagen, bis sich ihr eine Regierung vovstellt, die im'Einverständnis mit den souveränen Rechten des Landes «bildet wird i - Pari«, 10. Juni. Der Präsident der Republik, M i l l e - ^rand, erklärte den Ministern, die ihm ihre Demission paNboten, daß er angesichts der Ausschußberichte aus der ^Sammer und dem Senat beschlossen habe, zurückzutre- ften, Er ersuchte das Kabinett, im Amte zu bleiben. Der Ministerrat wird morgen vprmittag zusammentreten. Die Demission Millerands wird der Kammer und dem Senat in )dKp morgigen Nachmittagsfitzung bekanntgegeben werden. DMWMU de» Etz preßzuges Moskau—Riga. -chsiußfMrs, 10. Juni. Der Expreßzug Moskau—Riga ist in der Nacht -um Dienstag in die Luft gesprengt «or- den. Die Lokomotive wurde weit fortgeschleudert. Soldaten eilten aus den in der Nähe der Unglücksst«lle liegenden Sami- sonplätzen herbei und leisteten die erste Hilfe. Es verlautet, daß sich mehrere hohe politische Persönlichkeiten unter den Ber- unglückten befinden. Reiterkolonnen und Militätautos durch streif« die Umgegend nach den mutmaßlichen Tätern. Nach Mitteilungen über Helsingfors find in den Pfingst, tagen mehrere bekannte Mitglieder der russischen Aristokratie von der Tscheka verhaftet worden, weil sie monarchistische Propagandaschriften unter die Bevölkerung verteilt Haven. Dor einigen Tagen wurden auch Fürst Lw o w und Sjermetijeff, beide Anhänger von Großfürst Nikolai, verhaftet. Der bekannte Fürst Lolitzyn ist im Kreml eingesperrt uNd wurde zum» Tode verurteilt. Kommunistische Resignation in Rußland. Riga, 10. Juni. Mit Bezug auf das allmähliche Durch sickern der Wahrheit über die Verhältnisse der sowjetrussischen Machthaber führte Sinojew in einer kommunistischen Ver sammlung aus: Es ist wahr, unsere Hoffnungen auf einen kommunistischen Um stürz in Deutschland sind gescheitert. Wahr ist auch, daß wir isoliert in der Welt dastehen; aber auch so können wir noch jahrelang aushalten. Wir jagen keinen neuen Anerkennungen nach, weil solchen erfahrungsgemäß stets kilometerlange Schuldenforderungen folgen. Wir werden aber diese Art Schulden nicht bez<chlen. Mit neuen Konzessionen im Auslande werden wir in Zukunft sparsam sein. Unsere eigenen Kapitalisten haben wir sozu- sagen vom fünften Stockwerk aufs Pflaster geschleudert und die Fremden sollten wir gastlich aufnehmen? Wir werden viel mehr zu schärfster Unterdrückung des privaten Handels und jedes gegenrevolutionären Anzeichens schreiten. Das sei das Programm für unseren Zukunstskampf. ^«nehmen. > j Pari«, 10. Juni. Nach der Abstimmung über die T.ages - ' brdnung der Mehrheit beschließt die Mehrheit, den ' Wortlaut der heute angenommenen Tagesordnung und das Er- tzebnis der Abstimmung, d. h. die Namhaftmachung der Ab- geordneten, die für oder wider die Tagesordnung gestimmt : haben, im ganzen Lande zu verbreiten. > i* Pari», 10. Juni. Ministerpräsident Marsal warnt in seiner Pfingstansprache Deutschland vor Revanchegelüsten. Er Lerüft sich dabei auf die Regierungserklärung, die er am Dienstag in der Kammer abgeben wird, daß nämlich Frank reich nur einen Ehrgeiz habe, einen gerechten Frieden zu er gangen. Alle militaristischen und imperialistischen Absichten lägen ihm fern. Gegen Kommunisten als Gemeindebeamt«. Berlin, 11. Juni. Der preußische Innenminister hat eine Verfügung erlassen, in welcher er die Kommunalaufsichtsbehör- deo anweist, in Zukunft die Bestätigung von Mitgliedern der Kommunistischen Partei als unmittelbare und mittelbare Staatsbeamte nur dann zu erteilen, wenn im Etnzelfall die pfltchtmäßige Amtsführung im Rahmen der bestehenden Staats, vrdnung und unabhängig von Parteiinstrukttonen al» gesichert Nachgewiesen erscheint. In verschiedenen Fällen haben Stadt- verordnete die in den Gemeindeverfassungsaesetzen voraeschrie- bene Verpflichtung durch Handschlag abgeleynt, Der Minister hat bestimmt, daß Stadt- und Gemeindeverordnete, welche die Verpflichtung ablehnen, ihr Mandat nicht gusüben und an de» Sitzungen der Gemeindevertretungen nicht teilnehmen können: Sie sind von den Sitzungen aur-uschließen. Kommuaisteaau-sch^ttu»-««. Hamburg, 10, Juni, Wie da« „Hamburger Aremdenülatt" meldet, kam es gestern abend in Wrist zu einer Prügelei zwi schen etwa 400 Kommunisten, die sich auf der Rückfahrt von dem Kommunistenkongreß in Kiel befanden, und Stahlhelm- angehörigen. Die SühMlmleute, die von den Konnnunisten mit Gummiknüppeln geschlagen wurden, flüchteten. Die Kom munisten verhinderten «etter, daß neue Reisend« in den Zug einstteaen. Mw Bahnhofspersonal konnte die Ausschreitun- gen nicht verhindern. Auf dem Hamburger Hauptbahnyof ver- 'Mmden die Kommunisten in der Masse der Ausflügler. kalt Pes Beamtenrorpärs zu störe.« vmH MMr- einführung der unter völlig anderen wirtschaftlichen BoMS- ketzungen festgesetzten Friedensspannungen in den Schälten». Di« von der RHWMg MroffeNen Maßnahmen bedeutest «inen «eiteren Schritt auf dem Wege Ler eingestandenermaßen fett zehn Jähren betriebenen falschen Gehaltspolittk, und nicht etwa, wie die Regierung glauben machen will, dte Rückkehr -u einem richtigen Besoldungssystem. Die Echöhung von 17 P«- -ent unten Md 70 Prozent oben muß geradezu aufreizend wirken. Die Bundesleitung billigt da« Verhalten der Bearnten- vertreter in den Verhandlungen im Retchsftftanzministertmn und lehnt auch ihrerseits die neue Besoldungsregelung mit Entrüstung ab. Sie erwartet vom Reichstage, Laß er an Stelle dieser Regelung ein« neu« setze, dte von sozial«» Geiste ge tragen ist und allen Beamten die Möglichkeit «imr menschen würdigen Lebensführung wiedergibt. * Der Bundestag des Sächsische» Steuographeabmrde« Stolze-Schrey wird vom 14. bis 16. Juni in Dresden abgehal- ten. Mit der Tagung ist ein Schnellschreiben und Schnellesen und ein Schülevwettschrerben verbunden. * Die Deutsche Industrielleu-Bereinlauua, Gruppe Mittel sachsen, hielt am Dienstag im großen Saale des Zentrak- theaters in Chemnitz unter Vorsitz des Generaldirektors Schöning von den gimmermanpwerken eine sehr stark be suchte Industriellen-Vsrsammlung ab, in welcher Hr. Obe» -^»K^L°-.gsrat Dr. Bang-Berlin über das Dawes< Gutachten sprach. Hr. Bang fällte in zweistündiger klarer Rede ein vernichtendes Urteil über die Wirkung des Gutachtens^ insbesondere auf die Industrie und die Arbeiterschaft. Eine größere Anzahl Zuhörer meldeten ihren Beitritt zu D. I. V. ast« * Auf der erzgebttgische» Pferde- «ud Tierschau in Chem nitz wurden u. a. folgende Preise für erzgevirgisches Höhen fleckvieh verteilt: Bullen über 2 Jahre, eingeführt: Max Blechschmidt, Bersmgrün, Fritz, 1. Preis. Bullen über 2 Jahre, sächsische Zucht: Gutsvevwaltnng Prinzeß-Marienstift, Schwarzenberg, Hans, 2. Preis und Ehrenurkunde des Lanbeskulturrates. Bullen unter 2 Jahre, sächsische Zücht: David Wagner, Raschau, Werner, 2a-Preis; Gutsverwaltung Prinzeß- Marienstift, Schwarzenberg- Hergt, 3. Preis. Kühe im Zug: Paül Wellner, Bermsgrün Nr, 34, Liese, 1. Preis urü> Bronzene Medaille des Landesverbandes^ Derselbe, Schimmel, 2a-Preis und Preisurkunde des Landes verbandes. Fritz Schubert, Bermsgrün Nr. 23, Wella, 2b- Preis und Preisurkunde des Landesverbandes. Ernst Schmidt, Bermsgrün Nr. 106, Schweizer, 3a-Preis. Emil Wellner, Bermsgrün Nr. 5, Schecke, 3b-Preis. Fritz' Schubert, Bermsgrün Nr. 23, Weißkops, 3e-Preis. Kühe nicht im Zug: Paul Bock, Raschau, Dea, 1a-Preis und Bronzene Medaille des Lanbeskulturrates. Oskar Stieler, Grünstädtel, Schecke, Ib-Preis und Bronzene Me daille des Landeskulturrates. Paul D o ck, Raschau, Lore, 2a- Preis. Oskar Stieler, Grünstädtel, Meta, 3a-Preis. Kalben: Fritz Schubert, Bermsgrün Nr. 23, Wanda, 1. Preis und Silberne Medaille des Landesverbandes. Familien: Fritz Schubert, Bermsgrün Nr. 23, 2. Preis und Ehrenurkunde des Lanbeskulturrates. , Au«, 11. Juni. Gestern abend in der elften Stunde kam ' es in der Ernst Papst-Straß?. zu einer argen Schlägerei. Dip Bauarbeiter Lord den Fletschergesellen. Klemm, der im vorigen Jahr in einer Gerichtsverhandlung gegen die Brüder Schädlich .als Zeuge vernommen worden war und zu deren Ungunst«« aus. gesagt hatte. Sie fielen über den jungen Mann her und miß handelten ihn in der rohesten Weise. Einige Passanten, die dem Ueberfallenen zu Hilfe eilen wollten, wurden von den Un holden ebenfalls angegriffen und verletzt. Durch das Eingrei fen der Ortspolizei wurde der turbulenten Szene ein End« gemacht. Die beiden Rowdies wurden festgenommen. Schneeberg, 11. Juni. Eine zahlreiche Gemeinde versam melte sich an den beiden Pfingstfeiertagen in unserer ehrwür digen St. WolfKlngs-Kirche, welche in diesem Jahre auf An regung des Prof. Lorenz besonders schön und reich mit Maien grün geschmückt war. Herzerftischende Predigt und exakt aus geführte Kirchenmusik werden bei allen Teilnehmern rechte P ingststimmung erweckt und nachhaltigen Gindruck hinter lassen haben. ' Beierfeld, 11. Juni. Nachts wurde der Derkaufsladen des dem Feinkosthändler Fischer gehörigen Gasthofs „Zum Albert- türm" erbrochen. Gestohlen wurden 2000 Zigaretten, 100 Zigarren, 40 Pfd. Wurst, 18 Pfd. gekochter Schinken, 200 Tafeln Schokolade, 10 Flaschen Wein und 3 Kartons Datteln. LarlsfelL, 10. Juni. Tot aufgefunden wurde im Staats^ forstreoier am sogen. Stabhammerweg der 81 Jahre alte Arzt Dr. Göpel aus Bayreuth. Neben dem Toten lagen vier leere Fläschchen, die anscheinend Gist enthalten hatten, woraus zn schließen ist, daß sich der Mann vergiftet hat. Letzte Drahtnachrichten Amerika und Iapaü. London, 11. Juni. „Daily Expreß" berichtet äu» Ren- york, däß Lie Unzufriedenheit in Japan über Lie amertka- »ische SinwanLeruagrblll drohend« Erstatt an- nimmt. Ernst« Folgen würben vom japanischen Botschafter in Washington -anihara vorausgesagt, wen« der Wortlaut der Antwort der amerikanischen Regierung avf Li» Protest veröffentlicht «erde. Berichte an« Tokio zeigten, daß La» japanisch« Au»«ärttge Amt ernstlich über die Lage beunruhigt fel. Amerikaner in Tokio beknndete« eine g««iffe Nervosität, wer e» könne, verlasse unverzüglich Japan. Lon-»«, 11. Juni. „Times" meldet aus Twkso, daß Graf Kato ein Koalitionskabinett gebildet hat, in hem dir vormalige japanische Botschafter in Washington Barost Schtdehara Minister des Aeußeren ist. Berlin, 11. Juni. Die kommunistische Zeitung „DerKlas- senkampf" in Halle, die auch in Berlin vertrieben wurde, ist vom Oberpräsidenten der Provinz Sachsen für Li« Zeit »om 10» bl» 28. Juni verboten worden. Verliy, 11. Juni. Der preußische Innenminister hat Le» Deutschen Tag in Stegen, der am 14. «nd 14. IMi stattfinden sollte, o e r b o t e n. Berlin, 11. Juni. Nach Blättermeldungen au» Stuttgart würden vom dortigen Oberlandesgericht Ler 24 Jahr« alte Duchdrücker Karl Schwarz wegen versuchter.Aus spähung militärischer Geheimnisse»» 38 Jahren Zucht haus, sowie sechs Jahren Ehrenrechtsverlust und der Schießmeister Künzelmann wegen vollenLeknLan de s v er r a te» und versuchter Ausspähung militärischer Geheimnisse -u der gleichen Zuchthausstrafe Md Mf IahtW Pari»; 10. Juni. In der heute nachmittag 3 Uhr in der, jKammer vom Ministerpräsidenten Francois Märsal und 4m Senat vom Iustizminister Rätter verlesenen Botschaft d es Präsidenten der Republik beißt es: „Frankreich dürstet nach Frieden und Freiheit, es will nach außen Me Politik ausüben, die im Einverständnis mit seinen Alli ierten Sicherhett, Reparationen, Dmrchführung des Versailler Vertrages und Respektierung sämtlicher diplomatischen Akte gewährt, welche die neue europäische Ordnung begründet ha ben. Diese Außenpolitik macht eine Innenpolitik not wendig, die sich auf das Einvernehmen u n ter den Franzosen, auf die Achtung vor der Meinung und dem Glauben der anderen und auf das Bestreben gründet» in die sozialen Beziehungen immer mehr Gerechtigkeit und Gutes hineinzutragen. Durch die Bestimmung, daß der Präsident der Republik nur im Falle des Hochverrates verantwortlich ist, hat die Verfassung im nationalen Interesse» der Stabilität und -Stetigkeit dafür Sorge tragen wollen, daß die Vollmacht des ^Präsidenten sieben Jahre hindurch vor den Schwankungen der k Politik geschützt bleibt. Wenn künftig die Willkür einer Mehr heit den Präsidenten der Republik zwingen könnte, sich aus apolitischen Gründen zurückzuziehen, so wäre der Präsident der Mepublik nur noch ein Spielball in den Händen der Parteien. Ich habe es abgelehnt, von meinem Posten zu desertieren. Es flst nicht möglich, daß das Parlament sich über die Gesetze hin- jmegsetzt, die beachtet werden müssen. Eine konstitutionelle Arage von solcher Wichtigkeit für die Zukunft der Republik, j ftoie es die durch die gegenwärtige Krise aufgeworfene ist, kann Bucht im Halbdunkel durch Entscheidungen einzelner Personen <Ld«r Beschlüsse geregelt werden." , . . fh.' - - j Pari», 10. Juni. Die Kammer hat um 7 Uhr abends die r Debatte beendet. Der von den Vertretern der zum Block der düx Linfty.gehörenden PyeteienLingebrachte M iGt ! Aaut: Die Kammer ist entschlossen, mit einem Mmtst ' Mich seine Zusammensetzung eiye Verneinung der Rechte des Parlaments daxstellt, nicht in Verbindung zu treten, lehnt die verfassungswidrige Debatte, zu der st« aufgefordert wird, ab und beschließt, jede Entscheidung zu vertagen, bis sich ihr eine : ?Regierung vorstellt, die im Etnvernmmen mit den souveränen K Rechten des Landes gebildet ist.