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WMMAWM Der .-r>-<d>k«>KH« D»I»Ir««l»d» ,r1»eln> lüzlich mU vurnahm« d«r Da«« na» kann- und ff«Maa«n. Der Preis sLr di« S4 mm breite Colonel. iinzeigenzriie im ? miedlalibezird ist llo lFamilicnanzeigen und Liellengesuche Seddrsiiger 15), auswiris LS, sür di« M NIM brlU« Pelli- NkklamezeN« so, ouiwcrU 100, slir die 90 WM brelle amii. ColonelM« 55, aurwüris »5 Loldpsinnig. Poftscheck-aonto > Leipzig Dr. ILL2S. ckem«>nde-»ik»-S»ntoi ? ue, Trzgeb. 7Ir. 70. » enihallend die amMchen Bekannlmachungen der Amlshauvsmannichaft und der Staatsbehörden in Schwarzenberg, der Staals- u. städtischen Behörden in Schneeberg, Lößnitz, Neustädlel, Grünhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Ls werden außerdem verösfentlicht: Die Bekanntmachungen der Sladiröke zu Aue und Schwarzenberg und der Amisgerichle zu Aue und Johanngeorgenstadt. Verlag L. M. Gärtner, Aue, Srzgeb. ?«rnfpr«cher i Lu« kl, SMMItz (Anu 2lue) 440. C»n««d«rg 10, e<di»ar,«ub«rg Zk». DrahianschrUii >Voirefr«»nd Vurrrzgebirg«. 2!nzeigeu-4Innabm« lllr di« am Nochmals» «richrlnrnd« !> u»mi«r di« vormittags S Udr in d«n Kouplailchäil». l>«ll«n. Cm« MewSdr litt di« llluinahm« drr Anz«igen am rorgrickrirdenrn Tag« lowi« an b«»lmmler Si«li« uird nirii g«geben, au» nltttt sür dis -ülchUzttiU der durch llirn- iprrri «r auiglgebenen llnzeigen. — Für'Nückg. un°«rian,I elnoeiandUr öchrtslslüch« ubirnlmml di« SchrUIUUoog d«in« D«rauiworlung. - ilnlsrbrs dungea des Dilchälis- b«iri«b«, d«gründ«n deine Ansprüche. r «t Zadluna»o«rzug und Konkurs g«li«n Siabutle als ntchi oereindarl. tzaupIgilchLstdiiellen in Aue, Lögniz, Schnerdirg und Schwarzenderg. Nr. 23. Sonnlag, den 27. Januar 1S24. 77. Iahrg. Amtliche Anzeigen. In Bockau äst unter dem Viehbestände des Gutsbesitzers Arno Georgi, Ortst.-Nr. 142, die Maul- und Klauenseuche fcstgcstcllt wovden. Das Sperr- und Beobachtungsgebict ist das verseuchte Gehöft. Es gelten die gleichen Bestimmungen wä« in der Bekanntmachung der Amtshauptmanuschast Schwarzenberg vom 28. Mai 1820 (abgedruckt in Nr. 123 des „Erzgeb. Noikssreundcs"). Diese Bestimmungen werden an den für die Gemeinde üblichen Anschlagstafeln angeschlagen. Di« Vieh- bescher werden angewiesen, sich über die Bestimmungen zu unterrichten. Weiter ist in Bernsbach unter dem Viehbestände des Gutsbesitzers Al bin Stoll, Ortsl.-Nr. 50, die Maul- und Klauenseuche festgestellt worden. Das Gehöft kommt zum Sperrbezirk. Im Beobachtungsgebiet dieses Ortes tritt keine Veränderung ein. Auf die Bekanntmachung der Amtsbauptmannschaft vom 7. Januar dieses Jahres (abgedruckt im „Erzgeb. Volksfrcund" Nr. 9 vom 11. Januar dieses Jahres), wird besonders hmgewiesen. Erlösche» ist die Maul- und Klauenseuche unter dem Viehbestände des Häuslers August Schäfer in Schönheide und des Gastwirts Eduard Frieß in Schönhciderhammer. Die in den Bekanntmachungen der Amtshauptmannfchaft Schwarzen berg vom 18. Dezember 1923 („Erzgeb. Volksfreund" Nr. 294) und vom 2. Januar 1924 („Erzgeb. Volksfrcund" Nr. S) erlassenen Bestimmungen und Schuhmatzregeln werden aufgehoben. 3055 F. AmtLhauptmaunschast Schwarzenberg, den 23. Januar 1924. In das Handelsregister Les unterzeichneten Amtsgerichts ist einge tragen worden: am 14. Januar 1924: 1 ., auf dem Blatte 722, die Firma Emma Egermann in Schwarzen berg betr., datz Frau Johanne Emma vhl. May geb. Egermann In Schwarzenberg in das Handelsgeschäft eingetreten ist und die offen« Han delsgesellschaft am 10. November 1923 begonnen hat; 2 ., auf dem Blatte 372, Lie Firma Neinstrom u. Pilz, Aktiengesell schaft in Schwarzenberg betr., datz durch Beschluß der ordentlichen Gene ralversammlung vom 5. Januar 1924 das Grundkapital der Gesellschaft um 10 Millionen Mark, mithin auf 30 Millionen Mark, durch Ausgabe von 10 000 Stück auf den Inhaber und über je 1000 Mark lautende Ak tien erhöht worden ist. Die beschlossene Kapitalserhöhung ist durchgeführt. Die Aktien werden ausgegcbcn: 2 Millionen Mark In 2000 Stück Ak- tien zu je 1000 Mark für den Gegenwert von 3 Dollar pro Stück, um- gerechnet zum Kurse von 4,2 Billionen Mark für den Dollar und 8 Mil- lionen Mark Aktien zum Kurs« von 100 Prozent gegen die Verpfllchtimg, einen Teilbetrag von 2 Millionen Mark Aktien den Besitzern alter Ak- tien derart anzubicten, daß mit einer Ausschlutzsrist von zwei Wochen auf je 10 000 Mark alte Aktien eine neue Aklis zu 1000 Mark für den Gegen wert von 3 Dollar, umgorechnet zum Kurse von 4,2 Billionen Mark für d«n Dollar, bezogen werden kann. Durch Beschluß derselben Generalversammlung ist der Gesellschafts vertrag zu Paragraph 3 abgeändert worden. Amtsgericht Schwarzenberg, am 24. Januar 1924. Lm Namen -es Volkes! In ücr Strafsache gegen die Landwirtschefrau Frieda Anna Tautenhahn in Griesbach wegen fahrlässiger Milchfälschung hat das Schöffengericht zu Schnee berg in der Sitzung vom 15. November 1923 für Recht erkannt: Die Angeklagte Frieda Anna Tautenhahn geb. Kalmes wird we gen fahrlässiger Milchfälschung zu zwei Wochen Haft und zu den Kosten des Verfahrens verurteilt. Die Verurteilung ist auf Kosten der Beschuldigten im hiesigen Amtsblatt zu veröffentlichen. De« Gerichtsschretber de« Amtsgerichts Schneeberg. M«»«» Tür die Zeit der Belegung der 2. Bürgerschule (am Ernst- AUL- Geßncr-Platz) mit Sichcryeits-Polizei wird der hinter dem Postamtsgrundstücke vorbeiführende Fußweg völlig, die Schulbrücke aber für den Fährverkehr gesperrt. Gesetzliche Miete für Februar 1924. Für dl« Berechnung der gesetz- llchen Miete auf Monat Februar 1924 gelten dieselben Zuschlagssätze und sonstigen Bestimmungen, die für Monat Januar bekannt gemacht worden sind. Aue, den 20. Januar 1924. Der Rat der Stabt. Städtische Sparkasse Aue. Spareinlagen in Nentenmark verzinsen wir bis auf Weiteres mit 5 Prozent. Für Einlagen mit mindestens drei monatiger Kündigungsdauer beträgt der Zinssatz 6 Prozent. Oesscntliche Mahnung. Dio nm 15. d. M. fällig ge- wesen« Grundsteuer, 4.'Termin 1923, die weiteren ev.-luth. Kirchensteuern, Abschlußznhluugen auf Einkommensteuer und Rhein- Nuhrabgabe, Wasserzins, 3. Termin, sowie lath. Kirchensteuern für das Rechnungsjahr 1923, sind zur Vermeidung zwangsweiser Beitreibung so- lort in der Stadthauptkass« zu zahlen. Siehe Bekanntmachungen an den Anschlagstafcln. Lößnitz, den 26. Ian. 1924. Der Nat der Stadt. — Stsueramt. — Keldenverehrung. Heldenverehrung ist eine abgetane Sache. Von den Ruh mestaten deutscher Männer im Weltkriege ist keine Rede mehr. Ver gessen, verweht. Irgendwo sitzt die Witwe eines deutschen See- Helden mit ihren Kindern in bitterster Not. Die Zeitung serviert diese Tatsache ihren Lesern, wie sie ihnen mit anderen Sensationsnach richten auch anfwartct. Das ist alles. Und die Pflege des Anden- kens großer Männer der deutschen Vergangenheit wird als staatsge fährlich gebrandmarkt. Irgend ein ehemaliger Tischlcrgeselle, den die Well« der Revolution auf den Stuhl des Volksbildungsministers eines Bundesstaates gespült hat, fuhrwerkt durch Verordnungen in den Schulbibliotheken herum und läßt die Bücher ausmerzen, die von der großen Vergangenheit des zufammengebrochencn Vaterlandes han deln. Der Prophet gilt nichts in Deutschland, besonders nicht, wenn er tot ist. Doch halt, da wurde in ungezählten, langen Spalten der deut- scheu Presse eben eines Toten gedacht. Nur schade, es war — fast möchte man sagen: natürlich — kein Deutscher. An Lenin, den Diktator Rußlands, verschwendete man Kübel von Druckerschwärze. Es gibt doch Heldenverehrung. * Wir lesen also in der „Sächsischen Staatszeitung*: Was die Person Lenins angeht, die wir erst vor kur zer Zeit umfassend gewürdigt haben, fo sei hier nochmals betont, daß kein Mensch, selbst der fanatischste politische Gegner nicht, ihm die Hochachtung versagen kann, die jedem ehrlichen Kämpfer gebührt. Ein ehrlicher Kämpfer war Lenin! So das offizielle Blatt der neubackenen sächsischen bürgerlich- sozialistischen Koalitionsregierung. Da kann man von minder qualifizierten Zeitungen nichts besseres verlangen. Die können sich denn auch nicht genug tun im Geseire über den Russen. Der doch weiter nichts war als ein Mensch mit krankem Gehirn. In norma- len Zeiten und Ländern wäre er rechtzeitig in einer Gummizellc un schädlich gemacht worden. Das unglückliche Rußland konnte sich die ses „roten Zaren" nicht erwehren, es hat ihn ertragen müssen, wie die wesßen Zaren Iwan den Schrecklichen, Peter den Großen und an dere, denen gleichfalls die Paralyse das Gehirn zerstörte. Lenin hat hunderttausenüe von unschuldigen Opfern auf seinem Gewissen, Mord imd Raub waren ihm wohlgefällige Taten. Als selbst entmenschte Letten und vertierte Chinesen sich ihres Henkertums an russischen Bourgeois und Sozialisten ekelten, da vollstreckten wahn sinnige Sadisten, Männer und Weiber, die Mordbefehle der Lenin schen Tscheka. Jedes Mittel war ihm recht, und er hat Lüge und Trug, Verleumdung und jede Art von List als erlaubte Kampfmittel bezeichnet. So sieht der ehrliche Kämpfer der Staatszeitung des deutschen Landes aus, in dem kleine Lenins darauf warten, es ihrem großen Vorbild nachzutun und in dem die „Fackel des Le ninismus" am ersten in Deutschland entzündet werden soll. Vor läufig hindert hier allerdings Schutzpolizei mit dem Sturmriemen ui.tcrm Kinn und dem Karabiner am Riemen, wie man sie in sonst ruhigen Orten unseres Gebirges gerade jetzt sehen kann, das allzu helle Aufflackern der Fackel des „großen" Russen. * Und die wirklichen Verdienste diese» Henkers, der außerdem noch «in Leichenfledderer war, denn er wagte sich erst hervor, als deutsche Heere den Zarismus ins Wanken gebracht hatten, wo sind sie? Nie mand spürt etwas von einem Lichtschein, den die Fackel hinterlassen hat. Selbst der „Vorwärts" nicht, der doch dem Bolschewismus gern die Brücke tritt, obwohl noch heute Tausende von unglücklichen russischen Sozialisten in den Kerkern der Leninschen Tscheka schwach- ten. Er widmet dem Toten einen Nachruf, in dem es heißt: Er hat dem Sozialismus nicht nur keine neuen Weg« ge wiesen, er har vielmehr durch sein« diktatorisch« Methode die verbeibunasvollen Ansätze der russischen Arb«1»rbeweauna L"' stört und durch seinen haßerfüllten Kampf gegen di« internatio nale Sozialdemokratie die Front der politischen und gewerk schaftlichen Arbeiterbewegung in allen westlichen Ländern ge schwächt. Je mehr die russische Politik Lenins in die Dahn einer bürgerlich-kapitalistischen Staatspolitik zurückkchrte, ver wandelte sich die verschwörerische Arbeit seiner Agenten in an deren Ländern in eine Arbeit sür die Ziele der russifäM Natio nalpolitik, die mit dem Ziele des internationalen Befreiungs kampfes des Proletariats nichts mehr gemeinsam hat." In Moskau liegt der tote Mann aufgebahrt. Das Volk läßt man an der Leiche vorüberziehen nach höfischer Sitte. Die Vertreter der Kulturstaaten der Welt aber drücken Herrn Trotzki, der gleichfalls an Gehirnerweichung leidet und deshalb am besten zum Nachfolger Lenins sich eignen würde, oder Herrn Sinowjew-Apfelbaum, dem Mann mit den roten Autos und den vielen Begleiterinnen, oder sonst einer Sowjetgröße das Beileid ihrer Negierungen aus. Der Gesandte der deutschen bürgerlichen Negierung ist auch unter den Leidtragenden. Arme Revolution, die es nicht einmal fertig ge bracht hat, mit den faustdicksten amtlichen Unwahrhaftigkeiten aufzu räumen! * Am 24. Januar waren 212 Jahre seit der Geburt Friedrichs des Großen verflossen. Die deutschen Zeitungen beschäftigten sich mit dem toten Lenin, dem halbasiatischen Zerstörer, und hatten keine Zeile übrig für das Gedächtnis des großen Aufbauers, der immer das Vorbild der Pflichterfüllung sein wird. Er war eben nur ein Deut scher und ein Fürst. Solcher Helden Verehrung steht noch tief im Kurse. Die Kattskettung -er RenlenLmtk. Eine bezeichnende Illustration zu dem gestrigen Spitzenarlikel des „E. V." geben folgende Meldungen: Die Nentenbank ohne Informationen. Berlin, 25. Jan. Der Nentenbank verdanken wir die Zwi schenlösung mit der Stabilisierung unserer Währung. Begründet ist die Bank mit Helfferichs Vorschlägen zu dem Zweck, die Einfüh rung der neuen Goldwährung vorzubereiten und bis dahin die nötige Aufsicht über die Finanzgebarung des Reiches auszuüben. An dieser Aufgabe wird die Nentenbank, wie wir hören, geradezu verhindert. Dis jetzt hat die Regierung cs nicht für ange bracht gehalten, die Dank über die laufenden Verhandlungen zur Goldnotenfrage auch nur zu informieren. Die Leiter der Bank sind nur auf Zeitungsnachrichten angewiesen. Man zahlt weiter! Berlin, 25. Ian. Die am 1. Februar fällige Zahlung sür die De- setzungskosten an die Entente in Höhe von 45MillionenGold- mark ist von der Ncichsregierung zur Auszahlung ange wiesen worden. Am Sonnabend beginnen im Kabinett die Schluß beratungen über die Formulierung der neuen deutschen Vorschläge nach Paris und Brüssel, denen man in pclitischen Kreisen große Bedeutung beilegt. Berlin, 25. Ian. Di« Deutschnstisnake v»lks»artei hält ein« Doldnotenbanl für durchaus notwendig, da dir Helfferichsch« Renten mark von vornherein nur als stabiler llebergang zu der Goldwäh- runa gedacht war. Der feste Boden ist jetzt da, auf dem man wciter- bauen kann. Auch sind für den Zahlungsverkehr größere Banknoten, als die der Nentenbank, unbedingt nötig, so sclwn auf jeden Fall Tausendmarkschein«. Wenn aber der Währungtkommissar und jetzige Reich,bankpräsident Dr. Schacht in Pari» erklärt hat, Deutschland könne au, eigener Kraft die Deckung für die neuen Goldnoten veschaffen, so hält die Deutichnalional« Valk»pnrtei diese Behauptung nicht nur für objektiv falsch, sinder» aucb für taktisch sehr un klug. Ausländische Finanziers könnten daraus keinesfalls ein« Ermunterung vazu entnehmen, dem Deutschen Reiche die notwendige Anleihe zu gewähren. Neue Bluttaten -er Separatisten. Lauterecken, 24. Jan. Die Bevölkerung von Lauterecken veron- staltete einen Demonstrationszug gegen die Separatisten. Die vor dem Finanzamt stehend« separatistisch« Wache wurde entwaffnet. Hierauf zog die Menge vor die frühere Gendarmeriestation, wo sich drei Se paratisten, darunter der frühere deutsche Gendarm Wils, verschanzt hatten, die auf die Menge Gewehrschüsse abgaben, ohne jedoch jemand zu trefsen. Das Gebäude wurde mit Feuerwehrschläuchen von der Menge unter Wasser gesetzt und die Tür mit Aexten eingeschlagen, worauf sich die drei Separatisten ergaben und ihre Waffen abliefo» ten. Inzwischen erschienen von Kaiserslautern und Kusel in drei Lastautos etwa 5V schwerbewaffnete Separatisten, die ihre gefangen» genommenen Kameraden befreiten und blindlings in die Menge hineinschossen. Der Arbeiter Fersch, der sich auf dem Wege zu seiner Arbeitsstätte befand, wurde von den Separatisten durch Kopfschuß getötet. Alsdann nahmen die Separatisten unter dem Schutz von inzwischen eingetroffenen französischen Gendarmen et wa 50 bis 60 Einwohner von Lauterecken fest. Die Verhafteten wur den von dem französischen Dezirksdelcgierten in Kusel, Major La pointe, verhört, schwer mißhandelt und eingesperrt. Abends traf dann ein 50 Mann starker Trupp marokkanischer Soldaten in Lauterecken ein. * Erschießung eines Separatistcnführers. Köln, 25. Ian. Ein unbekannter Separatistcnführer, der Bact- ofenbauer Schlicht, der in den Tagen der Sonderbündlerschaft im Kreise Mayen die Hauptrolle spielte und sich als Landrat bezeichnete, ist am Mittwoch abend von Unbekannten, von denen jede Spur fehlt, erschossen worden. » W * Ausdehnung der Streikbewegung im Westen, Elberfeld, 25. Ian. Die Ausstandsbewegung droht sich hier zu verschärfen. In einer Versammlung des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes wurde der G c s a in t a u s st a n d be fürwortet, ein Beschluß hierüber wurde aber bis Montag verschoben, Bis dahin sollen die noch nicht im Streik befindlichen Organisationen unverzüglich dazu Stellung nehmen, ob der Eintritt in den Kamp! um Lohn und Arbeitszeit möglich ist. Der Streik hat sich neuerdings auch auf die chemische Industrie ausgedehnt. Auch die Streiklage in der Remscheider M e t a l l i nü u st r i e hat sich wesentlich vcr> chärft; besonders auf den größeren Werken ist die Arbeit fast voll- tändig zum Erliegen gekommen. So liegen die Bergische Stahlindu- tric und die Glockenstahlwerke seit gestern fast vollständig still. Dr. Schachts Optimismus. Paris, 25. Januar. Der „Temps" schreibt zmn Gmpsung de. deutschen Neichsbankpräsidenten Dr. Schacht beim Ministerpräsiden- ten Poincare: Der Empfang fand auf ausdrückliches Er suchen Dr. Schachts statt. Staatspolitischs Fragen wurden nicht bericht, wohl aber die Frage der Reparationen und des Wiedei ausbaucs, soweit sic von der Frage dsr Gesundung der deutschen Fi nanzwirtschaft abhängig sei. Dom „Matin„ zufolge wwar Dr. Schacht vor seiner Abreise auch im Finanzministerium, wo er über ein« Stunde lang mit de Lastcyrie konferiert«. „Echo, de Paris" schreibt über den Pariser Aufenthalt Schachts: Der deutsche Noichsbankprä- sident sei von einem großen Optimismus hinsichtlich dm- deutsch- französischen Verständigung beseelt. * Lenden, SS. Januar. Mac Kenna erklärte auf o« ßeur« uni« feinem Vorsitz abgehalt«n«n Generalversammlung der Mldlandbank, er sei soeben au» Pari, zurückgekommen. Er freue sich, in der Lag« zu sein, sagen zu können, daß die in Pari« g«tan« Arbeit seiner An sicht nach erf» lgr «ich sein «erde und daß das Ergebnis des D«> r'chte» des Unterausschuss«» zu einer Aenderung der Mentali tät in der Behandlung der Neparationrfrage führen werde, was unentbehrlich sei, wenn sich seine Hoffnungen erfüllen sollten, um «inen dauernden Frieden zu schaffen.